DE171616C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 171616 KLASSE 81 d. GRUPPE

JAROSLAV RIEDL in PRAG, Böhmen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. August 1904 ab.

Die Erfindung betrifft einen Müllwagen mit staubfreier Einschüttvorrichtung, bei welchem ein Teil der Wagenkastendecke durch zwei in einem Rahmen angeordnete, auf je eine Rolle sich· aufwickelnde Tücher gebildet ist, von denen jedes einerseits mit den Rahmenenden, andererseits mit einem mit einer Einschüttöffnung versehenen, auf dem Rahmen fahrbaren Aufsatze verbunden ist. ίο Die Erfindung besteht darin, daß die Rollen, auf die sich die Tücher aufwickeln, mit den Radachsen des fahrbaren Aufsatzes verbunden sind und diese mit einer am Rahmen angeordneten Zahnstange in Eingriff stehen, so daß der verschließbare Aufsatz von einem zum anderen Ende des Rahmens unter ständigen Abschluß der Wagenkastendecke verschoben werden kann. Der den Aufsatz tragende Rahmen ist zweckmäßig verstellbar angeordnet, so daß er nach der einen oder anderen Seite der Wagenkastendecke verlegt werden kann.

Auf der Zeichnung ist der Müllwagen in einem Ausführungsbeispiele veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Fig. ι den Müllwagen in Oberansicht,

Fig. 2 die Rückansicht des Wagens und

Fig. 3 und 4 Einzelheiten.

Zwischen den abnehmbaren Brettern 1 bis 7, mit denen der Müllwagenkasten abgedeckt ist, ist eine Längsöffnung frei gelassen, welche nach Bedarf auf der rechten oder linken Seite des Wagenkastens angeordnet sein kann.

In diese Längsöffnung wird ein Rahmen eingelegt, der aus den beiden in ihren Enden mittels Querverbindungen 10,11 gehaltenen Längsschienen 8, 9 aus Winkeleisen besteht und mit Handgriffen 12, 15 ausgestattet ist. Eine von den beiden Schienen, z. B. 8, ist als Zahnstange ausgebildet, was durch senkrecht auf der Schiene 8 angebrachte Stifte 14 erzielt wird In die Zahnstange 14 greift das Zahnrad 15 einer Rolle 16 des fahrbaren, mit einer Einschüttöffnung versehenen Aufsatzes 20, welcher mit Rädern 17, 18 auf den Schienen 8,9 läuft, so daß, wenn der Aufsatz 20 auf seiner Bahn verschoben wird, sich die Rolle 16 um ihre Achse drehen muß. Der Rolle 16 gegenüber ist im Aufsatz 20 eine Rolle 19 gelagert, die in derselben Weise wie die Rolle 16 mit der Zahnstange 14 in Eingriff steht. Auf den Lauf rädern 17, 18 ruht der Aufsatz 20, welcher aus einem vierseitigen offenen Rahmen besteht, der von oben mittels eines mit Scharnieren 22, 23 angelenkten Deckels 21 vollständig verdeckt werden kann.

An der Außenseite ist der Aufsatz 20 mit Einhängeösen 28 versehen, in welche der gefüllte Müllkasten zwecks Entleerung in den Müllwagen, wie weiter unten näher erklärt, eingehängt wird.

An beiden Enden des transportablen Rahmens 8, 9, 10, 11 sind zwei Spannwalzen 24, 25 gelagert. Die zwischen den beiden Rahmenenden und dem Aufsatz 20 vorhandene Rahmenöffnung ist mittels zweier

Tücher 33 und 34 abgedeckt, von denen das erstere über die beiden Walzen 24 und 19, das letztere über die beiden Walzen 16 und 25 derart ausgespannt ist, daß bei der Ver-Schiebung des Aufsatzes 20 die Tücher stets bei ständiger Spannung sich selbsttätig auf die Rollen i6, 19 aufwickeln oder von denselben abwickeln. Schutzbleche 26, 27 schützen die Rollen 16 und 19. Die Tücher 33 und 34 sind so lang, daß, wenn der Aufsatz 20 am äußersten Ende des Rahmens sich befindet, das Tuch 33 oder 34 allein die freie Rahmenöffnung überdeckt.

Zum Sammeln des Mülls dienen Müllkästen 29, welche mit einem Deckel 30 verschlossen sind und auf der einen Seite in die Einhängeösen 28 am Aufsatz 20 eingehängt werden. Die Seitenwände des Müllkastens sind mit dem bekannten Anschlagwinkel 32 versehen. Nach Einhängen des Müllkastens wird dieser in die in Fig. 2 punktiert gezeichnete Lage umgekippt und legt sich dabei mit seinem Anschlagwinkel 32 an die Kanten des Aufsatzes 20 an. Um auch beim Abnehmen des entleerten Müllkastens" das nachträgliche Stauben zu verhüten, braucht man vorher nur den Aufsatz samt dem noch darauf befindlichen umgekippten Müllkasten ein wenig vorzuschieben.

Claims (1)

1. Patent-AnSPRUcH :

   Müllwagen mit staubfreier Einschüttvorrichtung, bei welchem ein Teil der Wagenkastendecke durch zwei in einem Rahmen angeordnete, auf je eine Rolle sich aufwickelnde Tücher gebildet ist, von denen jedes einerseits mit den Rahmenenden, andererseits mit einem mit einer Einschüttöffnung versehenen, auf dem Rahmen fahrbaren Aufsatz verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (16, 19), auf die sich die Tücher (33, 34) aufwickeln, mit den Radachsen des fahrbaren Aufsatzes (20) verbunden sind und diese mit einer Zahnstange (14) am Rahmen (8,9,10,11) in Eingriff stehen, so daß der verschließbare Aufsatz (20) von einem zum anderen Ende des Rahmens unter ständigem Abschluß der Wagenkastendecke verschoben werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.