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Verfahren zur Herstellung von kaltquellender Stärke.
Es ist bekannt, Stärke in wässeriger Aufschlämmung durch Ätzalkalien zum Quellen zu bringen. wobei sich gallertartige, transparente Massen bilden, die in diesem Zustande oder nach erfolgter Neutral- sation in den Gewerben unter der Bezeichnung Pflanzenleime''vielfache Verwendung finden.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung eines in kaltem Wasser quellenden Stärkeproduktes mit Hilfe von Ätzalkalien auf trockenem Wege. also ohne Zusatz von Wasser.
Das Verfahren beruht auf der Beobachtung, dass, wenn Stärke mit trockenen Ätzalkalien gemeinsam vermahlen wird, die letzteren begierig das in der Stärke vorhandene Wasser aufnehmen, wodurch eine
Wärmetönung erfolgt, welche im Verein mit der Wirkung des Ätzalkalis eine Quellung der Stärkezellen hervorruft. Das auf diese Weise erhaltene Produkt quillt im kalten Wasser zu einer gallertartigen, durch- scheinenden Masse auf. Wenn es sich um Herstellung neutraler Quellstärke handelt, wird das oben beschriebene Reaktionsprodukt mit der äquivalenten Menge von festen organischen Säuren oder festen saueren Salzen neutralisiert. Je nach der Menge des verwendeten Alkalis erhält man Produkte. welche in kürzerer oder längerer Zeit quellen.
Man hat bereits vorgeschlagen, Stärke mit trockenen Oxydationsmitteln. wie Chlorkalk. Natriumsuperoxyd usw. zu mischen. Hiebei bildet sich sogenannte lösliche Stärke, also eine gegen kaltes Wasser indifferente Masse und nicht Quellstärke, die mit kaltem Wasser angerührt zu einem steifen, durchscheinenden Brei aufquillt. Beide Produkte sind also voneinander ganz verschieden.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird zur Herstellung von Quellstärke gewöhnliche Stärke auf Dünnsehichttrockner (Walzen u. dgl. ) bei einer Temperatur von mehr als 1000 C getrocknet. Durch diesen Trockenvorgang wird die Stärke verkleistert, wogegen beim vorliegenden Verfahren nichts weiter als eine innige Mischung der Stärke mit dem Ätzalkali, beispielsweise durch Vermahlung stattfindet. wodurch eine vollständige Aufschliessung der Stärke erfolgt und aus der rohen Stärke in einem einzigen Arbeitsgange das gewünschte Produkt erhalten wird.
Es ist auch vorgeschlagen worden, zur Herstellung von Quellstärke die Stärke durch Tiocknen auf Diinnschichttrockner (Zylinder, Walzen od. dgl. ) bei Temperaturen von mehr als 1000 C auf sogenannte Flocken zu verarbeiten und solcheFloeken mit alkalisch oder sauer reagierenden Chemikalien, mit Sauerstoff leicht abgebenden Substanzen zu mischen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird aus Stärke in einem einzigen Arbeitsgange durch blosse Trockenmahlung mit Ätzalkalien Quellstärke erhalten, wobei durch die Troekenmahlung die für die Einwirkung auf die Stärke erforderliche Umsetzung der Ätzalkalien mit Wasser durch Wasserentziehung aus der Stärke ermöglicht wird. Dieses Produkt ist ein ganz anderes Produkt als ein durch blosse Mischung von Stärke mit Ätzalkalien erhaltenes Gemenge.
Ein gewöhnliches Gemenge verliert die Fähigkeit in kaltem Wasser zu quellen, sobald das Ätznatron oder Kali durch die Kohlensäure der Luft in das kohlensaure Salz verwandelt worden ist. was in der Praxis unvermeidlich ist, während das nach dem Verfahren gemäss der Erfindung erhaltene Produkt seine Quellungsfähigkeit dauernd erhält.
Beispiel ; In einer Trommel-oder Kugelmühle werden 100 kg Kartoffelmehl mit 5 bis 10 kg Ätznatron in Stücken eingebracht und nach Schliessung wird die Mühle in Bewegung gesetzt. Nach mehrstündigem Mahlen ist die Stärke in die kaltquellende Modifikation übergegangen, was man daraus ersieht, dass das ursprünglich mehlartige Produkt eine griesartige Beschaffenheit angenommen hat. Ist dieses Stadium erreicht, so kann das alkalische Produkt als solches entleert und verwendet werden oder falls die Herstellung eines neutralen Produktes bezweckt wird, so werden z. B. 6 bis 11 kg Oxalsäure zugesetzt und die Mühle bis zur gleichmässigen Durchmischung der Masse in weiterer Bewegung erhalten.
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