DE956716C - Verfahren zur Herstellung von Loesungen aus Polyacrylsaeurenitril bzw. aus seinen Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Loesungen aus Polyacrylsaeurenitril bzw. aus seinen MischpolymerisatenInfo
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- C08J3/00—Processes of treating or compounding macromolecular substances
- C08J3/02—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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- D01F6/02—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
AUSGEGEBEN AM 24. JANUAR 1957
V /404 IVc/2p b
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lösungen aus Polyacrylsäurenitril
bzw. aus seinen Mischpolymerisaten unter Verwendung einer wäßrigen komplexen Zinkchlorid-Ammoniumchlorid-Lösung
als Lösungsmittel.
Man hat bereits vorgeschlagen, Polyacrylsäurenitril in wäßriger, konzentrierter Zinkchloridlösung
durch Erhitzen auf etwa ioo° zu lösen, wobei Polyacrylsäurenitril bis maximal 8 % in dieser konzentrierten
Lösung gelöst wird. Bei Verwendung von konzentrierten Zinkchloridlösungen als Lösungsmittel
wirken diese gegenüber dem Polymerisat hydrolysierend. Man erhält dann, wenn solche
Spinnlösungen anschließend in ein Fällbad, wie z. B. Wasser, versponnen werden, naturgemäß
wenig stabile Fäden, weil sich die stark konzentrierte Zinkchloridlösung nachteilig auf die Bildung
der Fäden auswirkt. Weiterhin hat man bereits vorgeschlagen, ein wäßriges Salzgemisch, bestehend
aus Zinkchlorid einerseits und Calciumchlorid bzw. Magnesiumchlorid andererseits, als Lösungsmittel
für Polyacrylsäurenitril zu verwenden. Das in der USA.-Patentschrift 2 670 268 beschriebene Salzgemisch,
welches aus Zinkchlorid und Calciumchlorid besteht und als wäßrige Lösung Polyacrylnitril
auflöst, kann nur als mäßig gutes Lösungs-
mittel bezeichnet werden. Es wirkt sich nicht so stark hydrolysierend gegenüber dem Polymerisat
aus, wie es bei Verwendung von konzentrierten Zinkchloridlösungen allein als Lösungsmittel zu beobachten
ist.
Es wurde gefunden, daß man einwandfreie, gut verspinnbare Lösungen aus Polyacrylsäurenitril
bzw. seinen Mischpolymerisaten dann erhält, wenn man als Lösungsmittel für das Polymerisat eine
ίο wäßrige Lösung einer Komplexverbindung, bestehend aus Zinkchlorid-Ammoniumchlorid der
Formel ZnCl2 · 2 NH4Cl, verwendet. Diese so erzielten
Lösungen zeichnen sich .durch eine außerordentlich gute Koagulierbarkeit im Fällungsmittel,
wie Wasser, aus, so daß das Verspinnen der - Lösungen nach dem Naß spinnverfahren störungsfrei
verläuft. Auch lassen sich die Fäden sehr gut und sehr leicht von anorganischen Salzen wegen
der leichten Löslichkeit der Komplexverbindungen in Wasser auswaschen.
Das feingemahlene Polymerisat wird zunächst in dem neuen Lösungsmittel suspendiert und die
Suspension dann allmählich auf 120 bis 1250 erhitzt,
bis es sich darin vollständig gelöst hat. Diese Lösung läßt sich besonders leicht entlüften. Sie besteht
aus dem Polymerisat und der erwähnten Komplexverbindung und kann ■—'je nach den verwendeten
Mengen Zinkchlorid oder Ammoniumchlorid bei ihrer Herstellung — darüber hinaus
noch geringe Mengen Zinkchlorid oder auch geringe Mengen Ammoniumchlorid enthalten. Dieses
für Polyacrylsäurenitril oder seine Mischpolymerisate neue Lösungsmittel weist ein besseres und
schonenderes Lösevermögen gegenüber den PoIymerisaten auf als die obenerwähnten Lösungsmittel
bzw. Lösungsmittelgemische. Auch ist der Farbton •der gebildeten Spinnlösung und der aus der Lösung
ersponnenen Fäden auffallend hell. Die in an sich bekannten Koagulationsmitteln, wie Wasser, SaIzlösungen,
oder Säure, ausgefällten Fäden zeigen gute Festigkeitseigenschaften neben einer erwünschten
niedrigen Dehnung. Sie werden anschließend durch Waschen von den anhaftenden anorganischen
Salzen befreit und anschließend bis auf etwa das Zwölffache ihrer ursprünglichen
Länge in z. B. Wasserdampf, insbesondere bei Temperaturen oberhalb ioo°, verstreckt, wodurch
sie dann ihre hohen Festigkeitswerte erhalten.
Die günstigsten' Lösebedingungen für Polyacrylsäurenitril
werden erfindungsgemäß dann erreicht, wenn das Lösungsmittelgemisch etwa in folgendem
Verhältnis miteinander gemischt wird:
40 bis 60 Gewichtsteile Zinkchlorid (vorzugsweise 48 bis 52 Gewichtsteile), 15 bis 30 Gewichtsteile Ammoniumchlorid (vorzugsweise 18 bis
22 Gewichtsteile) und 20 bis 40 Gewichtsteile Wasser (vorzugsweise 28 bis 32 Gewichtsteile). Es
ist dann möglich, Spinnlösungen zu erhalten, in denen Polyacrylsäurenitril bzw. seine Mischpolymerisate
bis maximal 25 °/o darin gelöst sind.
In eine Lösung einer Zn Cl2-2 N H4 Cl-Komplexverbindung,
gebildet aus 49 g Zinkchlorid, 19,4 g Ammoniumchlorid und 31,6g Wasser, werden
in der Kälte 13 g Polyacrylsäurenitril (if-Wert 85) unter Rühren zugegeben und diese
gebildete Dispersion durch längeres Erhitzen innerhalb 2V2 Stunden auf 120 bis 1250 erhitzt. Es entsteht
eine klare Lösung, die man nach der Entlüftung sofort verspinnen kann. Das Verspinnen
wird bei etwa 70 bis 8o° in einem Wasser-Spinntrichter (Bembergtrichter) vorgenommen. Die resultierenden
Fäden werden durch Wasser gründlich von den anhaftenden Zinkchlorid-Ammoniumchlorid-Salzen
befreit, und die noch dehnbaren Fäden werden anschließend in überhitztem Wasserdampf
bei einer Temperatur von 120 bis 1300 um etwa das Siebenfache ihrer ursprünglichen Länge
verstreckt. Die Fäden erreichen hierdurch eine Festigkeit von 41,8 Rkm bei einer Dehnung
von 16%.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Lösungen aus Polyacrylsäurenitril bzw. aus seinen Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Produkte in ein Gemisch aus einer komplexen Zinkchlorid-Ammoniumchlorid-Verbindung und Wasser einbringt und sodann die Suspension allmählich auf 120 bis 1250 erhitzt.In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 670 268.© 609576/495 7.96 (609 773 1.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV7404A DE956716C (de) | 1954-06-19 | 1954-06-20 | Verfahren zur Herstellung von Loesungen aus Polyacrylsaeurenitril bzw. aus seinen Mischpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE335553X | 1954-06-19 | ||
DEV7404A DE956716C (de) | 1954-06-19 | 1954-06-20 | Verfahren zur Herstellung von Loesungen aus Polyacrylsaeurenitril bzw. aus seinen Mischpolymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE956716C true DE956716C (de) | 1957-01-24 |
Family
ID=25817003
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV7404A Expired DE956716C (de) | 1954-06-19 | 1954-06-20 | Verfahren zur Herstellung von Loesungen aus Polyacrylsaeurenitril bzw. aus seinen Mischpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE956716C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2670268A (en) * | 1951-05-28 | 1954-02-23 | Dow Chemical Co | Wet spinning of polyacrylonitrile from salt solutions |
-
1954
- 1954-06-20 DE DEV7404A patent/DE956716C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2670268A (en) * | 1951-05-28 | 1954-02-23 | Dow Chemical Co | Wet spinning of polyacrylonitrile from salt solutions |
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