DE530048C - Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher Produkte aus Braunkohle und aehnlichen fossilen Materialien - Google Patents

Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher Produkte aus Braunkohle und aehnlichen fossilen Materialien

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DE530048C
DE530048C DEI30229D DEI0030229D DE530048C DE 530048 C DE530048 C DE 530048C DE I30229 D DEI30229 D DE I30229D DE I0030229 D DEI0030229 D DE I0030229D DE 530048 C DE530048 C DE 530048C
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DE
Germany
Prior art keywords
lignite
weight
chlorine
parts
water
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Expired
Application number
DEI30229D
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English (en)
Inventor
Dr Arnold Doser
Dr Gustav Mauthe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Filing date
Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H6/00Macromolecular compounds derived from lignin, e.g. tannins, humic acids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/16Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
    • C07C51/29Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with halogen-containing compounds which may be formed in situ

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Darstellung wasserlöslicher Produkte aus Braunkohle und ähnlichen fossilen Materialien Wenn man auf feuchte Braunkohle Chlor oder chlorhaltige Gase einwirken läßt, so gelangt man zu gelbbraunen Produkten, die wasserunlöslich, in wäßrigem Alkali löslich und aus solchen Lösungen bei genügender Verdünnung durch Ameisensäure; Essigsäure, Milchsäure u..a. nicht fällbar sind. Sie sind ihrer starken Färbung wegen zu vielen Zwecken nicht verwendbar.
  • Es wurde nun gefunden, daß man zu direkt wasserlöslichen Produkten von geringerer Eigenfarbe kommt; wenn man die Chlorierung :der z. B. mit Hilfe von Alkalisulfiten oder auf andere Weise aufgeschlossenen Braunkohle und ihr verwandter Stoffe in Gegenwart von so viel Alkali vornimmt, daß das Medium längere Zeit neutral oder schwach alkalisch bleibt und erst zum Schluß sauer wird. An Stelle von mit Sulfiten aufgeschlossener Braunkohle können Humate selbst sowie solche in schwachen Säuren lösliche Umwandlungsprodukte von Huminsäuren oder Braunkohle Verwendung finden, wie sie durch Chlorieren von Braunkohle oder durch Kochen von Huminsäuren oder Braunkohle in neutralem bzw. alkalischem Medium und gleichzeitigem Einleiten von Luft oder Sauerstoff erhalten werden. Diese Ausgangsmaterialien können auch mit Sulfit vorbehandelt sein. Es handelt sich bei der Chlorierung um eine ausgesprochene Wirkung der unterchlorigen Säure. Andererseits verursacht der zunehmende Salzgehalt in der- Lösung eine allmähliche Ausfällung der Substanz in sehr fein verteiltem Zustand, der für den Angriff des Chlors besonders wirksam ist.
  • Die Farbe der Endprodukte und die Ausbeute hängt ab von der angewandten Menge Chlor oder Natronlauge, aber auch von .der Art des Ausgangsmaterials. Ist das Ausgangsmaterial beispielsweise hochchlorierte Braunkohle, so kommt man mit weniger Natronlauge und Chlor aus, als wenn man niedrigchlorierte Braunkohle oder Braunkohle, die mit Sulfitaufgeschlossen wurde, verwendet. Aber auch- bei ein und demselben Au:sgangsmaterial kann man durch Verwendung von mehr Natronlauge und Chlor zu helleren Produkten gelangen. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, .an 33gradiger Natronlauge etwa das o,5- bis 5fache des Ausgangsmaterials zu verwenden. Die gebrauchte Menge Chlor ist durch die angewandte Menge Natronlauge gegeben. Sie beträgt bis zurr Verbrauch der Natronlauge etwa 6o bis 7o °/o, bis zur beendigten Chlorierung etwa 7o bis rao °/a der Theorie. Die nach ,der vorliegenden Erfindung hergestellten Produkte sind bei Verwendung ein und desselben Ausgangsmaterials heller gefärbt als die mit- derselben Menge Chlor ohne Vefi"vendung von Alkali erhaltenen Produkte. Als -Vergleieh-dienen am besten die Gelatinefällungen, die man erhält, indem man saure wäßrige Lösungen der betreffenden Produkte mit i "j"iger Gelatinelösung fällt.
  • Die neuen Produkte sollen als Zwischenprodukte für die Herstellung von Gerbstoffen dienen.
  • Beispiel i 25 Gewichtsteile Braunkohliesulfitaufschluß mit etwa 5o°/"igem Wassergehalt, dargestellt durch Erhitzen der Braunkohle mit wäßrigen Alkalisulfitlösungen auf i2 Atm. Druck im Autoklaven (Braunkohle von Frechen b. Köln), werden in i go 1 Wasser gelöst und im geschlossenen Kessel bei io° chloriert, derart, daß man auf i Gewichtsteil eingeleitetes Chlor nach und nach 3,9 Gewichtsteile Natronlauge von 33' Be eintropft, wobei darauf zu achten ist, daß die Lösung nicht sauer wird. Nach Zugabe von insgesamt 6o Gewichtsteilen Natronlauge ist bei genauer Einhaltung dieser Bedingungen die Lösung noch klar .und dem äußeren Ansehen nach unverändert. Leitet man nun weiter Chlor ein, so tritt alsbald Aüfliellung ein. Gleichzeitig wird das Reaktionsprodukt infolge des hohen Salzgehaltes aus der nunmehr sauren Lösung ausgeschieden. Der feine Verteilungsgrad wiederum verursacht, daß wieiteres Chlor auf die Suspension sehr kräftig aufhellend wirkt. Die Chlorierung wird rabgebrochen, wenn 25@ Gewichtsteile Chlor eingeleitet sind. Es resultiert eine feine, hellgelbe Suspension in stark salzhaltigem und salzsaurem Miedium. Durch Abpressen und Trocknen unter ioo° C erhält man die freien Chlor enthaltenden Säuren als braunes Pulver, das sich mit kongovioletter Reaktion in Wasser fast klar löst und Gelatine fällt. Sie sind leicht löslich in Alkoholen, Phenolen und organischen wie anorganischen Rasen sowie in carbonylhaltigen Lösungsmitteln, schlechter in Estern und unlöslich in Kohlenwasserstoffen. Ausbeute: Aus i8o Gewichtsteilen grubenfeuchter Braunkohle (Wassergehalt 6o "/") - 28,8 Gewichtsteile Chlörierungsprodukt.
  • Aus dem salzreichen Filtrat der Chlorierungsprodukte kann durch Extraktion z. B. mit Essigester oder Butylalkahol ein Produkt isoliert werden, das ebenfalls die Eigenschaft besitzt, Gelatine zu fällen, sich aber im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß es aus konzentriert wäßriger Lösung durch starke Säure nicht ausgefällt wird.
  • Man kann auch gegebenenfalls aus! der hellgelben Chlorierungsbrühe durch die genannten Lösungsmitel den gesamten Gelatine fällenden Bestandteil direkt extrahieren. Beispiele 25 Gewichtsteile isolierter und getrockneter Braunkohfesulfitaufschluß (aus Braunkohle von Frechen b. Köln) werden in igo Gewichtsteilen warmem Wasser gelöst und nach dem Erkalten unter Zusatz von 67 Gewichtsteilen Natronlauge von 33° B8 nach. den in Beispiel i geschilderten Vorsichtsmaßnahmen mit 25 Gewichtsteilen Chlor bei io° chloriert. Man erhält 13,5 Gewichtsteile eines hellbraunen Pulvers, das sich in Wasser mit kongoblauvioletter Reaktion klar löst und in wäßriger Gelatine kräftig und hellbraun fällt. Beispiel 3 ioo Gewichtsteile Braunkohle mit 43'/0 Wassergehalt aus Dörstewitz-Rattmannsdorf werden in wäß.riger Suspension mit 5o Gewichtsteilen Chlor behandelt. Nach Absaugen und Auswaschen der chlorierten Braunkohle wird diese mit 25o Gewichtsteilen Wasser und der nötigen Menge Natronlauge gelöst und neutralisiert. Die Lösung wird nach Zusatz von 6,7 Gewichtsteilen Natronlauge von 33° B6 und io Gewichtsteilen Natriumsulfit krist. i Stunde gekocht. Nach mehrtägigem Stehen trennt man vom Ungelösten ab und chloriert die dunkelbraune Brühe unter Zugabe von 13¢ Gewichtsteilen Natronlauge von 33' Be möglichst neutral! bei 25 bis 30°. Dann läßt man durch weiteres Einleiten von Chlor kongosauer werden, bis eine abgesaugte Probe alkohollöslich ist, wozu etwa 55 Gewichtsteile - Chlor erforderlich sind. Man erhält eine. hellbraune Suspension, die abgesaugt ein hellbraunes Pulver ergibt, das sich in Wasser mit kongoblauvioletter Reaktion nahezu klar löst und ähnliche Eigenschaften hat, wie das in Beispiel i beschriebene Produkt. Ausbeute: 51 Gewichtsteile. Beispiel q. ioo Gewichtsteile Torf mit 28.01, Wassergehalt werden in wäßriger Suspension mit q:8 Gewichtsteilen Chlor behandelt. Hierauf wird die Masse abgesaugt und ausgewaschen, dann in 5oo Gewichtsteilen Wasser angeschlemmt, mit Natronlauge neutralisiert und nach Zusatz von 33 Gewichtsteilen Natronlauge @A"ig un.d 2o Gewichtsteilen Natriumsulfit krist. r Stunde ;gekocht. Nach sorgfältigem Abtrennen der ungelösten Anteile wird die verdünnte klare Lösung auf etwa 125 Gewichtsteile eingedampft und, wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben, unter Zusatz von 25 Gewichtsteilen Natronlauge 33"J"ig chloriert. Nachdem ig Gewichtsteile Chlor eingeleitet sind, ist die Masse deutlich kongosauer geworden. Noch vorhandenes Chlor wird durch einen kräftigen Luftstrom entfernt. Schließlich wird abgesaugt. Man erhält so 73 Gewichtsteile einer Paste mit ähnlichen Eigenschaften wie die der in den anderen Beispielen beschriebenen Produkte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung heller, wasserlöslicher, chlorhaltiger Produkte aus z. B. mit Hilfe von Chlor oder Alkalisulfit aufgeschlossener Braunkohle und ähnlichen fossilen Materialien, dadurch gekennzeichnet, dg:B man auf diese Chlor einwirken läßt in Gegenwart von so viel Alkali, daß das Medium neutral oder schwach alkalisch bleibt und erst zum Schluß sauer wird.
DEI30229D 1927-02-03 1927-02-04 Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher Produkte aus Braunkohle und aehnlichen fossilen Materialien Expired DE530048C (de)

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GB3316/28A GB284670A (en) 1927-02-03 1928-02-02 Process for the manufacture of water soluble products from lignite and similar fossil materials

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DEI30229D DE530048C (de) 1927-02-03 1927-02-04 Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher Produkte aus Braunkohle und aehnlichen fossilen Materialien

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