DE2064210B2 - Verfahren zur herstellung von anhydrit ii und dessen verwendung - Google Patents

Verfahren zur herstellung von anhydrit ii und dessen verwendung

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DE2064210B2 DE19702064210 DE2064210A DE2064210B2 DE 2064210 B2 DE2064210 B2 DE 2064210B2 DE 19702064210 DE19702064210 DE 19702064210 DE 2064210 A DE2064210 A DE 2064210A DE 2064210 B2 DE2064210 B2 DE 2064210B2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Anhydrit II, das auch unter der Bezeichnung »totgebrannter Gips« bekannt ist aus synthetischem Gips, der als Nebenprodukt der Phosphorsäureherstellung anfällt, durch Dehydratisierung bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Wasserdampf.
Auf dem entsprechenden Fachgebiet wird im allgemeinen mit dem Ausdruck »Baugips« ein Produkt bezeichnet das im wesentlichen aus einem Gemisch von zwei Teilen Calciumsulfat-Halbhydrat und Anhydrit II besteht So bezeichnet beispielsweise in Frankreich dieser Ausdruck gewöhnlich das Gemisch aus zwei Teilen Calciumsulfat-Halbhydrat auf einen Teil Anhydrit II (Norm NF12-301).
Synthetischer Gips, der ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Phosphorsäure darstellt, kann eine besonders wertvolle Quelle für die Herstellung von Baugips darstellen. Die verfügbaren Mengen dieses als Rückstand anfallenden Gipses sind so groß, daß man sich seit mehreren Jahren damit beschäftigt hat, Methoden zu finden und anzuwenden, die seine Verwertung in Baugipsen oder als Zementzusatz ermöglichen. Obwohl er nicht wie sein natürliches Gegenstück, Calciumcarbonat (10 bis 20%) enthält weist er doch nach dem Waschen Verunreinigungen auf, die aus etwa 0,5 bis 1% Huor und 1 % synkristcllisiertem Phosphorpentoxid (P2O5) bestehen.
Die bisher beschriebenen Verfahren scheiterten an den Schwierigkeiten, die durch die eingeschlossenen Verunreinigungen verursacht wurden, welche den erhaltenen totgebrannten Gips vollständig oder teilweise unverwendbar unter exakten und begrenzten Bedingungen machten. So hat man bei Baugipsen, die (>o ihn enthalten, verzögertes Abbinden, unzureichende Festigkeit oder auch eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Anmachwasser, ein regelwidriges Verhalten gegenüber klassischen Zusatzstoffen für Baugips, wie Abbindeverzögerern oder Verdickungsmittel^ beobachtet Außerdem findet die Hydra'tation des totgebrannten Gipses in diesen Baugipsen langsam und unvollständig statt.
Es wurden weitere Versuche durchgeführt die jedoch im wesentlichen zur Herstellung von Habhydrat und ojr von löslichem Anhydrit (Anhydnt III) führten. Zu den wichtigsten Verfahren gehört das in der britischen Patentschrift 10 51 849 beschriebene, bei dem kont.nuiVrlich eine wäßrige Aufschlämmung von synthetischem S ρ unS Senfoberhalb Atmosphärendruckliegendem Druck in einen Reaktor emgefuhrtw.rd diese Aufschlämmung durch Einblasen von Wasserdampf unter hohem Druck bei einer Temperatur oberhalb ?00°C gehalten wird und danach konunu.erl.ch e.ne Aufschlämmung von Calciumsulfat-Halbhydrat abgezogen wird, ohne den Druck zu verändern. Dieses Verfahren ist jedoch nicht voll zufriedenstellend, da es lediglich zur Herstellung des Halbhydrats fuhr .
Ein anderes, in der französ.schen Patentschnft 12 88 836 beschriebenes Verfahren betrifft das Brennen von natürlichem Gips in granulierter Form oder in Pulverform. Der Raum, in dem das Brennen vorgenommen, wird, weist das Aussehen einer Förderrinne auf und ist in mehrere Zonen unterteilt. Jede dieser Zonen ist m.t Heizelementen versehen, die von Warmeubertragungsflüsüigkeiten durchströmt werden, welche das Aufrechterhalten der in AbhängigkeU von den einzelnen Zonen zwischen 110 und 1800C liegenden Brenntemperaturen gewährleisten. Der Gips wird an einem Ende des Brennraums eingeführt, wo er auf eine Temperatur nahe der Temperatur erhitzt wird, bei der die Dehydratisierung beginnt Danach bewegt sich der Gips der durch periodisches oder kontinuierliches Einblasen von Wasserdampf oder eines Gemisches aus Wasserdampf und Luft oder auch von Luft allein unter einem Druck von 0,5 kg/cm2 bis 15 kg/cm2, in Abhängigkeit von den Zonen, fluidisiert wird, von einem Ende der Förderrinne zu deren anderem Ende. Im mittleren Teil des Brennraums wird er auf 130° C bis 135° C erhitzt und teilweise in Halbhydrat umgewandelt. Wenn er das andere Ende erreicht, wird er auf eine Temperatur von 16O0C bis 1800C erhitzt, welche ermöglicht, daß die letitten Spuren von nichtgebranntem Gips beseitigt werden und daß ein Teil des Halbhydrats in löslichen
Anhydrit umgewandelt wird. Dieses Verfahren bildet jedoch immer noch keine brauchbare Lösung des Problems, da es zu einem Gemisch aus Knlbhydrat und löslichem Anhydrit fuhrt
Es waren bereits wissenschaftliche Untersuchungen des Systems CaSO4-HjQ anhand von natürlichem Gips durchgeführt worden, in denen gezeigt wurde, daß die verschiedenen Umwandlungstemperaturen von CaSO4 in diesem System weitgehend von der Natur der Rohstoffe, deren Kornaufbau und der Menge und Art der Verunreinigungen abhängen. So werden in der »Tonindustrie-Zeitung« 1967, Seiten 6 bis 9, für den Obergang von Anhydrit III in Anhydrit II Temperaturen von 25O0C, 300 bis 8000C und 300 bis 4500C angegeben, während in »Industrie de la chaux du ciment et du platre«, Verlag Dunod, Paris 1970, Seite 223, Temperaturen von 400 bis 6000C genannt werden. In »Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie«, Bd. 8, Seite 109, Abbildung 9, wird für diese Umwandlung dagegen ein Temperaturbereich von 900 bis 11000C angegeben. Diese sehr unterschiedlichen Umwandlungstemperaturen werden auf die Einwirkung der Verunreinigungen und des Kornaufbaus des natürlichen Gipses zurückgeführt Ebenso widersprüchlich waren die Literaturangaben im Hinblick auf die Einwirkung von Wasserdampf auf diese Umwandlung. So wird zwar in »Tonindustrie-Zeitung« 1966, Nr. 1, Seite 6, letzter Absatz ausgeführt, daß die Umwandlung von <x- und ß-Halbhydrat in Anhydrit II durch die Anwesenheit von Wasserdampf gefördert wird, in der späteren Veröffentlichung in »Tonindustrie-Zeitung« 1967, Seite 7, wird andererseits aber ausgesagt daß bei Vorhandensein von Wasser aus Anhydrit III sofort wieder Halbhydrat entsteht, so daß eine Umwandlung von Anhydrit III in Anhydrit II in Gegenwart von Wasserdampf undurchführbar erscheinen mußte, weil angenommen werden mußte, daß die Hydratation zu Halbhydrat erfolgen werde.
Die Angaben des Standes der Technik im Hinblick auf die Umwandlungstemperaturen und Umwandlungsbedingungen für natürlichen Gips waren daher nicht geeignet, einen Hinweis auf die Möglichkeit zu geben, stabilen Anhydrit II aus synthetischem Gips herzustellen, der sich durch Kornaufbau und vorliegende Verunreinigungen völlig von dem natürlichen Gips unterscheidet.
Wegen der genannten Hauptschwierigkeiten und insbesondere wegen der fast völligen Unmöglichkeit, stabilen Anhydrit II bzw. »totgebrannten Gips« geeigneter Qualität zu erzielen, wurden bereits andere Wege beschritten, welche die Herstellung von totgebranntem Gips ermöglichen, der für Baugips und als Gipszusatz zu Zementen geeignet ist So wurde bereits ein Verfahren zum Herstellen von Anhydrit H aus synthetischem Gips durch Dehydratisierung bei höherer Temperatur ausgearbeitet das in der DT-OS 19 29 956 beschrieben ist. Durch dieses Verfahren wird mit sehr guten Ausbeuten eine Reihe von Produkten erhalten, die ausgezeichnete Eigenschaften aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, synthetischen Gips, der als Nebenprodukt bei der Herstellung von Phosphorsäure in großen Mengen anfällt, in für Bauzwecke geeignetes stabile* Anhydrit II überzuführen, ohne daß dabei durch die Verunreinigungen dieses synthetischen Gipses, die besondere Korngröße und andere Eigenschaften Störungen während des Herste!- fts !ungsverfahrens und bei der Verarbeitung auftreten.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung von Anhydrit H aus synthetischem Gips durch Dehydratisierung bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Wasserdampf gelöst welches dadurch gekennzeichnet ist daß man den gewaschenen Gips zunächst in einem Ofen mit indirekter Beheizung allmählich auf eine Temperatur von 2500C erhitzt und danach in Gegenwart von Wasserdampf als Katalysator bei einem Wasserdampfdruck zwischen 1,14 und 5,1 at während einer zur im wesentlichen vollständigen Umwandlung in Anhydrit II ausreichenden Dauer einem Brennvorgang bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 250° C bis 4500C unterwirft
Dieses Verfahren führt mit ausgezeichneten Ausbeuten zu Produkten, deren Eigenschaften identisch mit denen der entsprechenden, aus natürlichem Gips erhaltenen Produkte sind und diese häufig sogar übertreffea
Der erfindungsgemäß hergestellte totgebrannte Gips eignet sich in hervorragender Weise zur Verwendung für Baugips und als Gipszusatz zu Zementen.
In der allgemeinen Ausführungsform besteht die Erfindung in einem Verfahren, bei dem in einem Drehrohrofen mit indirekter Beheizung gewaschener synthetischer Gips allmählich auf eine Temperatur innerhalb des Bereiches von 2500C bis 450° C erhitzt und danach in Gegenwart von Wasserdampf so lange bei dieser Temperatur gehalten wird, bis die Umwandlung in Anhydrit II vollständig ist.
Die Elehandlungstemperatur ist von großer Wichtigkeit für die Umwandlung von synthetischem Gips in Anhydrit II oder totgebranntem Gips. Während zahlreicher Brennversuche wurde festgestellt, daß die spezifische Oberfläche nach BET des erhaltenen Anhydrits, die nach der klassischen Methode der StickstO'ffadsorption bestimmt wurde, als Funktion der Brenntemperaturen variierte, wie in den Kurven der Fi g. 1 gezeigt ist, in der die spezifische Oberfläche BILT des Anhydrits als Funktion der Brenntemperatur für eine Dauer zwischen 2 und 5 Stunden aufgetragen ist. Durch die gestrichelte Kurve ist der Bereich des löslichen Anhydrits durch Behandlung ohne Wasserdampf und durch die ausgezogene Kurve der Bereich des stabilen Anhydrits durch Behandlung mit Wasserdampf angegeben. In diesem Fall kann festgestellt werden, daß die spezifische Oberfläche in einem Bereich von 250 bis 4000C einen optimalen Wert aufweist. Unterhalb 3000C verläuft die Umwandlung in Anhydrit II mit sehr geringer Geschwindigkeit und bringt somit die Tatsache zum Ausdruck, daß das Brennen von Gips zu totgebranntem Gips bei zu niedrigen Temperaturen in technischem Maßstab praktisch unmöglich ist. Außerdem wurde beobachtet, daß die Reaktivität von totgebranntem Gips, ausgedrückt durch den Hydratationsgrad, der innerhalb von 3 Tagen in einem Baugips erzielt wird, der spezifischen Oberfläche BET proportional ist, wie auch die in F i g. 2 dargestellte Kurve verdeutlicht, in der die Reaktivität in Prozent als Funktion der spezifischen Oberfläche nach BET in mVg aufgetragen ist. Schließlich wurde festgestellt, daß die durch Brennen bei 35O0C und 400° C erhaltenen Produkte wenig verschieden sind und ihre spezifische Oberfläche BET etwa 12 m2/g beträgt. Die bevorzugte Behandlungstemperatur kann daher innerhalb der Grenzwerte von 3250C und 45O°C festgelegt werden.
Die Gegenwart von Wasserdampf innerhalb des Ofens ist wesentlich, um die rasche Umwandlung von Gips in stabilen Anhydrit bei Temperaturen von wenigex als 4500C zu gewährleisten. Der Wasserdampf virkt nicht als Wärmeübertragungsflüssigkeit, sondern
spielt eine sehr wichtige Rolle als Katalysator für den Brennvorgang. Er kann unter einem Druck, der im allgemeinen zwischen 1 und 5 Bar über Atmosphärendruck liegt, kontinuierlich in den Brennofen eingeführt werden. Nach einer anderen Ausführungsform kann er durch feines Versprühen von Wasser, das bei der Brenntemperatur des Gipses rasch in die Dampfform übergeht, in situ erzeugt werden. Auf diese Weise wird die Eigenreaktivität von totgebranntem Gips, der durch Brennen bei tiefer Temperatur in einem Ofen mit indirekter Heizung in Gegenwart von Wasserdampf erhalten wurde, stark verbessert gegenüber der von totgebranntem Gips, der durch Brennen in bei höherer Temperatur betriebenen, klassischen öfen ohne Einleiten von Wasserdampf oder Einsprühen von Wasser hergestellt wurde. Es wurde ermittelt, daß die Ausbeute an totgebranntem Gips, der durch Brennen bei 3500C ohne Einleiten von Wasserdampf erhalten wurde, sehr gering ist, während die Ausbeute an totgebranntem Gips, der bei derselben Temperatur in demselben Ofen, jedoch unter Einleiten von Wasserdampf hergestellt wurde, technisch sehr interessante Werte annimmt, wie die Kurven der F i g. 3 zeigen. In diesen Kurven sind die Ausbeuten der Umwandlung in Anhydrit Il als Funktion der Temperatur bei einer Brenndauer von 45 Minuten mit und ohne Wasserdampf dargestellt Die gestrichelte Kurve zeigt die Ausbeute der Umwandlung in Anhydrit II in Abwesenheit von Wasserdampf und die ausgezogene Kurve die Ausbeute der Umwandlung in Anhydrit II in Gegenwart von Wasserdampf.
In Abhängigkeit von der Temperatur und dem Druck des Wasserdampfes kann die zur Umwandlung von Gips in stabilen Anhydrit erforderliche Brenndauer innerhalb weiter Grenzen von 5 Minuten bis 120 Minuten schwanken.
So dauert bei einem Wasserdampfdruck von einer Atmosphäre das Brennen bei 350°C 90 Minuten bei einer Ausbeute von etwa 96% an totgebranntem Gips und bei 400°C 10 Minuten bei einer Ausbeute von etwa 98% an totgebranntem Gips, wobei die Brenndauer von dem Zeitpunkt an gemessen wird, an dem die Brenntemperatur erreicht ist.
Das Zerkleinern des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen totgebrannten Gipses hat eine sehr günstige Wirkung auf die Reaktivität des totgebrannten Gipses. Es ist daher vorteilhaft, das erhaltene Material nach dem Brennen zu mahlen oder zu verreiben.
Erfindungsgemäß wurde außerdem festgestellt daß durch Zugabe von 0,2 bis 1 Gewichtsprozent K2SO*, bezogen auf den totgebrannten Gips, die Reaktivität des letzteren noch merklich verbessert wird Diese Reaktivität kann noch verstärkt werden, wenn eine im wesentlichen gleiche Gewichtsmenge Natriumfhiosüicat anstelle von K2SO* oder in Kombination mit K2SO4 dem totgebranntem Gips zugesetzt wird Die Zugabe von K2SO4 wie auch die des Fluosilicats können entweder vor oder nach dem Brennen, das heißt in einem beliebigen Zeitpunkt des Verfahrens, erfolgen. Es wurde auf diese Weise festgestellt daß die Reaktivität eines gemahlenen, totgebrannten Gipses, der durch Brennen bei 350" C unter Einleiten von Wasserdampf erhalten wurde, durch Einführungen von 0,5 Gewichtsprozent K2SO4, bezogen auf den totgebrannten Gips, von 65% (ohne Zusatz) auf 80% erhöht wurde.
Diese ausgezeichneten Ergebnisse werden durch Kombination von zwei besonders günstigen Wirkungen erzielt deren eine durch Brennen bei tiefer Temperatur in Gegenwart von Wasserdampf, der direkt als Katalysator wirksam ist und deren andere durch Zusatz von K2SO4 und/oder dem Fluosilicat gewährleistet wird, die durch Aktivieren der Hydratation des totgebrannten Gipses ermöglichen, einen Baugips mit industriellem Wert zu erhalten.
In dem schließlich erzielten Baugips weist der totgebrannte Gips einen Hydratationsgrad von 80% auf, der geringer ist als bei einem Baugips aus
ίο natürlichem Gips. Wird jedoch die Reinheit des synthetischen Gipses in Betracht gezogen, ist der hydraulisch aktive Anteil derselbe, und es werden auch vergleichbare Festigkeitswerte erzielt (innerhalb von 7 Tagen ist die Hydratation vollständig).
Um den Anwendungsbereich der erfindungsgemäß erhaltenen Produkte noch zu vergrößern, können außerdem Zusätze in Form von klassischen Beschleunigern, Verdickungsmittel·! oder Verzögerungsmitteln eingeführt werden, wie die beispielsweise zur Gruppe von Celluloseprodukten gehörenden Materialien, wie Carboxymethylcellulose oder auch löslich gemachte Proteine.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einem diskontinuierlichen Drehofen mit äußerer Beheizung des bekannten Typs durchgeführt werden, der in horizontaler Lage angeordnet ist Hebeeinrichtungen aufweist und mit einer axialen Zuführung für Dampf oder zum Einsprühen von Wasser versehen ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann jedoch auch kontinuierlich in einem Ofen eines bekannten Typs durchgeführt werden, der mit Rauchkanälen ausgestattet ist Das System zum Einblasen von Dampf oder zum Einsprühen von Wasser kann im letzteren Fall weggelassen werden, weil der Dampf sich durch das Wasser in situ bildet das beim Trocknen des feuchten Gipses und danach durch seine Dehydratisierung bis zur Form des Anhydrits III frei wird Die Umwandlung dieses Anhydrits III in Anhydrit II wird dann katalytisch durch diesen Dampf bewirkt
Die folgenden Beispiele zeigen die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beispiel 1
Herstellung von Baugips
Es wurden Meßreihen der Reaktivität von verschiedenen Typen von totgebranntem Gips durchgeführt, dei durch Brennen von synthetischem Gips bei 6000C nacl·
klassischen Verfahren und bei 3500C nach den erfindungsgemaßen Verfahren hergestellt worden war Diese MeßreUien umfassen die Werte von zerkleinerte! und unzerkleinerten Produkten, die Zusatzstoffe enthal ten oder frei von Zusätzen sind Danach wurde Baugipi durch Vermischen von 50% Calciumsulfat-Halbhydrat das aus demselben synthetischen Gips erhalten wordei war, mit 50% erfindungsgemäßem, totgebranntem Gip: hergestellt Dieser Baugips wurde in einem Mengenver haltnis Wasser/Gips (W/G) von 1 mit enthärteten
Wasser angerührt Danach wurde er im Hinblick auf dii Topfzeit und die Abbindezeit geprüft
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehende! Tabelle 1 aufgeführt Der Beginn und das Ende de Gebrauchsdauer (Topfzeit) sowie die Beendigung de
Abbindens wurden nach der französischen Norm Nl B-12 402 gemessen, wahrend der Beginn des Abbinden nach der französischen Norm NF B-12 401 bestimm wurde.
Typ des totgebrannten Gipses, behandelt bei:
60CC, ohneWasserdampi 350 C, mit Wasserdampf
ohne Zer- mit /er- ohne Zer- mit Zerkleinerung kleinerung klemerung kleinerung
mit Zerkleinerung und Zusatz von 0.25% K2SO«
mit Zerkleinerung. Zusaiz von 0,25% K.'SOo+ 0,05% Verdickungsmittel
Reaktivität des totgebrannten 35 40 60 65 80 80
Gipses, %
Konsistenz des Baugipses
(W/G = l)
Beginn der Gebrauchsdauer 8,5 11 3 17 12.5 7
(Minuten)
Beginn des Abbindens (Minuten) 10 12.75 4 22 15,5 12,5
Ende der Gebrauchsdauer 12,5 15 5 24.5 19 17
(Minuten)
Ende des Abbindens (Minuten) über 600 40 15 50 40 38
Der durch Brennen bei 350cC, Mahlen und anschließenden Zusatz von 0,25% K2SO, und 0,05% eines Verdickungsmittel erzielte Ansatz wurde einer vollständigen Prüfung im Betrieb unterworfen (Gebrauchsbereich: 10 Minuten). Die Festigkeit dieses Baugipses, die an standardisierten Probekörpern (W/G = 0.8) gemessen wurde, zeigte folgende Werte:
nach 2 Stunden 9,18 kg/cm:
nach 24 Stunden 11,22 kg/cm:
nach 7 Tagen 17,34 kg/cm-'
nach 7 Tagen
und anschließender Trocknung 28,56 kg/cm2
Die Härte von aus diesem Gips hergestellten Überzugsschichten (W/G = i) betrug_65±5 Grade nach Shore. Skala C. Der erhaltene Gips war hehr feinkörnig: Es verblieben 2% Siebrückstand auf einem Sieb von 0.2 mm Maschenweite und 20% Siebrückstand auf einem Sieb der Maschenweite 0,1 mm.
Aufgrund seiner ausgezeichneten Eigenschaften konnte dieser Gips in die Kategorien PFG2 der Norm NF B. 12-301 eingeordnet werden, die für Baugipse natürlichen Ursprungs aufgestellt worden waren.
Beispiel 2
Hersteilung eines langsam abbindenden Baugipses mit hoher Härte.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde totgebrannter Gips hergestellt (Wasserdampfdnick 1,53 »t. Temperatur 3500Q, dem danach 0,7% K2SO4 einverleibt wurden. Nach dem Mahlen wurde das Produkt mit 41% seines Eigengewichts an Wasser angerührt Es zeigte danach folgende Eigenschaften:
Beginn des Abbindens:
Ende des Abbindens:
Biegefestigkeit(NFB-12
nach 2Tagen:
nach 7 Tagen:
nach 7 Tagen
und anschließendem Trocknen
bis zur Gewichtskonstanz:
Druckfestigkeit (NF B-I 2 401)
nach 2Tagen:
nach 7 Tagen:
nach 7 Tagen
und anschließender Trocknung
bis zu Gewichtskonstan?:
20 Minuten 1 Stunde 45 Minuten
25 kg/cm·' 60 kg/cm2
1 32 kg/cm2
60 kg/cm2 170 kg/cm2
400 kg/cm2
Die Härte der Uberzugssrhicht war größer als 95 Grad nach Shore. Skala C.
Das orfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von Anhydrit 11 aus s>nthetischem Gips, der als Nebenprodukt bei der Phosphorsäureherstellung anfällt, gestattet somit die Herstellung von Produkten, die leicht technisch einzusetzen und in wirtschaftlicher Weise anwendbar sind, sei es als solche oder auch als Bestandteile von Baugips sowie von Zementen, wo sie die Rolle des Gip5zusaiz.es spielen. Die Anteile ar totgebranntem Gips, die in Baugips und Zemem eingearbeitet werden, sind offensichtlich eine Funktior der Eigenschaften, welche für die vorgesehener Anwendungszwecke der Endprodukte gewünscht wer den. Im allgemeinen kann angegeben werden, daß sie ii Baugipsen zwischen 5 und 100 Gewichtsprozent de trockenen Produktgemisches und bei Zementen zwi sehen 0.5% und 10% schwanken können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 522/1

Claims (1)

•i Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Anhydrit II aus synthetischem Gips durch Dehydratisierung bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß man den gewaschenen Gips zunächst in einem Ofen mit indirekter Beheizung allmählich auf eine Temperatur von 250° C erhitzt und danach in Gegenwart von Wasserdampf als Katalysator bei einem Wasserdampfdruck zwischen 1,14 und 5,1 at während einer zur im wesentlichen vollständigen Umwandlung in Anhydrit II ausreichenden Dauer einem Brennvorgang bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von 250°C—4500C unterwirft
IO * 3 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Wasserdampf durch Emsprühen von Wasser im Ofen selbst bidet
4 Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf in situ aus dem durch Dehydratisierung von Gips freiwerdenden Wasser ^Verwendung eines nach einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellten Anhydrits H als Bestandteil von Baugips oder als Zementzusatz.
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