DE163C - Klavier mit neuer Oktavenmechanik - Google Patents

Klavier mit neuer Oktavenmechanik

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DE163C
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    • G10CPIANOS, HARPSICHORDS, SPINETS OR SIMILAR STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS WITH ONE OR MORE KEYBOARDS
    • G10C3/00Details or accessories
    • G10C3/30Couplers, e.g. for playing octaves

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Description

1877.
Klasse 51.
OTTO LEMCKE in SCHKEUDITZ. Klavier mit neuer Octav- Mechanik.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 17. Mai 1892.
Vorliegende Erfindung bezweckt, Klavieren, insbesondere Flügeln und Pianinos eine gröisere Tonfülle und schönere Klangfarbe zu geben. Zu dem Ende wird in dem Instrumente über bezw. hinter jede zu dem einzelnen Tone gehörende Saitengruppe ein neues Saitenpaar gelegt, welches in der Octave des zugehörigen Grundtones gestimmt ist und von einem besonderen Hammer angeschlagen wird.
Die Anordnung von derartigen Octavsaiten überhaupt ist allerdings nicht mehr neu, doch hat man dieselben nur bei dem Anschlage des Grundtones mitklingen lassen, diese Saiten kommen aber nicht rasch genug in Schwingung, um bei kurzen Noten die gewünschte Wirkung hervorzubringen. Nach vorliegender Anordnung wird durch den Anschlag der Taste nicht allein der Hammermechanismus für den Grundton in Bewegung gesetzt, sondern gleichzeitig ein zweiter derartiger Mechanismus, dessen Hammer die Octave erklingen läfst.
Die Einrichtung ist auf beigefügter Zeichnung für einen einzelnen Ton eines Instrumentes mit liegenden Saiten dargestellt. Der untere Hammermechanismus bedarf keiner Erklärung, da derselbe in bekannter Weise den Anschlag der betreffenden Saiten vermittelt. Neu dagegen ist die Anbringung des oberen Mechanismus und die Uebertragung der Bewegung der Taste A auf denselben. Bei dem Druck auf diese Taste wird ein kleiner Hebel D und mit diesem die in der Rechenleiste der Dämpfer R geführten Stange E gehoben; deren Bewegung wird durch die Hebel F und G auf den Stöfser H übertragen und dadurch der Hammer C zum Anschlag gebracht. Die Rückkehr dieses Hammers in seine Ruhelage wird durch die mit demselben direct verbundene Feder c, sowie durch den Hebel J, nebst zugehöriger Feder i, bewirkt. Der gekrümmte Hebel K, welcher auch dazu beiträgt, den Hammer C in der Ruheläge festzuhalten, wird im Augenblicke des Anschlages der Taste durch einen Stift am unteren Ende des Stöfsers H soweit verdreht, dafs das Hammerende in die Höhe gehen kann. Auch dient der Hebel K dazu, den Stöfser H in seine Ruhelage zurückzuführen. Die Bewegung des StöfsersüT wird durch die Stellschraube L so regulirt, dafs der Anschlag des Hammers C gleichzeitig mit dem des Hammers B erfolgt. Die Saiten M für den Grundton, deren nach der Zeichnung zwei, bei gröfseren Instrumenten in der Regel drei vorhanden sind, gehen vorn durch Löcher in der Stimmblock-Agraffe O, Fig. 1 und 3, und von da zu den betreffenden Wirbeln. Die Octavsaiten, welche kürzer sein müssen, als die des Grundtones, gehen sowohl durch diese Agraffe, wie durch die gebogene Steg-Agraffe P, Fig. ι und 4, während die Saiten M unter den Kopf der gebogenen Steg-Agraffe P hindurchgehen. Die sämmtlichen Steg-Agraffen sind in einen mit dem Resonanzboden verbundenen Steg Q geschraubt. Die Löcher in denselben sind schräg gebohrt, damit die Saiten einen festen Auflagepunkt an dem Ende ihres frei schwingenden Theiles bekommen, ohne dafs sie einen Winkel bilden, durch den ein nachtheiliger Druck auf den Resonanzboden ausgeübt werden würde, auch wird auf diese Weise eine durchgängig parallele tage der Saiten M und N erzielt. Dadurch, dafs beide zu einem Tone gehörenden Saiten-Gruppen M und N durch dieselbe Stimmblock-Agraffe O gehen, wird eine Vergröfserung des Instrumentes, welche sonst aus der Einführung der Octavsaiten hervorgehen könnte, vermieden.
Der Dämpfer R, Fig. 1 und 2, berührt mit seinen längeren Filzstückchen die Saiten M und mit den kürzeren die Saiten N, so dafs dessen Wirkung sich auf die beiden Saitengruppen gleichzeitig erstreckt. Die Aufhebung der Dämpfung geschieht in der gewöhnlichen Weise entweder beim Anschlage der einzelnen Taste, oder aber für alle Töne zugleich durch die Wirkung des Fortezuges, welcher die Leiste S mit sämmtlichen Dämpfern hebt.
Der Kopf des Hammers C sollte mit weicherem Filz bezw. Leder bekleidet sein, als der des Hammers JB1 damit die Octave weicher klingt, als der Grundton.
Die Anordnung des Mechanismus zur Bewegung des Hammers C kann übrigens in beliebiger Weise geändert werden,1 da derselbe nicht das Wesen der Erfindung ausmacht. Bei Pianinos ist dies ohnehin eine Nothwendigkeit, da bei diesen, die Saiten eine verticale Lage haben und die Mechanismen beider. Hämmer dem entsprechend eingerichtet werden müssen. Die Verstärkung des Tones, welche durch die beschriebene Einrichtung hervorgebracht wird,

Claims (1)

  1. beträgt 75 bis 100 Procent von der Tonstärke
    gegenwärtiger Klaviere.
    Patent-Ansprüche:
    ι . Die Combination der mit entsprechenden Mechanismen versehenen Hämmer B und C, welche beide durch den Druck auf eine Taste A gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden, um einerseits die Saiten M, andererseits die in der Octave von M gestimmten Saiten N anzuschlagen.
    Die mit schräg gebohrten Löchern versehene, gebogene Steg-Agraffe P in Verbindung mit den Octavsaiten JV".
    Die Stimmblock-Agraffe O in Verbindung mit den beiden Saitengruppen M und JV".
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DE163DA 1877-07-02 1877-07-02 Klavier mit neuer Oktavenmechanik Expired - Lifetime DE163C (de)

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