DE126092C - - Google Patents

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DE126092C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10HPRODUCTION OF ACETYLENE BY WET METHODS
    • C10H21/00Details of acetylene generators; Accessory equipment for, or features of, the wet production of acetylene

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

Karbid präparates geleitet
Die Gedanken, welche die Erfinder bei der Herstellung ihres
haben, sind folgende:
1. das Calciumkarbid beinahe unempfindlich gegen die Einwirkung feuchter Luft und sogar gegen Wasserdampf zu machen, hierdurch aber seine Empfindlichkeit gegen Berührung mit Wasser nicht zu beeinträchtigen;
2. die Zusammensetzung so einzurichten, dafs der Abgang der kalkigen Nebenproducte nur einen Augenblick dauert und dafs, einerlei wie grofs auch die erforderliche Gasausgabe ist, die Gasentwickelung genau dem Gasverbrauche proportional bleibt, dafs also beim Aufhören des Gasverbrauches auch die Entwickelung aufhört;
3. diese Aufgabe praktisch zu lösen, ohne seifige, klumpige oder schäumende Nebenproducte zu erhalten, ohne dafs vorbereitende Operationen vor dem Gebrauch nothwendig sind (Abschaben der Präparate, Zerstofsen und dergl.), und zwar unter Bedingungen für den Preis, die Beleuchtungsdauer und die Haltbarkeit des Productes, welche das neue Verfahren wirklich für die Industrie werthvoll machen.
Diese Resultate kann man erreichen, wenn man in folgender Weise vorgeht:
Man nimmt 100 kg der im Handel vorkommenden Melasse, thut diese in einen durch OeI- oder Dampfbad geheizten Kessel mit mechanischer Rührvorrichtung und erhitzt sie an der freien Luft oder noch besser im luftverdünnten Räume auf 1100C, um der Melasse so viel wie möglich des Wassers, welches sie enthält, zu entziehen. Man läfst dann die Temperatur auf 95 bis ioo° C. sinken und setzt unter kräftigem Umrühren der von Wasser befreiten Melasse ι ο kg fein gepulvertes Kaliumdichromat zu. Die Melasse verdickt sich leicht und ändert ihre Farbe und ihren Geruch; man wartet, bis eine stark ausgeprägte glasgrüne Färbung entsteht.
In diese so oxydirte Melasse führt man 20 kg kohlensaures Natron und 20 kg Bleiglätte in fein gepulvertem Zustande ein. Während dieser Operation mufs unter anhaltendem kräftigen Umrühren die Temperatur auf 85 bis 90° C. erhalten werden.
Hierauf füllt man in den mit Rührwerk versehenen Kessel 250 kg Calciumkarbid in Bruchstücken von 4 bis 5 mm Gröfse ein, welches vorher in einer Mischung von 5 1 kg gereinigtem Petroleum, 17 kg Essenz des gewöhnlichen Terpentins und 850 g Kampher unter Umrühren eingeweicht ist. ;
Das Ganze rührt man ohne Unterbrechung,, unter Beibehaltung einer Temperatur von 65 bis 750 C, so lange um, bis das Karbid und der Teig gut mit einander gemischt sind.
Die so hergestellte Mischung giebt man in Metallformen, welche auf 500 C. erhitzt sind, und setzt sie einem Druck aus, um den Ueberschufs der Masse auszutreiben. Nach vollständiger Erkaltung nimmt man die Masse aus der Form heraus und wickelt das erhaltene Präparat in Pergamentpapier, paraffinirtes oder anderes Papier ein.
Als weitere Vorsichtsmafsregel kann man, gleich nach dem Herausnehmen aus der Form, das Präparat in eine concentrirte kalte Lösung eines Eiweifsstoffes in einem geeigneten Lösemittel, ausgenommen Wasser, z. B. in Aceton, eintauchen. Nach dem sehr schnell erfolgenden Trocknen bildet die entstandene äufsere Schicht eine Art Schutzfirnifs, welcher nur in Alkali enthaltendem Wasser löslich ist. Für
dieses Präparat genügt das Wasser, welches den Ueberschufs des in dem Präparat, enthaltenen kohlensauren Natrons und den bei der Reaction des Wassers auf das Karbid entstehenden Kalk aufgenommen hat, zur Lösung des dünnen Schutzfirnisses.
Die so hergestellten Präparate enthalten etwa 70. bis 75 pCt. reines Karbid und bilden feste, dichte Körper mit krystallinischem Bruch und grünlicher Farbe; sie haben einen angenehmen Geruch, bei welchem der Kampher vorherrscht. Die Präparate halten sich ohne besondere Vorsieh tsmafsregel η oder besondere Behälter, sie 'können für den Handel, ähnlich wie Stearinkerzen, in Cartons oder dergl. verpackt werden.
Das neue Präparat bietet folgende Vortheile:
1. Sofortige sehr lebhafte und sehr regelmäfsige Entwickelung reinen Acetylens bei der Berührung mit Wasser, welche es ermöglicht, mit demselben Apparat und demselben Präparat die Gasherstellung in den weitesten Grenzen (etwa von 1 bis 10) zu ändern.
2. Allmähliches und vollständiges Zerfallen, des Präparates nur von der mit dem Wasser in Berührung kommenden Oberfläche aus.
3. Sofortige Abführung der zum Binden dienenden Masse des Präparates und der als Rückstände aus der Reaction verbleibenden Verbindungen, so dafs sich stets eine neue Lage frischen, noch nicht angegriffenen Karbids der Berührung mit dem Wasser darbietet.
4. Aufserordentlich schnelles Aufhören der Zersetzung, sobald das erzeugte Acetylen nicht mehr mit Wasser in Berührung kommt.
5. Mit dem neuen Präparat von angenehmem Geruch ist leicht umzugehen, dasselbe enthält keine gefährlichen Stoffe, ist sehr wohlfeil, bildet keine explosiven Nebenproducte und liefert ein sehr reines Gas, welches mit sehr glänzender und reiner Flamme verbrennt.
Es ist den Erfindern bekannt, dafs einige den von ihnen angewendeten Operationen ähnliche Operationen schon früher bekannt gewesen sind, z. B. die Anwendung von Bleidioxyd (Patentschrift 98762 der Kl. 26), die Anwendung von Petroleum und ätherischen Oelen (englische Patentschrift 19786/1898), die Reinigung des Acetylens durch Chromate (Zeitschrift für Beleuchtungswesen, 1898, S. 406, 407) und die Anwendung eines in Alkalilauge löslichen Ueberzuges (Patentschrift 104925 der Kl. 26). Die einzelnen Operationen werden von den Erfindern aber nicht an sich beansprucht, sondern nur in Verbindung mit dem ganzen Verfahren, durch welches ein neuer, von den bisherigen, ähnlichen Zwecken dienenden, vollkommen verschiedener Stoff erhalten wird.
Von den bisherigen Methoden zur Herstellung der Karbidpräparate unterscheidet sich aufserdein das neue Verfahren wesentlich durch folgende Punkte:
1. Es werden Melassen oder oxydirte zuckerartige Körper verwendet.
2. Es wird nicht eine Mischung mit einem Fett hergestellt, sondern mit einem alkalischen Salz und Metalloxyd, was zur Entstehung einer richtigen metallischen Zucker-Alkali-Combination führt, ähnlich gewissen magnesiakalkhaltigen Zuckerkarbonaten, welche z. B. durch Einwirkung des Dolomits auf Zucker erhalten werden.
3. Das Karbid wird nur deswegen in eine Mischung aus Petroleum, Terpentin-Essenz und Kampher eingetaucht, um es während der Herstellung des Präparates besser an der Luft handhaben zu können und es von den in ihm enthaltenen feuchten Lüftblasen zu befreien, eine Operation, welche nicht unumgänglich nothwendig ist.
4. Die neuen Präparate brauchen nicht abgeschabt oder zerkleinert zu werden, um sie für den Angriff des Wassers geeignet zu machen, eine Berührungsstelle genügt, um eine sofortige Gasentwickelung herbeizuführen.
5. Die bei dem neuen Verfahren angewendeten Temperaturen sind von den bei den bisherigen Herstellungsmethoden in Betracht kommenden sehr verschieden.
6. Das Präparat enthält 70 bis 75 pCt. wirksames Karbid.
7. Man erhält als Rückstand nicht Kafkhydrat, sondern ein sandiges Nebenproduct ohne Zusammenhang, welches weder Schaum noch Klumpen bildet.
8. Man erhält ein sehr wohlfeiles Product, welches regelmäfsig und nach Belieben ein reines Gas liefert, welches ein gutes Acetylenlicht giebt.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Karbidpräparates, dadurch gekennzeichnet, dafs man Melasse, Fruchtzucker und ähnliche Zuckerarten bei etwa 1100C. entwässert, alsdann bei etwa 95 ° C. mit Kaliumdichromat, sowie mit Natriumkarbonat und Bleiglätte vermischt, die etwa 70° C. heifse Masse mit Stückkarbid zusammenrührt und das Ganze in Formen giefst.
2. Die vorherige Behandlung des Karbids bei dem Verfahren gemäfs Anspruch 1 mit Petroleum, Terpentingeist und Kampher.
3. Das Ueberziehen des Präparates nach Anspruch ι mit einem nur in alkalihaltigem Wasser löslichen Ueberzuge z. B. mit Eiweifs in Aceton.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3005659A1 (de) * 1980-02-15 1981-08-20 Wolfgang 2210 Itzehoe Priesemuth Verfahren zur speisung eines brenners oder gasmotors mit aus carbid freigesetztem acetylen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3005659A1 (de) * 1980-02-15 1981-08-20 Wolfgang 2210 Itzehoe Priesemuth Verfahren zur speisung eines brenners oder gasmotors mit aus carbid freigesetztem acetylen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

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