DE173263C - - Google Patents
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- DE173263C DE173263C DENDAT173263D DE173263DA DE173263C DE 173263 C DE173263 C DE 173263C DE NDAT173263 D DENDAT173263 D DE NDAT173263D DE 173263D A DE173263D A DE 173263DA DE 173263 C DE173263 C DE 173263C
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- M 173263 KLASSE 42 h. GRUPPE
Dr. GEORG ARNDT in ERLANGEN.
mikroskopischer Präparate.
Das bisherige Verfahren zur Fixierung und Einbettung von Objekten zwecks Herstellung
mikroskopischer Präparate erfordert, daß man das Objekt — z. B. einen menschlichen oder
tierischen Organteil oder eine Geschwulst'— in eine fixierende Flüssigkeit, wie Sublimat,
Formalin, darauf in Alkohol von steigender Konzentration bringt, bis das Objekt gänzlich
wasserfrei und geeignet ist, der Durchtränkung mit Zelloidin (hierbei geht ein Aufenthalt
in Alkoholäther voraus) oder warmem flüssigen Paraffin (vorher Xylol) unterworfen
zu werden.
Will man nach diesen Methoden brauchbare Präparate innerhalb kurzer Zeit gewinnen,
was z. B. häufig ins Gewicht fällt, wenn die Diagnosestellung von dem Ausfall der mikroskopischen
Untersuchung abhängt, so ist während der Zeit der Einbettung das Objekt nicht aus dem Auge zu verlieren, besonders
wenn man sich der Paraffinschnelleinbettung bedient, wie sie in pathologischen Instituten, Kliniken und Polikliniken im Gebrauche
ist. Letztere bietet den Vorteil, schon innerhalb zweier Stunden und weniger das Objekt mit Paraffin durchtränkt schnittfähig
zu liefern, nimmt aber während dieser Zeit die Aufmerksamkeit dadurch in Anspruch,
daß das. Objekt in bestimmten Zwischenräumen in etwa acht verschiedene
Flüssigkeiten im Wärmeschrank (45 bis 500C.)
übertragen werden muß. Es ist daher nicht selten, daß das Objekt durch überlanges Verweilen
in einer der Flüssigkeiten geschädigt oder verdorben wird.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Übelstände, denn sie läßt die Fixierung und
Einbettung ohne Zutun der menschlichen Hand vor sich gehen und erfordert außer dem Augenblicke des Einbringens des Objektes
in den Apparat keinen Zeitaufwand. Das Prinzip des Verfahrens besteht darin,
daß das zu fixierende oder einzubettende Objekt durch ein Triebwerk in vorher bestimmten
Zeiträumen der Reihe nach mit den Fixierungs- und Einbettungsflüssigkeiten in
Berührung gebracht wird.
Als Beispiel der Anwendungsweisen sei nachstehender Apparat an der Hand der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es stellt dar:
Fig. ι eine Seitenansicht und
Fig. 2 eine Oberansicht des Apparats,
Fig. 3 die seitliche Ansicht der Auslösungsvorrichtnng für den Ring k im Ruhezustand,·
Fig. 4 dieselbe beim tiefsten Stand der Exzenterscheiben,
Fig. 5 dieselbe beim höchsten Stand der Exzenterscheiben,
Fig. 6 die elektromagnetische Antriebsvorrichtung,
Fig. 7 die Seitenansicht einer hebelartig wirkenden Auslösungsvorrichtung,
Fig. 8 den Aufriß derselben,
Fig. 9 einen vertikalen Durchschnitt durch die gleitend wirkende Auslösungsvorrichtung.
Auf der Grundplatte α (Fig. 1 und 2) sind
im Kreise acht Gefäße b angeordnet, deren Deckel c von den Armen d bis zu der punk-
60
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tiert gezeichneten Stellung c1 bezw. d1 empor- j
gehoben werden können, drehbar einerseits in den Deckelknöpfen e, andererseits in den
am Rand der radial geschlitzten Scheibe g angebrachten acht Gelenken f. Die Scheibe g
ist leicht beweglich um den zylindrischen
. Block h gelagert, und in. ihren acht radialen
Schlitzen finden die kurzen, in einem Winkel von 400 aufwärts gebogenen Hebelfortsätze i
ίο der Arme d Platz, wenn sie, durch den
Ring k, der leicht gleitend die vertikale' Achse Z umgibt, heruntergedrückt, den Armen d
die Stellung von d1 geben. Das Gewicht
des Ringes k ist so bemessen, daß es dem der sämtlichen acht Deckel und Arme c
bezw. d fast die Wage hält, so daß die Deckel im Ruhezustand zwar die Gefäße b
schließen, aber nur ein geringer Druck auf den Ring k nötig ist, um sie zur Stellung
von c1 emporzuheben. Dieser Druck wird
dadurch erzeugt, daß die die Achse Z lose umgebende Hülse m, deren beide seitliche Fortsätze
η als Exzenterscheiben oder Kurbeln ausgebildet sind und auf den Außenflächen der
beiden vertikal und diametral zueinander gestellten Zahnräder 0 aufsitzen, hinabgeschoben
wird, sobald letztere von dem auf der Achse Z befestigten horizontalen Zahnrad rentsprechend
gedreht werden; ist dieses soweit geschehen, daß die Deckel bis zur Stelle von c1 gehoben
sind, so befinden sich sowohl die Exzenterscheiben oder Kurbeln η als auch der
Ring./c in ihrer tiefsten Stellung (s. Fig. 4). In dieser Stellung wird der Ring k, während
die Exzenterscheiben mit der Hülse m bei der weiteren Drehung der Kegelräder wieder
hochgehen, durch den Riegel ρ (s. Fig. 3, 4 und 5) festgehalten, welcher, im Innern des
Ringes k angeordnet, von einer Spiralfeder gegen die Achse Z gedrückt wird und beim :
tiefsten Stand des Ringes k (s. Fig. 4) in eine der acht Vertiefungen q einschnappt,
welche in der Achse Z ringsherum vorgesehen sind. Dieser Vorgang setzt den Ring k in
feste Verbindung mit der Achse Z und läßt ihn und die Scheibe g, die durch den ver-
. tikal gestellten Stift s mit dem eine für
letzteren entsprechend angebrachte Bohrung enthaltenden Ring k in einen nur die vertikale
' Verschieblichkeit zulassenden Zusammenhang
gebracht ist, an der weiteren Drehung der Achse Z jetzt teilnehmen. Während
dieser gemeinsamen Drehung von Z und k und g gehen gleichzeitig die Exzenter oder
Kurbeln κ hoch, ohne aber den Ring k nach sich, zu ziehen, weil dieser durch den in q
festgehaltenen Riegel ρ am Aufwärtssteigen verhindert wird. Erst in dem Zeitpunkte,
wo die Kurbeln η den höchsten Stand erreichen, tritt eine Auslösungsvorrichtung in
Kraft, die durch das Gleitstück .? t dargestellt
ist (Fig. 9); dasselbe ruht, in einer entsprechenden vertikalen Bohrung des Ringes k
geführt, mit seinem oberen, winklig umgebogenen Ende auf dem vorspringenden unteren
Rande der Hülse m, geht mit seinem vertikalen Teil durch eine Lücke des Riegels ρ
und endet unten in einer schräg nach außen strebenden Gleitfläche g1, die so bemessen
ist, daß sie beim höchsten Stand der Hülse η den Riegel ρ nach außen drängt und gerade
zur Ausrückung aus· q bringt.
An die Stelle dieser zur Erlangung einer größeren Übersichtlichkeit der Fig. 3 bis 5
gewählten Anordnung kann zweckmäßig eine solche von hebelartiger Wirkung treten (Fig. 7
bis 8). Hierbei ist 1 ein Ring, der auf der Hülse m lose aufsitzt und an zwei diametral
einander gegenüberliegenden Stellen je einen radial nach außen gerichteten Stift 8 (Fig. 8)
trägt; dieser ragt jederseits in das gabelförmige Ende der langen Arme von Winkelhebeln
2 hinein, die in dem Lager 3 eines dem Ringe k fest aufsitzenden Ständers 4
ihren Drehpunkt haben. Die Enden ihrer kurzen Arme sind gelenkig mit den freien Enden einer U-förmig gebogenen Stange 5
verbunden, deren Verbindungsbügel gegen eine am Kopf des Riegels ρ angebrachte
Stellschraube 6 stößt. Eine Spiralfeder 7 drängt den Riegel ρ gegen die Achse Z hin.
Der Vorgang der Ausrückung des Riegels läuft so ab, daß beim Hochgehen der Hülse m die Stifte 8 die langen Arme der
Winkelhebel 2 mit nach oben nehmen; hierdurch werden die kurzen Hebelarme nach
links (Fig. 7) bewegt und veranlassen die U-förmige Stange 5, mit ihrer Schmalseite
gegen die Stellschraube 6 des Riegels ρ im gleichen Sinne zu wirken. Die Stellschraube
ist so eingestellt, daß beim höchsten Stande ■ der Hülse m. die Ausrückung von ρ gerade
vollendet ist. Der Drehungsimpuls wird der Maschine durch ein Uhrwerk entweder direkt
oder mit Hilfe eines Elektromagneten erteilt.
Eine Ausführungsform der letzteren Anordnung ist in Fig. 6 wiedergegeben; darin
bedeutet t eine Uhr, deren Zeiger mittels mehrerer verschieblicher Kontakte u in beliebig
zu variierenden Zeiträumen einen kurz dauernden Stromschluß in dem Relais Und damit auch in dem Elektromagneten w
herstellt, der in dem freien Raum über dem Zahnrad r nahe der Achse Z liegt. Beim
Stromdurchgang wird ein Anker χ angezogen; dieser erteilt den zweiarmigen Hebelny undjr1
die zur Einvierteldrehung der der Achse Z angehörigenvierfächerigen
Scheibe \erforderliche Bewegung. Ist nun das zu fixierende und einzubettende
Objekt (Fig. 1) mittels der an der Innenseite jedes Deckels c ansteckbaren Be-
festigungsdrähte in das erste der acht Gefäße eingebracht worden, und hat man-den
ersten Kontakt u so gestellt, daß er z. B. nach Ablauf von 15 Minuten den Strom-Schluß
herstellt, so gestaltet sich der Arbeitsvorgang vollkommen selbsttätig folgendermaßen
:
Das Objekt ruht 15 Minuten lang in dem ersten mit ioprozentigem Formalin gefüllten
ίο Gefäße, dann wird die Achse I mit dem
Zahnrad r um ]/4 gedreht und läßt dabei
die Kegelräder 0, deren Umfang '/4 von dem
des Zahnrades r beträgt, eine ganze Drehung machen, die Exzenterscheiben (oder Kurbeln) n,
die Hülse m und der Ring k treten tiefer, sämtliche Deckel c gehen hoch und bleiben
in dieser Stellung, solange der Riegel ρ in eine der acht Vertiefungen q eingreift. An
der zweiten Hälfte der Vierteldrehung der Achse / nehmen auch der Ring k und die
Scheibeg' mit den Deckeln teil; letztere machen also nur eine Einachteldrehung, an deren
Schluß jeder Deckel über dem nächstfolgenden Gefäß, das Objekt also über dem mit
Alkohol absol. I. gefüllten Behälter, steht. Gleichzeitig haben die zwei Exzenterkurbeln μ
ihren höchsten Punkt erreicht. Kurz bevor dieses eintritt, hebt der vorstehende untere
Rand der Hülse m den Stift st (s. Fig. 3, 4, 5 und 6) empor und bewirkt mit Hilfe von
dessen unterer schräger Gleitfläche die Ausrückung des Riegels ρ aus der entsprechenden
Vertiefung q (s. Fig. 5). Damit wird der ■ Ring k vermöge des Übergewichtes der
Deckel und Arme c bezw. d wieder in seine Ruhestellung nach oben (s. Fig. 3) zurückgeführt,
und die Deckel fallen auf das genau unter ihnen stehende Gefäß. Auf diese Weise kommen die Objekte nacheinander in
Gefäße mit folgenden Flüssigkeiten: Formalin, Alkohol, Alkohol absol. I, Alkohol absol. II,
Anilinöl I, Anilinöl II, Xylol I, Xylol II, Paraffin. Kann der Zeitraum des Verweilens
des Objektes im flüssigen Paraffin nicht innegehalten werden, so kann man das Präparat
vor dem Verderben dadurch schützen, daß man das Paraffingefäß (Nr. 8) doppelwandig
macht, und seinen Hohlwandraum mittels Schlauchzu- und -abführung von kaltem
Wasser durchströmen läßt; der Aufenthalt im erstarrten Paraffin bringt keine Veränderung
im Objekt zustande.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι. Vorrichtung zur Fixierung und Einbettung von Objekten zwecks Herstellung mikroskopischer Präparate, dadurch gekennzeichnet, daß das zu fixierende oder einzubettende Objekt durch ein Triebwerk in vorher bestimmten Zeiträumen der Reihe nach mit den Fixierungs- und Einbettungsflüssigkeiten in Berührung gebracht wird.
- 2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nacheinander in mehrere mit verschiedenen Flüssigkeiten gefüllte Behälter (b) einzuführende Objekt an den Gefäßdeckeln (c) aufgehängt ist, die durch Hebel (d) bezw. an denselben befestigte Hebelfortsätze (i) mit Hilfe eines Exzenter- oder Kurbelgetriebes (r, 0, n) gehoben und nach Drehung der Deckel bis zum nächsten Behälter wieder gesenkt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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