DE561020C - Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Veraenderung der Haerte einer Gelatineschicht - Google Patents

Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Veraenderung der Haerte einer Gelatineschicht

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DE561020C
DE561020C DET39620D DET0039620D DE561020C DE 561020 C DE561020 C DE 561020C DE T39620 D DET39620 D DE T39620D DE T0039620 D DET0039620 D DE T0039620D DE 561020 C DE561020 C DE 561020C
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    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/22Subtractive cinematographic processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials
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Description

Die Erfindung betrifft die photographische Herstellung von Druckmatrizen, insbesondere für die Kinematographie in natürlichen Farben, sowie Filme und Matrizen, welche bei diesem Verfahren verwendet werden oder aus ihm hervorgehen.
Es sind zahlreiche Druckverfahren bekannt, bei welchen Farbstoffe zur Einfärbung eines photographisch hergestellten Gelatinebildes verwendet werden, d. h. eines Bildes, welches durch eine Gelatineschicht verkörpert wird, die wechselnde Eigenschaften bezüglich der Fähigkeit, Farbstoffe aufzunehmen, besitzt, wodurch ein Bild entsteht, gleichgültig ob es tatsächlich gefärbt wird oder nicht. Solche Gelatinebilder werden auch zur Übertragung von Farbstoff auf mit Gelatine überzogenes Material benutzt nach dem sogenannten Aufsaugeverfahren. Die sogenannten Pinatypie-, Hydrotypie- und verwandten Verfahren benutzen unterschiedlich gehärtete Kolloide, wobei die stärker belichteten Teile einer Emulsion in größerem Maße gehärtet werden als die weniger belichteten Teile. Die unterschiedlich gehärtete Gelatine nimmt dementsprechend durch Absorption, Adsorption oder irgendwelche andere chemische oder physikalische Vorgänge verschiedene Farbstoffmengen auf, wobei kein Teil der ursprünglichen Gelatine entfernt wird.
Matrizen, welche gemäß diesen Verfahren hergestellt wurden, erweisen sich in gewisser Hinsicht den Reliefmatrizen überlegen, besonders weil die Farbstoffübertragung aus den tieferen Teilen eines Reliefs nicht so vollkommen ist wie aus den höheren Teilen, die in viel besserem Kontakt mit der Druckfläche gelangen. Dies bewirkt gewisse Unregelmäßigkeiten, beispielsweise Farbflecke (sogenannte dye pools), welche durch Benutzung einer im wesentlichen flachen Matrize vermieden werden können. Ein anderer Nachteil der Reliefmatrizen besteht in der Notwendigkeit, dieselben durch den Träger hindurch zu drucken, was die Verwendung von Projektionsdruckmaschinen erfordert, die in mancher Hinsicht weniger erwünscht sind als Kontaktdruckmaschinen. Die flachen Matrizen, welche bisher vorgeschlagen worden sind, besitzen jedoch ebenfalls gewisse Nachteile. Sie sind nicht so dauerhaft, wie es erwünscht wäre, und erfordern überdies die Herstellung von Hauptpositiven von den Originalnegativen, da die dunklen Teile des fertigen BiI-
des den weichen Teilen der Gelatine entsprechen und deshalb den dunklen Teilen des Bildes, von welchem das unterschiedlich gehärtete Gelatinebild hergestellt worden ist. Der Hauptzweck der Erfindung ist daher die Herstellung eines Bildes aus Gelatine von veränderlicher Härte direkt von einem photographischen Negativ. Ein anderer Erfindungszweck betrifft die Herstellung solcher ίο Gelatinebilder, welche äußerst dauerhaft sind und welche entweder direkt durch Färben oder als Matrizen zur Farbstoffübertragung benutzt werden können. Ein weiterer Erfindungszweck ist die Herstellung solcher GeIalinebilder, welche jede Einzelheit scharf und wohl definiert wiedergeben und welche praktisch klare Lichter aufweisen. Ein weiterer Erfindungszweck betrifft ein Herstellungsverfahren für Kinofilme in natürlichen Farben, welches einen Mindestaufwand an Material und Arbeit erfordert und welches praktisch unzerstörbare Matrizen benutzt. Andere Erfindungszwecke ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, welche sich auf eine Zeichnung bezieht, die vier Schnitte durch einen Film in verschiedenen Stadien des Herstellungsverfahrens veranschaulicht.
Erfindungsgemäß wird ein Gelatinebild hergestellt, das verhältnismäßig weich ist, wo es in Übereinstimmung mit den Gradationen des Bildes belichtet worden war, und welches äußerst hart in den unbelichteten Teilen ist. Bisher wurde vorgeschlagen, die belichteten Teile einer Silberemulsion, beispielsweise mit Ferrichlorid weichzumachen. Diese Verfahren zeigten jedoch tatsächlich keine zufriedenstellenden Ergebnisse, wahrscheinlich weil vor dem Weichmachen nicht eine geeignete Behandlung der gesamten Emulsion vorgenommen wurde. Gemäß der Erfindung wird die gesamte Silberemulsionsschicht entweder vor oder nach der Belichtung überhärtet, d. h. zu einem viel höheren Grade gehärtet als jenem von gewöhnlichen Emulsionen, und die in verschiedenem Maße durch das Licht beeinflußten Teile in einer für diesen Zweck besonders angepaßten Weise weichgemacht, nachdem das Silberbild entwickelt ist.
Zum besseren Verständnis der Erfindung soll in der nachstehenden Beschreibung der allgemeine Erfindungsgedanke sowohl als auch mehrere konkrete Verkörperungen desselben beschrieben werden.
In den Zeichnungen ist in Fig. ι ein gewöhnlicher Film veranschaulicht mit einem Träger B und einer Silbergelatineemulsion E.
Fig. 2 zeigt den nämlichen Film der Belichtung, wobei die mit / bezeichneten Stellen der Emulsion unter einem photographischen Negativ Licht empfangen haben. Entweder vor der Belichtung oder nach derselben und der Entwicklung wird der ganze Film gehärtet, wie es in
Fig. 3 angedeutet ist, wo H die gehärtete Emulsion bezeichnet, in welcher die dem Licht ausgesetzten Teile eingebettet sind. Es gibt verschiedene Mittel zur Härtung der Emulsion; es werden jedoch für diesen Zweck entweder Chromalaun oder Bichromate vorgezogen, welche letztere mit einem geeigneten Reduktionsmittel behandelt werden, beispielsweise mit SO2-GaS. Andere Härtungsmittel, wie z. B. Formaldehyd, Pyrogallol, Brenzkatechin oder Hydrochinin, können für den gleichen Zweck benutzt werden. Die Härtung wird so lange fortgesetzt, bis der Film so extrem hart ist, daß er praktisch keinen Farbstoff absorbiert. Die Teile der Emulsion, welche^on dem Kopierlicht beeinflußt worden waren, werden nunmehr dadurch weichgemacht, daß man den Film in Mitteln badet, welche die ursprünglich äußerst harte Emulsion weich und fähig zur Farbstoffaufnahme machen, proportional der Intensität oder Ein-Wirkungsdauer des Lichtes auf jene Teile. Obgleich die besonderen Einzelheiten der Reaktionen und Endprodukte der Gelatine mit den Härtemitteln nicht bekannt sind, wird vermutet, daß die Härtung der Bildung einer unbestimmten Verbindung zwischen Gelatine und Härtungsmittel zuzuschreiben ist. Obwohl diese Verbindung in ihrer chemischen Zusammensetzung je nach der Natur des Härtemittels verschieden sein kann, ist sie höchstwahrscheinlich zur Umkehr der Reaktion fähig durch Behandlung mit oxydierenden Mitteln in Gegenwart von fein verteiltem Silber. Es wird nicht angenommen, daß das Weichmachen das chemische Äquival'ent einer Umkehr der Härtungsreaktion darstellt, aber es ist sicher, daß die besondere Gegenwart von Silber die Weichmachung auf jene Flächen lokalisiert, welche Silber enthalten, und daß das Weichmachen deshalb sowohl hinsichtlich des Grades als auch der Ausdehnung durch die in der belichteten und entwickelten Emulsion vorhandenen Silbermengen geregelt wird. Die nämliche Reaktion kann mit oder ohne Silberbild eintreten; der quantitative Ablauf wird aber erfindungsgemäß für die Zwecke der Bilderzeugung durch das Silberbild geregelt. Es wurde gefunden, daß irgendeines der folgenden Oxydationsmittel zum Weichmachen geeignet ist, nämlich Kaliumferricyanid zusammen mit Kaliumpermanganat, Ammoniumpersulfat, Kupferbromid mit Wasserstoffsuperoxyd oder Kupfersulfat mit Kaliumbromid, Salpetersäure und Natriumperborat.
In Fig. 4 sind die weichgemachten Teile mit S bezeichnet. . Nachdem die Aufweichung
bis zu dem erwünschten Maße fortgeschritten ist, wird der Film abgespült, gewaschen und getrocknet. Es wird bemerkt, daß das Weichmachen der Silberbildteile durch die oben aufgezählten Mittel eine chemische Änderung jener Teile umfaßt, indem diese ausgebleicht werden, so daß das Silberbild nicht bei einer folgenden Erzeugung eines gefärbten Bildes stört. Die verbleibenden Silbersalze werden
ίο vorzugsweise durch irgendeines der bekannten Verfahren entfernt. Der Film kann nunmehr in einem geeigneten Farbstoff gebadet werden, welcher die Bildteile entsprechend ihrer Weichheit anfärbt, wodurch direkt ein positives Farbbild erzeugt wird, da die weichen Teile, wrelche den stärker durchlässigen Teilen des Negativs entsprechen, von welchem der Film kopiert wurde, mehr Farbstoff aufnehmen als die anderen Teile, während die nicht belichteten Teile in ihrem äußerst harten Zustand verbleiben und dadurch klare Lichter gewährleisten. Der unterschiedlich erweichte Film kann auch als Farbstoffdruckmatrize benutzt werden. Zu diesem Zweck wird er mit einer geeigneten Farbstofflösung getränkt, der überschüssige Farbstoff weggewaschen und dann die Matrize in Kontakt mit einem Blankfilm gebracht, in dessen Kolloidschicht der Farbstoff aus der Matrize in bekannter Weise übergeht. Die weicheren Teile geben mehr Farbstoff als die härteren Teile, und die überhärteten Teile, welche überhaupt nicht beim Einweichen beeinflußt worden sind, übertragen keinerlei Farbstoff, wodurch wiederum klare Lichter gewährleistet werden. Es ist ferner klar, daß diese Matrize zu Druckzwecken benutzt werden kann mittels fettiger Tinte, in welchem Falle sie durch Kopieren von einem Positiv hergestellt sein muß. Das Druckverfahren, welches die Aufnahme der Tinte durch die härteren Teile einschließt, und die Abstoßung durch die benetzten weicheren Teile der Matrize ist an sich wohl bekannt und erfordert keine weitere Erläuterung.
Wie oben erwähnt, kann der Film auch vor der Belichtung überhärtet werden, und zwar mit irgendeinem der für die Härtung nach der Belichtung erwähnten Mittel, und in gleieher Weise nach der Entwicklung weichgemacht werden, als ob er nach der Belichtung erst gehärtet worden wäre. Die Härtung des Films vor der Belichtung bietet folgende Vorteile: Die Eindringung des Bildes und die daraus folgende dichte Verteilung \vird wesentlich auf die exponierte Fläche der Emulsion beschränkt, weil die überhärtete Gelatine das Eindringen der Lösungen von Chemikalien zu verzögern sucht und die Benutzung eines Entwicklers von höherem Potential gestattet, wodurch eine maximale Packungsdichte des Silbers pro Einheit der optischen Dichte gewährleistet wird, was eine Reduktion der Körnigkeit zur Folge hat. Die überhärtete Gelatine gestattet auch die Ver-Wendung hoher Temperaturen beim Entwickeln und von Agenzien im Entwickler, welche die Natur der Silberkörner verbessern und / oder die Entwicklungsgeschwindigkeit, welche jedoch gewöhnliche weiche Gelatine zu einem Betrage aufweichen würde, welcher die Verwendung solcher Agenzien, wie z. B. starkes Ammoniak, starkes Ätznatron usw;, gefährlich oder unmöglich machen würde.
Im nachstehenden sollen drei Ausbildungsformen gemäß der Erfindung beispielsweise mitgeteilt werden.
Beispiel 1
Auf einem gewöhnlichen Bromsilberfilm wird durch irgendeines der bekannten Belichtungsverfahren und darauffolgende Entwicklung mit nicht härtenden Entwicklern ein Silberbild erzeugt. Die ganze Gelatineschicht wird dann durch Baden des Films in konzentriertem basischem Chromalaun überhärtet. Der Film wird dann in ein Bad von etwa der folgenden Zusammensetzung eingetaucht: Wasser 100 ecm, Kupfersulfat 2 g, Kaliumbromid 0,1 g, Salpetersäure 2 ecm, Natriumperborat 5 g.
Dieses Bad bleicht das Silberbild äußerst rasch aus und erweicht die Gelatine an den Bildstellen. Die verbleibenden Silbersalze werden dann durch Fixieren in gewöhnlichem Xatriumthiosulfat entfernt. Nach dem · Waschen kann der Film gefärbt werden, beispielsweise mit Kodachromrot oder Pinatypieblau D, welches entweder im Film zurückgehalten oder auf einen mit Gelatine überzogenen Blankfilm übertragen werden kann.
Beispiel 2
Die Gelatine, welche das Bild in metallischem Silber trägt, wird dadurch sehr hart gemacht, daß man sie beispielsweise in Chromalaun badet, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist. Sie wird "dann in folgender Lösung weichgemacht und ausgebleicht: Kaliumferricyanid 1 g, Kaliumpermanganat ι g. Wasser 100 ecm.
Diese Behandlung macht die Gelatine entsprechend der Bilddichte weich. Der Film wird dann in verdünnter Salzsäure abgespült und in einer etwa io°/0igen Lösung von Natriumbisulfit gebadet, um irgendwelches zurückbleibendes Permanganat zu entfernen, und dann in gewöhnlicher Fixiersalzlösung fixiert, schließlich gewaschen und getrocknet. Der Film kann nunmehr, wie oben beschrie-
ben, benutzt werden, indem man ihn entweder einfärbt oder als Druckmatrize benutzt.
Beispielß
Ein gewöhnlicher Bromsilberfilm wird während etwa 5 Sekunden in einem Bad, enthaltend etwa 2 g Chromalaun auf 100 ecm Wasser, gebadet, wobei eine geringe Menge Ammoniak zugefügt wird, um in gewissem Maße die Azidität der Chromalaunlösung zu neutralisieren. Der Film wird dann belichtet, entwickelt und nach einem der oben beschriebenen Verfahren wieder weichgemacht und kann ebenfalls entweder durch Einfärben oder als Druckmatrize verwendet werden. Wie bereits erwähnt, können für die Entwicklung der vorgehärteten Emulsion Temperaturen und Entwickler benutzt werden, welche
ao bei gewöhnlichen Gelatineemulsionen nicht anwendbar wären.
Ein gefärbtes Gelatinebild' oder eine Druckmatrize, die gemäß der Erfindung hergestellt wurde, ist viel dauerhafter als eine
as gewöhnliche unterschiedlich gehärtete Matrize, da die härtesten Teile beträchtlich härter sind als die härtesten Teile einer gewöhnlichen Matrize. Dies ergibt sich aus der Vorhärtung, welche auch die weicheren Teile entsprechend dauerhafter macht. Ein weiteres Ergebnis der Vorhärtungsbehandlung besteht in einer äußerst richtigen und scharfen Wiedergabe aller Einzelheiten und Gradationen des Negativs und in der Abwesenheit irgendwelcher nachteiliger Matrizenmuster zusätzlich zu dem unvermeidlichen. Silberkornmuster.
Es ist klar, daß die Erfindung sich nicht auf die beschriebenen Ausbildungsformen beschränkt und alle Abänderungen und Äquivalente umfaßt.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Veränderung der Härte einer Gelatineemulsion, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Bildfläche einer photographischen Emulsion vor oder nach der Belichtung gleichmäßig gehärtet wird und nach der Belichtung und Entwicklung die durch das Licht beeinflußten Teile entsprechend der Lichteinwirkung wieder weichgemacht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Chromverbindungen als Härtungsmittel und von Oxydationsmitteln (beispielsweise Kaliumferricyanid mit Kaliumpermanganat, Ammoniumpersulfat, Kupferbromid mit Wasserstoffsuperoxyd, Kupfersulfat mit Kaliumbromid, Salpetersäure mit Natriumperborat) als Erweichungsmittel.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die darauffolgende Färbung der Emulsion mit einem Farbstoff.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Farbstoff von der unterschiedlich weichgemachten Emulsion, welche eine im wesentlichen flache Matrize bildet, auf einen Blankfilm überträgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DET39620D 1930-10-21 1931-10-21 Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Veraenderung der Haerte einer Gelatineschicht Expired DE561020C (de)

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