DE203178C - - Google Patents

Info

Publication number
DE203178C
DE203178C DENDAT203178D DE203178DA DE203178C DE 203178 C DE203178 C DE 203178C DE NDAT203178 D DENDAT203178 D DE NDAT203178D DE 203178D A DE203178D A DE 203178DA DE 203178 C DE203178 C DE 203178C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
salts
acetic anhydride
parts
zinc chloride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT203178D
Other languages
English (en)
Publication of DE203178C publication Critical patent/DE203178C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/06Cellulose acetate, e.g. mono-acetate, di-acetate or tri-acetate

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

PATENTAMT.
in Gegenwart von Salzen.
Zur Darstellung von Acetylcellulosen aus Cellulose, Hydratcellulose, Oxycellulose und Essigsäureänhydrid sind eine ganze Reihe von Verfahren bekannt geworden, bei welchen verschiedene Substanzen als Kontaktmittel zur Beschleunigung des Acetylierungsprozesses dienen. Von solchen Kontaktsubstanzen sind bisher in Anwendung gekommen: Schwefelsäure, Phosphorsäure, Phenol- und Naphtol- sulfosäuren, Sulfinsäuren, Phosphoroxychlorid und Dimethylsulfat, Körper, die entweder selbst starke Säuren sind oder während des Acetylierungsprozesses starke Säuren bilden.
Es steht nun fest, daß stark saure Körper auf die gebildeten Acetylcellulosen^ allmählich zersetzend einwirken, eine Zersetzung, die beispielsweise bei Anwendung von Schwefelsäure zur Herbeiführung der Acetylierung derart groß ist, daß die gebildeten, zunächst viskosen Lösungen von Acetylcellulose sehr rasch •— schon nach Stunden — unter dem Einfluß der Säure dünnflüssig werden. Durch solchen Einfluß stärk saurer Körper verlieren die zuerst gebildeten Acetylcellulosen und deren Lösungen je nach der Säurewirkung mehr oder weniger rasch ihre für die Darstellung von Fäden, Films und Celluloidmassen ganz wesentlichen wertvollen viskosen Eigenschaften. Es wurde nun gefunden, daß man die Acetylierung der Cellulose durchführen kann in Gegenwart von Neutralsalzen, d. h. von solchen Salzen, welche keine sauren Wasserstoffatome im Molekül mehr enthalten, und daß die mit Hilfe dieser Salze hergestellten.
40
45
Acetylcellulosen ihre wertvolle Eigenschaft, viskose Lösungen zu bilden, in Gegenwart dieser Salze ganz erheblich länger (und teilweise bis jetzt unbegrenzt) bewahren, als das bei den nach den früheren Verfahren hergestellten Lösungen der Fall ist. Die Neutralsalze stehen in dieser günstigen Wirkung auf die Haltbarkeit der viskos löslichen Acetylcellulosen den anderen Beschleunigern der Acetylierung der Cellulose voran.
Als solche bei der Acetylierung der Cellulose, auch in Gegenwart geringer Mengen Wasser, beschleunigend wirkenden Neutralsalze bewährten sich beispielsweise: Eisenoxydsulfat, Eisenchlorid, Eisenvitriol, Zinkvitriol, Chlorzink, Kupfervitriol, Zinnchlorür, Antimontrichlorid, Dimethylaminchlorhydrat, Diäthylaminsulfat, Ammoniumsulfat, Chlorammonium, Magnesiumchlorid, Chlorcalcium usw.
Wenn auch gewisse Abstufungen in der. Stärke der Wirkung der verschiedenen Salze zu beobachten sind, so haben in den zahl- ■. reichen untersuchten Fällen doch von den Salzen mit starken Säuren bisher nur die Salze der Alkalien versagt. Alle Salze starker Säuren mit verhältnismäßig schwächeren Basen haben sich dagegen als brauchbar erwiesen.
... Im allgemeinen genügen von den Salzen Mengen von 0,1 bis o,; Teilen auf 1 Teil Cellulose, um bei Temperaturen, die größtenteils wesentlich unter dem Siedepunkte des Essigsäureanhydrids liegen, eine vollständige und rasche .. Acetylie'rung der Cellulose bei
60
65
Gegenwart von Essigsäureanhydrid zu bewirken.
Eine so allgemeine beschleunigende Wirkung durch geringe Mengen von Neutralsalzen bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes des Essigsäureanhydrids und die Möglichkeit, auf diesem Wege direkt technisch brauchbare, gleichmäßige, haltbare, sehr viskose Lösungen zu erhalten, ist bisher nicht bekannt gewesen
ίο und war auch nicht vorauszusehen nach der mittels Chlorzink und Essigsäureanhydrid schon früher von anderen (Franchimont, Ber. d. deutsch, ehem. Ges. Bd. 12, S. 2059 [1879], Franchimont und Witz, Recueil des travaux chimiques Bd. 2, S. 241 [1883], Cross und Bevan, Journ. of the chimical society Bd. 57, S. ι [1890], Vignon und Guerin, Compt. rend. Bd. 131, S. 598 [1900]) bewirkten Acetylierung von Cellulose. F r an ch i mont acetylierte nämlich bei hohen Tempe-
■ raturen (Siedepunkt des Essigsäureanhydrids) mit geringen Mengen Chlorzink und erhielt infolge der hohen Temperatur unter weitergehender Zersetzung dunkle Produkte in schlechter Ausbeute. Franchimont und Witz acetylierten bei Temperaturen wenig unter 100 ° mit verhältnismäßig sehr großen Mengen Chlorzink (1 Teil Chlorzink auf 1 Teil Oxycellulose). Cross und Bevan arbeiteten wie Franchimont bei hohen Temperaturen, Vignon und Guerin ebenso. Sie erhielten nur 25 bis 40 Prozent an acetylierten Cellulosen. Nach vorliegendem Verfahren gelingt es bereits mit Mengen Chlorzink, die weniger als die Hälfte der Cellulose betragen, bei Temperaturen, die im allgemeinen 700 nicht übersteigen, die Cellulose vollständig zu acetylieren und eine weitergehende Zersetzung völlig hintanzuhalten.
Beispiel 1.
Zu einer Mischung von 5 Teilen Essigsäureanhydrid und 4 Teilen Eisessig werden 0,1 bis 0,2 Teile feingepulverten Eisenvitriols und ι Teil Cellulose (ζ. Β. Baumwolle) zugefügt. Das Ganze wird gut durchgemischt und in ein Bad von etwa 70 ° gebracht. Die Auflösung der Cellulose als Acetat erfolgt
■ binnen 15 bis 24 Stunden, wobei ein dickflüssiges Produkt erhalten wird.
Beispiel 2.
Zu einer Mischung von 5 Teilen Essigsäureanhydrid und 4 Teilen Eisessig werden 0,1 bis 0,2 Teile feingepulverten, kristallwasserhaltigen Eisenchlorids und 1 Teil Cellulose zugefügt. In einem Bade von etwa 500 erfolgt die Auflösung zu Celluloseacetaten in 6 bis 12 Stunden.
60 Beispiel 3.
Zu einer Mischung von 5 Teilen Essigsäureanhydrid und 4 Teilen Eisessig werden o,-> Teile Chlorzink und 1 Teil Cellulose, ζ. Β. Watte, die auch weit mehr als normalen (6 Prozent) Feuchtigkeitsgehalt haben darf, hinzugefügt. In einem Bade von etwa 70 ° erfolgt Auflösung in 12 bis 24 Stunden, wobei sehr helle und sehr viskose Lösungen der Celluloseacetate erhalten werden.
Beispiel 4.
ι Teil Baumwolle wird zu einer Auflösung von 0,25 Teilen salzsaurem Dimethylamin in 5 Teilen Essigsäureanhydrid und 4 Teilen Eisessig zugefügt und das Ganze auf etwa 70 ° erwärmt. Nach 80 bis 100 Stunden erhält man eine gleichmäßige viskose Lösung von Acetatcellulose.
80 Beispiel 5.
0,2 Teile schwefelsauren Diäthylamins, dem etwas freie Base zur Neutralisation eventuell vorhandener freier Säure zugesetzt ist, werden in 5 Teilen Essigsäureanhydrid und 4 Teilen Eisessig gelöst und 1 Teil Baumwolle hinzugemischt. Bei etwa 70 ° erhält man binnen 10 bis 20 Stunden eine sehr gleichmäßige, dicke Lösung von Celluloseacetaten.
Die Cellulose kann in dem Verfahren durch die ihr nahestehenden Umwandlungsprodukte, wie Hydrat cellulose, Oxycellulose, ersetzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern aus Cellulose und ihr nahestehenden Umwandlungsprodukten durch Einwirkung von Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion durch Zusatz neutraler, von Alkalisalzen verschiedener Salze, deren Menge bei Anwendung von Chlorzink weniger als die Hälfte der Cellulose beträgt, bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes des Essigsäureanhydrids bewirkt.
DENDAT203178D Active DE203178C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE203178C true DE203178C (de)

Family

ID=465607

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT203178D Active DE203178C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE203178C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2120964A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Polymer-Nitritesters und anderer Polymer-Derivate
DE203178C (de)
DE964949C (de) Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger Loesungen zum Flammfestmachen von Fasermaterial auf Cellulosebasis
DE620300C (de) Verfahren zur Herstellung acetonloeslicher hochviscoser Celluloseester niederer Fettsaeuren durch Behandlung mit halogenhaltigen Phosphorverbindungen
DE720109C (de) Verfahren zur Herstellung einer hochkonzentrierten Loesung eines stabilen Hochviskosen, teilweise verseiften Celluloseacetats
DE287800C (de)
DE841361C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolyamidloesungen
DE169030C (de)
DE291251C (de)
DE737691C (de) Verfahren zur Trennung von Gemischen von hoeheren Homologen der Adipinsaeure
DE850162C (de) Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Isolierschicht
AT222807B (de) Verfahren zur Herstellung eines therapeutisch wirksamen Produktes
DE637336C (de) Loesungsmittelgemisch fuer Cellulosemischester
DE530470C (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylcellulose
DE488528C (de) Verfahren zur Herstellung von in Chloroform loeslicher Acetylcellulose
DE2302277C3 (de) Verfahren zur Herstellung stabiler Silbersole
DE114491C (de)
DE504183C (de) Verfahren zur Darstellung therapeutisch wertvoller, steriler und haltbarer, zu Injektionen geeigneter Loesungen von p-dialkylaminoarylphosphinigsauren Salzen
DE209128C (de)
DE600982C (de) Verfahren zur Darstellung faserfoermiger Celluloseester
DE134165C (de)
DE110249C (de)
DE289243C (de)
DE663154C (de) Verfahren zur Herstellung hochbestaendiger Cellulosefettsaeureester
DE899338C (de) Verfahren zur Verhinderung des Siedeverzuges