DE428844C - Verfahren zur Herstellung von Druckformen und Kopiervorlagen durch Reflexphotographie - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Druckformen und Kopiervorlagen durch Reflexphotographie

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DE428844C
DE428844C DEA43490D DEA0043490D DE428844C DE 428844 C DE428844 C DE 428844C DE A43490 D DEA43490 D DE A43490D DE A0043490 D DEA0043490 D DE A0043490D DE 428844 C DE428844 C DE 428844C
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Germany
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reflex
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light
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Expired
Application number
DEA43490D
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English (en)
Inventor
Dr Alfred Miller
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03FPHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • G03F1/00Originals for photomechanical production of textured or patterned surfaces, e.g., masks, photo-masks, reticles; Mask blanks or pellicles therefor; Containers specially adapted therefor; Preparation thereof

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Druckformen und Kopiervorlagen durch Reflexphotographie. Die bekannten Verfahren zur Erzeugung von Kopiervorlagen durch Reflexphotographie laufen alle darauf hinaus, ein als Selbstzweck oder als Kopiervorlage , für den späteren Druck dienendes Negativ zu gewinnen. In der Player-Typie, im Arnhard-Prozeß und im Bibliophotdruck werden Silberhalogenidemulsionen verwendet; U l l m a n n benutzt Chromatkolloidschichten oder Eisen-Silber-Doppelsalze; Wink 1 e r benutzt Kolloidschichten mit Eisensalzen, denen Mangan-oder Uransalze zugefügt werden können; K ö g e 1 arbeitet mit Diazoverbindungen.
  • Sämtliche bisher vorgeschlagenen Methoden zur Erzeugung von Kopiervorlagen nach dem Reflexkopierverfahren müssen mit sehr dünnen Schichten arbeiten, um nicht übermäßig schleierige Negative zu, erhalten: Trotzdem gelingt es nicht, ohne sehr große Übung und ohne gewisse in ihrer Wirkung unsichere Maßnahmen einwandfreie Negative zu gewinnen.
  • Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren gelingt es nun, wie gefunden wurde, leicht, kontrastreiche und schleierfreie Negative oder kontrastreiche und klare Drucke liefernde Druckformen herzustellen, wenn man nicht die gesamte Schicht in ihrer ganzen Dicke bei der auf die Belichtung folgenden Behandlung, z. B. durch Anfärben, zum Aufbau des Negativs verwendet, sondern nur die Oberfläche der Schicht dazu benutzt, indem man Methoden anwendet, die zwangläufig nur die Schichtoberfläche beeinflussen. Dadurch unterscheidet sich das neue Verfahren vorteilhaft von den bekannten. Indem nur die in der Oberfläche vor sich gehenden Veränderungen zum Aufbau des Bildes verwendet werden, ist es möglich, im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren, die nur verhältnismäßig dünne Schichten zulassen, die Schichtdicke in den weitesten Grenzen von einigen Tausendstel Millimetern bis zu einem Zehntel Millimeter und mehr zu ändern. Ferner ist auch der Belichtungsspielraum, insbesondere bei Verwendung größerer Schichtdicke, viel größer als bei den bisherigen Verfahren, und schließlich ist bei dem neuen Verfahren die Gefahr der Schleierbildung in wirksamer Weise vermieden.
  • Die bisherigen Methoden, sei es, daß sie mit nachfolgender chemischer Entwicklung arbeiten, sei es, daß sie Chromatkolloide, Eisensalze usw. benutzen, leiden daran, daß bei der Behandlung nach dem Belichten die Schicht entweder in ihrer Gesamtdicke beeinflußt wird, also auch die dem Schichtträger benachbarten Schichtelemente, die so viel einstrahlendes Licht erhalten haben, daß das reflektierte Licht nicht mehr genügend wirksam ist, oder aber die Unterbrechung der Schichtbeeinflussung nach der Tiefe hin willkürlich geschieht und deshalb unsicher ist.
  • Die genannten Verfahren suchen diesen Übelstand auf Kosten der Kontraste und des Belichtungsspielraumes durch die Verwendung hauchdünner Schichten zu bekämpfen. Das neue Verfahren ist dagegen innerhalb praktischer Grenzen unabhängig von der Schichtdicke, da zwangläufig nur die Oberfläche der Schicht für die Bilderzeugung herangezogen wird, die Belichtung der trägerbenachbarten Schichtteile dagegen ohne Einfluß auf die Kopiervorlagen oder Druckformen ist.
  • Beim Belichten tritt, wie ohne weiteres einleuchtet, an der Oberfläche einer Reflexkopierschicht der größte Wirkungsunterschied zwischen einfallendem und reflektiertem Licht auf. Dies gilt auch für die im Vergleich zu den bekannten Verfahren außerordentlich dicken Schichten. Während bei Verwendung dicker Schichten und gründlicher Durchexposition in den trägerbenachbarten Schichtteilen eine den Erfolg verhindernde kräftige Allgemeinbelichtung und damit ein Ausgleich der gewünschten Lichteindrücke eintritt, ermöglicht und begünstigt ein Verfahren, welches sich zwangläufig nur auf die Einwirkung des Lichtes auf die Schichtoberfläche gründet, die trägerbenachbarten Teile aber überhaupt nicht beeinflußt, das Zustandekommen starker Kontraste und reiner Lichter.
  • Man kann nach dem neuen Verfahren durch Reflexbelichtung unmittelbar eine Druckform herstellen, z. B. in folgender Weise: Eine Platte oder eine Folie aus durchsichtigem Material, gegebenenfalls gefärbt, um gleichzeitig als Lichtfilter zu dienen, wird mit einer Koiloidschicht begossen. Hierauf wird mit einer Bichromatlösung, der ein Katalysator, wie ein Kupfer-, Mangansalz usw., zugesetzt sein kann, lichtempfindlich gemacht und getrocknet. Dann wird im Kopierrahmen die Schichtseite auf die Vorlage -etwa schwarz auf weiß - gelegt und durch den Schichtträger hindurch belichtet. Nach dem Wässern, Trocknen und Feuchten mit Glycerinwasser kann nach Art des Lichtdruckes von dieser Flachdruckform mit Fettfarben gedruckt werden, wobei ein seitenrichtiges Bild - weiß auf schwarz - entsteht.
  • Bei Folien ist es vorteilhaft, auf der Rückseite sogenannte non-curling-Schichten anzubringen zum Ausgleich der Spannungen, welche die lichtempfindlichen Schichten, besonders wenn sie verhältnismäßig dick sind, auf den Träger ausüben. In dem bisher üblichen Verfahren wurden solche noncurling-Schichten nicht verwendet, weil die Nachbehandlung der belichteten Schicht das Einlegen des ganzen Gebildes in Bäder erforderte, wodurch natürlich die rückseitige Schicht in Mitleidenschaft gezogen worden wäre; darunter hätte aber die Einfachheit der Handhabung und die Güte der Bilder gelitten. Bei dem beanspruchten Verfahren stört die non-curling-Schicht nicht, weil sich die Behandlung nach der Belichtung nur auf die Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht erstreckt. Aus dem gleichen Grunde ermöglicht das neue Verfahren auch die Verwendung einer rückseitigen Schicht für Retusche, was für den Fall, daß es sich um Negative handelt, einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bietet.
  • Wünscht man die Vorlage positiv zu vervielfältigen, so kann man von der Druckform auf Zink umdrucken, dort nach bekannten Methoden umkehren und in der Offsetmaschine drucken, oder man druckt von der Druckforen auf photolithographisches übertragungspapier, überträgt dann auf Zink, kehrt wieder nach bekannten Methoden um und druckt unmittelbar vom Zink.
  • Die Druckform kann auch als Negativ Verwendung finden. Sie wird zu diesem Zweck in mit Fettfarbe eingewalztem Zustande gewässert, getrocknet und zur Verstärkung der Deckung zweckmäßig mit Bronzepulver eingestaubt. Hierauf kann sie mit einem hauchdünnen Lacküberzug versehen werden; sie ist in diesem Zustande jeder Retusche zugänglich.
  • Man kann auch nach Art photolithographischer Fettkopien Negative herstellen, indem man die aus einem quellfähigen Kolloid bestehende lichtempfindliche Schicht nach der Belichtung in trockenem Zustande mit fetter Farbe einwalzt und mit Wasser entwickelt, oder indem man nach Art der Albuminkopien auf Zink verfährt und eine in Wasser lösliche Kolloidschicht verwendet. Dem Wasser kann man entwicklungsfördernde Mittel, wie Milchsäure, Essigsäure u. dgl., zusetzen.
  • Man kann Vorlagen auch herstellen, indem man hygroskopische Kolloidschichten nach erfolgter Reflexbelichtung und Anhauchen o. dgl. mit feinem Pulver einstäubt.
  • Als Kolloide kann man Gelatine, Leim, Gummiarabikum, Zucker usw. verwenden, die durch Chromate, Eisensalze, Uransalze usw. lichtempfindlich gemacht werden können.
  • Werden Silberhalogenidemulsionen benutzt, so darf nicht chemisch, sondern es muß physikalisch entwickelt werden, wobei unter physikalischer Entwicklung die selektive Ablagerung von Partikeln irgendwelcher Metalle aus übersättigten Lösungen an Schichtoberflächen zu verstehen ist. Es ist zwar nach der Patentschrift 341 847 bekannt, zur Herstellung von Reflexkopien Silberhaloidschichten zu verwenden, auf denen durch Behandlung mit gerbenden Entwicklern Oberflächenbilder erzeugt werden, die dann auch angefärbt werden. Hier besteht die Schwierigkeit, die Entwicklung so zu leiten, daß der chemische Entwickler nicht von der Oberfläche zu weit in die Tiefe der Schicht vordringt. Mißerfolge sind aus diesem Grunde leicht möglich. Das Verfahren der Erfindung hat demgegenüber den wesentlichen Vorteil, durch Anwendung der physikalischen Entwicklung den Entwicklungsvorgang zwangläufig zu gestalten; Mißerfolge sind ausgeschlossen, weil auch bei längerer Entwicklungsdauer die Tiefe der Schicht nicht beeinflußt wird.
  • Das Verfahren der Patentschrift 341 847 unterscheidet sich ferner noch von dem vorliegenden durch die Anfärbung der ganzen Kolloidschicht oder des Silbers mit geeigneten Farbstoffen (Pinachromie o. dgl.), während gemäß dem vorliegenden Verfahren Fettfarbe auf das Kolloidrelief aufgewalzt wird.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Druckformen und Kopiervorlagen durch Reflexphotographie, dadurch gekennzeichnet, daß man die lichtempfindlichen Schichten auf mehr oder weniger durchscheinenden starren oder biegsamen Trägern, die auf der anderen Seite ebenfalls mit einer Schicht versehen sein können, nach der Reflexbelichtung einer Nachbehandlung unterwirft, welche zwangläufig nur die durch die Reflexbelichtung sich ergebende photochemische Veränderung der Oberfläche zum Aufbau des Bildes heranzieht.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Druckformen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man lichtempfindliche Kolloidschichten auf mehr oder weniger durchscheinenden starren oder biegsamen Trägern, die auf der anderen Seite eine sogenannte non-curling-Schicht tragen können, nach der Reflexbelichtung nach Art des Lichtdruckes in Flachdruckformen umwandelt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Kopiervorlagen, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach Anspruch i und 2 erhältlichen Druckformen, mit Fettfarbe eingewalzt, mit Bronzepulver o. dgl. nach dem Trocknen einstäubt.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung von Kopiervorlagen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in Wasser lösliche oder quellfähige lichtempfindliche Kolloidschichten nach erfolgter Belichtung mit Fettfarbe einwalzt und mit Wasser entwickelt, dem gegebenenfalls entwicklungsfördernde Zusätze, wie Milchsäure, Essigsäure usw., zugefügt sind.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung von Kopiervorlagen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet daß man lichtempfindliche hygroskopische Kolloidschichten nach erfolgter Belichtung und Befeuchtung mit feinem Pulver einstäubt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Silberhalogenidschichten nach der Reflexbelichtung physikalisch entwickelt.
DEA43490D 1924-11-14 1924-11-15 Verfahren zur Herstellung von Druckformen und Kopiervorlagen durch Reflexphotographie Expired DE428844C (de)

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