DE1597512C3 - Photographische Bilder und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Photographische Bilder und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft photographische Bilder, die aus einem Silberbild und einem dem Silberbild überlagernden
Bläschenbild bestehen, sowie Verfahren zur Herstellung dieser Bilder.
Es ist bekannt, zur Herstellung von Bläschenbildern ein photographisches Material zu verwenden,
das eine Schicht aus einem Bindemittel besitzt, in der lichtzersetzliche Verbindungen, beispielsweise Diazosalze,
dispergiert sind. Wird dieses Material bildmäßig belichtet, so wird die lichtzersetzliche Verbindung
entsprechend dem aufbelichteten Bild zersetzt, wobei ein Gas in Freiheit gesetzt wird. Die anschließende
Erwärmung des Materials bewirkt, daß das in Freiheit gesetzte Gas sich ausdehnt und ein Bild in Form
von Bläschen entsteht. Das so erhaltene Bläschenbild ruft eine Lichtstreuung an den Bildstellen hervor,
während die unbelichteten Teile der Schicht das auffallende Licht im wesentlichen durchlassen. Ein Bläschenbild
erscheint daher im durchfallenden Licht dunkel, bei Betrachtung im reflektierten Licht dagegen
hell. Die Herstellung solcher Bläschenbilder ist mit dem Nachteil behaftet, daß man hierfür lediglich
Schichten mit geringer Lichtempfindlichkeit einsetzen kann.
Aus der französischen Patentschrift 14 91171 ist ein photographisches Material bekannt, das eine
lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und eine Diazoverbindungen enthaltende Schicht umfaßt.
Zunächst wird in üblicher Weise ein Silberbild erzeugt und dann die Diazoverbindungen uniform
durch Belichtung zersetzt und in umformer Verteilung Gasbläschen erzeugt. Man erhält dadurch ein
Silberbild auf dem opaken Hintergrund der Gasbläschen.
Es ist ferner bekannt, daß Wasserstoffperoxid an Bildern aus feinverteilten Edelmetallen katalytisch
zersetzt wird. In dem Übertragsverfähren gemäß deutscher Patentschrift 1 47 131 wird diese Reaktion
zur Herstellung von Farbbildern in einer Übertragsschicht, die getrennt ist von der Schicht, die das
Edelmetallbild enthält, ausgenutzt. Die Farbstoffe entstehen durch Oxydation bestimmter organischer
Verbindungen. In der deutschen Patentschrift 2 30 386 wird die Zersetzung von Wasserstoffperoxid an Silberbildern
zur Herstellung von Reliefbildern ausgenutzt.
Da die Gelatine von dem sich zersetzenden Wasserstoffperoxid stark abgebaut wird, so daß anschließend
mit Wasser ausgewaschen werden kann, erhält man ein Reliefbild der Vorlage.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, photographische Bilder und Verfahren zur Herstellung
solcher photographischer Bilder zu entwickeln, bei denen das Silber als Bildsubstanz teilweise durch
Gasbläschen ersetzt ist.
ίο Es wurde nun gefunden, daß man photographische
Bilder herstellen kann, indem man in bekannter Weise in einer Bindemittelschicht erzeugte Silberbilder mit
Wasserstoffperoxid oder Wasserstoffperoxid und Hydrazin behandelt und erwärmt.
is Man erhält photographische Bilder, die aus einem
in einem Bindemittel eingelagerten Silberbild und einem das Silberbild überlagernden Bläschenbild
bestehen.
Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß
ao man zur Erzeugung der neuen photographischen Bilder von Silbersalz-, insbesondere Silberhalogenidemulsionsschichten
ausgehen kann, die — verglichen mit den bekannten Materialien zur Herstellung von
Bläschenbildern — eine relativ hohe Empfindlichkeit besitzen.
Weiterhin wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentliche Steigerung der Deckkraft der
in den photographischen Silbersalzschichten erzeugten Silberbilder durch die Überlagerung des Bläschenbildes
erzielt. Es ist daher möglich, für die Durchführung des Verfahrens von relativ silberarmen
Schichten auszugehen und die hierin erzeugten Silberbilder mit ungenügender Deckkraft durch Überlagerung
des Bläschenbildes in Bilder normaler Deckkraft zu überführen. Man erhält bereits gut
gedeckte Bilder, wenn man lichtempfindliche Silbersalzemulsionsschichten, insbesondere Silberhalogenidemulsionsschichten,
mit einem Gehalt von 0,2 g SiI-ber/qm. verwendet. Abgesehen davon, daß durch
dieses Verfahren eine erhebliche Einsparung von Silber erzielt wird, besitzen die kombinierten Silber-/
Bläschenbilder den großen Vorteil, daß sie eine außerordentliche Schärfe aufweisen. Das Verfahren
eignet sich besonders vorteilhaft für die Erzeugung von Mikrofilm- und Röntgenbildern.
Für die Durchführung des Verfahrens geht man von Halogensilberemulsionsschichten aus, deren
Bindemittel sich für die Erzeugung von Bläschenbildern eignen. Es können somit Emulsionen verwendet
werden, deren Bindemittel aus Gelatine oder aus anderen synthetischen oder natürlichen Filmbildnern
bzw. aus Gemischen derselben bestehen. Die Materialien mit solchen Emulsionsschichten werden
in üblicher Weise bildmäßig belichtet, entwickelt und fixiert. Die so erhaltenen Silberbilder werden
sodann beispielsweise mit Wasserstoffperoxid (H2O2)
in Kontakt gebracht. Das Wasserstoffperoxid kann entweder als Dampf auf das Silberbild zur Einwirkung
gebracht werden, oder aber es kann in Form
einer Lösung in die Schicht eingebracht werden. Wird die Schicht während oder nach der Behandlung mit
Wasserstoffperoxid erwärmt, so bildet sich an den Stellen des Silberbildes ein Bläschenbild aus. Die
Stärke des Bläschenbildes ist abhängig von der Menge des zur Anwendung gebrachten Wasserstoffperoxids,
von der Menge des im Silberbild vorhandenen Silbers und von der Dicke der Schicht, in der das Silberbild
erzeugt ist. Die Wärmebehandlung des Materials zur
Erzeugung des Bläschenbildes soll möglichst kurzzeitig erfolgen. Die hierbei einzuhaltende Temperatur
richtet sich nach den Eigenschaften des Bindemittels. Befriedigende Ergebnisse lassen sich bereits bei relativ
niedrigen Temperaturen, wie 60 bis 70° C, erzielen, jedoch können auch höhere Temperaturen zur
Anwendung gelangen. Bei der Verwendung von Gelatine als Bindemittel empfiehlt es sich, in Gegenwart
von beschränkten Mengen an Wasser zu arbeiten, da hierdurch das Aufquellen der Gelatine und damit die
Bläschenbildung gefördert wird.
Bei der Verwendung von Wasserstoffperoxid zur Behandlung des Silberbildes wird das Peroxid unter
Bildung von Sauerstoff zersetzt. Bei der kombinierten Anwendung von Wasserstoffperoxid/Hydrazin wird
Stickstoff abgespalten.
Man geht von einem photographischen Silberbild der Dichte 0,2 aus, dessen Bindemittel aus Gelatine
besteht und das man in einer photographischen SiI-berhalogenidemulsionsschicht
in üblicher Weise erhalten hat. Dieses Silberbild setzt man dem Dampf von Wasserstoffperoxid im Gemisch mit Wasserdampf
für eine Sekunden aus und erwärmt entweder gleichzeitig oder anschließend. Für die Erwärmung
kann man entweder einen Photoblitz verwenden oder eine erwärmte Walze. Hierdurch wird
in der photographischen Schicht ein dem Silberbild überlagertes Bläschenbild erhalten. Das so erzeugte
ίο Bild hat eine Dichte von 1,2.
Man geht wie in Beispiel 1 von einem photographischen Silberbild aus, das in dem vorliegenden Fall
jedoch eine Dichte von 0,4 besitzt. Dieses Silberbild taucht man für einige Sekunden in 70° C warmen
Äthylalkohol, der 1 % Wasserstoffperoxid enthält. Bei Verwendung stark gehärteter Schichten empfiehlt es
sich, dieser Lösung noch etwa 1 % Wasser zuzusetzen. Das so behandelte Silberbild hat nunmehr
eine Dichte von 1,8.
Claims (3)
1. Photographische Bilder, bestehend aus einem in einer Bindemittelschicht eingebetteten Silberbild
und einem das Silberbild überlagernden Bläschenbild.
2. Verfahren zur Verstärkung von photographischen Silberbildern in einer Bindemittelschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß das fertige Silberbild zur Ausbildung eines das Silberbild überlagernden
Bläschenbildes mit Wasserstoffperoxid oder Wasserstoffperoxid und Hydrazin behandelt
und erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das. Silberbild mit dampfförmigem
Wasserstoffperoxid behandelt wird.
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