DE165984C - - Google Patents

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DE165984C
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polychloral
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G2/00Addition polymers of aldehydes or cyclic oligomers thereof or of ketones; Addition copolymers thereof with less than 50 molar percent of other substances
    • C08G2/14Polymerisation of single aldehydes not provided for in groups C08G2/08 - C08G2/12

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Meyer und DuIk haben durch Einwirkung von flüssigem Trimcthylamin auf Chloral eine feste Masse erhalten (Annalen der Chemie 171, 76), von der sie annehmen, daß sie aus einem Gemenge von mehreren polymeren Chloralen bestand. Das Reaktionsprodukt war durch eine klebrige Beimengung verunreinigt, die nicht entfernt werden konnte, ohne daß das ganze Produkt Zersetzung erlitt, so daß eine Reindarstellung des ursprünglichen Reaktionsproduktes von Chloral und Trimethylamin nicht möglich war.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Einwirkung von Pyridin oder anderen Aminen auf Choral in der Kälte und Behandeln des Produktes mit Mineralsäuren zu einem einheitlichen und beständigen Polychloral (C2OH Cl3)x gelangt, welches hypnotische Wirkung besitzt und ein sehr brauchbares Schlafmittel bildet.
Zur Darstellung · dieses Polychlorals versetzt man beispielsweise Chloral unter energi-
. scher Kühlung mittels Eis und Rühren tropfenweise mit Pyridin, bis die Masse zu erstarren beginnt, und rührt dann weiter, bis sie völlig hart geworden ist. Sodann zerkleinert man rasch die schneeweiße Masse und schüttelt sie etwa 50 Minuten lang mit der Hälfte ihres Gewichtes an verdünnter Salzsäure oder anderen Säuren, saugt die Flüssigkeit von dem Unlöslichen sofort scharf ab und wäscht mit kaltem Wasser nach, bis das Wasser nicht mehr sauer reagiert. Das erhaltene Produkt preßt man gut ab, zerkleinert und trocknet es (zweckmäßig im Vakuum) über konzentrierter
Schwefelsäure oder Phosphorpentoxyd. An Stelle von Pyridin kann man auch andere Amine, wie Allylamin usw., zum Polymerisieren des Chlorals verwenden.
Die Polymerisation des Chlorais kann auch in Gegenwart indifferenter Lösungsmittel erfolgen. Beispielsweise löst man Chloral in dem gleichen Gewicht Petroläther, Äther oder Chloroform, gibt unter Kühlung eine Auflösung von Dimethylamin (2 Prozent vom .j Gewichte des Chlorals) in demselben Lösungsmittel hinzu und läßt 2 Stunden in der Kälte stehen, wobei sich eine weiße, feste Substanz ausscheidet, die abgesaugt wird. Die Reinigung des Produktes erfolgt wieder durch Schütteln mit Säuren. Statt Dimethyl-' amin kann auch Triäthylamin zum Polymerisieren des Chlorais verwendet werden.
Das nach dem beschriebenen Verfahren erhaltene Polychloral ist eine weiße, nach Chloral riechende Substanz, welche sich von den schon bekannten Polychloralen dadurch unterscheidet, daß sie sich bereits in Wasser und Alkohol von gewöhnlicher Temperatur langsam, beim Erhitzen rascher vollständig löst unter Bildung von Chloralhydrat bezw. Chloralalkoholat. Es verflüchtigt sich beim Erhitzen, ohne zu schmelzen, allmählich schon bei gewöhnlicher Temperatur und wird durch Alkalien glatt in Chloroform und Ameisensäure gespalten. Es besitzt eine stark hypnotische Wirkung, wirkt daneben auch anästhesierend und ist weniger giftig als Chloralhydrat. ;-■ ■
Wie* aus der Abhandlung von Meyer und DuIk zu ersehen ist, stellen diese beiden
Autoren ihr Produkt dar, indem sie flüssigesTrilncthylamin zu wasserfreiem Chloral tropfen lassen; es beginnt eine lebhafte Polymerisation unter knatterndem Geräusch.
Zur Entfernung des Amins aus dem porzellanartigen Polymerisationsprodukte schreiben Meyer und DuIk anhaltendes Überleiten von Luft vor. Man erhält so ein Produkt, das auch bei der Behandlung mit verdünnten ίο Säuren ein einheitliches lösliches Polychloral nicht liefert. Es beruht dies wahrscheinlich auf folgenden Tatsachen:
1. Flüssiges Trimethylamin wirkt auf Chloral weit energischer polymerisierend als alle übrigen Amine; es geht dies schon aus den äußeren Begleiterscheinungen der Reaktion hervor, da alle anderen Amine nicht so heftig zu wirken imstande sind, daß die Polymerisation von kleinen Explosionen begleitet wird.
Weiter geht aber diese besonders starke Polymerisationswirkung des flüssigen Trimethylamins auch daraus hervor, daß an Stelle eines einheitlichen Polychlorals ein Gemisch von mehreren polymeren Chloralen entsteht.
Diese Schwierigkeit in der Darstellung'
eines einheitlichen Polychlorals wird beseitigt, indem man, wie erwähnt, entweder mit einem beliebigen Amin, außer Trimethylamin, polymerisiert, oder wenn Trimethylamin verwendet wird, dieses nur nach starker Verdünnung mit einem indifferenten Lösungsmittel benutzt, wodurch die Reaktion so gemäßigt wird, daß ein einheitliches Polychloral entsteht.
2. Wie aus der Vorschrift von Meyer Und DuIk weiter zu entnehmen ist, wird das Amin aus dem rohen Polymerisationsprodukt durch anhaltendes Überleiten von Luft entfernt. Da diese Operation ziemlich lange Zeit in Anspruch nimmt, bleibt das Amin an manchen Stellen verhältnismäßig lange mit dem Rohprodukt in Berührung, was zur Folge hat, daß an den betreffenden Stellen das Trimethylamin noch weiter polymerisicrend wirkt.
Andererseits tut die darübergeleitctc Luft auch ihr möglichstes, um das Produkt zu verändern, da das Rohprodukt ein Gemisch von mehreren polymeren Chloralen vorstellt, unter denen sich auch solche befinden, die gegen feuchte Luft unbeständig sind und damit verschmieren. .
Es ist daher nicht verwunderlich und wohl verständlich, wenn Meyer und DuIk nach ihrer Vorschrift ein undefinierbares Produkt erhalten, das durch nachherige Behandlung mit Säuren nicht in das gemäß dem vorliegenden Verfahren darstellbare -Präparat übergeht.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird das Rohprodukt alsbald durch Behandlung mit Säuren vom Amin befreit, wodurch eine weitere Polymerisation ausgeschlossen ist. Auch kann das Produkt nicht verschmieren, da es in saurer Lösung gegen Wasser beständig ist, so daß zur Darstellung eines ; einheitlichen reinen Produktes alleBedingungen gegeben sind.
Nach diesen Ausführungen sind folgende Bedingungen in der von Meyer und DuIk angegebenen Arbeitsweise nicht vorgesehen, die von wesentlichem Einfluß auf das Ergebnis des vorliegenden Verfahrens sind:
1. Trimethylamin darf nur in Gegenwart von verdünnend wirkenden, indifferenten Lösungsmitteln zur Polymerisation verwendet werden. .
2. Das rohe Polymerisationsprodukt darf nur in Gegenwart von Säuren mit Wasser in Berührung kommen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung eines in Wasser löslichen Polychlorals, dadurch gekennzeichnet, daß man das Einwirkungsprodukt von Aminen auf Chloral mit verdünnten Säuren behandelt.
DE1903165984D 1903-08-07 1903-08-07 Expired - Lifetime DE165984C (de)

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AT26867D AT26867B (de) 1903-08-07 1905-10-27 Verfahren zur Darstellung eines in Wasser löslichen Polychlorals.

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