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Verfahren zur Vervielfältigung von Durchsichtsbildern in natürlichen Farben.
Die Erfindung bezieht sich auf die Farbenphotographie und insbesondere auf die Vervielfältigung von Durchsichtsbildern in natürlichen Farben von Originalen. Das Verfahren gemäss der Erfindung ist auf die Herstellung von positiven photographischen Bildern in natürlichen Farben und insbesondere auf die Herstellung von kinematographisehen Filmen in natürlichen Farben anwendbar.
Es ist bekannt, dass es verschiedene Verfahren gibt, bei welchen photographisch empfindliche Oberflächen in einer Kamera hinter einem Farbenraster exponiert werden, welcher aus winzigen, gefärbten Elementen (im allgemeinen in zwei, drei oder vier Farben) besteht, die in bestimmten Verhältnissen verteilt sind. Bei der Herstellung von Filmen für die Farbenphotographie wird der den Mehrfarbenraster tragende Film mit einer panchromatischen Emulsion überzogen. Ein derartiger Film wird durch den Farbenraster hindurch in der bekannten Weise exponiert. Wenn nach der Exposition die Emulsion entwickelt wird und das negative Bild in ein positives Durchsiehtsbild umgekehrt wird, erscheint das Bild, bei durchgehendem Licht betrachtet, in den natürlichen Farben.
Man kann aber auch das Bild als Negativ belassen, wenn die Farben des Originalgegenstandes als komplementäre Farben erscheinen.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Herstellung positiver Kopien durch photographischen Druck, die auf zweierlei Weisen bewerkstelligt werden kann :
Ein Positiv in natürlichen Farben kann als Original verwendet werden, und von diesem können weitere gleichartige Positive durch Kontaktdruck oder Projektion hergestellt werden, wobei der empfindliche Film (in jedem Falle hinter einem Mehrfarbenraster exponiert) entwickelt und umgekehrt wird, so dass von einem Positiv wieder ein Positiv hergestellt wird.
Oder man kann ein Negativ in komplementären Farben verwenden und von diesem durch Kontaktdruck oder Projektion positive Kopien erhalten, wobei der empfindliche Film nur entwickelt und in der bekannten Weise fixiert wird.
Um das Originaldurchsichtsbild zu erhalten, ist es wünschenswert, eine möglichst kurze Exposition zu benutzen, und in dem Falle, in welchem die Erfindung für die Farbenkinematographie Verwendung findet, ist es an und für sich wesentlich, bei der Aufnahme des Originalfilms möglichst kurze Zeit zu exponieren. Es müssen daher für den Raster des Originalfilms Farben verwendet werden, welche einen möglichst grossen Teil des Lichtes durchlassen. Dies hat aber den schwerwiegenden Nachteil, dass die Spektralbänder, welche von den die Elemente des Originalrasters bildenden Farben durchgelassen werden, so breit sind, dass sie vom Spektrum mehr als die theoretischen Primärfarben enthalten.
Es findet daher in einem beträchtlichen Ausmasse ein Überschneiden statt, und infolge dieses Umstandes wird durch den Raster eine gewisse Menge weissen Lichtes, welches durch das Überschneiden der Spektralbänder entstanden ist, durchgelassen, welches die Farben sozusagen verdünnt, so dass sie sehr schwach erscheinen. Wird nun vom Originalfilm eine Filmkopie hergestellt, so wird dieser Fehler wiederholt bzw. vergrössert, die Farben erscheinen besonders schwach und können in gewissen Fällen überhaupt nicht zum Vorsehen kommen. Unter Filmkopie wird der Film verstanden, auf welchem das Bild nach einem Original vervielfältigt wird. Dieses Bild kann ein positives sein, wenn der Originalfilm bloss in der üblichen Weise entwickelt und fixiert wurde, oder ein negatives, wenn der Originalfilm umgekehrt wurde.
Durch das Verfahren gemäss der Erfindung können nun von Originaldurchsichtsbildern der mit einem Farbenraster zusammenwirkenden Art Durchsichtsbilder (z. B. Filmkopien) in natürlichen Farben hergestellt werden, bei welchen die vorerwähnte Abschwächung der Farben verringert ist, indem man die die Elemente des Rasters für die Filmkopie bildenden Farbstoffe so auswählt und in solcher Konzentration anwendet, dass die von denselben durchgelassenen Farbenspektralbänder in einem solchen Ausmasse schmäler werden, dass sie nicht mehr einander überschneiden.
Bei der Vervielfältigung eines kinematographischen Originalfilms auf eine Filmkopie ist es nicht wie bei der Aufnahme des Originalfilms notwendig, die Expositionsdauer kurz zu halten, es ist daher bei Anwendung der Erfindung möglich, für die Filmkopie einen Raster zu verwenden, dessen Elemente Spektralbänder durchlassen, welche enger sind als die der theoretischen Primärfarben. Die unerwünschte Abschwächung der Farben des Originals wird so vermieden, da, wenn die von den Elementen des Rasters der Filmkopie durchgelassenen Bänder schmal genug gewählt werden, die Überschneidungen bei der Vervielfältigung nicht kopiert werden und sich daher auch keine Abschwächung der Farben ergibt. Die Farben werden auf der Filmkopie reiner und satter als die des Originalfilms.
Beispielsweise sind die nach einer Ausführungsform der Erfindung von den Elementen des Farben-
EMI1.1
EMI1.2
<tb>
<tb> Blau-violett............. <SEP> À <SEP> = <SEP> 390 <SEP> tL <SEP> tL <SEP> bis <SEP> 490 <SEP> tL <SEP> p,
<tb> Grün.................. <SEP> X <SEP> = <SEP> 460 <SEP> bis <SEP> 600 <SEP> [i <SEP> t
<tb> Rot................... <SEP> À <SEP> = <SEP> 560 <SEP> p, <SEP> jj. <SEP> bis <SEP> 720 <SEP> tL <SEP> jj.
<tb>
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mässig so gewählt, dass sie breite, übergreifende Spektralbänder ergeben, um die Menge des vom Raster durchgelassenen Lichtes zu erhöhen und so die für die Aufnahme nötige Zeitdauer zu kürzen.
Die Farbstoffe für die Elemente des Rasters der Filmkopie werden so gewählt, dass sie Bänder ergeben, welche sieh nicht überschneiden, z. B. :
EMI2.2
<tb>
<tb> Blau-violett <SEP> À <SEP> = <SEP> 390 <SEP> P. <SEP> ji <SEP> bis <SEP> 460 <SEP> [1.. <SEP> P.
<tb>
Grün.................. <SEP> . <SEP> =500 <SEP> b5) <SEP>
<tb> Rot <SEP> ....................# <SEP> = <SEP> 610 <SEP> <SEP> <SEP> bis <SEP> 720 <SEP> u. <SEP> u.
<tb>
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die Abschwächung der Farben durch das weisse Licht, welches infolge der Überschneidung der vom Raster des Originalfilms durchgelassenen
Spektralbänder entsteht, dadurch weiter verringert, dass der Originalfilm an den Stellen von geringer Dichte selektiv abgeschwächt und nachträglich wieder verstärkt wird. Wenn der Originalfilm durch den Originalraster aufgenommen wird, welcher zwecks Kürzung der Expositionsdauer planmässig mit Elementen versehen ist, deren Spektralbänder zu breit sind, so bildet sich hinter zahlreichen Elementen des Rasters, welche theoretisch vollkommen klar sein sollen, ein schwacher Silberniederschlag.
Bei der Umkehrung lassen nun die betreffenden Stellen eine kleine Menge von Licht durch, anstatt dass sie vollkommen lichtundurchlässig wären, wie dies der Fall wäre, wenn die Spektralbänder der Rasterelemente nicht zu breit gewesen wären. Das Ausmass der selektiven Abschwächung des negativen Films wird so gewählt, dass es genügt, alle diese schwachen Silberniederschläge von geringer Dichte zu entfernen, welche sieh hinter den Elementen des Rasters gebildet haben, der theoretisch vollkommen klar sein sollte, so dass bei der Wiederverstärkung und Umkehrung diese Elemente vollkommen undurchsichtig werden, mit der Wirkung, dass die Farben infolge des Umstandes, dass die Abschwächung durch weisses Licht hintangehalten wurde, viel satter ausfallen.
Im folgenden seien die Einzelheiten des Verfahrens an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Der Originalfilm wird zuerst in eine 5%ige Lösung von Natrium-Thiosulfat, welche durch den Zusatz einer geringen Menge von Kalium-Ferricyanid auf ein blasses Zitronengelb gefärbt wurde, durch etwa 30-45 Sekunden eingetaucht. Diese Lösung hat die bekannte Wirkung, dass sie vorzugsweise die Stellen von geringer Dichte angreift. Nach einem kurzen Abspülen in Wasser wird der Film in einer mit Salzsäure angesäuerten Lösung von etwa 6% Quecksilberchlorid und 6% Natriumchlorid gebleicht und nach abermaligem Waschen durch Eintauchen in eine 5% ige Ammoniaklosung wieder geschwärzt.
Diese Behandlung hat die Wirkung, dass die schwachen Silberniederschläge, welche sieh infolge des von den übereinandergreifenden Teilen der Spektralbänder der Originalfilmrasterelemente durchgelassenen Lichtes gebildet haben, selektiv entfernt werden. Es ist daher klar, dass nach der Umkehrung des Films das Licht nur von die richtige Farbe aufweisenden Elementen durchgelassen wird, eine Abschwächung durch weisses Licht also nicht stattfindet.
Das Verfahren wird mit Vorteil in Verbindung mit jenem ausgeführt, welches im Patent Nr. 134107 beschrieben ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Vervielfältigung von Originalbildern in natürlichen Farben, deren lichtempfindliche Schichten mit einem Farbenraster zusammenwirken, auf empfindlichen Schichten, die gleichfalls mit einem Farbenraster ausgestattet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Spektralbänder der für den Raster der Filmkopie verwendeten Farben schmäler sind als die entsprechenden Spektralbänder im Originalraster.