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Verfahren zur Herstellung von Duplikatnegativen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung praktisch kornlosier Duplikatnegative unter Auslassung
des Zwischen-Positivs.
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Nach dem hewte fast durchweg üblichen Verfahren wird ein Duplikat
dadurch hergestellt, daß von dem Original auf einem möglichst feia-lzörnigen Material
eine Zwischenkopie hergestellt wird, vorn ,dem dann das Duplikat auf ein, geeignetes
Material kopiert wird. Die Kopien: der nach diesem Verfahren hergestellten Duplikate
enthalten die Fehler von drei Koipiervorgängen, die sich additiv zusammensetzen.
Das Ergebnis ist Beine erhebliche Qualitätsverminderung,- die durch Verringerung
des Auflösungsvermögens, vermehrte Kornabbildung, Abbildung von Staubablagerungen
und erhöhte Bildunruhe durch Streifigkeit rund Flackern hervorgerufen ist.
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Zur Verhütung dieser Fehler ist bereits vorgeschlagen worden, von
.dem Original direkt das Duplikat ohne eine Zwischenkopie, z. B. durch ,ein Umkehrverfahren,
herzustellen. Das Silberuwmkehrverfahnen hat sich je-
doch wegen: der Schwierigkeit
der Leitung des Prozesses (Zweitbelichtung, zweimalige Entwicklung usw.) nur vereinzelt
für Positivfilme, dagegen gar nicht für Dupl:ikatnegative durchgesetzt. Dazu kommt,
@daß nach dem Silbierumkehrverfahren hergestellte Duplikate wie übrigens alle aus
Silberbildern, bestehmden Duplikate gerade ,an den Stellern, die in der von diesem.
Duplikat hergestellten Kopie hell erscheinen, und dadurch für das Auge hinsichtlich
der Körnung besonders kritisch sind, hohe Komdichten aufweisen und zu groben Kornbildungen
in der Kopie Anlaß geben.
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Es ist daher auch bereits vorgeschlagen worden, das Duiplikatnegativ
nach dem Chromatg elatiineverfähren herzustellen. Bei diesem Verfahren ist eine
Zwischenkopie iebienfalls nichterforderlich, und das Duplikatnegativ :enthält ein
praktisch -ko!rnlo,ses Farbstoffbild.
Die' Durchführung des Verfahren
stößt aber auf große Schwierigkeiten, da bei dem Kopiexen die Belichtung nicht zut
photographischen. Keimbildung, sondern zu x unterschiedlichen Gerbung der Gelatine
allen zum. Bild gehörenden Details auf-. wendet werden muß, so daß praktisch nicht
zu verwirklichende Lichtmengen aufgebracht werden müssen.
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Die Aufgabe, die durch die vorliegende Erfindung gelöst wird, bestand
also darin, Duplikatnegative in technisch leicht durchführbaren-Weise unter Umgehung
eines Zwischenpositivs dadurch, daß vorn dem Originalnegativ .eine Kopie mit positivem
Silberbild hergestellt und in ein negatives Farbstofbild überführt wird, so@ herzustellen,
:daß sie- in denjenigen Bildteilen, in denen grobe Kornabbildungen im Positiv für
das Auge störend wirken, ein praktisch kornloses Bildgefüge aufweisen, ohne daß
dazu .hö@h@er,e als hei den bisherigen in der Praxis ausgeübten Verfahren gebräuchliche
Lichtmengen beim Kopieren nötig wären.
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Gemäß der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß die Gelatineschicht
des Kopiermaterials außer dem Silbersalz ,einten hinreichend kornlosen und Licht
absorbierenden Farbstoff enthält, der nach dem, Belichten, Entwickeln und Fixieren
,des Silberbildes in an sich bekannter Weise @entspreichend dem Silberbild ausgebleicht
wird, worauf die Reste des Silberbildes bzw. die Repro,duktionsprodukte aus der
Schicht entfernt werden. Ein ähnliches Vexfahren wird in der Farbenphotographie
benutzt, um das Negativ unmittelbar in ein Positiv überzuführen. Dort handelt es
sich allerdings .entsprechend der Zusam.menset7ung des Farbbildes aus verschiedenen
Farbkomponenten um Mehrs.cbichtenmaterial und keineswegs um. die Herstellung von
Duplkatnegativen. Im einzelnen spielt sich das Verfahren derart ab, ,daß nach dem:
Originalnegativ zunächst durch, einen Kopiervorgang, nachfolgender Entwicklung und
Fixierung in gewöhnlicher Weise :ein positives Silberbild auf einem Silberhalogenidgelatinefilm
erzeugt wird. Das positive Silberbild wird dann nach .einem der unten beschriebenen
Verfahren in ein negatives Farbstoffbild überführt. Zu diesem Zweck kann man den
Silberhalogenidgelatinefilm so wählen, daß er einen praktisch kornlosen. und Licht
absorbierenden Farbstoff außer dem Silb.erhalogenid bereits vor dem Kopierprozeß
!enthält. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, diesen Farbstoff nach. der Belichtung
oder :erst nach der Entwicklung in die Gelatine hinein-oder auf diese aufzubringen.
Der Film mit dem entwickelten Silberbild und dem Farbstoff wird dann in an sich
bekannter Weise derart mit Chemikalien zur Reaktion gebracht, daß der genannte Farbstoff
entsprechend dem Silberbild ausgebleicht ..wird, so daß nach dem Entfernen der Reste
des Silberbildes bzw. der Reduktionsprodukte ein negatives Farbstoffbild übrigbleibt.
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Eine weitere Aüsführungsmöglichkeit besteht darin, einen Farbstoff
zunächst überhaupt nicht in die Gelatine einzubringen, sondern den Film mit dem
@entwickelten Silberbild einem Gerbungsprozeß zu unterwerfen, in dem .die Gelatine
-entsprechend dem Silberbild verschieden stark gegerbt wird. Darauf wird der Film
meiner Farbstofflösung be-:h,andelt, die von der Gelatineschicht je' nach der Gerbung
verschieden stark aufgenommen wird, so daß nach dem Entfernen des positiven Silberbildes
ein negatives Farbstoff bild erhalten wird.
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Nach dem Trocknen stellt der so behandelte Film ein Duplkatnegativ
dar, das Silberkorn überhaupt nicht enthält. Ungleichmäßigkeiten der Ausbleichung,
die durch das ursprünglich vorhandene Silberkorn entstanden sind, treten nur in
geringem Maße auf, und zwar am wenigsten an den Stellen, an denen im Duplikatnegativ
die ganze Farbstoffschicht erhalten ist. Das sind jedoch gerade .die Stellen, die
im Positiv hell erscheinen, also diejenigen, an denen eine Koirnbildung besonders
,auffällig ist. Das Material für das Duplikatverfahren kann natürlich ebenso feinkörnig
gewählt werden wie das Material für das Zwischenpositiv, das für die heute üblichen
Verfahren benutzt wird.