DE1447643C - EntwicklerOxydationsprodukt-Diffusionsverfahren - Google Patents

EntwicklerOxydationsprodukt-Diffusionsverfahren

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DE1447643C
DE1447643C DE1447643C DE 1447643 C DE1447643 C DE 1447643C DE 1447643 C DE1447643 C DE 1447643C
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Inventor
Edward Carl; Foster Donald Paul; Rochester N.Y. Yackel (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eastman Kodak Co
Original Assignee
Eastman Kodak Co

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Description

Die Erfindung betrifft ein Entwickleroxydationsprodukt-Diffusionsverfahren, bei dem ein photographisches Aufzeichnungsmaterial mit einer bildmäßig belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht gerbend entwickelt und zur Erzeugung eines Reliefbildes an eine Kolloidschicht eines Bildempfangsmaterials oder zur Erzeugung von Kopien an ein Bildempfangsmaterial angepreßt und dann wieder getrennt wird.
Es ist bekannt, z. B. aus dem Buch von P. G I a f k i d e s »Photographic Chemistry«, Bd. 2, Fountain ίο Press, Ltd., London, 1960, S. 692 ff., Reliefbilder und Kopien durch Entwicklung belichteter Silberhalogenidemulsionsschichten dadurch herzustellen, daß man den Emulsionsschichten Entwicklerverbindungen einverleibt, welche das Bindemittel der Silberhalogenidemulsionsschichten in den entwickelten Bezirken gerben. Die nicht belichteten und ungegerbten Bezirke der Emulsionsschichten lassen sich dann unter Bildung von Reliefbildern mit warmem Wasser wegwaschen. Zur Durchführung derartiger Verfahren geeignete, gerbend wirkende Entwicklerverbindungen sind beispielsweise Brenzkatechin sowie die aus der USA.-Patentschrift 2 596 756 bekannten Verbindungen 3,4-Dioxydiphenyl; 2,3-Dioxydiphenyl und 5,6,7,S-Tetrahydronaphthohydrochinon. Die Entwicklung der belichteten, eine gerbend wirkende Entwicklerbindung enthaltenden Silberhalogenidemulsionsschichten erfolgt z. B. bei dem aus der USA.-Patentschrift2596756 bekannten Verfahren unter Anwendung von Bädern oder z. B. nach dem aus der deutschen Patentschrift 1 015 313 bekannten Verfahren durch Einwirkung von Wärme.
Da die Oxydationsprodukte der bei den bekannten Verfahren verwendeten Entwicklersubstanzen, z. B. die Oxydationsprodukte des Brenzkatechins, Gelatine oder entsprechende Kolloide nur bis zu einer Entfernung von weniger als etwa 0,01 mm von dem Punkt, an dem das Brenzkatechin oxydiert wird, gerben, d. h. unlöslich machen, ist es nicht möglich, Gelatine in größeren Entfernungen von dem Punkt der Entwicklung zu gerben oder unlöslich zu machen. Infolgedessen ist es auch nicht möglich, Gelatine oder entsprechende Kolloide einer silberhalogenidfreienSchicht durch Einwirkung der durch Entwickeln einer belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht erhaltenen Oxydationsprodukte zu gerben oder unlöslich zu machen. Bei den bekannten Verfahren ist es somit nicht möglich, eine silberhalogenidfreie Schicht auf dem Schichtträger anzuordnen, auf dem das Reliefbild erzeugt werden soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Entwickleroxydationsprodukt-Diffusionsverfahren anzugeben, bei dem Gelatine oder ein entsprechendes Kolloid einer silberhalogenidfreien Schicht durch Einwirkung der durch Entwickeln einer benachbarten belichteten SiI-berhalogenidemulsionsschicht erhaltenen Oxydationsprodukte gegerbt oder unlöslich gemacht wird.
Ein Gegenstand der Erfindung geht von einem Entwickleroxydationsprodukt - Diffusionsverfahren, bei dem ein photographisches Aufzeichnungsmaterial mit einer bildmäßig belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht gerbend entwickelt und zur Erzeugung eines Reliefbildes an eine Kolloidschicht eines Bildempfangsmaterials angepreßt und davon wieder getrennt wird, aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß die gerbende Entwicklung während des Anpressens und mit einer l,4-Dioxyben/olverbindung als Entwicklersubstanz durchgeführt wird und die durch die eindiffundierten Entwickleroxydationsprodukte nicht gehärteten Schichtteile der Kolloidschicht des Bildempfangsmaterials nach dem Abtrennen des Aufzeichnungsmaterials in bekannter Weise ausgewaschen werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung geht von einem Entwickleroxydationsprodukt-Diffusionsverfahren, bei dem ein photographisches Aufzeichnungsmaterial mit einer bildmäßig belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht gerbend entwickelt und zur Erzeugung von Kopien an ein Bildempfangsmaterial angepreßt und davon wieder getrennt wird, aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufzeichnungsmaterial mit einer unter der Silberhalogenidemulsionsschicht sich befindenden pigmentierten, halogensilberfreien Gelatineschicht verwendet und mit einer 1,4-Dioxybenzolverbindung als Entwicklersubstanz entwikkelt wird, worauf die durch die diffundierten Entwickleroxydationsprodukte nicht gehärteten Schichtteile des Aufzeichnungsmaterials in bekannter Weise auf ein Bildempfangsmaterial übertragen werden.
Beide Ausführungsformen des Verfahrens der Erfindung beruhen somit auf der Erkenntnis, daß die Oxydationsprodukte der als Entwicklersubstanzen verwendeten 1,4-Dioxybenzolverbindungen imstande sind, ein Kolloid, z. B. Gelatine, auch in größeren Abständen vom Entwicklungspunkt zu gerben, d; h. zu härten.
Vorzugsweise werden als 1,4-Dioxybenzolverbindungen Hydrochinon, Chlorhydrochinon, Bromhydrochinon, Methylhydrochinon, Toluhydrochinon oder Morpholinmethylhydrochinon verwendet.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung nicht geeignet sind, abgesehen von Brenzkatechin, z. B. so bekannte Entwicklerverbindungen wie Chlorbrenzkatechin, Methylbrenzkatechin, Phenylbrenzkatechin, Morpholinbrenzkatechin, Pyrogallol und Gallussäure.
Durch die Erfindung wird somit erreicht, daß erstens, ausgehend von einem photographischen Aufzeichnungsmaterial mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht, Reliefbilder in einer auf einem Schichtträger angeordneten silberhalogenidfreien Schicht erzeugt werden können und daß zweitens, ausgehend von einem Aufzeichnungsmaterial mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht und einer darunter angeordneten pigmentierten, halogensilberfreien Gelatineschicht, Reliefbilder erhalten werden können, die auf Grund ihrer Stärke zur Herstellung vieler Kopien geeignet sind.
Ein besonderer Vorteil der Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung, bei der ein Aufzeichnungsmaterial mit einer unter der Silberhalogenidemulsionsschicht angeordneten halogensilberfreien Gelatineschicht verwendet wird, besteht darin, daß es möglich ist, die Gelatine auf einen Schichtträger aufzutragen, der Verunreinigungen enthalten oder abgeben kann, welche unter anderen Umständen die Empfindlichkeit und das Schleierniveau einer Silberhalogenidemulsionsschicht nachteilig beeinflussen.
Soll nach dem Verfahren der Erfindung ein Reliefbild erzeugt werden, so wird die bildgerecht belichtete Silberhalogenidemulsionsschicht des Aufzeichnungsmaterials so lange an eine ungehärtete Kolloidschicht, insbesondere eine Gelatineschicht eines Bildempfangsmaterials gepreßt, bis diese von den bei der Entwicklungsreaktion gebildeten Oxydationsprodukten der Entwicklersubstanz bildweise gehärtet ist. Das Bildempfangsmaterial wird dann von dem Aufzeichnungs-
material abgestreift und zur Entfernung der ungehärteten Bezirke mit warmem Wasser gewaschen. Dabei wird ein Reliefbild in der kein Silberhalogenid enthaltenden Kolloidschicht freigelegt.
Sollen nach dem Verfahren der Erfindung Kopien hergestellt werden, so wird ein Aufzeichnungsmaterial verwendet, bei dem die Silberhalogenidemulsionsschicht und eine silberhalogenidfreie Gelatineschicht auf dem gleichen Schichtträger angeordnet sind.
Bei der Entwicklung der Silberhalogenidemulsionsschicht wird die Gelatineunterschicht ebenfalls bildweise gehärtet. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung ist die Menge des Silberhalogenids, die benötigt wird, um ein starkes Gelatinerelief zu erhalten, geringer als die Süberhalogenidmenge, die bisher zur Herstellung eines gewöhnlichen Reliefbiides unter Verwendung eines Aufzeichnungsmaterials mit einer Silberhalogenidemulsionsschicht erforderlich war. Jedoch sollen bei dieser Ausführungsform beide Schichten aus praktisch ungehärteter Gelatine bestehen.
Auch bei der Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung, bei der ein Bildempfangsmaterial mit einer silberhalogenidfreien Kolloidschicht verwendet wird, soll die Kolloidschicht praktisch ungehärtet sein. Auch das Kolloid der Silberhalogenidemulsionsschicht soll praktisch ungehärtet sein, um zu vermeiden, daß gegebenenfalls anwesende Härtungsmittel auf die silberhalogenidfreie Kolloidschicht übertragen werden. Das kein Silberhalogenid enthaltende Kolloid kann bei dieser Ausführungsform außer aus Gelatine aus jedem der bekannten alkalipermeablen kolloidalen Stoffe bestehen, die für photographische Zwecke als Bindemittel für Silberhalogenide bekannt sind.
Die Stärke der Silberhalogenidemulsionsschicht ist nicht kritisch. Sie kann je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck verschieden sein. Zweckmäßig entfallen auf eine Fläche von 0,09 m2 etwa 50 bis 500 mg Gelatine und etwa 100 bis 300 mg Silber.
Die Silberhalogenidemulsionsschicht kann aus bekannten üblichen Silberhalogenidemulsionen, wie Si!- berchlorid-, Silberbromid-, Silberchloridjodid-, Silberchloridbromid-, Silberchloridbromidjodid- und Silberbromidjodidemulsionen, hergestellt werden. Um direktpositive Bilder zu erhalten, können ungehärtete, direktpositive Emulsionen des in der USA.-Patentschrift 3 062 651 beschriebenen Typs benutzt werden. Emulsionen dieses Typs können nicht härtende Verschleierungsmittel, wie z. B. Stannochlorid, Formamidinsulfinsäure od. dgl., zugesetzt werden.
Die als Entwicklersubstanzen verwendeten 1,4-Dioxybenzolverbindungen können in den Silberhalogenidemulsionsschichten oder in den silberhalogenidfreien Schichten untergebracht werden. In diesen Fällen erfolgt die Entwicklung durch Behandlung mit einem alkalischen Aktivatorbad. Die Entwicklung kann jedoch auch dadurch erfolgen, daß das Aufzeichnungsmaterial mit der belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht in ein alkalisches, die Entwicklersubstanz enthaltendes Entwicklerbad eingetaucht wird.
Geeignete Aktivatorbäder bestehen aus z. B. einer wäßrigen Lösung einer alkalischen Verbindung, wie Natriumcarbonat, Natriumhydroxyd, Kaliumcarbonat, Kaliumhydroxyd, Mischungen von Natriumhydroxyd und Natriumsulfit usw. Geeignete Bäder enthalten z. B. 1 °/„ Natriumhydroxyd und 5°/0 Natriumsuliit.
Geeignete Aktivatorbäder werden ι. B. in den USA.-Patentschriften 2 596 754, 2 596 756, 2 725 298, 2 739 890, 2 763 553. 2 835 575. 2 852 371, 2 867 745 beschrieben.
Gegebenenfalls können der Silberhalogenidemulsionsschicht auch bekannte Hydrochinonderivate, welche durch Alkali abspaltbare Gruppen enthalten, die das Hydrochinon während der Lagerung stabilisieren, zugesetzt werden. Diese Derivate spalten bei Einwirkung von Alkali Hydrochinon ab.
ίο Gegebenenfalls kann auch eine Hilfsentwicklerverbindung gemeinsam mit einer 1,4-Dioxybenzol-Entwicklerverbindung verwendet werden, um die Empfindlichkeit der Silberhalogenidemulsionsschicht zu verbessern. Geeignete Hilfsentwicklerverbindungen sind
»5 z. B. die bekannten 3-Pyrazolidon-Entwicklerverbindungen und N-Methyl-p-aminophenolsulfat. Besonders geeignet sind z. B. l-Phenyl-3-pyrazolidon und l-Phenyl-4,4-dimethyl-3-pyrazolidon.
Geeignete Schichtträger für die Silberhalogenid-
ao emulsionsschicht bestehen z. B. aus Folien aus Celluloseestern, wie Celluloseacetbutyrat, Cellulosenitrat, Celluloseacetat und Celluloseacetpropionat, Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyäthylenterephthalat und anderen Polyestern, Polycarbonaten,
»5 Papier, mit Polyäthylen beschichtetem Glassin-Papier, Glas und Metallen.
Die silberhalogenidfreie Kolloidschicht des Bildempfangsmaterials kann ebenfalls auf die verschiedensten Schichtträger aufgetragen werden. Beispielsweise
kann die Kolloidschicht auf eine Metallplatte aus Kupfer, Zink oder Aluminium aufgetragen werden.
Die Silberhalogenidemulsionsschichten können gegebenenfalls chemische Sensibilisatoren, die Empfindlichkeit verbessernde Verbindungen, Reduktionsmittel und Sensibilisierungsfarbstoffe enthalten. Die Emulsionsschichten können ferner blauempfindlich sein oder aus orthochromatischen, panchromatischen oder infrarotempfindlichen Emulsionen bestehen.
Obwohl als Pigment in der silberhalogenidfreien Schicht des Aufzeichnungsmaterials vorzugsweise Ruß verwendet wird, kann jedoch auch jedes andere Pigment oder jeder beliebige Farbstoff verwendet werden, einschließlich solcher Farbstoffe, die mit einer Silberhalogenidemulsion wegen ihrer Wirkung auf das SiI-berhalogenid nicht verträglich sind. Unter »Pigment« ist dabei jeder unlösliche organische oder anorganische Stoff zu verstehen, durch welchen das Bild die erforderliche Dichte erhält.
Als ungehärtete Gelatine ist hier eine Gelatine zu verstehen, die maximal etwa 0,7 g Formaldehyd (100°/0ig) pro 454 g Gelatine oder 7 g Formaldehyd (40°/0ig. verdünnt im Verhältnis 1: 3 mit Wasser) pro 454 g Gelatine in frisch beschichtetem Zustand enthält oder etwa 0,3 g Formaldehyd pro 454 g Gelatine nach einer Lagerdauer von 3 bis 6 Monaten.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erzeugten Relief bilder können gegebenenfalls mit Härtungsmitteln behandelt werden oder mit Verbindungen, welche die Bilder widerstandsfähiger machen, wenn sie zum Druck verwendet werden sollen, oder mit Verbindungen, welche die Bilder gegenüber der Einwirkung einer Ätzlösung schützen, falls die Schichtträger, auf welchem sich die Reliefbilder befinden, geätzt werden sollen.
Die Zeichnung dient der näheren Erläuterung des Verfahrens der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 ein photographisches Aufzeichnungsmaterial, bestehend aus einem Schichtträger 10 und einer be-
lich'etcn photographischen Silberhalogenidcmulsionsscliiclit Il mit einem latenten Bild 14.
I· i g. 2 das gleiche photographische Aufzeichnungsmaterial wie in I- i g. 1. jedoch nach der Entwicklung mit einer der erlindiingsgemäß verwendeten lint wicklersulistanzcn.
F i g. 3 die Übertragung der oxydierten Entwicklersubstanz aus den entwickelten Bildbezirken 14 auf entsprechende Bezirke 12 der Kolloidschicht 13. die auf dem Schichtträger 15 angeordnet ist. »°
F i g. 4 den Schichtträger 15 mit der Kolloidschicht 13 und den gehärteten Bildbezirken 12. nachdem die Kolloidschicht 13 von der Silberhalogcnidcmulsionsschicht 11 abgestreift worden ist. und
F i g. 5 die Bildbezirke 12 aus gehärtetem Kolloid, nachdem der nicht gegerbte Teil der Kolloidschicht 13 ausgewaschen worden ist.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung näher veranschaulichen.
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Beispiel 1
Ein üblicher Filmschichtträger wurde derart mit einer Silberchloridemulsion, die ungehärtete Gelatine als Bindemittel enthielt, beschichtet, daß nach dem Trocknen 100 mg Silberchlorid und 400 mg Gelatine auf eine Trägerfläche von 0.09 m1 entfielen.
Gleichzeitig wurde ein weiterer Filmschichtträger derart mit einer Dispersion von Ruß in ungehärteter Gelatine beschichtet, daß auf =tine Trägerfläche von etwa 0,09 m2 1000 mg Gelatine entfielen und die Gelaüneschicht so viel Ruß enthielt, daß die Schicht nach dem Trocknen eine optische Dichte von 2,0 besaß.
Das Aufzeichnungsmaterial mit der einem Strichnegativ cxponierteji Silberchloridcmulsionsschicht wurde bei etwa 23 bis 24^C 60 Sekunden lang in eine 1 % Hydrochinon und 3 °/„ Natriumsulfat (um ein übermäßiges Erweichen der Gelatine zu verhindern) enthaltende wäßrige Lösung gelegt. Während dieser Zeit wurden von dem Aufzeichnungsmaterial 3,6 g Lösung pro 0.09 irr Schichtträgerfläche absorbiert. Überschüssige Lösung wurde durch Abquetschen entfernt. Gleichzeitig wurde das Bildempfangsmaterial mit der Ruß enthaltenden Schicht bei etwa 23 bis 24 C 60 Sekunden lang in eine wäßrige. 5°0 Natriumcarbonat enthaltende Lösung gelegt. Während dieser Zeit wurden 5,3 g Lösung pro 0,09 m1 Schichtträgerfläche absorbiert. Überschüssige Lösung wurde wiederum durch Abquetschen entfernt.
Die Silberhalogenidemulsionsschicht des Aufzeichnungsmaterials und die Kolloidschicht des Bildempfangsmaterials wurden nun aufeinandergelegt und durch Anwendung von mäßigem, mittels Walzen erzeugtem Druck in innigen Kontakt miteinander gebracht. Dabei trat eine augenblickliche Entwicklung eines Sirichbildes ein. Die beiden Schichten wurden bei etwa 23 bis 24 C 60 Sekunden lang in Kontakt miteinander belassen und anschließend wieder voneinander getrennt. Nach Abspülen mit Leitungswasser wurden sie 15 Sekunden in ein Säureunterbrecherbad gelegt und dann mit Leitungswasser von etwa 43 C ausgewaschen. Die Gelatine der Bildbezirke der Silberhalogenidemulsionssehicht war unlöslich geworden, während die Gelatine der Nichtbildbezirke weggewaschen worden war. In der Kolloidschicht des Bildempfangsmaterials wurde ein unlösliches Spiegelbild erzeugt.
Beispiel 2
Zunächst wurde in folgender Weise ein Aufzeichnungsmaterial hergestellt:
A. Ausgehend von K)O1Og einer 3,1 g Naturgasruß und 4.8 g Gelatine enthaltenden Dispersion sowie 2.0 ml einer 6,7°/oigen p-tert.-Octylphenoxyäthylnatriumsulfonatlösung wurde eine Beschichtungsmasse hergestellt, die derart auf einen Celluloseacetatfilmschichtträger aufgetragen wurde, daß auf eine Schichtträgerfläche von 0,09 m2 10,2 ml entfielen, was einer Beschichtung mit 480 mg Gelatine und 310 mg Ruß pro 0,09 m2 Schichtträgerfläche entsprach.
B. Ferner wurde eine zweite Bcschichtungsmasse, ausgehend von 633 g einer Gelatine-Silberchloridemulsion mit 1 Mol Ag pro 3800 g Emulsion und 170 g Gelatine, 17,0 ml einer 6,7°/0igen p-tert.-Octylphenoxyäthylnatriumsulfonatlösung und 1100 ml einer wäßrigen Lösung von Chlorhydrochinon, hergestellt.
Die Beschichtungsmasse wurde derart über die Gelatine-Rußschicht aufgetragen, daß auf etwa 0,09 irr Schichtträgerfläche 5,0 ml Beschichtungsmasse entfielen, was einer Silberbelegung von 54 mg, einer Gelatinebelegung von 85 mg und einer Chlorhydrochinonbelegung von 30 mg pro 0.09 m2 Schichtträgerfläche entsprach.
Das erhaltene photographische Aufzeichnungsmaterial bestand somit aus einem Schichtträger, einer darauf aufgetragenen ungehärteten, nicht lichtempfindlichen Schicht und einer ungehärteten, lichtempfindlichen Silberchloridemulsionsschicht über der pigmentierten Schicht.
Das Aufzeichnungsmaterial wurde zunächst 1 Sekunde lang mit einer Reflektor-Nitrophotlampe durch ein Strichnegativ von hohem Kontrast belichtet. Daraufhin wurde das belichtete Aufzeichnungsmaterial 20 Sekunden lang in eine 4 0Z0 Kaliumcarbonat und 2°l0 Harnstoff enthaltende Lösung von etwa 31 "C getaucht. Die gerbende Entwicklerverbindung wanderte dabei auch bildweise in die pigmentierte Schicht, in der ebenfalls eine Härtung erfolgte.
Das Aufzeichnungsmaterial wurde nun als Vorlage in einer üblichen Kopiervorrichtung zur Herstellung von Kopien verwendet, indem die beschichtete Seite des Aufzcichnungsmaterials auf Bildempfangsblätter gepreßt wurde. Die ersten Kopien wurden dabei durch übertragung von Teilen der oberen Silberchloridemulsionsschicht erhalten. Nach Übertragung der Silberchloridemulsionsschicht wurden Teile der freigelegten pigmentierten Schicht übertragen. Es wurden etwa 20 Kopien mit schwarzen Bildern gegenüber einem sauberen Hintergrund erhalten. Es ist dies die 3- bis 4fache Anzahl von Kopien, die nach dem in der L1SA.-Patcntschrift 2 596 756 bekannten Verfahren erhalten werden kann.
Beis piel 3
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde mit verschiedenen Entwicklersubstanzen wiederholt. In sämtlichen Fällen, in denen Hydrochinon oder Derivate desselben verwendet wurden, wanderte das Oxydationsprodukt der Entwicklersubstanz und machte die Gelatine in der Ruß enthaltenden Gelatineschicht unter Entstehung von Spiegelbildern unlöslich. In sämtlichen Fällen, in denen Brenzkatechin oder Deri-
vate hiervon verwendet wurden, trat ein Unlöslichwerden der Gelatine nur in den Bildbezirken der Silberhalogenidemulsionsschicht ein, während die Gelatine in der Ruß enthaltenden Gelatineschicht nicht unlöslich wurde und keine Spiegelbilder erhalten wurden, d. h., die Oxydationsprodukte des Brenzkatechins und seiner Derivate wanderten nicht.
Wird die kein Silberhalogenid enthaltende Gelatineschicht auf einen transparenten Träger aufgetragen, kann das entwickelte Bild entweder als normales Bild oder als Spiegelbild gesehen werden, je nachdem, ob die Beobachtung durch den Träger hindurch oder von oben her erfolgt.
B ei s ρ i e 1 4
Dieses Beispiel veranschaulicht das Verfahren der Erfindung unter Verwendung eines photographischen Aufzeichnungsmaterials mit einer verschleierten Silberchloridemulsionsschicht.
Der pH-Wert einer Gelatine-Silberchloridemulsion wurde durch Zugabe von Natriumhydroxyd auf einen Wert von 8,5 eingestellt; Dann wurden 10 mg Zinn-(II) — Chlorid (2 H2O), die in 5 ml Methylalkohol gelöst waren, zu der 1 Mol Silberhalogenid enthaltenden Emulsion zugegeben. Die Emulsion wurde dann 7 Minuten lang auf 800C erwärmt und anschließend auf 400C abgekühlt. Der ρ H-Wert wurde mit Schwefelsäure auf 6,0 eingestellt.
Zu der verschleierten Emulsion wurden die folgenden Komponenten zugesetzt:
1. 0,75 g 2-(p-Nitrostyryl)-6-äthoxychinolinmethiop-toluolsulfonat (gelöst in 75 ml Methylalkohol),
2. 650 g einer lO°/oigen Lösung von Gelatine,
3. 100 ml einer 15°/oigen wäßrigen Lösung von Saponin,
4. 680 g einer O,34°/Oigen Lösung von Bromhydrochinon,
5. 2075,0 ml destilliertes Wasser.
Die so behandelte Emulsion wurde auf einen Celluloseacetatschichtträger derart aufgetragen, daß auf eine Schichtträgerfläche von 0,09 m2 250 mg Silber und 445 mg Gelatine entfielen.
Gleichzeitig wurde ein Filmschichtträger derart mit einer Ruß-Gelatinedispersion beschichtet, daß auf etwa 0,09 m2 Schichtträgerfläche 1000 mg Gelatine entfielen und die optische Dichte der Schicht nach dem Trocknen 2,0 betrug.
Das zuvor durch ein Strichnegativ belichtete lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial und das nicht lichtempfindliche Bildempfangsmaterial wurden beide bei 23 bis 24° C bis 60 Sekunden lang in eine 5°/oige wäßrige Natriumcarbonatlösung eingetaucht. Nach Entfernung überschüssiger Lösung wurden die Blätter durch Anwendung von mäßigem Druck mittels Walzen in innigen Kontakt miteinander gebracht. Die Blätter wurden dabei so aufeinandergelegt, daß sich die beschichteten Seiten berührten. Dabei trat augenblicklich Entwicklung eines positiven Strichbildes ein. Die Blätter wurden bei der angegebenen Temperatur Sekunden lang in Kontakt miteinander belassen, worauf sie getrennt, mit Leitungswasser abgespült, Sekunden lang in ein Säureunterbrecherbad gelegt und zum Schluß mit Leitungswasser bei etwa 43 0C
ίο ausgewaschen wurden. Die Gelatine der direktpositiven Bildflächen erwies sich als sehr unlöslich, während der übrige Teil weggewaschen werden konnte. Das nicht lichtempfindliche Bildempfangsmaterial enthielt ein Spiegelbild aus unlöslicher, Ruß enthaltender Gelatine.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Entwickleroxydationsprodukt-Diffusionsverfahren, bei dem ein photographisches Aufzeich-
*> nungsmaterial mit einer bildmäßig belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht gerbend entwikkelt und zur Erzeugung eines Reliefbildes an eine Kolloidschicht eines Bildempfangsmaterials angepreßt und davon wieder getrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die gerbende Entwicklung während des Anpressens und mit einer 1,4-Dioxybenzolverbindung als Entwicklersubstanz durchgeführt wird und die durch die eindiffundierten Entwickleroxydationsprodukte nicht gehärteten Schichtteile der Kolloidschicht des Bildempfangsmaterials nach dem Abtrennen des Aufzeichnungsmaterials in bekannter Weise ausgewaschen werden.
2. Entwickleroxydationsprodukt-Diffusionsverfahren, bei dem ein photographisches Aufzeich- nungsmaterial mit einer bildmäßig belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht gerbend entwikkelt und zur Erzeugung von Kopien an ein Bildempfangsmaterial angepreßt und davon wieder getrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Auf- Zeichnungsmaterial mit einer unter der Silberhalogenidemulsionsschicht sich befindenden pigmentierten, halogensilberfreien Gelatineschicht verwendet und mit einer 1,4-Dioxybenzolverbindung als Entwicklersubstanz entwickelt wird, worauf die durch die diffundierten Entwickleroxydationsprodukte nicht gehärteten Schichtteile des Aufzeichnungsmaterials in bekannter Weise auf ein Bildempfangsmaterial übertragen werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als 1,4-Dioxybenzolverbindung Hydrochinon, Chlorhydrochinon, Bromhydrochinon, Methylhydrochinon, Tolunydrochinon oder Morpholinmethylhydrochinon verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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