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Vorrichtung zur Verhütung des Überkochens von Flüssigkeiten In der
Technik liegt häufig die Aufgabe vor, irgendeinen bestimmten Vorgang, etwa das Ein-oder
Ausschalten eines elektrischen Stromes, einer anderen Heizquelle oder sonst einer
während eines Verfahrens wirksamen Vorrichtung, beim Erreichen eines bestimmten
Flüssigkeitsstandes oder einer Änderung in der Dichte der Flüssigkeit stattfinden
zu lassen. Als Beispiel seien die.bekannten Vorrichtungen zum Verhüten des Überkochens
von Milch erwähnt.
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Im allgemeinen wird der beabsichtigte Zweck dadurch erreicht, daß
in oder oberhalb der Flüssigkeit ein Schwimmer angeordnet ist, der unter Verwendung
geeigneter Übertragungsteile das für die gewünschte Bewegung erforderliche Antriebsmittel
freigibt. Eine Triebplatte, die bedeutend kleiner ist als das die Flüssigkeit enthaltende
Gefäß, wird indessen leicht von der Flüssigkeit umspült. Es ist deshalb eine große
Empfindlichkeit der betreffenden Einrichtung erforderlich, wobei gleichzeitig eine
geringe Trägheit erwünscht ist.
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Eine dementsprechend gebaute Vorrichtung kann z. B. zum Verhüten des
Überkochens einer Flüssigkeit, insbesondere Milch, Verwendung finden. Hierfür sind
bereits verschiedene Einrichtungen vorgeschlagen worden. Bei diesen Einrichtungen
verwendet man z. B. einen in das Kochgefäß nahezu passenden Schwimmer, da für die
Bewegung der Schaltmittel ein verhältnismäßig erheblicher Kraftaufwand erforderlich
ist. Ein Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, daß ein derartiger Schwimmer
für kleinere Gefäße nicht geeignet ist. Ferner muß nach dem Gebrauch eine verhältnismäßig
große Oberfläche gereinigt werden. Bei den bekannten Bauarten ist im übrigen die
ganze Vorrichtung am Kochgefäß bzw. an dem Kocher befestigt. Infolgedessen verursacht
die Reinigung Schwierigkeiten.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, die infolge ihrer großen
Empfindlichkeit und geringen Trägheit allen Anforderungen genügt und die obenerwähnten
Nachteile nicht besitzt. Die bauliche Durchführung des unten beschriebenen Ausführungsbeispiels
ist im wesentlichen einer für den Haushalt bestimmten Vorrichtung zum Verhüten des
Überkochens von Milch angepaßt.
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Die neue Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine kleine Triebplatte
auf einen ausgeglichenen Waagebalken mit einem ausschwenkbaren Nocken einwirkt.
Der Nocken dient als Auflager für den langen Arm eines ungleicharmigen Sperrhebels,
dessen kurzer Arm bei seiner Bewegung, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung noch
eines oder mehrerer
Hebel, ein unter Federspannung stehendes Schaltmittel
freigibt, "das die erwünschte Bewegung herbeiführt. Die sonstigen Kennzeichen der
Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach
der Erfindung dargestellt, die zur Verhütung des Überkochens von Milch dienen soll.
' Abb. = stellt einen Längsschnitt der Vorrichtung nach der Linie C-D in Abb. 2
in der Arbeitsstellung dar.
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Abb.2 zeigt einen Querschnitt nach der Linie A-B in Abb. i, ebenfalls
in der Arbeitsstellung, und Abb. 3 zeigt eine Oberansicht eines Gashahnes mit der
Befestigung des Bowdendrahtes.
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Der Stab i besitzt an seinem unteren Ende eine kleine Scheibe 2 und
ist bei 22 nachstellbar mit dem Waagebalken 3 verbunden, der fest auf der Welle
oder Spindel 3?, befestigt ist. Diese ist im Gehäuse der Vorrichtung drehbar gelagert.
Als Gegengewicht des Stabes i und der Scheibe 2 dient das verschiebbare Gewicht
4. Mit der Welle 32 ist ein flacher Hebel 5 mit einem Nocken 7 ebenfalls fest verbunden.
Auf dem Nocken 7 ruht das eine Ende des Sperrhebels 6, dessen anderes Ende mit einer
Welle 34 fest verbunden ist. Ein mit der Welle 36 fest verbundener Sperrhebel 9
ruht mittels eines waagerechten Stiftes 8 auf einem Nocken 35 des Hebels 6. Ein
Hebel io, der mit der Spindel 37 fest verbunden ist, ruht mit einem waagerechten
Stift ri auf einemNocken 38 des Hebels g. Eine Feder i2, die das Ende eines Bowdendrahtes
17 umschließt, ist mit einerZugstange 16 fest verbunden. Mit der Stange 16 ist eine
Welle i5 fest verbunden, auf welcher ein federnder Anschlag 39 schwenkbar sitzt.
Die Feder iz wird dadurch in gespanntem Zustande gehalten, daß der Anschlag 3.9
gegen den gebogenen Rand 13 des Hebels io stößt. Der Kern i7 des Bowdendrahtes
2o ist ferner- mit dem Hahn der Erhitzungsquelle verbunden. Die Hülle des Bowdendrahtes
ist mit einer Büchse i9 fest verbunden, die schwenkbar auf einem Stift 18 sitzt.
Dieser ist mit einemTeil: 14 fest verbunden, der als Klemme auf der Gaszuleitung
21 sitzt. Das Ende des Drahtes 17 ist mit einem Ring 40 an einer Klemme 23 befestigt;
die mit einer Flügelmutter 41 an dem Gashahn befestigt werden kann.
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zum Zurückführen der Vorrichtung in die Arbeitslage dienen .die Hebel
28, 29 und 3o (Abb. i und 2), welche fest auf den Wellen oder. Spindeln 34,
36 und 87 angeordnet sind. Die Hebel 28 und 29 greifen in Schlitze der" flachen
Zugstange 25 ein, während das gebogene Ende dieser Stange beim Herausziehen den
Hebel 3i bewegt, welcher wiederum mittels des fest auf der Welle 37 befestigten
Hebels 3o den Hebel io wieder in. die ursprüngliche Lage zurückführt. Durch die
richtige Anordnung der Schlitze und des gebogenen Endes der Stange 25 wird erreicht,
daß die Hebel io, 9 und 6 hintereinander in ihre ursprüngliche Lage zurückgeführt
werden, bis die Nocken wieder um die Stifte greifen und das Ende des Hebels 6 auf
dem Sperrnocken 7 des Waagebalkens 3 aufruht. Hierauf kann die Zugstange 25, gegebenenfalls
mit Hilfe einer Feder, wieder zurückgeschoben werden. Die ganze Vorrichtung kann
mittels einer drehbaren Konsole waagerecht drehbar oberhalb des Milchkochers aufgehängt
werden.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Sie wird oberhalb des Milchkochers
aufgehängt und die Stange i mit der Scheibe 2 derart eingestellt, daß sich die Scheibe
in geringer Entfernung vom Flüssigkeitsspiegel befindet. Sobald die obere Schicht
der Flüssigkeit beim Sieden emporsteigt, nimmt sie die Scheibe 2 mit und bringt
damit den Waagebalken 3 aus dem Gleichgewicht. Hierdurch wird der Nocken 7 (Abb.
i) nach links bewegt und gibt den Hebel 6 frei. Dadurch fallen nacheinander die
Hebel 6, 9 und io herunter. Letzterer gibt die Stange i6 frei, welche unter der
Wirkung der Feder 12, den Draht 17 in Bewegung setzt, so daß der Zufuhrhahn
geschlossen wird.
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Um die Vorrichtung wieder in die Arbeitslage zurückzubringen, wird
zunächst mittels des Hebels 24, der um die waagerechte Spindel 49 drehbar ist, das
betreffende Ende des Waagebalkens 3 angehoben. Hierdurch bewegt sich der Nocken
7 nach rechts. Darauf wird die Zugstange 25 herausgezogen, um nacheinander mittels
der Hebel 30, 29 und 28 de Hebel io, 9 und 6 in ihre ursprüngliche Lage zurückzuführen.
Der Hebel 6 drückt die federnde Platte 5 etwas seitwärts, bis der Nocken 7 unter
dem Hebel 6 liegt und diesen stützt. Die Stange 25 wird darauf von der Feder 52
selbsttätig zurückgezogen. Schließlich wird die Stange 16 am Griff 26 herausgezogen
und damit der Hahn geöffnet. Der federnde Nocken 39 gleitet dabei über den Anschlag
13 und wird hinter diesem festgehalten, so daß die Feder 12, die beim Öffnen des
Hahnes gespannt wird, auch gespannt bleibt.. Darauf kann der Hebel 24 in die Ruhelage
zurückgeführt werden, und die Vorrichtung ist wieder gebrauchsfertig.
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Eine andere Verwendungsmöglichkeit der Erfindung besteht darin,, daß
an Stelle einer Triebplatte ein Aräometer verwendet wird, das bei einer Änderung
des spezifischen. Gewichts der Flüssigkeit eine nach unten oder oben gerichtete
Bewegung ausführt. In diesem Falle kann die Vorrichtung z. B. auch zum Ausschalten
des Ladestromes in Ladeanstalten für Akkumu-Iatoren verwendet werden, sobald die
Schwefelsäure die erwünschte Dichte erreicht hat.