DE640005C - Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Zurichtereliefs - Google Patents

Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Zurichtereliefs

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DE640005C
DE640005C DEB165684D DEB0165684D DE640005C DE 640005 C DE640005 C DE 640005C DE B165684 D DEB165684 D DE B165684D DE B0165684 D DEB0165684 D DE B0165684D DE 640005 C DE640005 C DE 640005C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M9/00Processes wherein make-ready devices are used
    • B41M9/02Relief make-readies
    • B41M9/04Relief make-readies photomechanical

Landscapes

  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Zurichtereliefs Mechanische Zurichtungen für den Bilderdruck werden nach verschiedenen Methoden hergestellt. Nach einer bekannten Arbeitsweise werden vom fertigen Druckstock Abzüge mit fetter Farbe auf mit dickem Kreidestrich versehenes Papier aufgebracht und die Abzüge dann der Einwirkung von Bädern ausgesetzt, die den Kreidestrich auflösen können. Dabei dient die aufgedruckte Farbschicht als Schutz der Kreideschicht und verhindert bzw. verzögert deren Angriff auf den bedruckten Stellen, so daß ein den Bildwerten entsprechendes Relief auf der Papierunterlage entsteht.
  • Man kann ferner derartige bildmäßige Reliefs für die Zurichtung dadurch erzeugen, daß Druckabzüge auf Papier mit geeignetem Pulver eingestaubt werden, wobei die tieferen Bildstellen mehr Pulver aufnehmen als die den helleren Bildstellen entsprechenden. Das zum Einstauben dienende Pulver wird dann auf irgendeinem Wege mit der bedruckten Unterlage fest verbunden und so weit gehärtet, daß das entstandene Relief eine für den Bilddruck ausreichende mechanische Widerstandsfähigkeit gewinnt.
  • Bei diesen beiden erwähnten Verfahren können die Zurichtereliefs erst nach Fertigstellung der Druckstöcke erzeugt werden.
  • Es ist vorgeschlagen worden, das photographische Negativ auf geeignete, beispielsweise aus Chromatkolloiden bestehende lichtempfindliche Schichten zu kopieren und diese dann nach den bekannten Verfahren in Reliefs umzuwandeln. Dabei wird das gleiche photographische Negativ verwendet, das auch für die Herstellung des eigentlichen Druckstockes selbst dient, so daß in ähnlicher Weise wie bei den obigen beiden Verfahren das Relief aus einer gerasterten Bildkopie besteht. Da die Rasterpunkte beim Druck infolge starker mechanischer Beanspruchung leicht verformt werden bzw. sogar umkippen, werden sie bald unwirksam für den angestrebten Zweck der Zurichtung. Um diesen Nachteil zu vermeiden, müßte man an Stelle des Rasternegativs ein ohne Raster aufgenommenes Negativ als Kopiervorlage für das nachher zum Relief umzuwandelnde Chromatkolloid o. dgl. benutzen. Die dabei entstehenden Mehrkosten stehen diesem Verfahren hindernd im Wege.
  • Bei Verwendung von Chromatkolloiden entsteht noch ein weiterer Nachteil dadurch, daß sie von. relativ geringer Lichtempfindlichkeit sind und so die -erforderliche Belichtungszeit im Vergleich zu der bei Bromsilberemulsionen benötigten außerordentlich lang ist. Um die erforderlichen Belichtungen zu erzielen, muß man Spezialeinrichtungen mit besonders starken Lichtquellen verwenden.
  • Vorliegende Erfindung ermöglicht nun die Herstellung von Zurichtereliefs ohne die erwähnten Nachteile. Man verwendet geeignete Halogensilberschichten, auf welche nach Fertigstellung des gerasterten, für die Metallkopie dienenden Negativs eine zweite Aufnahme gemacht wird, wobei der Raster entweder entfernt oder in einen solchen Abstand- von der Aufnahmeschicht gebracht wird, daß eine Rasterung des Bildes nicht erfolgt.
  • Es wurde schon vorgeschlagen, Kolloid. reliefs unter Verwendung von handelsüblichen photographischen Schichten herzustellen. aber solche Schichten nur eine Dicke von etväo,oz bis o,025 mm haben, ist die Höhe der Reliefs so gering, daß man sie vor dem Gebrauch durch Quellen in Wasser vergrößern muß. Da aber für Zurichtezwecke infolge der starken mechanischen Beanspruchung der Einzelelemente nur trockene Reliefs in Frage kommen, können die obigen keine Verwendung finden.
  • Erfindungsgemäß besitzen die zur Aufnahme verwendeten Halogensilberschichten eine die üblichen photographischen Materialien weitaus übertreffende Dicke, z. B. von 0,05 bis o,zo mm, so daß dadurch das Reliefbild auch im trockenen Zustande die für die -Zurichtung nötige Höhe besitzt. Da sich gezeigt hat, daß für die Herstellung von Reliefbildern dieser Dicke die bekannten Verfahren versagen, mußte eine andere Arbeitsweise gewählt werden. Bei der Anwendung des Bromöldruckes zur Herstellung von Reliefs der genannten Dicke ist es störend, daß die Entfernung des ersten nichtgerbenden Entwicklers viel Zeit in Anspruch nimmt. Die restlose Entfernung desselben ist jedoch unerläßlich, da sonst der in der Gelatineschicht verbleibende Entwickler reduzierend auf das Bleichbad einwirkt und so eine sich über die gesamte Schicht erstreckende unerwünschte Gerbung hervorruft.
  • Auch die Arbeitsweise, die aus ziem Koppmannschen Verfahren bekannt'-ist, stößt bei Gelatineschichten der obigen Dicke auf unüberwindbare Schwierigkeiten. Die Dauer der Entwicklung mit einer Brenzkatechinlösung beträgt bei einer Filmdicke von etwa o,x mm 2o Minuten. Das Brenzkätechin selbst wird in alkalischer Lösung während dieser Zeit rasch oxydiert und bewirkt ein Unlöslichwerden auch der unbelichteten Stellen oder der ganzen oberen Schicht, bevor der untere Teil der Gelatineschicht durchentwickelt wird. Auch die mechanischen Eigenschaften der Gelatineschicht . leiden unter der langen Einwirkung von Alkalien.
  • Im Sinne der Erfindung ist es nun möglich, alle diese - Schwierigkeiten zu .vermeiden und einwandfreie Reliefs in kurzer Zeit zu erhalten, wenn der gerbende Entwickler, vorzugsweise Brenzkatechin, der photographischen Schicht von vornherein einverleibt und die Entwicklung mit einer Alkalicarbonatlösung vorgenommen wird.
  • Es werden beispielsweise einer Emulsiön mit einem Halogensilbergehalt von vorzugsweise 2,5 bis zo °/0 2 bis 60/, Brenzkatechin vom Gelatinegewicht einverleibt. Um die Oxydation des Brenzkatechins beim Gießen und Trocknen der Filme zu verhindern, bringt man die gußfertige Emulsion auf ein pH von 6,3 bis 7,o. Die Entwicklung derartiger Schichten erfolgt ,z. B. mit einer 2°/Qigen Pottaschelösung in ;wenigen Minuten.
  • Noch rascher und gleichmäßiger findet die Entwicklung statt, wenn die belichtete Schicht mit einer auch Neutralsalze enthaltenden alkalischen Lösung, beispielsweise mit 20/, Kaliumcarbonat und 2°/oAmmonsulfat, behandelt wird. Die Entwicklung nimmt bei einer Schichtdicke von o,z mm nur etwa 3 bis 5 Minuten in Anspruch. Hierauf kann sofort die Ausbildung des Reliefs durch Behandlung mit warmem Wasser erfolgen, oder man schaltet zwischen alkalische Entwicklung und Warmwasserbehandlung eine Behandlung beispielsweise mit einer xo°/oigen Natriumacetatlösung zwecks Entquellung der Gelatineschicht ein.
  • Auf diese Art werden nach einer Positivvorlage unter Verwendung der üblichen Halogensilberemulsionen negative Zurichtereliefs hergestellt. Diese werden im allgemeinen für die Zurichtung von Autotypien, Galvanos und gegebenenfalls auch für Stereotypieplatten in Anwendung gebracht, indem man die Autotypien oder die Stereos einer Nachbehandlung in dem Sinne unterwirft, daß die negative Zurichtung auf die Bildfläche gelegt und das Ganze einer Pressung unterworfen wird, wobei die Bildtiefen der Vertiefung der negativen Zurichtung entsprechend hervortreten. Bei Galvanos ist die Behandlung eine ähnliche, jedoch wird das negative Zurichterelief mit der Bildseite der noch nicht zugerichteten Galvanohaut verbunden und sodann das Hintergießen der Haut vorgenommen.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß man nach einem positiven Bild auch unmittelbar positive Zurichtereliefs herstellen kann, wenn man als photographische Schicht eine vorbelichtete oder hochgereifte, stark solarisierende Emulsion verwendet, welche in unbelichtetem Zustand durch die alkalische Entwicklung vollständig durchentwickelt und gegerbt, nach der Belichtung dagegen an den belichteten Stellen den Tonwerten des Bildes entsprechend weniger oder überhaupt nicht gegerbt wird. Diese Art der unmittelbaren Herstellung von positiven Zürichtereliefs ist von erheblichem technischem Vorteil.
  • Die Emulsion kann auf einen beliebigen durchsichtigen oder undurchsichtigen, vorzugsweise biegsamen Träger aufgebracht werden. Gegebenenfalls kann ein durchsichtiger Träger beiderseits emulsioniert Verwendung finden. Die Emulsion kann man entweder unmittelbar auf den Träger oder auf eine Zwischenschicht gießen. Durch Verwendung von mehreren übereinandergelagerten. Emulsionsschichten für die photographische Schicht, wobei die einzelnen Emulsionsschichten von abgestufter Gradation und Lichtempfindlichkeit sind, wird weiterhin erreicht, daß die Tonwerte des Originals besonders bildgetreu bei der Aufnahme des Reliefbildes zur Wirkung kommen und somit im Reliefbild selbst die Einzelelemente desselben solche Höhen erreichen, die den Tonwerten des Bildes entsprechend abgestuft sind. Für die Herstellung von negativen Zurichtereliefs soll dabei die auf dem Träger unmittelbar aufgetragene Schicht die steilste Gradation und größte Lichtempfindlichkeit, die oberste dagegen eine sehr flache Gradation und die geringste Lichtempfindlichkeit besitzen. Für positive Zurichtereliefs wird die Reihenfolge der aufgetragenen Schichten mit Bezug auf Gradation und Lichtempfindlichkeit dem vorgehenden gegenüber umgekehrt gewählt.
  • Den Tonwerten des Bildes entsprechend abgestufte Reliefs können auch durch Verwendung von solchen Emulsionsschichten erreicht werden, die infolge des Charakters der für die Einzelschichten verwendeten Gelatinen verschieden stark bzw. mit verschiedener Geschwindigkeit oder unter Beanspruchung verschiedener Mengen an Gerbstoff ausgegerbt werden. Bekanntlich ist die Gerbbarkeit der Gelatinen verschiedenartig und von der Art der Ausgangsgelatinen abhängig. Diese verschiedenartige Gerbbarkeit ermöglicht es bei gleichzeitiger Belichtung der übereinandergelagerten Gelatineschichten, den Tonwerten der Vorlage entsprechende Abstufungen im Gerbungseffekt und somit in der mit dem Gerben zusammenhängenden Höhe der einzelnen Reliefelemente zu erzielen. Dabei ist die oberste Gelatineschicht so zu wählen, daß sie am schwersten gerbbar ist, d. h. wesentlich mehr vom gerbenden Agenz benötigt, umunlöslich .zu werden; als die auf dem Träger unmittelbar aufgebrachte Schicht.

Claims (1)

  1. ° PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Zurichtereliefs, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild des zu reproduzierenden Originals in der Kamera mittels auf biegsame Unterlagen aufgebrachter photographischer Schichten, denen ein gerbender Entwickler von vornherein einverleibt worden ist und die eine entsprechende Stärke von beispielsweise o,oi bis o,io mm besitzen, gesondert aufgenommen und die Aufnahme durch Entwicklung mit einer alkalischen Lösung, vorzugsweise unter Zusatz von Neutralsalzen, in ein Reliefbild übergeführt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer Positivvorlage unmittelbar ein Positivzurichterelief durch Verwendung einer vorbelichteten oder hochgereiften, stark solarisierenden Emulsion erhalten wird. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der photographischen Schicht mehrere Emulsionen mit entsprechend abgestufter Gradation und Lichtempfindlichkeit auf den Träger ein- oder doppelseitig aufgebracht werden. -q.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der photographischen Schicht mehrere Emulsionen aus Gelatinen von entsprechend abgestuften Verhalten beim Gerben aufgetragen werden.
DEB165684D 1934-06-04 1934-06-05 Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Zurichtereliefs Expired DE640005C (de)

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