DE162637C - - Google Patents

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DE162637C
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tragacanth
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; DRIERS (SICCATIVES); TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins
    • C09F1/04Chemical modification, e.g. esterification

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet die Herstellung eines nicht hygroskopischen Bindemittels, welches sich zur Abbindung pulverisierbarer Substanzen eignet.
Das Verfahren besteht darin, Magnesiumhypochlorit, welches für sich bekanntlich die Eigenschaft besitzt, Feuchtigkeit anzuziehen, mit anderen Stoffen umzusetzen. Durch die Einwirkung vegetabilischer Gummiarten, wie
ίο Tragant, Gummi-Gutt, Kuteragummi und dergl. auf Magnesiumhypochlorit unter Zusatz von Alkalisilikat und event, von Füllstoffen wird ein nicht hygroskopisches Bindemittel für pulverisierbare Körper geschaffen.
Die Einwirkung' von Stärke auf unterchlorigsaure Verbindungen ist von der Wirkung des Tragants verschieden. Es ist zwar bekannt (deutsche Patentschrift 114978), daß die Einwirkung von unterchlorigsauren Verbindungen auf Stärke Klebemittel für Kleisterzwecke erzeugen soll. Ein derartiges Produkt ist aber nicht geeignet, pulverisierbare Körper zu binden, während das Produkt des vorliegenden Verfahrens hierfür verwendbar ist.
Bekanntlich enthält Tragant kleine Mengen voll Stärke. Dieser geringe Betrag kann aber für den Verlauf des A^erfahrens augenscheinlich keine Bedeutung haben, da das vorliegende Verfahren auf Stärke nicht anwendbar ist.
Stärke ist bereits wegen ihrer sehr großen Hygroskopizität sowie des hohen Wassergehaltes (7 bis 18 Prozent und an der Luft bis zu 35 Prozent) bei dem vorliegenden Verfahren überhaupt nicht zu verwenden.
Stärke löst sich scheinbar wohl in Erdalkaliverbindungen, setzt sich aber trotz sorgfältiger Mischung am Boden des Gefäßes wieder ab, Tragant dagegen schwimmt an der Oberfläche der betreffenden Flüssigkeit und kann auf kaltem Wege für vorliegendes Abfahren verwendet werden, was bei Stärke nicht der Fall ist.
Durch Erwärmung von
Alkaliverbindungen
mit Stärke kann wohl ein Kleister erzeugt werden, der aber wegen seiner schmutzigen Farbe und namentlich der großen hygroskopischen Beschaffenheit bei vorliegendem Verfahren nicht zu verwenden wäre, abgesehen von dem üblen Geruch, welchen dieser Kleister bei der Aufbewahrung annimmt. Es kommt noch hinzu, daß das Produkt aus der Einwirkung von Hypochloriten auf Stärke bei der Verwendung zur Bindung pulverisierbarer Körper schwindet und nach der Austrocknung Risse bekommt. Also auch nach dieser Richtung wird bei dem vorliegenden Verfahren ein ganz anderes Resultat erzielt.
Der Zweck des vorliegenden Verfahrens ist, ein Bindemittel zu schaffen, welches alle diese Übelstände beseitigt, geruchlos und auf kaltem Wege herzustellen ist, die Abbindung der pulverisierbaren Körper nicht verzögert, eine
hornartige Struktur annimmt und die Elastizität der Füllstoffe nicht vermindert, sondern erhöht.
Die Ausführung des vorliegenden Verfahrens geschieht am besten dadurch, daß man von Chlorkalk ausgeht und eine Lösung des Chlorkalkes bereitet. Die erhaltene, durch Filtration oder Dekantation geklärte Flüssigkeit wird mit Magnesiumsulfat versetzt. Hierbei
ίο scheidet sich Kalziumsulfat aus und der Rest bildet in der bekannten Weise (D a m m e r & Runge, Chemisches Handwörterbuch, Seite 139) eine Lösung von unterchlorigsaurem Magnesium. Diese Flüssigkeit, die event, zu einer Stärke von 20 bis 400 B. eingedampft werden kann, wird nach dem Erkalten mit vegetabilischem Gummi, wie Tragant, versetzt.
Der Tragant wird trocken in Pulverform
hinzugebracht, und man verwendet vorteilhaft auf 200 Gewichtsteile Magnesiumhypochlorit 10 Gewichtsteile Tragant oder dergl. und läßt das Ganze nach sorgfältiger Mischung' einige Zeit, etwa 12 bis 24 Stunden, stehen. Es entsteht hierbei eine dicke, schleimige Lösung. Um nun eine innige Verbindung, welche zur Abbindung der pulverisierten Körper notwendig ist, zu erzielen, wird die Masse mit einer scharfen Bürste durch gröbere und feinere Siebe getrieben, und zwar so lange, bis sich eine dicke, schleimige, milchige Masse gebildet hat.
Je nach Zweck und Art der Verwendung dieses Bindemittels zur Bindung pulverisierbarer Substanzen versetzt man es noch mit 10 bis 25 Gewichtsteilen von 10 bis 350 B. Doppel-Wasserglas (Kali-Natronwasserglas).
Nachdem die Masse in einer dazu passenden Knetmaschine genügend gemischt worden ist, ist es vorteilhaft, dieselbe nochmals durch eine Mühle laufen zu lassen, um eine innige homogene, feine Masse zu bilden, welche den eigentlichen Träger zur Abbindung pulverisierbarer Körper bildet; diese kann dann zur weiteren Benutzung gebraucht oder aufbewahrt werden.

Claims (1)

  1. Patent- Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung eines nicht hygroskopischen Bindemittels für organische und unorganische pulverisierbare Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesiumhypochlorit mit Tragant vermischt und die entstandene dicke, milchige Masse mit Doppel-Wasserglas versetzt wird.
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