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Verfahren zur Darstellung von Eisenverbindungen der Phosphorkerne
der im Eigelb enthaltenen Proteide Durch Patent 4551I7 ist ein Verfahren zur Darstellung
eines Gemisches sämtlicher phosphor- und eisenhaltigen Kerne der im Eigelb enthaltenen
Proteide, durch Patent 455 388 ein solches zur Trennung und Reindarstel;lung der
Phosphorkerne a, ß und y beschrieben. Wie in letzterem Patent angegeben ist, hat
sich der Phosphorkern ß als der Eisenträger des Eigelbs erwiesen. Die nähere Untersuchung
der Phosphorkerne a und ß hat gezeigt, daß diese einander sehr ähnlich sind und
sich nur durch den Eisengehalt des letzteren voneinander unterscheiden. Beide Verbindungen
besitzen, wenn man vom Eisengehalt absieht, die gleiche elementare Zusammensetzung,
geben bei ,der Hydrolyse als einzige Aminosäuren Lysin und Serie und enthalten je
vier Phosphorsäurereste, welche mit den Hydroxylgruppen des Senns verestert sind,
während je weitere acht PhosphorsäuTehydroxyle in freier Form vorliegen. Beide Verbindungen
stellen demnach acht basische Säuren dar, welche tatsächlich etwa acht Äquivalente
von alkalischen oder erdalkalischen Basen zu binden vermögen. Entsprechend dieser
Tatsache muß man annehmen, daß das Eisen in dem Phosphorkern ß nicht salzartig gebunden
ist. Es wurde nun gefunden, daß der Phosphorkern a sich gegenüber Eisen anders verhält
als gegenüber Alkalien und Erdalkalien. Er bindet nämlich nicht nur acht Äquivalente,
wie zu erwarten -wäre, sondern. etwas mehr als zwölf Äquivalente Eisein, und zwar
werden durch das Eisen. zunächst diejenigen Affi-
nitäten abgesättigt, welche
nichts mit der Säurekapazität der Verbindung zu tun haben, so daß, wenn man den
Phosphorkern a mit einer Mineralsäure in Gegenwart von fünf und weniger Äquivalenten
Eisen ausfällt, das Eisen organisch gebunden wird, wobei die freien Phosphorsäurehydroxyle
unverändert bleiben und durch Alkalien oder Erdalkalien ganz oder zum Teil abgesättigt
werden können.
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Die so erhaltene Eisenverbindung des Phosphorkerns a ist dem Phosphorkern
ß täuschend ähnlich und unterscheidet sich von diesem nur durch eine geringere Stabilität
gegenüber Ätzalkalien.
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Die im Phosphorkern ß vorliegende natürliche wie die aus dem Phogho@rkern
a dargestellte synthetische Eisenverbindung sind imstande, noch weiter Eisen zu
binden, indem sie echte Eisensalze von gesättigtem oder saurem Charakter bilden.
Die
sauren Eisensalze entstehen in Gegenwart eines Überschusses einer löslichen Eisenverbindung
in stark saurer Lösung, die gesättigten Salze bilden sich, wenn man eine neutrale
Lösung der Phosphorkerne a und ß mit einem überschuß .einer löslichen Eisenverbindung
versetzt.
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Die sauren Salze sind gelblichweiß und enthalten etwa 14,5 % Fe und
i o, 5 % P.
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Die gesättigten Salze sind rötlichgelb und enthalten etwa i8,o % Fe
und 9,5 % P. Statt von den abgesonderten Phosphorkernen a oder ß auszugehen, kann
man auch ein. Gemisch. der beiden bzw. ein rohes Verdauungsgemisch, wie es durch
auf-einanderfolgende peptische und tryptische Verdauung von Eigelb nach dem Verfahren.
des Patents 455 388 erhalten wird, in obiger Weise mit löslichen Eisenverbindungen
in Verbindung mit organisch gebundenem Eisen bzw. in saure und gesättigte Eisensalze
bzw. in Eisenalkali- oder Eisenerdalkaliverbindungen überführen.
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Die Bildung der Eisenverbindungen mit organisch gebundenem Eisen kann
auch unmittelbar mit dem Verdauungsvorgang vexbunden werden, indem man Eigelb in
Gegenwart einer entsprechenden Menge einer löslichen Eisenverbindung aufeinanderfalgend
der peptischen und tryptischen Verdauung unterwirft, die filtrierte Verdauungsflüssigkeit
mit einer Mineralsäure ausfällt, die Fällung gründlich wäscht und trocknet. Die
so erhaltenen Verbindungen können dann weiter nach Wunsch in saure oder gesättigte
Eisensalze oder in gemischte Eisenalkali- bzw. Eisenerdalkalisalze übergeführt werden.
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Die neuen Verbindungen sind sämtlich in Natriumcarbonat löslich und
sollen zu therapeutischen Zwecken Verwendung finden.
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Beispiel i i o kg entfettetes Eigelb werden in 5001 o,zprozentiger
Salzsäure aufgeschlämmt, mit einer Auflösung von 6o g kristaDislertern Eisenchlorid
versetzt und mit aoo g Pepsin bei 40° etwa 3 Tage gerührt. Dias abgeschiedene Paranuclein
reißt sämtliches Eisen mit und wird in 5o1 o,5prozentiger Natrvumca.rbonatlösung
mit Trypsin 48 Stunden lang verdaut. Das Ungelöste wird abfilfiriert und das Filtrat
mit konzentrierter Salzsäure gefällt, die Fällung filtriert, gründlich mit Wasser
gewaschen und getrocknet.
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Man erhält auf diese Weise die Phosphorkerne a uhd ß mit einem Gehalt
von über 5 % an organisch, gebundenem Eisen.
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Zur Darstellung der Alkhcalze dieser Eisenverbindung wird diese z.
B. in mit Natriumcarbonat alkalisch gemachtem Wasser aufgelöst und mit Alkohol gefällt.
Nach dem Trocknen der Fälllung erhält man ein gelbliches Pulver, welches in Wasser
löslich ist und neben 4,5 % Eisen etwa r o, 5 % Natrium enthält.
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Beispiel z i kg Phosphorkern a wird in schwacher Natriumcarbonatlbsung
oder in sehr verdünntem Ammoniak gelöst, die Lösung mit Essigsäure angesäuert und
mit Zoo g kristalllisiertem Eisenchlorid in wäßriger Auflösung veT-setzt. Die Mischung
wird mit konzentrierter Salzsäure gefällt, die Eäll:ung $ltriext, gewaschen und
getrocknet. Man erhält i kg Eisenverbindung mit mehr als 5 % organisch gebundenem
Eisen.
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Zur Darstellung der Erdalkalisalze dieser Eisenverbindung wird diese
z. B. in einem kl:'einen überschuß von Ammoniak gelöst, mit 'einer Lösung von Calciumchlorid
gefällt, filtriert, mit Wasser gründlich gewaschen, getrocknet und gepulvert. Die
so erhaltene Eisencalciumverbindung stellt ein weißes Pulver dar, welches neben
4,5 % Eisen etwa i o % Calcium enthält und in Wasser unlöslich ist.
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Beispiel 3 io kg entfettetes Eigelb werden nach Beispiel i des Patents
455 117 durch Pepsin und Trypsin verdaut. Hierauf versetzt man die tryptische
Verdauungslüssigkeit, welche mit Salzsäure angesäuert wird, mit einer Auflösung
von 250 g kristallisiertem Eisenchlarid, fällt die Mischung mit einem
Überschuß an konzentrierter -Salzsäure, filtriert und wäscht gründlich mit Wasser
aus. Das getrocknete Salz enthält etwa 14,5 % Eisen, wovon etwa die Hälfte in örgänischer
Bin dung.
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Beispiel 4 i kg Phosphorkern a oder .einer Mischung der Phosphorkerne
a und ß wird in schwacher Natriumcarbonatlbsung oder in sehr verdünntet Ammoniak
gellöst, die Lösung mit Sao g kristallisiertem Eisenchlorid versetzt und die gut
gerührte Mischung mit überschüssiger konzentrierter Salzsäure ausgefällt. Die Fällung
wird filtriert, gründlich mit Wasser gewaschen und getrocknet.- Man erhält auf diese
Weise etwa i i oo g eines gelblichweilen Salzes, welches ungefähr 14,5 % Eisen enthält,
wovon etwas mehr als die Hälfte organisch gebunden ist.
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- Beispiel 5 i o kg entfettetes Eigelb werden nach Beispiel i des
Patents 455 117 durch Pepsin und
Trypsin verdaut. Hierauf wird die
tryptische Verdauungsflüssigkeit mit Salzsäure genau neutralisiert und mit einer
Auflösung von 350 g kristallisiertem Eisenchlorid versetzt. Die Fällung wird
filtriert, mit Wasser gründlich gewaschen und getrocknet. Das so erhaltene Salz
bildet ein rötlichgelbes Pulver, welches etwa 18 % Eisen enthält.
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Beispiel 6 i kg einer Mischung der Phosphorkerne a und (3 wird wie
in den vorigen. Beispielen, gelöst, genau mit Essigsäure neutralisiert und mit einer
Auflösung von 7509 Eisenclhlorid gefällt. Die Fällung wird gewaschen, getrocknet
und gepulvert. Man erhält ungefähr i i 5o g eines rötlichgelben Pulvers, enthaltend
etwa 18 % Eisen.
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Es ist selbstverständlich, daß in obigen Beispielen statt Salzsäure
auch andere Mineralsäuren, wie z. B. Salpetersäure, zum Verdauen und Ausfällen der
Eisenverbindungen verwendet werden können.