DE169030C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12J—VINEGAR; PREPARATION OR PURIFICATION THEREOF
- C12J1/00—Vinegar; Preparation or purification thereof
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Genußmittels,
das bestimmt ist, den gewöhnlichen Essig bei seinen sämtlichen Verwendungsweisen
zu ersetzen, und überdies in der Ernährung die Umbildung der Kalkphosphate ermöglicht, deren Wichtigkeit als kräftigendes,
wiederherstellendes und diätetisches Mittel bekannt ist.
ίο Es kennzeichnet sich das Verfahren nach
vorliegender Erfindung dadurch, daß einem Essig der gebräuchlichen Art in Lösung
übergeführter phosphorsaurer Kalk zugesetzt wird. Das Verfahren kann, je nach der Beschaffenheit
der verwendeten Grundstoffe, gewissen Änderungen unterliegen.
Bekanntlich entspricht der unter normalen Verhältnissen in dem Knochengewebe des
Skeletts und im Nervengewebe der Tiere enthaltene phosphorsaure Kalk genau dem
Tricalciumphosphat oder dem basischen Phosphat, das in Wasser unlöslich, aber in Säuren
löslich ist. Demzufolge ist ein phosphorsäurehaltiger Essig, der für die Zwecke der
Ernährung und Wiederherstellung der Gesundheit am geeignetsten ist, nach der Ansicht
des Erfinders derjenige, in welchem Tricalciumphosphat enthalten ist, während der aus einer britischen Patentschrift bekannte
Zusatz freier Phosphorsäure zum Essig diesem Zwecke nicht dienen kann. Das Verfahren zur Gewinnung eines solchen
calciumphosphathaltigen Essigs gelangt in folgender Weise zur Ausführung:
Um nur reines Tricalciumphosphat vom Essig aufnehmen zu lassen, empfiehlt es
sich, dieses Phosphat zunächst in den gallertartigen Zustand des Hydrats überzuführen.
Zu diesem Zwecke löst man zunächst das gewöhnliche Tricalciumphosphat, gleichviel
ob tierischen, pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs, in Salzsäure auf. Die filtrierte
Flüssigkeit kann sterilisiert werden und man entzieht ihr das gallertartige Tricalciumphosphathydrat,
indem man es durch ein geeignetes Alkali, vorzugsweise durch reines Ammoniak, bei sehr niedriger Temperatur
niederschlägt. Das so erhaltene Hydrat wird sorgfältig ausgewaschen und dann von dem
mechanisch anhaftenden Wasser möglichst befreit, indem man es entweder in eine Filterpresse bringt oder in sonst geeigneter
Weise verfährt, wobei man nur darauf zu achten hat, daß die Behandlung in der Kälte vor
sich geht, damit das Hydrat seine gallertartige Beschaffenheit beibehält, die seine sehr
leichte und vollkommene Auflösung in der verhältnismäßig so schwachen Säure, wie
die Essigsäure eine ist, sichert. Diese besondere physikalische Eigenschaft ist auch
einer der Gründe, weshalb die Umbildung des Tricalciumphosphats in das gallertartige
Hydrat vorgenommen wird; jedoch ist diese Umbildung nicht unumgänglich notwendig.
Das gebildete gallertartige Hydrat wird mit einem beliebigen Essig zusammengebracht,
dessen Gehalt an Essigsäure gleich demjenigen der gewöhnlich für den häuslichen Verbrauch dienenden Essigsorten ist, damit
das Tricalciumphosphat aufgelöst und vom
Essig aufgenommen wird, der es auf die angegebene Weise unmittelbar in die Nahrung
einführt.
Natürlich wird die Menge des in den Essig eingebrachten Phosphats in jedem einzelnen
Falle je nach der besonderen Verwendung bestimmt, für welche die auf die beschriebene Weise zubereiteten Essigsorten
dienen sollen; diese Menge kann sich von
ίο einigen Zehnteln bis zur Sättigung verändern,
wobei die* der Sättigung entsprechende Menge selbst sich nach der Beschaffenheit
des verwendeten Essigs richtet. Statt bei der Zubereitung von phosphathaltigem Essig nach vorliegender Erfindung
Tricalciumphosphat zu verwenden, kann man auch das sekundäre oder neutrale Calciumphosphat
verwenden, das wie das Tricalciumphosphat in Wasser unlöslich ist, aber zu seiner Auflösung weniger Säure nötig hat.
Dabei braucht man das Phosphat nicht in den gallertartigen Zustand überzuführen, um
es in die gewöhnlichen Essigsorten einzutragen (und dies um so mehr, als der Handel
genanntes Produkt in viel größerer Reinheit als das gewöhnliche Tricalciumphosphat liefert),
wobei schon die Digerierung und das Aufrühren des trockenen Pulvers dieses gut zubereiteten
Bicalciumphosphats mit den Essig-Sorten genügen, um die nötigen Mengen des
Phosphats aufzulösen.
Man kann Bicalciumphosphat und Tricalciumphosphat , vorzugsweise gallertartige
Phosphathydrate, auch entweder gemischt miteinander oder nacheinander verwenden, indem
man sie in der vorstehend beschriebenen Weise in gewissen Mengenverhältnissen in
den Essig einbringt, wobei sich die Mengen natürlich nach dem einzelnen Fall richten
werden, aber im allgemeinen zwischen 0,5 Prozent und 5 Prozent schwanken und der Gehalt
an Calciumphosphaten in dem Gemisch aus beiden Phosphaten auf den entsprechenden
Gehalt an trockenen Phosphaten zurückgerechnet wird. Beispielsweise kann man für gewöhnliche Gewichtsverhältnisse sich an
folgendes halten:
Man löst in Essig 1 bis 2 Prozent Bicalciumphosphat auf und setzt 2 bis 3 Prozent
Tricalciumphosphat hinzu, was einem Endgehalt von 3 bis 5 Prozent Phosphat entspricht.
Wenn für einen besonderen Verwendungszweck die ursprüngliche Säure der Essigsorten
gesteigert werden soll, so kann man Monocalciumphosphat oder saures Phosphat verwenden, das im Wasser löslich ist und
demzufolge mit größter Leichtigkeit von allen Essigarten, gleichgültig wieviel Essigsäure
diese enthalten, aufgelöst werden wird. Man kann übrigens für den gleichen Zweck
Tri- oder Bicalciumphosphat in Essig-, Phosphor- oder sogar Salzsäure auflösen, die so
erhaltene Lösung auf einen geeignet verminderten Gehalt zurückbringen und sie alsdann
in diesem Zustand mit dem Essig vermischen , wobei der Säuregehalt des Essigs durch den Zusatz des Phosphats gesteigert
wird.
Es ist von Wichtigkeit, dieses Einbringen von bestimmten und großen Mengen von
Calciumphosphaten in den Essig nicht mit dem Zusatz von Spuren phosphathaltiger Lösungen zu den in der Essiggärung befindlichen
Flüssigkeiten zu verwechseln, welcher Zusatz schon, aber in fast unendlich kleinen
Mengen (1I10000), vorgenommen worden ist,
einzig zu dem Zwecke, die Lebensfähigkeit des Essigpilzes zu vermehren.
Zum Schluß ist noch zu erwähnen, daß der in der beschriebenen Weise hergestellte
phosphorsäurehaltige Essig selbst bei Verwendung sehr großer, beispielsweise gallertartiger
Phosphatmengen seinen eigentümlich säuerlichen Geschmack und seinen kennzeichnenden
Geruch fast vollständig, auf jeden Fall aber in vollkommen genügendem Grade beibehält.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von CaI-ciumphosphat
enthaltendem Essig, dadurch gekennzeichnet, daß man Tricalciumphosphat,
am besten in Form des
"gallertartigen Hydrats, in Essig auflöst.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Bicalciumphosphat in Form eines trockenen Pulvers in Essig auflöst
oder Monocalciumphosphat oder eine saure Lösung von Tricalciumphosphat und Bicalciumphosphat,
vorzugsweise in Form gallertartiger Hydrate, dem Essig unmittelbar zusetzt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=434191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE169030C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE752316C (de) * | 1942-05-23 | 1953-08-10 | Lessing & Co Komm Ges | Verfahren zur Herstellung von Essig und Essigessenzen |
-
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