DE1621592B2 - Verwendung alkalischer Reinigungsmittel als lagerstabile, schaumarme Metallreinigungsmittel - Google Patents
Verwendung alkalischer Reinigungsmittel als lagerstabile, schaumarme MetallreinigungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung alkalischer Reinigungsmittel als lagerstabile und schaumarme
Metallreinigungsmittel.
Bei alkalischen Metallreinigungsmitteln, insbesondere bei Verwendung in automatischen Reinigungsanlagen
werden an die Netzmittel besondere Anforderungen gestellt. Diese Netzmittel sollen einmal eine genügende
Reinigungswirkung besitzen, um auch bei den kurzen Behandlungszeiten in automatischen Anlagen eine
einwandfrei saubere Oberfläche zu erzielen. Auf der anderen Seite sollen diese Netzmittel nicht schäumen
und sogar das Auftreten von Schaum durch eingeschleppte Verunreinigungen sicher verhindern. Bei
diesen schäumenden Verunreinigungen kann es sich beispielsweise um Seifen von Zieh- und Schmiermitteln,
um synthetische Tenside von Gleitmitteln oder um Rückstände in Behältern handeln, um nur einige
Möglichkeiten zu nennen. Neben ausgeprägten oberflächenaktiven Eigenschaften müssen die Netzmittel in
diesen Metallreinigungsmitteln folglich als starke Antischaummittel wirken.
Es ist vorgeschlagen worden, für die Metallreinigungsmittel nichtionogene Netzmittel wie beispielsweise
Anlagerungsprodukte des Äthylenoxyds an Fettalkohole, Fettamine, Polypropylenglykole oder ähnliche
Verbindungen zu verwenden. Die Wirksamkeit dieser Verbindungen ist aber in vielen Fällen, insbesondere in
bezug auf ihre schaumdrückenden Eigenschaften in den alkalischen Lösungen, unzureichend. Vor allem aber
lassen sich diese Verbindungen nicht in solche Metallreinigungsmittel einarbeiten, die festes feinkörniges
Ätzalkali enthalten, denn bei der Lagerung verlieren die vorgenannten Verbindungen völlig ihre Wirksamkeit
in bezug auf die Schaumdrückung, und aus anfänglich schaumarmen Reinigungsmitteln entstehen
in kurzer Zeit stark schäumende Mittel.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Polyglykoläther der Saccharide als Antischaummittel einzusetzen.
Für die Verwendung in Metallreinigungsmitteln sind diese Produkte aber ungeeignet, da sie eine zu geringe
Antischaumwirkung besitzen bzw. in Verbindung mit festem feinkörnigem Ätzalkali nicht stabil sind.
Der Versuch, anstelle des feinkörnigen Ätzalkalis solches in groben Schuppen zu verwenden, um den
Wirkungsabfall der schaumdrückenden Mittel zu verlangsamen, führte schon wegen der zu starken
Entmischung nicht zum Erfolg.
In der DE-AS 11 14 605 werden alkalische Reiniger
beschrieben, die neben alkalisch reagierenden Bestandteilen ein Gemisch aus zwei nichtionogenen Netzmitteln
enthalten. Die eine Komponente dieses Netzmittelgemisches besteht aus Anlagerungsprodukten des Äthylenoxids
an höhermolekulare, lipophile Reste enthaltende Verbindungen. Bei der zweiten Komponente handelt
es sich um gemischte Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids und Propylenoxids an höhermolekulare,
lipophile Reste enthaltende Verbindungen, beispielsweirj
se an aliphatische Hydroxylverbindungen mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest. Feste, Natriumhydroxid
enthaltende Reinigungsmittelgemische gemäß dieser DE-AS können jedoch nicht als lagerstabil
angesehen werden, da bei der Lagerung solcher ίο Mischungen eine chemische Veränderung der Netzmittel
durch das feinkörnige Ätzalkali eintritt, wodurch derartige Mittel sehr bald unbrauchbar werden.
Die NL-AS 64 14 130 betrifft schaumarme Spül- und Reinigungsmittel für maschinelle Geschirrspülverfahren
auf der Basis von Addukten des Propylenoxids und Äthylenoxids als Netzmittel in Kombination mit
anderen Netzmittelgemischen. Da diese Mittel jedoch kein Alkali enthalten, treten die hier angeschnittenen
Probleme nicht in Erscheinung.
In der US-PS 31 98 744 wird ein Verfahren zur Kontrolle von Schäumen in wäßrigen Systemen —
vorzugsweise in der Papierindustrie — beschrieben, wobei als schaumdämpfende Komponenten Ester von
polyoxypropyliertem Glycerin Anwendung finden.
Auch in dieser Patentschrift finden sich keinerlei Hinweise auf das hier vorliegende Problem.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten alkalischen Metallreinigungsmittel zu verbessern
und feste Mittel zu entwickeln, die allen Anforderungen der Praxis genügen.
Der Gegenstand der Erfindung betrifft daher die Verwendung von alkalischen Reinigungsmitteln in
fester Form mit einem Gehalt an feinkörnigem Ätzalkali mit einer Korngröße von weniger als 3 mm Durchmesser
und Umsetzungsprodukten des Propylenoxids mit aliphatischen Polyalkoholen mit mehr als drei Hydroxylgruppen
im Molekül, deren Trübungspunkt zwischen 15 und 60° C liegt, als lagerstabiles, schaumarmes
Metallreinigungsmittel, insbesondere zur kontinuierlichen Bandstahlentfettung.
Durch den Gehalt an feinkörnigem Ätzalkali lassen sich leicht pulverförmige Metallreinigungsmittel herstellen,
die keine Entmischungserscheinungen, auch bei Lagerung, Umfüllung und Transport, zeigen. Das
verwendete Ätzalkali kann hierbei pulverförmig oder feinkörnig sein, wobei die Korngröße nicht mehr als
3 mm betragen soll und wobei vorzugsweise über 60% eine Korngröße von weniger als 1,5 mm besitzen sollen.
Bei einem gröberen Korn können Entmischungen auftreten. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen
Metallreinigungsmittel Natrium- und/oder Kaliumhydroxyd in einer Menge von 10 bis 90%.
Die erfindungsgemäßen zu verwendenden Metallreinigungsmittel enthalten Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds
mit aliphatischen Polyalkoholen mit mehr als 3 Hydroxylgruppen im Molekül, wobei unter
aliphatischen Polyalkoholen im Sinne der Erfindung solche Alkohole verstanden werden, die gradkettig oder
verzweigt sind und die neben den Hydroxylgruppen und
eventuell Ätherbrücken keine weiteren funktionellen Gruppen wie Halogene, Keto-, Aldehyd-, Acetal- oder
ähnliche Gruppen enthalten. ·
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Umsetzungsprodukten des Propylenoxyds mit Polygly-
cerin, welches als billiges Nebenprodukt bei der großtechnischen Glycerinherstellung anfällt. Bei der
technischen Darstellung des Glycerins hinterbleibt ein Destillationsrückstand, der aus einem Gemisch höher-
molekularer Kondensationsprodukte des Glycerins, bevorzugt aus solchen mit 2 bis 10 Glycerinresten im
Molekül, besteht. Die Polyglycerine sind charakterisiert durch ihre OH-Zahl, die vorzugsweise zwischen 900 und
1200 liegt. Die entsprechenden Polyglycerine können natürlich auch auf synthetischem Wege erhalten
werden. Erfindungsgemäß werden vorzugsweise Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds mit Polyglycerin,
deren Trübungspunkt zwischen 15 und 60° liegt, verwendet.
Um den oben angegebenen Trübungsbereich von 15 bis 60° C zu erreichen, muß eine bestimmte Anzahl von
Propylenoxydgruppen an die aliphatischen Polyalkohole angelagert werden. Diese Anzahl richtet sich nach der
Art des jeweiligen Polyalkohole. Der Trübungspunkt wird im allgemeinen mit zunehmender Zahl der
Propylenoxydgruppen erniedrigt. Bei Verwendung von Polyglycerin beträgt die Zahl der Propylenoxydgruppen
pro OH-Gruppe vorzugsweise 3 bis 8.
Der Trübungspunkt wird jeweils festgestellt durch die langsame Erwärmung einer l°/oigen Lösung und die
Beobachtung der ersten optisch gut erkennbaren Trübung. Die angegebenen Trübungspunkte beziehen
sich auf reine Lösungen der jeweiligen Stoffe. Durch Zugabe von Fremdstoffen wird der Trübungspunkt
verändert.
Die Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds mit aliphatischen Polyalkoholen werden bevorzugt in einer
Konzentration von 0,5 bis 8%, bezogen auf das feste Metallreinigungsmittel, eingesetzt. Die Zusatzmenge
richtet sich nach der gewünschten Netz- bzw. Antischaumwirkung, nach den Verunreinigungen und
nach der Badkonzentration des Reinigungsmittels. Die Metallreinigungsmittel werden in den üblichen Badkonzentrationen
von 0,2 bis 10% je nach dem Verwendungszweck eingesetzt, so beispielsweise bei der
Bandstahlentfettung vorzugsweise in Konzentrationen von 1 bis 5%, bei der automatischen Kannenreinigung
vorzugsweise von 0,5 bis 2%. Die Anwendungstemperatur liegt im allgemeinen zwischen 50 und 90° C.
Die erfindungsgemäßen Metallreinigungsmittel können neben feinkörnigem Ätzalkali und den oben
beschriebenen Umsetzungsprodukten des Propylenoxyds die üblichen Bestandteile wie Orthophosphate,
Polymerphosphate, Silikate, Soda, Pottasche, Gluconate sowie gegebenenfalls auch noch weitere Netzmittel
enthalten.
Die Metallreinigungsmittel können bei allen Arten der Metallreinigung, vorzugsweise in automatischen
Reinigungsanlagen, verwendet werden, wie beispielsweise der automatischen Kannenspülung in der
Molkereiwirtschaft, bei der Aluminiumentfettung und -beizung, bei der Metallreinigung vor der chemischen
Oberflächenbehandlung und vor dem Aufbringen organischer, anorganischer oder galvanischer Schichten.
Besonders vorteilhaft können die erfindungsgemäßen Metallreinigungsmittel bei der Bandstahlentfettung
eingesetzt werden. Bei der Bandstahlentfettung müssen erhebliche Mengen an Schmiermitteln und anderen
Verunreinigungen in sehr kurzen Zeiten, im allgemeinen in weniger als 15 Sekunden, von den Metalloberflächen
entfernt werden. Neben einer hohen Reinigungskraft müssen die Metallreinigungsmittel für die Bandstahlentfettung
auch starke schaumdrückende Eigenschaften besitzen, da durch die Schmiermittel erhebliche Mengen
Seife und andere schäumende Substanzen eingeschleppt werden. Für die spezielle Anwendung bei der Bandstahlentfettung
haben sich erfindungsgemäße zu verwendende Reinigungsmittel mit einem Gehalt an 50 bis 90%
feinkörnigem Ätzalkali und Umsetzungsprodukten des Propylenoxyds mit aliphatischen Polyalkoholen mit
-> mehr als 3 Hydroxylgruppen im Molekül, vorzugsweise mit Polyglycerinen, deren Trübungspunkt zwischen 30
und 60° C liegt, bewährt. Zur Verstärkung der Reinigungswirkung können diesen Metallreinigungsmitteln
noch weitere alkalistabile"Netzmittel, vorzugsweise
ίο anionische Tenside wie Alkyl- und Alkylarylsulfonate
zugesetzt, werden, wobei die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds in der Lage
sind, eine Schaumbildung durch diese zusätzlichen Netzmittel zu verhindern.
Durch die erfindungsgemäßen zu verwendenden Metallreinigungsmittel wird die Bildung von Schaum bei
der Reinigung fast völlig verhindert und auch die durch die eingeschleppten Verunreinigungen sich bildenden
Schäume wie Silikat- und Seifenschaum werden sicher zerstört.
Die Reinigungswirkung kann, insbesondere vor dem Aufbringen galvanischer Schichten, wie beispielsweise
Verzinnen oder Verzinken, noch durch zusätzliche Anwendung von elektrischem Strom verstärkt werden.
Die erfindungsgemäßen Metallreinigungsmittel haben bei der elektrolytischen Reinigung den Vorteil, daß eine
feinere, für die Reinigung geeignetere, Gasblasenstruktur entsteht und daß durch das Fehlen einer
Schaumdecke keine gefährlichen Knallgasanreicherungen auftreten, die häufig zu Unfällen geführt haben.
Ein Metallreinigungsmittel der folgenden Zusammensetzung
15% Ätznatron (Korngröße geringer als 2 mm)
10% Soda, wasserfrei
10% Trinatriumphosphat, wasserfrei
50% Natriumsilikat
4% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1150) mit 7 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe
11 % Natriumsulfat, wasserfrei
wurde 6 Monate gelagert. Bei der Lagerung und Umfüllung traten keinerlei Entmischungserscheinungen
auf. Nach der Lagerung und Abfüllung konnten in einer automatischen Kannenreinigungsanlage Milchkannen
bei einer Behandlungstemperatur von 70° C und einer Anwendungskonzentration von 1,2% praktisch ohne
Schaumentwicklung einwandfrei gereinigt werden.
Aluminiumdosen, die nach dem Fließpreßverfahren unter Verwendung von Zinkstearat und Wollfett als
Ziehhilfsmittel hergestellt worden waren, ließen sich mit einer Lösung, die 2% eines Metallreinigers der
folgenden Zusammensetzung
40% Natriumhydroxyd (Korngröße weniger als 2
mm)
40% Soda, wasserfrei
5% Natriumtripolyphosphat
10% Trinatriumphosphat, wasserfrei
2% Natriumglukonat
5% Natriumtripolyphosphat
10% Trinatriumphosphat, wasserfrei
2% Natriumglukonat
3% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1010) mit 6 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe
enthielt, im Spritzverfahren in einer Durchlaufwaschanlage einwandfrei reinigen. Die Dosen, die auf Dornen
aufgespannt waren, wurden bei einer Temperatur von 65 bis 70° und einem Spritzdruck von 1 at 30 bis 60
Sekunden behandelt. Die anhaftenden und teilweise in die Poren eingepreßten Fette und Verunreinigungen
konnten vollkommen entfernt werden und die so gereinigte Oberfläche nach gründlicher Wasserspülung
und Trocknung mit einer gut haftenden Lackierung bzw. Bedruckung versehen werden.
Beispiel 3
Ein Metallreiniger der folgenden Zusammensetzung
Ein Metallreiniger der folgenden Zusammensetzung
85% Ätznatron (Korngröße weniger als 3 mm)
10% Polymerphosphat
2,5% Alkylbenzolsulfonat
2,5% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1075) mit 3,3 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe
10% Polymerphosphat
2,5% Alkylbenzolsulfonat
2,5% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1075) mit 3,3 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe
wurde zum Ansetzen eines Entfettungsbades für Bandstahl verwendet. Die Badkonzentration betrug 5%
und die Behandlungstemperatur 8O0C. Der Bandstahl konnte in 15 Sekunden gereinigt werden, und es trat
trotz Einschleppung erheblicher Mengen Schmiermittels keine nennenswerte Schaumentwicklung auf.
Beispiel 4
Ein Metallreiniger der folgenden Zusammensetzung
Ein Metallreiniger der folgenden Zusammensetzung
80% Ätznatron (Korngröße weniger als 2 mm)
5% Natriumtripolyphosphat
10% Trinatriumphosphat
2% Alkylbenzolsulfonat
5% Natriumtripolyphosphat
10% Trinatriumphosphat
2% Alkylbenzolsulfonat
3% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1075) mit 3,3 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe
wurde zur elektrolytischen Bandstahlentfettung vor der
galvanischen Verzinkung verwendet. Die Badkonzentration betrug 2%, die Behandlungstemperatur 80° und
die Stromdichte 6 A/dm2. Der Bandstahl konnte in weniger als 12 Sekunden einwandfrei gereinigt werden.
Durch das Reinigungsmittel wurde die Bildung einer feinen Gasblasenstruktur erzielt. Trotz der eingeschleppten
Verunreinigungen bildete sich keine störende Schaumdecke aus, und es konnte keine gefährliche
Knallgasanreicherung eintreten.
Bei Verwendung von Reinigern ohne Netzmittel mußte unter den gleichen Bedingungen die Behandlungszeit
auf mehr als 20 Sekunden ausgedehnt werden. Bei Verwendung von alkalistabilen anionischen Netzmitteln
ohne die erfindungsgemäß zu verwendenden Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds trat eine sehr
starke Schaumbildung auf, die ein einwandfreies Arbeiten der Reinigungsanlage verhinderte. Bei Verwendung
der handelsüblichen nichtionogenen Netzmittel, wie beispielsweise Umsetzungsprodukten von
Äthylenoxid mit Polypropylenglykol in den Metallreinigungsmitteln, trat schon nach einer relativ kurzen
Lagerzeit eine starke Schaumbildung auf, die die einwandfreie Reinigung beeinträchtigte.
Ein Metallreinigungsmittel der folgenden Zusammensetzung
50% Ätznatron (Kerngröße weniger als 2 mm)
20% Na2SiO3 · 5 H2O
9% Natriumpyrophosphat, wasserfrei
20% Na2SiO3 · 5 H2O
9% Natriumpyrophosphat, wasserfrei
13% Soda, wasserfrei
4% Quellmittel
2% Umsetzungsprodukt von Pentaerythrit mit 20
4% Quellmittel
2% Umsetzungsprodukt von Pentaerythrit mit 20
Mol Propylenoxyd
' 2% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-
Zahl 1010) mit 6 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe
wurde zur Entfettung und Reinigung von Metalloberflä-K)
chen vor der chemischen Oberflächenbehandlung (Phosphatieren und Chromatieren) verwendet. Die
Badkonzentration betrug je nach dem Verschmutzungsgrad im Tauchen 3 bis 5% bei einer Behandlungszeit von
5 bis 10 Minuten und einer Behandlungstemperatur von 75 bis 85°. Im Spritzen wurde mit Konzentrationen von
0,2 bis 0,6% bei einer Temperatur von 70° in 30 bis 60 Sekunden eine einwandfreie Reinigung bei nur geringer
Schaumentwicklung erzielt. Auch nach einer Lagerung der festen Produkte von 10 Monaten war die
Reinigungswirkung und der schaumdrückende Effekt unverändert.
j Die Reduktion des Schaumvolumens von Reinigungslaugen durch die erfindungsgemäßen zu verwendenden
Umsetzungsprodukte des Propylenoxyds wurde wie folgt ermittelt:
Die verwendeten Laugen wurden durch lOstündiges Kochen am Rückfluß von 3%igen Ätznatronlösungen
mit verschiedenen Zusätzen hergestellt. Als Zusätze wurden verwendet: 3% Milch, 0,0125% Tetrapropylenbenzolsulfonat
(100%ig) bzw. 0,1% Kernseife. Je 100 ml dieser Laugen wurden in einem Schüttelmeßzylinder auf
60 bzw. 80° erwärmt und dann 20mal kräftig geschüttelt. Das entstandene Schaumvolumen in ml wurde sofort
nach dem Schütteln abgelesen. Zur Bestimmung der Schaumstabilität wurde nach 30 und 60 Sekunden
nochmals das Schaumvolumen festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Die gleichen Versuche wurden mit dem Unterschied durchgeführt, daß den jeweiligen Laugen vor dem
Kochen 0,045 Vol.-% der folgenden Stoffe zugesetzt wurden:
Umsetzungsprodukt von Pentaerythrit mit 20 Mol
Propylenoxyd (Trübungspunkt 30° C).
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1150)
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1150)
mit 7 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe (Trübungspunkt 24° C).
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1160)
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1160)
mit 10 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe (Trübungspunkt 18° C).
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 932)
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 932)
mit 5 Mol Propylenoxyd/OH-Gruppe (Trübungspunkt35,5°C).
Zum Vergleich wurden den jeweiligen Laugen 0,045 Vol.-% der folgenden Stoffe zugesetzt:
Umsetzungsprodukt von Äthylenoxyd mit PoIypropylenglykol,
das ca. 10% Polyoxyäthylen im
Gesamtmolekül enthält.
Umsetzungsprodukt von Saccharose mit 80 Mol
Propylenoxyd (Trübungspunkt 25° C).
Umsetzungsprodukt von Saccharose mit 80 Mol
Propylenoxyd (Trübungspunkt 25° C).
b5 Die ermittelten Schaumvolumen sind in Tabelle 1
aufgeführt. Die gleichen Ergebnisse wurden erzielt, wenn anstelle des Natriumhydroxyds Kaliumhydroxyci
verwendet wurde.
Schaumvolumen- in ml nach 20maligem Schütteln
Die Laugen enthalten 3% NaOH mit folgenden Zusätzen:
Lauge 1 =3% Milch; Lauge 2 = 0,0125% Tetrapropylenbenzolsulfonat (100%ig); Lauge 3 = 0,1% Kernseife.
Zeit
60° Lauge Lauge 2 Lauge 3
80°
Lauge 1
Lauge 1
Lauge 2 Lauge
Ohne Zusatz 0" 400
30" 280
60" 250
Umsetzungsprodukt von 0" 5
Pentaerythrit mit 20 Mol 30" 5
Propylenoxyd 60" 0
Umsetzungsprodukt von 0" 55
Polyglycerin (OH-Zahl 1150) 30" 45
mit 7 Mol Propylenoxyd/ 60" 40 OH-Gruppe
Umsetzungsprodukt von 0" 40
Polyglycerin (OH-Zahl 1160) 30" 35
mit 10 Mol Propylenoxyd/ 60" 35 OH-Gruppe
Umsetzungsprodukt von 0" —
Polyglycerin (OH-Zahl 932) 30" -
mit 5 Mol Propylenoxyd/ 60" — OH-Gruppe
Vergleichssubstanzen
Umsetzungsprodukt von 0" 150
Äthylenoxyd mit Poly- 30" 165
propylenglykol das ca. 10% 60" 135
Polyoxyäthylen im
Gesamtmolekül enthält
Gesamtmolekül enthält
Umsetzungsprodukt von 0" 150
Saccharose mit 80 Mol 30" 50
Propylenoxyd 60" 30
Die Lagerstabilität der Metallreinigungsmittel aus festem, feinkörnigem Ätzalkali und Umsetzungsprodukten
des Propylenoxyds mit aliphatischen Polyalkoholen mit mehr als 3 Hydroxylgruppen im Molekül wurde wie
folgt ermittelt:
98% feinpulverisiertes Natriumhydroxyd wurde in einem hochtourigen Mixgerät mit 2% der zu prüfenden
Substanz innig vermischt und bei Raumtemperatur gelagert. Über einen Zeitraum von 12 Wochen wurde
von dieser Mischung jeweils im Abstand von 3 Wochen der Trübungspunkt in l%iger Lösung bestimmt.
Die Bestimmung des Trübungspunktes wurde durch
98% NaOH mit 2% Zusatz
250
150
100
150
100
50
35
20
35
20
50
40
20
40
20
50
35
20
35
20
400
350
225
350
225
0
0
0
0
0
40
35
25
35
25
155 125 100
25 25 20
40 35 35
300 200 150
150 45 40
40 25 20
35
30
10
30
10
200
140
80
50
40
35
40
35
190
160
135
160
135
150
75
75
75
75
140 40 35
165 65 55
325 235 165
140 40 30
25 20 20
150 105 100
langsame Erwärmung der entsprechenden Lösung und durch Beobachtung der ersten gut erkennbaren
Trübung der Lösung vorgenommen. Der Trübungspunkt der Mischung ist hierbei nicht identisch mit dem
Trübungspunkt der reinen Lösung des entsprechenden Umsetzungsproduktes des Propylenoxyds. Als lagerstabil
sind diejenigen Mischungen anzusehen, deren Trübungspunkt sich nur geringfügig ändert. Bei einer
Zersetzung der untersuchten Substanz trat ein stetiger
so starker Anstieg des Trübungspunktes auf. Als Vergleich
wurde ein Gemisch aus 98% Natriumhydroxyd mit 2% eines Umsetzungsproduktes von Äthylenoxyd mit
Polypropylenglykol, das ca. 1.0% Polyoxyäthylen Gesamtmolekül enthält, getestet.
Zusatz
Trübungspunkt nach Wochen 0 3
Umsetzungsprodukt von Pentaerythrit mit 20 Mol Propylenoxyd
Umsetzungsprodukt von Dipentaerythrit mit 20 Mol Propylenoxyd
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin (OH-Zahl 1075) mit 3,3 Mol Propylenoxyd/
OH-Gruppe
55° | 55° | 60° | 61° |
70° | 69° | 69° | 70° |
70° | 70° | 70° | 70° |
909 610/14 |
9 10
Fortsetzung
Zusatz Trübungspunkt nach Wochen
0 3 6 9 12
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin 41° 4Γ ■ 4Γ 41° 41°
(OH-Zahl 932) mit 5 Mol Propylenoxyd/ ■ ' /
OH-Gruppe
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin 37° ■ 38° 39° ··. 37° 37°
(OH-Zahl 1010) mit 6 Mol Propylenoxyd/ OH-Gruppe
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin 35° 34° 35° 35° 37°
(OH-Zahl 1150) mit 7 Mol Propylenoxyd/ OH-Gruppe
Vergleichssubstanz
Umsetzungsprodukt von Äthylenoxyd 28° 54° 8Γ
>95°
mit Propylenglykol, das ca. 10% Polyoxyäthylen im Gesamtmolekül enthält
Einer Lösung von 0,0125% Tetrapropylenbenzolsul- ·. Qg0, N qH
fonat wurde 1% NaOH zugegeben und 100ml dieser C' „0,° ,,a
Lösung in einem Schüttelmeßzylinder auf eine Tempe- 25 + irw^hM?/^ ι m™?
ratur von 65° gebracht. Es wurde zwanzigmal kräftig OHG
geschüttelt und das entstandene Schaumvolumen sofort ruppe
anschließend abgelesen. Der gleiche Versuch wurde Zum Vergleich wurden Mischungen aus 98%
ausgeführt, indem der Tetrapropylenbenzolsulfonat^- NaOH + 2% Umsetzungsprodukt von Äthylenoxyd
sung 1% einer der folgenden Mischungen zugesetzt jo mit Polypropylenglykol, das ca. 10% Polyoxyäthylen im
wurde: Gesamtmolekül enthält, und aus 98% NaOH + 2%
Umsetzungsprodukt von Saccharose mit 80 Mol
a) 98% NaOH Propylenoxyd eingesetzt.
Die Mischungen werden bei Raumtemperatur 10 J5 Monate gelagert und in bestimmten Abständen der
Schaumtest, wie vorstehend beschrieben, wiederholt.
b) 98% NaOH Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt. Die + 2% Umsetzungsprodukt von Polyglycerin gleichen Ergebnisse wurden erzielt, wenn anstelle von
(OH-Zahl 1010) mit 6 Mol Propylenoxyd/ Natriumhydroxyd Kaliumhydroxyd verwendet wurde.
OH-Gruppe 4o
Schaumvolumen in ml nach 20maligem Schütteln
Schaumvolumen nach Monaten
0 12 4 6 10
Ohne Zusatz 300 — — - — —
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin 60 60 60 60 60 —
(OH-Zahl 932) mit 5 Mol Propylenoxyd/ OH-Gruppe
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin 55 60 55 55 55 55
(OH-Zahl 1010) mit 6 MoI Propylenoxyd/ OH-Gruppe
Umsetzungsprodukt von Polyglycerin 45 50 45 50 55 55
(OH-Zahl 1150) mit 7 Mol Propylenoxyd/
OH-Gruppe
Vergleichssubstanzen
Umsetzungsprodukt von Äthylenoxyd mit 30 305 325 335 — —
Polypropylenglykol, das ca. 10% Polyoxyäthylen um Gesamtmolekül enthält
Umsetzungsprodukt von Saccharose 235 245 270 — — —
mit 80 Mol Propylenoxyd
98% | NaOH | von | Polyglycerin |
+ 2% | Umsetzungsprodukt | Mol | Propylenoxyd/ |
(OH-Zahl 932) mit 5 | |||
OH-Gruppe | |||
98% | NaOH | ||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von alkalischen Reinigungsmitteln in fester Form mit einem Gehalt an feinkörnigem Ätzalkali mit einer Korngröße von weniger als 3 mm Durchmesser und Umsetzungsprodukten des Propylenoxids mit aliphatischen Polyalkoholen mit mehr als drei Hydroxylgruppen im Molekül, deren Trübungspunkt zwischen 15 und 600C liegt, als lagerstabiles, sphaumarmes Metallreinigungsmittel, insbesondere zur kontinuierlichen Bandstahlentfettung.
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