DE692891C - Verfahren zur Erzeugung eines vorwiegend aus Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat bestehenden, praktisch aetzkalkfreien Wasserentsaeuerungsmittels - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines vorwiegend aus Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat bestehenden, praktisch aetzkalkfreien WasserentsaeuerungsmittelsInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Die Verwendung von vorwiegend aus Magnesiumoxid und Calciumcarbonat bestehenden
Produkten, stückförmig oder gepulvert, zu Wasserentsäuerungszwecken ist
bekannt.
Mit der Verwendung eines mechanischen Gemisches von gebranntem Magnesit und
Marmor oder Kalkspat hat man in der Wasserreinigungstechnik jedoch sehr schlechte praktische
Erfahrungen machen müssen, weil in Berührung mit dem Wasser die Reaktion des MgO zu stark und diejenige des kristallinischen
natürlichen Calciumcarbonats zu träge verläuft, somit letzteres mehr oder weniger
nur totes, d. h. inaktives Filtermaterial darstellt, welches verhältnismäßig große Filterabmessungen bedingt. Außerdem mußten die
Fachleute feststellen, daß das mechanische Gemenge von Mg O + Ca C O3 im Filter ver-
.20 mörtelt und zu unliebsamen Betriebsstörungen Anlaß gibt. Als unwirtschaftlich hat das hier
beschriebene Filtermaterial in der Praxis denn auch keinen Anklang gefunden.
An dessen Stelle benutzte man seit einigen Jahren als Ausgangsstoff Rohdolomit, dessen Gehalt
an Magnesiumcarbonat ganz oder teilweise durch geeigneten Brand in MgO übergeführt
wird, wobei der Calciumcarbonatgehalt unverändert bleiben muß. Rohdolomit
ist ein Doppelsalz, bestehend aus Calcium-•und Magnesiumcarbonat, und die Glühtemperatur,
bei welcher das Magnesiumcarbonat im Dolomit nach den bekannten Brennverfahren nahezu vollständig gespalten, d. h. in
MgO übergeführt werden kann, liegt bei etwa
7000 C; wird diese Temperatur z. B. auch nur um 250 überschritten, so kann bereits
eine unerwünschte Ätzkalkbildung eintreten, welche den gebrannten Dolomit als Wasserdesaktivierungsmittel
völlig unbrauchbar gestalten würde. Wendet man zwecks Vermeidung der Ätzkalkbildung niedrigere Temperaturen
an, so erzielt man keine vollständige Zersetzung des MgCO3 in MgO + CO2. Da
somit die zwischen 700 und 725° C liegenden Temperaturintervalle weder unterschritten
noch überschritten werden dürfen, so begegnet das Brennen von Dolomit zur Herstel- lung
eines aus MgO + CaCO3 bestehenden Wasserreinigungsmittels großen technischen
Schwierigkeiten, ganz abgesehen davon, daß nach diesem bekannten Erzeugungsverfahren
nur solcher ,Rohdolomit brauchbar ist, welcher sich granulieren läßt, und wenn dies
der Fall, keinen zu großen Anfall von Unterkorn und Staub ergibt. Der Materialverlust
beim Körnen des Dolomits bleibt aber dann noch verhältnismäßig sehr hoch und kann
einschließlich desjenigen beim Brand des Materials 30 bis 50 °/0 ausmachen. .
Alle diese technischen und wirtschaftlichen Mangel beseitigt das Verfahren der vorliegenden
Erfindung, welches alle Vorteile der Anwendung und Erzeugung der bekannten
MgO und CaCO3 enthaltenden Filtermaterialien
auf sich vereinigt, ohne aber deren Nachteile zu besitzen. Erfmdungsgemäß wer-
Hierbei treten folgende Reaktionen auf:
den als Ausgangsstoffe Magnesiumcarbonat oder dieses enthaltende Stoffe, z. B. Dolomit,
benutzt, welche mit Calciumoxyd bzw. -hydroxyd
oder dieses enthaltenden Stoffen, z. B. Dolomithydrat, in einem den gewünschten
Gehalt des Endproduktes an Mg O · Ca C O3
entsprechenden -Mengenverhältnis gemischt werden, worauf man das Gemenge bei
■einer unter der Zersetzungstemperatur von Calciumcarbonat liegenden Temperatur erhitzt.
ι. MgCO3+ CaO -CaCO3+ MgO,
2. MgCO3 + MgO - CaO =CaC03 + 2Mg0,
3. CaCO3-MgCO3 +CaO = 2 CaCO3 + MgO ,
4. 2 (CaCO3 · MgCO3) + CaO · MgO = 3 CaCO3 + 2 MgO ;
5. CaCO3-MgCO3 + CaO-MgO = 2 CaCO3 + 2 MgO .
Dem Verlauf dieser Reaktion liegen folgende Mischungsverhältnisse zugrunde:
Zu i. 44 Gewichtsteile Rohmagnesit: 56 Teilen Ätzkalk,
Zu 2. 44 - Rohmagnesit: 96 - Dolomithydrat,
Zu 3. 184 - Rohdolomit : 56 - Ätzkalk,
Zu 4, 368 - Rohdolomit : 96 - Dolomithydrat,
Zu 5. 184 - Rohdolomit : 96 - Dolomithydrat.
Die Erhitzungstemperatur bei diesen Mischungsverhältnissen liegt bei etwa 550
bis 6oo°.
Planmäßig durchgeführte praktische Versuche zeigten, daß der oben angegebene Reaktionsverlauf
derart vollkommen vor sich geht, daß in dem nach dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung gewonnenen Endprodukt kein Ätzkalk oder nur in Spuren
nachzuweisen ist und daß der Magnesiumcaribonatgehalt des mit gebranntem Dolomit
oder Ätzkalk vermischten Rohdolomits oder Rohmagnesits in Magnesiumoxyd übergeführt
oder umgekehrt der Ätzkalk oder der CaI-ciumoxydgehalt des mit dem Rohdolomit
vermischten gebrannten Dolomits .gänzlich -45 in Calciumcarbonat umgewandelt werden
kann.
Ebenso wie bei den obigen, auf stöchiometrischer Grundlage angegebenen Mischungsverhältnissen
hat man es in der Hand, die eine oder die andere Komponente durch das
Mischungsverhältnis von Rohdolomit oder Magnesit zu gebranntem Dolomit oder
Ätzkalk im Endprodukt mengenmäßig zu bestimmen und dadurch ein dem zu behandelnden
Wassercharakter entsprechendes Filtermaterial zu erzeugen, das sich vorzugsweise
für Entsäuerungs- und Enteisenungszwecken eignet.
Das Verfahren der Erfindung gestattet nicht nur die Verwendung fast aller Dolomitvorkommen,
ohne Rücksicht auf dessen Struktur und Granulierungsmöglichkeit oder die
Zusammensetzung des Dolomits, sondern auch eine restlose Auswertung aller.ähnlichen Ausgangsstoffe, wenn man deren Gemenge in gemahlenem
Zustand vor oder nach der Behandlung gemäß der Erfindung auf eine bekannte
Weise stückförmig gestaltet, womit der Vorteil verbunden ist, daß man jede beliebige
Filterkorngröße ohne irgendwelche Materialverluste herstellen kann.
Claims (1)
100 Patentanspruch:
Verfahren zur Erzeugung eines vorwiegend aus Magnesmmoxyd und Calciumcarbonat
bestehenden, praktisch ätzkalkfreien Wasserentsäuerungsmittels, dadurch
gekennzeichnet, daß man Rohdolomit oder ein Gemenge von Calcium- und
Magnesiumcarbonat mit Calciumoxyd bzw. -hydroxyd oder dieses enthaltenden
Stoffen in einem dem gewünschten Gehalt des Endproduktes an Magnesiumoxyd
und Calciumcarbonat entsprechenden Mengenverhältnis mischt und das Gemenge bei einer unter der Zersetzungstemperatur
von Calciumcarbonat liegenden Tem- ιχ5
peratur erhitzt. .
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1936K0144802 DE692891C (de) | 1936-12-15 | 1936-12-15 | Verfahren zur Erzeugung eines vorwiegend aus Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat bestehenden, praktisch aetzkalkfreien Wasserentsaeuerungsmittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1936K0144802 DE692891C (de) | 1936-12-15 | 1936-12-15 | Verfahren zur Erzeugung eines vorwiegend aus Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat bestehenden, praktisch aetzkalkfreien Wasserentsaeuerungsmittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE692891C true DE692891C (de) | 1940-06-28 |
Family
ID=7250757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1936K0144802 Expired DE692891C (de) | 1936-12-15 | 1936-12-15 | Verfahren zur Erzeugung eines vorwiegend aus Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat bestehenden, praktisch aetzkalkfreien Wasserentsaeuerungsmittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE692891C (de) |
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1936
- 1936-12-15 DE DE1936K0144802 patent/DE692891C/de not_active Expired
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