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Verfahren zur Vervielfältigung von kinematographisehen Filmen oder anderen Durchsichtsbildern in natürlichen Farben.
Die Erfindung bezieht sich auf die Farbenphotographie und insbesondere auf die Reproduktion von Durchsichtsbildern in natürlichen Farben von Originalen. Die Erfindung ist anwendbar auf einzelne photographische Bilder, aber insbesondere geeignet zur Herstellung von kinematographischen Bildern in natürlichen Farben.
Es ist bekannt, dass es verschiedene Verfahren gibt, bei welchen photographisch empfindliche
Oberflächen in einer Kamera hinter einem Farbenraster, bestehend aus winzigen, gefärbten Elementen (im allgemeinen in zwei, drei oder vier Farben), die in bestimmten Verhältnissen verteilt sind, exponiert werden. Die Herstellung von solchen Mehrfarbenrastern ist durch das in dem Patent Nr. 124731 beschriebene Verfahren gekennzeichnet. Bei der Herstellung von Filmen für die Kinematographie in natürlichen Farben ist der das Mehrfarbenraster tragende Film mit einer panchromatischen Emulsion überzogen. Ein solcher Film wird hinter dem Farbenraster in der an sich bekannten Weise exponiert.
Wenn nach der Exposition die Emulsion entwickelt und das negative Bild in ein positives Durchsichtsbild umgekehrt wird, erscheint das Bild bei durchgehendem Licht betrachtet in den natürlichen Farben.
Für den photographischen Druck (d. h. für die Vervielfältigung von positiven Durchsichtbildern in natürlichen Farben) kann der negative oder Originalfilm als Negativ in den komplementären Farben belassen werden ; das Negativ wird in diesem Falle auf einen gleichartigen Film kopiert, der hernach entwickelt und fixiert wird, wobei sich ein Durchsichtsbild in den natürlichen Farben ergibt. Es wurde indessen festgestellt, dass bei der Herstellung positiver Bilder in natürlichen Farben (insbesondere für einen Kinematographen) bessere Resultate erzielt werden, wenn der Originalfilm, auf welchem in der Kamera die Aufnahme gemacht wurde, entwickelt und umgekehrt wird, so dass ein positives Bild in natürlichen Farben erhalten wird, worauf man diesen Film auf einen zweiten (den reproduzierten) Film kopiert, der wieder entwickelt und umgekehrt wird.
Dieses System der Vervielfältigung ist an sich für einzelne oder bewegungslose Photographien bekannt ; es wurde nun gefunden, dass es für die rasche Herstellung von positiven Kinematographenfilmen besonders geeignet ist, insbesondere wenn besondere Bedingungen hinsichtlich der Beschaffenheit der Emulsionen eingehalten werden.
Es ist einleuchtend, dass bei der Aufnahme des Originalfilms die Exponierungsdauer nur sehr kurz sein kann, z. B. von der Grössenordnung 1/40 Sekunde. Damit man Filme mit einer so kurzen Expositionsdauer aufnehmen kann, ist es notwendig, eine Emulsion mit einem verhältnismässig groben Korn zu verwenden. Dies bringt aber den Nachteil mit sich, dass nach dem Exponieren und Entwickeln des Films die verhältnismässig groben Silberkörner den Raum hinter jenen Elementen des Rasters, welche theoretisch vollkommen lichtundurchlässig sein sollten, nicht vollständig ausfüllen, sondern Zwischenräume freilassen, durch welche Licht durchdringen kann.
Infolgedessen werden die Farben des Originalfilms durch die zusätzliche Wirkung des unerwünschten Lichtdurchganges durch die Zwischenräume zwischen den Silberpartikelchen abgeschwächt.
Wenn von einem Originalpositiv ein zweites Positiv hergestellt wird, welches eine Emulsion von der gleichen Korngrösse besitzt, so tritt ein Flauwerden der Farben ein, gleichzeitig mit einem körnigen Aussehen und einer Entwertung des Bildes. Gemäss der Erfindung besitzt nun die panchromatische Emulsion, welche für die positiven Vervielfältigungen verwendet wird, eine Korngrösse, welche sehr beträchtlich kleiner ist als die Korngrösse der für den Originalfilm verwendeten Emulsion. Es wurde festgestellt,
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dass die besten Resultate erhalten werden, wenn man eine Emulsion für die positiven Vervielfältigungen verwendet, die eine Korngrösse von etwa einem Viertel des Durchmessers des Kornes in der Emulsion des Originalfilms hat.
Ferner soll gemäss der Erfindung-damit eine volle Wiedergabe der Halbtöne und Zwischenstufen der Farben erzielt wird-die Emulsion des reproduzierten Films nur um ein geringes mehr
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Films 1 betragen und das der Emulsion des Originalfilms 0'8.
Unter Gamma der Emulsion"wird die Neigung des geradlinigen Teiles der charakteristischen Kurve der Emulsion verstanden, nämlich der Kurve eines Diagrammes, bei welchem der Grad der Lichtundurchlässigkeit des Bildes auf der Ordinate und der Logarithmus der Exponierung (nämlich des Produktes der Lichtintensität und der Dauer der Exponierung) auf der Abszisse aufgetragen ist.
Die Vervielfältigung kann entweder durch Kontaktdruek oder durch Projektionsdruek erfolgen.
Vorzugsweise wird das Bild vom Originalfilm durch Projektion auf den reproduzierten Film während der Vervielfältigung geworfen, wobei zur Sicherstellung einer scharfen Begrenzung die Belichtung mit parallelen Strahlen im rechten Winkel zu den beiden Filmen erfolgt.
Aus dem Ausgeführten geht hervor, dass bei dem Verfahren gemäss der Erfindung die Emulsion des reproduzierten Films in ihrem Charakter der Emulsion des Originalfilms derart angepasst ist, dass die natürlichen Farben mit allen Zwischentönen richtig wiedergegeben werden können.
Ausführungsbeispiel :
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einer Emulsion überzogen, deren Korngrösse von der Grössenordnung 1'2 jj). bis 1'6 ist, während die Dicke der Emulsionsschichte ungefähr 6 ti, beträgt.
Nach der Exponierung wird das Originalbild umgekehrt, so dass es ein Positiv bildet. Die Emulsion für die Filmkopie hat eine Korngrösse von etwa 0-3 lit bis 0'4 je. und die Dicke der Emulsionsschichte beträgt wieder 6 p.
Nach dem Drucken wird auch die Filmkopie umgekehrt, so dass sie ein Positiv bildet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Vervielfältigung von kinematographischen Filmen oder andern Durchsichtbildern in natürlichen Farben, bei denen die Belichtung durch ein auf dem Film angebrachtes Mehrfarbraster erfolgt und welche verhältnismässig grobkörnige Emulsionen aufweisen, auf ebenfalls Mehrfarbraster tragende Schichten, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschwächung der Farben durch weisses Licht verringert wird, indem man für die Kopie eine Emulsion verwendet, deren Korngrösse sehr be- trächtlich kleiner ist als diejenige der für das Originaldurchsichtsbild verwendeten, vorzugsweise ungefähr ein Viertel der Korngrösse der Originalfilmemulsion beträgt.