DE1720958C3 - Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Polykondensaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen PolykondensatenInfo
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- DE1720958C3 DE1720958C3 DE1967J0033643 DEJ0033643A DE1720958C3 DE 1720958 C3 DE1720958 C3 DE 1720958C3 DE 1967J0033643 DE1967J0033643 DE 1967J0033643 DE J0033643 A DEJ0033643 A DE J0033643A DE 1720958 C3 DE1720958 C3 DE 1720958C3
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Description
a) mindestens einem ungesättigten öl im Gewichtsverhältnis Polykondensat zu öl von 1 :9
bis 1 :3 durch Erhitzen umsetzt,
b) an das dabei erhaltene Produkt mindestens eine «,- ^-ungesättigte Carbonsäure bzw. ein Anhydrid davon aus der Gruppe Fumarsäure,
Itaconsäure, Citraconsäure und Maleinsäureanhydrid addiert,
c) das dabei erhaltene Addukt mit mehrwertigen Alkoholen in Mengen, die das 0,5- bis l,5fache
des Säureäquivalents betragen, unter Erhitzen verestert und
d) anschließend mit Ammoniak oder Aminen neutralisiert
Wasserlösliche Harze haben wegen ihrer Unbrennbarkeit, Ungiftigkeit und Wirtschaftlichkeit weite
Anwendung gefunden. Besonders seit der Entwicklung von Überzugsverfahren durch elektrische Abscheidung
hat sich ihr praktischer Wert noch erhöht
Bisher waren als wasserlösliche Harze die sogenannten Harze vom Phenoltyp, die Alkyd-Phenol-Mischharze darstellen, die sogenannten Harze vom Melamintyp,
die Alkyd-Melamin-Mischharze darstellen, sowie Alkydharze allein und weiterhin Harze vom Acryltyp und
Epoxyharze bekannt. Unter diesen wasserlöslichen Harzen werden die Harze vom Phenol- und Melamintyp
und die reinen Alkydharze in großem Ausmaß, z. B. als Überzüge für Kraftwagenkarosserien, Teile von Kraftwagen und Teile von elektrischen Instrumenten,
verwendet. Jedes dieser Harze hat jedoch gewisse Nachteile. Beispielsweise ist es bei den Harzen vom
Phenoltyp nötig, zum Härten hohe Temperaturen anzuwenden, und die daraus hergestellten Filme sind
brüchig, wogegen sie eine gute chemische Beständigkeit und Korrosionsbeständigkeit und eine gute Härte
haben; Harze vom Melamintyp besitzen eine unzureichende Feuchtigkeits- und Alkalibeständigkeit, und
Alkydharze besitzen eine geringe Härte und eine unzureichende chemische Beständigkeit bzw. Korrosionsbeständigkeit, Acrylharze und Epoxyharze sind
beide sehr teuer und werden auch deswegen nicht allgemein verwendet, weil zum Aushärten hohe
Temperaturen erforderlich sind.
Werden Harze vom Melamintyp für elektrisch abgeschiedene Überzüge verwendet, so lassen sich nur
schwer Filme mit gleichmäßiger Zusammensetzung erzeugen, da die Elektrophoresegeschwindigkeit der
Melaminharzkomponente und der Alkydharzkompo
nente sehr verschieden ist Dagegen ist es möglich,
Überzüge von Harzen des Phenoltyps auf elektrischem Wege aufzubringen, jedoch neigen diese bei langdauernder Anwendung dazu, daß sich das Gemisch der
beiden Komponenten trennt Alkydharze allein eignen sich gut für die elektrische Abscheidung, jedoch sind
ihre Filmeigenschaften unzureichend. Um geeignete Überzüge auf elektrischem Wege herzustellen, muß die
Wasserlöslichkeit gut sein, da das Harz bis auf einen
ίο niedrigen Feststoffgehalt mit Wasser verdünnt sein
muß. Es ist theoretisch erwünscht, mit einem Einkomponentensystem zu arbeiten, das sich auch bei längerem
Gebrauch nicht verändert Weiterhin muß der Film die gleichen, wenn nicht bessere Eigenschaften als ein Film
haben, der nach üblichen Überzugsverfahren aufgebracht wurde.
Bei einem bekannten Verfahren wird
1. ein aromatisches Kohlenwasserstoff/Formaldehyd-Harz mit einer «^-ungesättigten Carbonsäure oder
deren Anhydrid umgesetzt und danach das auf diese Weise erhaltene Produkt mit einem ein- oder
mehrwertigen Alkohol oder deren Gemischen modifiziert oder alternativ,
2. das aromatische Kohlenwasserstoff/Formaldehyd-Harz zuerst mit dem ein- oder mehrwertigen
Alkohol oder deren Gemischen modifiziert und das auf diese Weise erhaltene Produkt mit der
«^-ungesättigten Carbonsäure umgesetzt Bei in diesem bekannten Verfahren wird die aJJ-ungesättigte Carbonsäure mit dem aromatischen Kohlenwasserstoff/Formaldehyd-Harz verestert Das
Harz fällt jedoch in Wasser aus oder geliert
j5 Die nach diesem bekannten Verfahren elektrisch
abgeschiedenen Filme sind unbefriedigend; weiterhin neigt das abgeschiedene Harz, das nicht an den
Gegenständen haftet, dazu, in dem Bad oder auf der Oberfläche des Bades Trübungen oder Suspensionen
4(i hervorzurufen, wie es auch bei Alkydharzen, die nach
bekannten Methoden aufgebracht sind, der Fall ist
Werden nach einem anderen bekannten Verfahren mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffe mit
Formaldehyd und Aryloxyfettsäuren umgesetzt, so
4") resultieren Harze, die in Wasser nur teilweise löslich
sind. Bei Verwendung für Überzüge können keine Filme mit guten Eigenschaften erhalten werden.
Diese Nachteile der bekannten Verfahren werden durch das erfindungsgemäße Verfahren behoben.
5(i Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur
Herstellung von wasserlöslichen Polykondensaten durch Umsetzung von aromatischen Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensaten mit ungesättigten Carbonsäuren, mehrwertigen Alkoholen und Aminen, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man gegebenenfalls mit Phenolen, Alkylphenolen, mehrwertigen Alkoholen
oder Kolophonium modifizierte Polykondensate, die durch Kondensieren von aromatischen Kohlenwasserstoffen in Gegenwart von sauren Katalysatoren
b<> hergestellt worden sind, mit
a) mindestens einem ungesättigten öl im Gewichtsverhältnis Polykondensat zu öl von 1 :9 bis 1 :3
durch Erhitzen umsetzt,
h -. b) an das dabei erhaltene Produkt mindestens eine α,
^-ungesättigte Carbonsäure bzw. ein Anhydrid davon aus der Gruppe Fumarsäure, Itaconsäure,
Citraconsäure und Maleinsäureanhydrid addiert,
c) das dabei erhaltene Addukt mit mehrwertigen Alkoholen in Mengen, die das 0,5- bis l,5fache des
Säureäquivalents betragen, unter Erhitzen verestert und
d) anschließend mit Ammoniak oder Aminen neutralisiert
Die erfindungsgemäß hergestellten Polykondensate besitzen eine ausgezeichnete Härte, Biegsamkeit,
Schlagfestigkeit, Zähigkeit (nach dem Erichsen-Test),
Haftfestigkeit auf Metalloberflächen, Feuchtigkeits- und Korrosionsbeständigkeit
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird nun in überraschender und technisch fortschrittlicher Weise
gegenüber den bekannten Verfahren ein zäher Film erhalten und durch die Verwendung eines ungesättigten
Öls die Streukraft des Bades bei der Beschichtung durch Elektroabscheidung vermindert, wodurch auf Substraten ein gleichmäßiger Film erzielt wird.
Dagegen können Phenolharze zwar mit guter Härte, aber nur mit geringer Zähigkeit erhalten werden,
während Alkydharze mit guter Haftfestigkeit, jedoch mit geringer Härte, Feuchtigkeits- und Korrosionsbeständigkeit erhalten werden können.
Vergleichstabe'.le fur verschiedene wasserlösliche Harze
Probestück: 0,6 mm starkes Blech aus kaltgewalztem Stahl, mit Zinkphosphat behandelt
Beispiel 1 | Beispiel 2 | Phenol-Alkydharz*) | Trimellitsäure | |
modifiziertes Harz*) | ||||
Überzugsmethode | Eintauchen | elektr. Abscheidung | elektr. Abscheidung | Eintauchen |
Filmstärke (μ) | 20 bis 25 | 20 bis 25 | 20 bis 25 | 20 bis 25 |
Aufheizbedingungen | 170°C/30Min. | 150°C/30Min. | :70°C/30Min. | 170°C/30Min. |
Bleistifthärte | H | 2 H | H | HB |
Schlagfestigkeit 500 g | 50 cm | 50cnn | 30 cm | 40 cm |
Oberseite | ||||
Schlagfestigkeit 500 g | 50 cm | 50 cm | lOcm | 20 cm |
Rückseite | ||||
Krümmungsversuch 3 mm | unverändert | unverändert | unverändert | unverändert |
Erichsen-Test | 7 mm | 7 mm | 5 mm | 5 mm |
Kreuzschnitt | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 |
Salzsprühversuch | nach 200 Std. | nach 300 Std. | nach 96 Std. | nach 120 Std. |
unverändert | unverändert | gerostet | gerostet | |
Feuchtigkeitsbeständigkeit | unverändert | unverändert | Abblättern | Abblättern |
(200 Std.) | ||||
Alkaiibeständigkeit | löslich nach | keine Veränderung | löslich nach | löslich nach |
(2%NaOH)20bis25°C | IStd. | nach 7 Std. | IStd. | 10 Min. |
*) Vergleichsbeispiele. |
Die partielle Veresterung mit einem mehrwertigen Alkohol hat eine besondere Bedeutung. Wird, wie schon
erwähnt, nur ein Gemisch aus einem mehrwertigen Alkohol und dem Harz mit freien Säuregruppen zur
elektrophoreiischen Beschichtung verwendet, so wird der mehrwertige Alkohol nicht notwendigerweise
zusammen mit dem Harz elektrophoretisch an das zu überziehende Substrat gebracht, um daran zu haften,
sondern nur ein kleiner Teil, während der Großteil im Überzugsbad zurückbleibt Aus diesem Grund ist die
Menge der Hydroxylgruppen im Substratüberzug für die Umsetzung mit den Carboxylgruppen unzureichend,
und die Vernetzung ist ebenfalls unbefriedigend. Es kann also kein Überzug mit befriedigenden Eigenschaften erhalten werden. Die Zunahme des mehrwertigen
Alkohols im Überzugsbad hat weiterhin zur Folge, daß die Streukraft vermindert wird und die Stromstärke
zunimmt. Sind die Säuregruppen mit dem mehrwertigen Alkohol verestert, treten diese Schwierigkeiten nicht
auf, und es kann ein Überzug mit befriedigenden Eigenschaften erhalten werden
Bei einem Austausch des mehrwertigen Alkohols durch einen einwertigen Alkohol für die Veresterung
erhält man die in Tabelle 2 angegebenen Vergleichsergebnisse:
Probe Nr. | 2*) | 3 | 4 | |
I*) | Isobutanol | Neopentylglykol | Trimethylolpropan | |
Alkohol zur Veresterung | Methanol | 32,2 g je 27Og | 31,5 g je 250 g | 36,2 g je 250 g |
Menge des Alkohols | 13,9 g je 270 g | Addukt | Addukt | Addukt |
Addiiki | 117 | 130 | 110 | |
Ve resterungs tempera tür ("C) | 80 | 1 | 1 | 0,4 |
Verestcrungsdauer (Std.) | 2,5 | 9,5 g ic 1 70 g | 8,5 g je 165 g | 8,5 g je 170 g |
Menge Triäthylamin zur | 9,5 g je 170 g | Probe | Probe | Probe |
Neutralisation | Probe | |||
Fortsetzung | Probe Nr. | 17 20 958 | 6 | 3 | • | I | 100 | |
5 | 1*) | |||||||
95 | ||||||||
50 | ||||||||
Anteil des Alkohols, be | 2·) | |||||||
zogen auf Maleinsäure | 7,6 | |||||||
anhydrid in Addukt | 50 | 1110 | ||||||
(Äquivalentprozent) | 7.9 | Transparent I | ||||||
Eigenschaften der Lösung | 7,7 | 1300 | ||||||
pH-Wert | 980 | Transparent | ||||||
Badwiderstand (Ohm · cm) | Opak | unverändert | ||||||
Aussehen | 8,1 | |||||||
AlkalibestänJigkeit·*) des | 1085 | unverändert | ||||||
Films | nach Dunkelbraun | Opak | unverändert | |||||
40 Min. eingetaucht | verfärbt und z. T. | unverändert | ||||||
aufgequollen | unverändert | gelöst I | ||||||
gelöst | nach Dunkelbraun | aufgequollen | ||||||
2 Std. eingetaucht | — | verfärbt und z. T. | gelöst | |||||
7 Std. eingetaucht | - | aufgequollen | ||||||
9 Std. eingetaucht | gelöst | |||||||
*) Vergleichsbeispiele. | — | |||||||
- | ||||||||
*·) In 2%ige wäßrige NaOH-Lösung bei 25°C eingetaucht. | ||||||||
Die Proben von Tabelle 2 wurden wie folgt hergestellt:
70 Gewichtsteile eines Xylol-Formaldehyd-Kondensats mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 450 und einem Sauerstoffgehalt von 10 Gewichtsprozent, das durch Kondensation von 1 Mol m-Xylol mit
2 Mol Formaldehyd hergestellt worden war, wurden mit 30 Gewichtsteilen p-tert-Butylphenol erhitzt und
umgesetzt 300 Gewichtsteile des erhaltenen alkylphenolmodizierten Xylol-Formaldehydharzes und 900 Gewichtsteile leinöl wurden eine Stunde bei 250°C unter
einer Stick stoff atmosphäre erhitzt Dann wurde die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 1800C herabgesetzt worauf dem Reaktionsgemisch 225 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid zugesetzt wurden. Das
erhaltene Gemisch wurde 5 Stunden bei 220 bis 23O0C in einem geschlossenen Gefäß erhitzt, um die Additionsreaktion durchzuführen. Die reduzierte Viskosität des
erhaltenen Additionsproduktes hatte (mit einem Gardner- Holdt-Blasenviskosimeter gemessen) den Wert U
bei einem Feststoffgehalt von 70 Gewichtsprozent in Äthylenglykol-Monobutyläther. Das Additionsprodukt
wurde in vier Anteile unterteilt. Zwei der vier Anteile wurden mit Methanol, bzw. Isobutanol partiell verestert,
während die beiden restlichen Anteile mit Neopentylglykol bzw. Trimethylolpropan gemäß der Erfindung
teilverestert wurden.
Nach der Veresterung wurden die vier Anteile mit Äthylenglykol-Monoäthyläther bis auf einen Feststoffgehalt von jeweils 80 Gewichtsprozent verdünnt und
anschließend mit Triäthylamin neutralisiert Aus den erhaltenen Produkten wurden 10%igc wäßrige Lösungen hergestellt die zur elektrophoretischen Abscheidung verwendet wurden. Wie aus Tabelle II hervorgeht
führt das erfindungsgemäße Verfahren zu Produkten, die insbesondere hinsichtlich ihrer Wasserlöslichkeit
und Aikaiibeständigkeit ausgezeichnet sind.
Das erfindungsgemäß verwendete aromatische Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensat
ist ein flüssiges bis festes Harz mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 400 bis 600, das durch Umsetzung eines
aromatischen Kohlenwasserstoffs mit Formaldehyd oder Paraformaldehyd in Gegenwart eines sauren
Katalysators erhalten worden ist.
Dieses aromatische Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensat ist ein Harz, bei dem ein aromatischer
Kern durch eine Methylenbindung (-CH2-)-, Äthylenätherbindung (—CH2—O—CH2-) oder eine Acetalbindung (-CH2-(OCH2Jn-OCH2-) mit einem anderen aromatischen Kern verbunden ist
Im allgemeinen wird das Kondensat in Form eines Gemisches erhalten.
Die aromatischen Kohlenwasserstoffe haben die Formeln
IR),,
in denen R eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und π eine ganze Zahl von 0 bis 4 bedeutet und
umfaßt ζ. B. Benzol, Toluol, Xylol, Mesitylen, Durol, Äthylbenzol, Cumol, Napthalin oder Methylnaphthalin.
Die modifizierten, aromatischen Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensate haben Erweichungspunkte
zwischen 30 und 1500C und werden durch Unisetzung
der vorstehend angegebenen aromatischen Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensate mit Phenol, einem
Alkylpheno! (wie p.-tert.-Butylphenol, Octylphenol oder p-Phenylphenol), einem Naturharz (wie Kolophonium)
oder einem mehrwertigen Alkohol (wie Pentaerythrit) in Gegenwart einer anorganischen Säure (wie Chlorwasserstoffsäure oder Phosphorsäure), einer Lewis-
Säure (wie Aluminiumchlorid, Zinkchlorid oder Zinnchlorid)
oder c'ner orgarvschen Sulfonsäure (wie
Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsa.jre oder m-Xylolsulfunsäure)
bei Temperaturen vw. 100 bis 2500C über
einen Zeitraum von 1 bis 10 Stunden hergestellt. Von diesen modifizierten Polykondensaten sind am bestfT
diejenigen mit ein«"" Erweichungspunkt von 80 bis
120° C zur Herstellung von Überzügen mit einer guten
Härte und anderen guten Eigenschaften geeignet.
Als ungesättigte öle können erfindungsgemäß beispielsweise
Leinöl, Saffloröl, Sojabohnenöl, Oiticicaöl, dehydratisiertes Rizinusöl, synthetisch trocknende öle ■-,
oder Tz\\:M verwendet werden. Es können aber auch
Ester mindestens einer Fettsäure dieser öle mit einem
mehrwertigen Alkohol, wie Trimethylpropan, Trimethyloläthan oder Pentaerythrit verwendet werden. Als
«,/(-ungesättigte Carbonsäure bzw. als Anhydrid davon m
können Fumarsäure, ltaconsäure, Citraconsäure und Maleinsäureanhydrid verwendet werden, wobei Maleinsäureanhydrid
bevorzugt verwendet wird.
Als mehrwertige Alkohole können erfindungsgemäß Trimethylolpropan, Trimethyloläthan, Pentaerythrit, π
Glycerin, Neopentylglykol, Propylenglykol, Älhylengiykol,
Diäthylenglykol oder Polypropylenglykol verwendet werden, wobei jedoch eine Gelierung auftreten
kann, wenn man Alkohole mit mehr als drei Hydroxylgruppen verwendet.
Das Verhältnis zwischen dem Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensat
und dem verwendeten ungesättigten öl liegt zwischen 1 :9 bis 1 : 3. Die Menge der
«,jS-ungesättigten Carbonsäure kann höher sein, wenn
die ölmenge höher ist. Theoretisch kann höchstens ein Molekül der «,/3-ungesättigten Carbonsäure an eine
Doppelbindung des Öls addiert werden. Für eine stabile Addition besteht jedoch eine Grenze für die Menge der
zugesetzten «,^-ungesättigten Säure, die von der
jeweiligen ölart abhängig ist Weiterhin hängt diese jo Grenze auch davon ab, ob das Harz durch das Erhitzen
lediglich im öl dispergiert wird oder ob beim Zusammenschmelzen des Kohlenwasserstoffharzes und
des Öls eine Reaktion unter Bildung eines homogenen Produktes, dessen Struktur allerdings noch nicht r>
eindeutig bestimmt ist, auftritt Es braucht nicht immer zu guten Ergebnissen zu führen, wenn möglichst große
Mengen an «^-ungesättigten Carbonsäuren verwendet werden. Die Mindestmenge, in der die «^-ungesättigte
Carbonsäure verwendet wird, kann durch die Wasserlöslichkeit und durch die gewünschten Eigenschaften
bestimmt sein. Eine geeignete Menge kann im Bereich von 10 bis 30 Gewichtsteilen Säure je 100 Teile des
durch Umsetzung des Polykondensats mit dem ungesättigten öl erhaltenen Produkts liegen. Verwendet man -»5
Maleinsäureanhydrid, so beträgt eine geeignete Menge etwa 10 bis 20 Teile, bezogen auf das erhaltene Harz.
Die Menge an mehrwertigem Alkohol beträgt das 0,5-bis l,5fache des Säureäquivalents.
Bei den in der Praxis herrschenden Reaktionsbedin- ϊ<
> gungen werden zuerst das Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensat und das öl unter Rühren erhitzt und
etwa 1 bis 3 Stunden bei einer Temperatur von etwa 200 bis 26O0C geschmolzen; dann wird die «^-ungesättigte
Carbonsäure zugesetzt, worauf etwa 2 bis 6 Stunden bei Temperaturen von etwa 180 bis 2300C erhitzt wird, um
die Additionsbindung vollständig auszubilden. Die Säurezahl kann zu dieser Zeit im Bereich von etwa 40
bis 200 liegen. Dann wird der mehrwertige Alkohol 0,5 bis 1 Stunden bei Temperaturen von etwa 100 bis 1500C
mit dem gebildeten Produkt umgesetzt, bis die Flüssigkeit klar und homogen geworden ist Anschließend werden die Säuregruppen mit Ammoniak oder mit
einem Amin zum Salz umgesetzt, wobei die Lösung einen pH-Wert von etwa 7 bis 9 hat
Bei der elektrischen Abscheidung ist ein pH-Wert von
etwa 7,5 bis 8 erwünscht Als Amine können alle Monoamine oder mehrwertige Amine, Aminoalkohole
verwendet werden. Bevorzugt werden folgende Arnim verwendet: Monoäthanolamin, Äthylendiamin, DiSlh}
leniriamin, Triethylamin, Morpholin, Methylmorphoiin
Methylmorpholindiisopropanolamin, Dimethylamino äthanol, Triethanolamin, Diäthylaminoäthanol, Diäthyl
amin, Diäthanolamin und 3-Dimethylaminopropy!arnin.
Beispiei 1
50 Teile eines Polykondensats (Molekulargewicht etwa 500), das durch Umsetzung von 1 Mol m-Xylol unc
1,6 Mol Formaldehyd in Gegenwart eines saurer Katalysators erhalten wurde, 380 Teile Leinöl, 70 Teile
Sojabohnenöl und 0,5 Teile p-Toluolsulfosäure wurden
unter Rühren eine Stunde bei einer Temperatur vor 23O0C in einem Stickstoff strom erhitzt. Dann wurden in
einem geschlossenen Gefäß 95 Teile Maleinsäureanhydrid unter Verminderung der Temperatur auf 210 bis
220°C über einen Zeitraum von 2,5 Stunden zugesetzt Dem Reaktionsprodukt wurden dann 88 Teile Trimethylolpropan
zugesetzt, bis die Säurezahl den Wert 65 erreichte, worauf das Gemisch auf eine Temperatur von
1500C abgekühlt und mit Äthyienglykolmonobutyläther
verdünnt wurde. Hierbei schieden sich 80% der Feststoffe ab. Nachdem die Temperatur des Reaktionsproduktes 35°C erreicht hatte, wurden 95 Teile
wäßriger Ammoniak unter gründlichem Rühren zugesetzt, wobei eine wäßrige Lösung erhalten wurde.
Zur Herstellung eines Überzuges wurden 0,3 Teile in Wasser dispergierbares Kobaltnaphthenat und 2 Teile
Bleinaphthenat 100 Teilen des erhaltenen Produkts zugesetzt und mit Wasser verdünnt, um den pH-Wert
auf 8,3 einzustellen.
Es wurde ein Überzug mit guten Hafteigenschaften und einem guten Glanz erreicht, wenn der Lack auf ein
Stahlblech auf gestrichen und 30 Minuten bei 1700C gehärtet wurde.
100 Teile eines modifizierten Polykondensats, das durch Schmelzen von 70 Teilen Xylol-Formaldehyd-Kondensat
(Molekulargewicht etwa 450; erhalten durch Kondensation von 1 Mol m-Xylol und 2 Mol
Formaldehyd in Gegenwart eines sauren Katalysators) mit 30 Teilen p-tert-Butylphenol in der Hitze erhalten
wurden, 200 Teile Leinöl und 150 Teile dehydratisiertes Rizinusöl wurden etwa 1 Stunde bei einer Temperatur
von 2500C in einem Stickstoff strom erhitzt Das
Reaktionsprodukt wurde auf eine Temperatur von 180°C abgekühlt, mit 75 Teilen Maleinsäureanhydrid
versetzt und 3 Stunden in einem geschlossenen Gefäß bei einer Temperatur von 220 bis 230° C erhitzt, wobei
ein Additionsprodukt erhalten wurde. Das Reaktionsprodukt wurde dann auf eine Temperatur von 150° C
abgekühlt, mit 100 Teilen Trimethyloläthan versetzt und
eine Stunde erhitzt, wobei eine Säurezahl von 60 erhalten wurde. Dann wurde das Reaktionsprodukt auf
eine Temperatur von 300C abgekühlt und mit 90 Teilen
Triäthylamin versetzt, um es zu neutralisieren und wasserlöslich zu machen. Das Produkt wurde mit
Wasser bis auf einen Feststoffgehalt von 10% verdünnt
und elektrisch auf Stahlplatten aufgetragen (Elektrodenabstand 10 cm, Spannung 50 Volt, Dauer 3 Min.),
wobei ein über 20 μ starker Überzug mit guter Härte, glatter Oberfläche, gutem Glanz und einer ausgezeich-
netcn Haftfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit erhalten wurde.
94 Teile des Additionsprodukics au: 77 Teilen
Toluol-Formaldehyd-Kondensat (Molekulargewicht 400) und 23 Teile Kolophonium, 216 Teile Leinöl und
134 Teile Sojabohnenöl wurden 1,5 Stunden bei einf" Temperatur von 2500C miteinander umgesetzt. Dem
Reaktionsprodukt wurden 75 Teile Maleinsäureanhydrid zugesetzt, worauf es 3 Stunden bei einer
Temperatur von 2000C erhitzt wurde, um das Additionsprodukt herzustellen. Dann wurden dem
Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von 13O0C 80
Teile Neopentylglykol zugesetzt Das Gemisch wurde eine Stunde bei dieser Temperatur gehalter, und mit
Äthylenglykolmonobutyläther versetzt, wobei ein Feststoffgehalt von 80% erzielt wurde.
Nach einer Trockenzeit von 2 Tagen bei Raumtemperatur oder nach einer Ausheizdauer von 30 Minuten bei
einer Temperatur von 170° C wurde ein harter Film
erhalten, nachdem das Reaktior.sprcdukt neutralisiert
und mit einem Metallseifensikkativ nach Beispiel 1 versetzt worden war.
IO
Unter einer Stickstoff atmosphäre wurden 100 Gew.-Teile
p-tert.-Butylphenol-modifiziertes Xylol-Formaldehyd-Harz
mit 450 Gew.-Teilen Leinöl bei 250°C eine Stunde lang umgesetzt. Das Reaktionsprodukt wurde
auf 1800C abgekühlt und es wurden 88,8 Gew.-Teile
Fumarsäure zugegeben. Die dabei erhaltene Mischung wurde dann drei Stunde:: lang bei 220 bis 230°C
umgesetzt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde auf 150° C abgekühlt und es wurden lüü Gew.-Teile
Trimethyiolpropan zugegeben. Die erhaltene Mischung wurde eine Stunde lang bei 1400C umgesetzt, und es
wurde ein Harz mit einem Säurewert von 65 erhalten. Um den Feststoffgehalt auf 80 Gew.-% einzustellen,
wurde Äthylenglykclmonornethyläther zugegeben. Die
dabei erhaltene Harzlösung hatte eine Viskosität (nach der Gardner-Holdt-Mcthode) von Zi-Z2 bei 25°C und
eine Gardner-Farbzahl von 6. Zu dieser Harzlösung wurden 90 Gew.-Teüe Triethylamin und 691 Gew.-Teüe
Wasser zugegeben, um sie zu neutralisieren und zu verdünnen. Die dabei erhaltene !!arzlösüng war klar
und stabil.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Polykondensaten durch Umsetzung von aromatischen Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Kondensaten mit ungesättigten Carbonsäuren, mehrwertigen Alkoholen und Aminen, dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls mit Phenolen, Alkylphenolen, mehrwertigen Alkoholen oder Kolophonium modifizierte Polykondensate, die durch Kondensieren von aromatischen Kohlenwasserstoffen in Gegenwart von sauren Katalysatoren hergestellt worden sind, mit
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP2954866 | 1966-05-10 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1720958A1 DE1720958A1 (de) | 1972-03-23 |
DE1720958B2 DE1720958B2 (de) | 1973-05-17 |
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