DE114273C - - Google Patents

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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/20Milk; Whey; Colostrum

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Aus den löslichen Verdauungsproducten des Case'ins läfst sich, wie wir gefunden haben, durch Eisensalze unter geeigneten Verhältnissen eine stickstoff- und phosphorhaltige Eisenverbindung ausfällen, welche das Salz einer phosphor- und stickstoffhaltigen Säure darstellt, während die sonst noch bei der Verdauung des Case'ins entstehenden Producte, wie Albumosen und Peptone, in Lösung bleiben.
Die Eisenverbindung erscheint nach ihren Eigenschaften für den Gebrauch als Medicament hervorragend geeignet. Das unlösliche Eisensalz soll auch dazu dienen, beliebige andere Salze durch doppelte Umsetzung nach bekannten Methoden darzustellen.
Zur Darstellung der Eisenverbindung verfahrt man beispielsweise wie folgt: Man stellt zuerst eine geeignete Verdauungsflüssigkeit her, indem man aus 50 g sogenannten iooproc. Pepsins den Milchzucker durch Auswaschen entfernt, dann den Rückstand etwa 20 Stunden lang bei Zimmertemperatur mit einer Mischung von 20 1 Wasser und 200 ecm Salzsäure von 1,13 speeifischem Gewicht unter häufigem Umschütteln stehen läfst und dann filtrirt. Mit dieser Verdauungsflüssigkeit digerirt man 300 g lufttrockenes Casein 48 Stunden lang bei 40 °, filtrirt von dem ausgeschiedenen Paranucle'in ab und dampft das Filtrat unter sorgfältigem Neutralisiren mit Natriumcarbonat auf etwa 10 1 ein. Von einer kleineren Quantität filtrirt man den ausgeschiedenen phosphorsauren Kalk ab und prüft in einer kleinen Probe, ob das Filtrat, nachdem man es mit Ammoniak alkalisirt hat, mit Chlorcalcium noch einen Niederschlag von phosphorsaurem Kalk giebt. Ist dies der Fall, so mufs das ganze Filtrat in dieser Weise behandelt, filtrirt und wiederum mit Salzsäure genau neutralisirt werden; im anderen Falle fällt diese Behandlung λveg.
Die neutrale Lösung wird mit 2 bis 2,1 1 einer 5 proc. Ferriammonsulfatlösung (Eisenammoniakalaun) versetzt, wobei die Flüssigkeit zunächst klar bleibt. Erhitzt man nun zum Sieden, so scheidet sich sehr bald ein gut filtrirbarer Niederschlag der Eisenverbindung ab, welcher nun in der gebräuchlichen Weise abfiltrirl, ausgewaschen und mit Alkohol und Aether entwässert wird. Der anhängende Aether wird durch Verreiben entfernt.
Selbstverständlich kann man zur Darstellung dieser Eisenverbindung auch andere Eisensalze benutzen.
Die so dargestellte Eisenverbindung, welche ein feines, geschmackfreies, bräunliches Pulver darstellt und im Mittel rund 21 pCt. Eisen, 9 pCt. Stickstoff und 2,5 pCt. Phosphor enthält, ist in künstlichem Magensaft von der Concentration des menschlichen Magensaftes fast ganz unlöslich, löst sich dagegen leicht in Natriumcarbonatlösung von 0,1 bis 0,2 pCt. Na.2 C O3 zu einer orangegelben Lösung auf. Nach diesen Eigenschaften war zu erwarten, dafs die Eisenverbindung sich nicht im Magen löst, sondern erst im Darm, und daher nicht wie die im Magensaft oder gar in Wasser lös-
lichen Eisenpräparate die Verdauung stört. Die Versuche an Thieren haben diese Voraussetzungen bestätigt. Es gelang durch Verabreichung kleiner Mengen dieser Eisenverbindung leicht, den Eisengehalt der Leber auf das Dreifache, ja Vierfache des normalen zu steigern, was mit anderen ähnlichen Eisenverbindungen nicht zu erreichen war. Dabei war das Befinden der Thiere gut, das Körpergewicht blieb unverändert oder nahm noch zu. Die Verdauung und Ernährung war also nicht gestört.
Zur Aufklärung darüber, dafs aus dem 15,7 pCt. N und 0,83 pCt. P enthaltenden Casein nach dem angegebenen Verfahren ein Eisensalz mit 9 pCt. N und 2,5 pCt. P entsteht, trotz der Abscheidung von Paranuclein und phosphorsaurem Kalk vor der Eisenfällung, sei Folgendes bemerkt:
Entgegen der noch vor einigen Jahren herrschenden Ansicht, dafs bei der Verdauung des Caseins mit Magensaft der gesammte Phosphor in dem unlöslichen Rückstand bleibe, haben neuere Untersuchungen von E. Saiko wski (Centralblatt f. d. medic. Wissenschaft, 1893, Nr. 23 und 28), V. Moraczewski (Zeitschrift f. physiolog. Chemie, XX, 1894, S. 28), E. Saiko wski und M. Hahn (Pflüger's Archiv, Bd. 59, S. 225, Jahrgang 1894), Sebelien (Zeitschrift f. physiolog. Chemie, 1895, XX, S. 443) übereinstimmend ergeben, dafs dies nicht der Fall ist, dafs vielmehr je nach den Bedingungen ein wechselnder Theil des Phosphors in Lösung geht. Je wirksamer der Magensaft ist, desto gröfser ist der Antheil des in Lösung gehenden Caseinphosphors. Dieser Antheil kann nach Moraczewski sowie nach E. Salkowski und M. Hahn bis zu 94 pCt. betragen.
Die Ausscheidung von phosphorsaurem Kalk beruht lediglich auf der Abscheidung des dem Casein von der Darstellung her anhaftenden phosphorsauren Kalkes, hat also mit dem organischen Phosphor nichts zu thun.
Dafs der Phosphorgehalt der neuen Verbindung etwa dreimal so grofs ist wie der des Ausgangsproductes, des Caseins, erklärt sich daraus, dafs erstens die Fällung der aus dem Casern durch Verdauung erhaltenen Lösung mit Eisenammoniakalaun eine so gut wie quantitative Abscheidung des Phosphors ergiebt — das Filtrat von dem Niederschlag, welches also das Case'inpepton erhält, weist gerade nur Spuren von Phosphor auf —, und zweitens, weil die Quantität des erhaltenen Eisenniederschlags nur etwa ein Fünftel des angewendeten Caseins beträgt.
Es mag sehr auffallend erscheinen, dafs durch Ferrisalze in der Verdauungslösung des Caseins keine Albumosen und Peptone gefällt werden. Das ist aber bei dem vorliegenden Darstellungsverfahren eine Thatsache. Das Casein enthält 0,83 pCt. Phosphor; bei der Verdauung wird eine gewisse Quantität Paranuclein mit etwa 2,3 pCt. Phosphorgehalt unlöslich abgespalten, der Phosphorgehalt der gelösten organischen Substanz ist also jedenfalls erheblich niedriger als 0,83 pCt. Wenn, nun aus dieser Lösung durch die Fällung mit Ferrisalzen ein Körper hervorgeht, welcher etwa 2,3 pCt. P enthält, so ist es klar, dafs das nicht gefällte Albumose sein kann, sondern dafs die Lösung neben Albumose und Pepton eine relativ phosphorreiche Substanz enthält, welche für sich allein durch Ferrisalze gefällt wird. Es ist auch einleuchtend, dafs Albumose und Pepton nicht in irgend merklicher Menge beigemischt sein können, sonst könnte der Phosphorgehalt der Eisenverbindung nicht so hoch sein. Thatsächlich ist nun auch in dem neutral reagirenden Filtrat von dem Eisenniederschlag stets überschüssiges Eisen neben Albumose und Pepton vorhanden. Das läfst sich leicht zeigen, wenn man eine Probe des Filtrats mit Natronlauge alkalisch macht und einige Minuten stehen läfst oder gelinde erwärmt. Es scheidet sich dann Eisenhydroxyd aus und das Filtrat davon giebt mit Natronlauge und Kupfersulfat Biuretreaction.
Dafs es sich thatsächlich um das Eisensalz einer phosphor- und stickstoffhaltigen Saune handelt, geht aus Folgendem hervor:
Die Verbindung wird constant mit denselben Eigenschaften und sehr annähernd derselben Zusammensetzung erhalten. Durch Alkalien und Ammoniak erhält man das Alkali- und Ammonsalz der Säure und aus diesen die Salze der Schwermetalle. Ferner spricht der Umstand , dafs aus den Verdauungslösungen des Caseins durch Ferrisalze sämmtlicher Phosphor ausgefällt wird, dafür, dafs eine bestimmt charakterisirte chemische Verbindung vorliegt.
Wie bereits bemerkt, erhält man auf einem sehr einfachen Wege aus der Eisenverbindung das Ammonsalz, indem man dieselbe in Ammoniak löst, die Lösung gelinde erwärmt oder einige Tage stehen läfst. Dabei scheidet sich das Eisen vollständig als Eisenhydroxyd aus, während im Filtrat das Ammoniumsalz der phosphor- und stickstoffhaltigen Säure vorhanden ist. Aus dem Ammoniumsalz gelingt es leicht, eine Reihe anderer Salze zu erhalten. Statt dessen kann man auch das Natriumsalz zum Ausgangspunkt für andere Salze wählen, indem man die Eisenverbindung in verdünnter Natnumcarbonatlösung löst und erwärmt. Dabei scheidet sich das Eisen gleichfalls als Eisenhydroxyd ab und das Filtrat liefert beim Eindampfen, am besten im Vacuum, das Natriumsalz.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung des Eisensalzes bezw. anderer Salze einer phosphor- und stickstoffhaltigen organischen Säure aus Casein, dadurch gekennzeichnet, dafs man Casein mit künstlichem Magensaft verdaut und die dabei entstehende phosphor- und stickstoffhaltige Säure aus der von Paranucle'in abfiltrirten Lösung durch Eisenoxydsalze heifs fällt, bezw. dafs man das so erhaltene Eisensalz mit Ammoniak oder Alkalicarbonaten zur Umsetzung bringt.
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