DE557278C

DE557278C - Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien durch gleichzeitige Erzeugung verschiedener Teilbilder eines Objektes in verschiedenen uebereinanderliegenden lichtempfindlichen Schichten

Info

Publication number: DE557278C
Application number: DET38207D
Authority: DE
Original assignee: Technicolor Motion Picture Corp
Current assignee: Technicolor Motion Picture Corp
Priority date: 1930-02-01
Filing date: 1931-01-20
Publication date: 1932-08-20
Also published as: US1928709A; FR709708A; GB370908A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren der Farbenphotographie bzw. photographische Filme, welche hierfür geeignet sind.

Um farbige Photographien zu erzeugen, wurde bisher vorgeschlagen, einen Träger mit einer Emulsion zu bedecken, welche gegen einen bestimmten Teil des Spektrums empfindlich ist, dann diese Emulsionsschicht mit einer zweiten gegen einen anderen Teil des

ίο Spektrums empfindlichen Schicht zu überziehen usw., falls erwünscht, worauf die gesamte Einheit belichtet und dann eine Trennung der Emulsionsschichten zwecks Wiedergabe der Bilder vorgenommen wurde. Zur Trennung der Emulsionen wurden zahlreiche Verfahren vorgeschlagen, von denen jedoch keines völlig zufriedenstellende Ergebnisse bei der praktischen Ausführung liefert oder mindestens mehr oder weniger komplizierte Operationen und große Sorgfalt verlangen.

Der Hauptzweck der Erfindung ist daher die Vorsehung eines photographischen Films mit übereinanderliegenden, verschieden empfindlichen Emulsionen von besonderer Beschaffenheit, welche eine vergleichsweise bequeme Trennung der Farbbilder gestatten, sowie die Vorsehung eines Verfahrens, um die auf jenem Film aufgenommenen Teilfarbbilder in wirtschaftlich möglicher Weise zu trennen. Um das Verständnis der folgenden Beschreibung zu erleichtern, sollen einige der wiederholt benutzten Fachausdrücke erläutert werden.

Der Ausdruck »photographischer Film« umfaßt ganz allgemein sämtliche photographischen Schichten oder Belichtungseinrichtungen, gleichgültig, ob die Emulsion auf Celluloid oder einem anderen Träger aufgebracht ist oder selbsttragend ist und ob der Film für ruhende oder bewegte Bilder (Kinobilder) dient. Der Ausdruck Emulsion umfaßt allgemein sowohl eine wahre Emulsion als auch irgendeine andere lichtempfindliche Masse.

Die Erfindung setzt einen Film mit mehreren Schichten von verschiedener Lichtempfindlichkeit voraus, wobei diese Schichten noch eine zusätzliche, aber unterschiedliche Eigenschaft bezüglich ihrer Löslichkeit zeigen. Die Schichten können verschiedene Löslichkeit entweder in ein und demselben Lösungsmittel bei verschiedenen Temperaturen oder in verschiedenen Lösungsmitteln aufweisen. Nachdem die lichtempfindlichen

Schichten gemeinsam belichtet worden waren, werden die Schichten nacheinander mit Ausnahme der unmittelbar auf dem Träger ruhenden Schicht entfernt, indem man jede S Schicht in einem Lösungsmittel aufweicht, welches die verbleibenden Schichten nicht angreift. Vor jeder Ablösung einer Schicht werden Abzüge hergestellt und auch von der letzten Schicht, zu dem Zwecke, von diesen ίο Abzügen genaue Wiedergaben der verschiedenen Farbansichten zu gewinnen, welche ursprünglich auf den verschiedenen Emulsionsschichten durch bekannte Verfahren erzeugt wurden, von welchen nachstehend Beispiele »5 gegeben werden.

Die Erfindung soll nunmehr an Hand einer einfachen, besonderen Ausbildungsform unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung erläutert werden, welche einen Schnitt durch einen Film gemäß der Erfindung veranschaulicht.

B ist der Träger, auf welchen die erste Emulsionsschicht P aufgebracht ist, die gegen eine bestimmte Farbe, beispielsweise mit Hilfe von Carbocyanol (Eastman) gegen die roten und blauen Lichtanteile sensibilisiert ist, nicht aber gegen die grünen Anteile des Spektrums. Diese erste Emulsionsschicht P enthält- eine harte Gelatine, welche in Wasser unlöslich oder relativ unlöslich ist. Diese Unlöslichkeit in Wasser kann durch irgendwelche bekannten Mittel erzielt werden, beispielsweise, indem man die Schicht mit Chromalaun oder mit Formaldehyd behandelt, wobei große Sorgfalt geübt werden muß, um irgendwelches Hindurchdringen des Härtungsmittels auf benachbarte Schichten zu verhüten, was dadurch erreicht werden kann, daß man die Mindestmenge an Härtungsmittel benutzt, welche notwendig ist, um den erwünschten Härtungsgrad der besonders verwendeten Gelatineart zu erteilen. Eine zweite Emulsionsschicht 5 wird dann auf die erste Schicht P aufgebracht, wobei diese zweite Schicht eine Emulsion enthält, welche gegen eine Komplementärfarbe, in diesem Falle Blaügrün, durch Färben mit einem geeigneten Farbstoff, beispielsweise Pinaflavol (I. G. F.). sensibilisiert ist. Diese Emulsion enthält Gelatine, welche in warmem Wasser von etwa 27⁰ C (8o° F) oder darüber leicht löslich ist. Gewünschtenfalls kann zwischen die beiden Schichten 6* und P eine Farbschicht F eingeschaltet sein, welche als Filter dient und z. B. aus Kongorot (C₃OH₂₂N₀O₀ S₂Na₂) oder Rosebengale (C₂₀H₄Ci₂I₄O₅K₂) besteht. Der auf diese Weise hergestellte Film wird nun in der üblichen Weise belichtet, entwickelt und ein Abdruck desselben hergestellt, welcher das in der Emulsion enthaltene zusammengesetzte Bild wiedergibt.

Dieser Abdruck wird im nachstehenden als Gesamtpositiv bezeichnet. Das Negativ wird dann der Einwirkung von Wasser geeigneter Temperatur unterworfen und jene Schicht, welche das blaugrüne Farbbild enthält -und im nachstehendein als grünes Negativ bezeichnet wird, hierdiirch. entfernt. Die nächste Schicht, welche die gehärtete Gelatine enthält und im nachstehenden als rotes Negativ bezeichnet wird, bleibt nun zurück, und von dieser Schicht kann ein Abdruck gemacht werden, welcher in diesem Falle das rote Teilbild wiedergibt und daher als rotes Positiv bezeichnet werden soll. Farbabdrucke können nun hergestellt werden, indem man ein Hilfs- oder Duplikatnegativ von dem Gesamtpositiv erzeugt und es mit der verbleibenden Schicht des Originalnegativs vereinigt.

Wenn die so erzielte Farbtrennung ungeeignet ist, kann ein anderes Verfahren zur Erzielung besserer Ergebnisse verwendet werden. Dieses Verfahren umfaßt folgende Stufen: Ein Negativ wird von dem Rotpositiv erzeugt und in genauer Deckung mit dem Gesamtpositiv gebracht und dann kopiert. Diese Kopie wird ein Positiv des Grünnegativs sein, welches durch Auflösen in warmem Wasser entfernt worden war, da der rote Bildanteil von dem Gesamtpositiv subtrahiert worden ist. Ein Grünnegativ kann nun von diesem Positiv hergestellt werden, so daß zusammen mit dem Original-Rot-Negativ zwei reguläre Negative nun verfügbar sind, welche zu irgendwelchem Verfahren weiterhin benutzt werden können.

Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß die Erfindung nicht auf die obenerwähnte Ausbildungsform beschränkt ist, sondern daß sie auch für Filme anwendbar ist, welche mehr als zwei Schichten enthalten, die gegen verschiedene Farben sensibilisiert sind, und welche verschieden lösliche Emulsionen enthalten. Die Erfindung ist ferner nicht auf die Benutzung von Wasser als Lösungsmittel beschränkt, vielmehr kann auch irgendein anderes Lösungsmittel oder eine Kombination von Lösungsmitteln benutzt werden, welche ein unterschiedliches Ablösen der übereinandergelagerten Schichten gestattet. Es ist ferner nicht wesentlich, ob die kombinierten Emulsionen in der beschriebenen Weise belichtet werden oder durch den Film, vorausgesetzt, daß die Schichten und Filterüberzüge dementsprechend angeordnet sind.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien durch gleichzeitige Er- izo zeugung verschiedener Teilbilder eines Objektes in verschiedenen übereinander-

liegenden lichtempfindlichen Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilbilder nacheinander durch eine stufenweise Auflösung der Schichten voneinander getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Bildschichten der beschriebenen Art dadurch getrennt werden, daß man die kombinierten Bilder kopiert, die äußere Schicht auflöst, die verbleibende kopiert und die Kopie der kombinierten Bilder mit jener der verbleibenden Schicht vereinigt und so eine Kopie jenes Teilbildes erzielt.
3. Film mit mehreren übereinanderliegenden Schichten verschiedener Farbenempfindlichkeit zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Schichten unterschiedliche Löslichkeitseigenschaften aufweisen.
4. Film nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Schichten in einem bestimmten Lösungsmittel verschieden löslich sind, wobei die Löslichkeit von der innersten Schicht gegen die äußerste Schicht zunimmt.
5. Film nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Löslichkeit der Schichten in dem Lösungsmittel von der dem Träger benachbarten Schicht gegen die äußerste Schicht mit stetig veränderter Temperatur des Lösungsmittels zunimmt.
6. Film nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei Emulsionsschichten besitzt, deren eine in heißem Wasser unlöslich und deren andere darin löslich ist.
7. Film nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schicht in einem verschiedenen Lösungsmittel löslich ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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