DE1124978B

DE1124978B - Verfahren zur Herstellung von hektographischen Abzuegen

Info

Publication number: DE1124978B
Application number: DER27510A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Ritzerfeld; Gerhard Ritzerfeld
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1960-03-09
Filing date: 1960-03-09
Publication date: 1962-03-08
Also published as: DE1102776B; BE600682A; DE1116970B; DE1124977B; FR1220612A; FR1228458A; DE1149022B; GB883557A; GB922506A; FR79192E; DE1107252B; US3096711A; DE1125451B; BE577586A; DE1112090B; DE1125452B; DE1125450B

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hektographischen Abzügen, bei dem auf einem lichtempfindlichen Material, dessen Silberhalogenidemulsion einen durchleuchtungsfähigen, klebfähig zu machenden Stoff, z. B. die Leukobase eines Triphenylmethanfarbstoffes, enthält, eine photographische Reproduktion erzeugt wird. Hierbei wird von diesem Material auf photographischem Wege in gehärteter Gelatine als Druckform ein positives Reliefspiegelbild des Originals unter Anwendung des Herschel-Effektes gebildet.

Das Verfahren betrifft eine weitere Ausbildung des Verfahrens nach Patent 1102 776.

Nach dem im Hauptpatent beschriebenen Verfahren wurde eine unter Anwendung des Herschel-Effektes im Reflexwege oder Durchleuchtungswege belichtete Papierdruckform mit einer Gelatineschicht an den Bildstellen gerbend entwickelt, die nichtgehärtete Gelatine an den bildfreien Stellen durch Reinigung entfernt und der nichtfärbende Farbstoff durch Oxydationsmittel und Säureeinwirkung aktiviert.

Es ist ferner vorgeschlagen worden, den Oxydations- und den Säurevorgang unter Hinzufügung eines Fällungsmittels in einer Badbehandlung auszuführen.

Die nach diesem Verfahren erhaltene hektographische Spiegelbilddruckform hatte den Nachteil, daß die Druckform ziemlich kurzfristig nach ihrer Erstellung mit einer alkoholischen, vorzugsweise neutralen Abzugsflüssigkeit abgezogen werden mußte. Langfristigere Unterbrechungen machten ebenfalls Schwierigkeiten.

Das Verfahren hat insbesondere den Zweck, diese Mängel zu beseitigen und auch gegebenenfalls eine kombinierte Anwendung des alten und neuen Verfahrens zu gestatten.

Erfindungsgemäß besitzt die verwendete Druckform unter der den durchleuchtungsfähigen, klebfähig zu machenden Stoff und die Silberhalogenide enthaltenden Gelatineschicht auf dem Druckformträgermaterial eine zweite Kolloidschicht, z. B. aus Gelatine. Diese enthält zwar Silberhalogenide, jedoch keinen klebfähig zu machenden Stoff, und nach gerbender Entwicklung der Druckform wird diese mit einer vorzugsweise wäßrigen Lösung einer Verbindung, z. B. bestehend aus einem Oxydationsmittel, einer Säure und gegebenenfalls einem Fällungsmittel, behandelt. Dies macht den in der oberen Silberhalogenidemulsion der Druckform vorhandenen latenten Klebstoff klebfähig und wird die Druckform anschließend unter Anwendung von Druck mit der Schichtseite eines hektographischen Farbblattes in Kontakt gebracht. Bei Trennung der Druckform von dem hektographi-Verfahren zur Herstellung
von hektographischen Abzügen

Zusatz zum Patent 1102 776

Anmelder:

Wilhelm Ritzerfeld,

Berlin-Dahlem, Schorlemerallee 14,

und Gerhard Ritzerfeld,
Berlin-Grunewald, Franzensbader Str. 21

Wilhelm Ritzerfeld, Berlin-Dahlem,

und Gerhard Ritzerfeld, Berlin-Grunewald,

sind als Erfinder genannt worden

sehen Farbblatt geht die Farbstoffschicht des Farbblattes an den Bildstellen infolge der Klebkraft auf die Druckform über. Die obere, den klebenden Stoff enthaltende Gelatineschicht geht an den bildfreien Stellen infolge ihrer Klebkraft gegenüber dem Farbblatt und infolge des fehlenden Klebstoffgehalts der unteren Kolloidschicht auf das hektographische Farbblatt über.

Zur Verstärkung der Klebkraftwirkung können außer in dem eigentlichen, die Klebwirkung erzeugenden Behandlungsbad auch bereits in der Entwicklerflüssigkeit organische Fällungsmittel, wie z. B. Natrium-Salicylat, enthalten sein.

Das Verfahren löst in verblüffend einfacher Weise das Problem der photographischen Erstellung eines umdruckfähigen Spiegelbildoriginals, und es wird bei diesem Verfahren die Beseitigung der Gelatineschicht — sei es durch mechanische Reinigung in einem Reinigungsbad oder durch Abheben mit einem Papierblatt — überflüssig.

Nach erfolgter Ablichtung wird allein durch die Behandlung mit zwei Behandlungsflüssigkeiten das photographische hektographische Spiegelbild erzeugt. Es kommt jedoch bei dem Verfahren nicht entscheidend darauf an, ob mit zwei, drei Bädern oder sogar bei günstiger Wahl der Stoffe nur mit einem Bad gearbeitet wird, sondern daß durch die verwendeten Flüssigkeiten das beanspruchte Verfahren aus-

209 5W93

Claims

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geführt werden kann und die erstrebte Wirkung er- nylfarbstoffes, enthält, eine photographische Rezielt wird. . produktion erzeugt wird, wobei von diesem Ma-Nachfolgend wird ein Beispiel für die Zusammen- terial auf photographischem Wege in gehärteter setzung des Entwicklerbades und des Klebstoffbades Gelatine als Druckform ein positives Reliefspiegelgegeben: 5 bild des Originals unter Anwendung des Herschel-

Beispiel für Entwicklerbad ff*? ^^ldet ™5^α' ,«f. ^Pf^nt ¹ ¹⁰² ™'

^F dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete

Lösung A Druckform unter der den durchleuchtungsfähigen,

Wasser 1000 cm³ klebfähig zu machenden Stoff und die Silberhalo-

Brenzkatechin 3,0 g io genide enthaltenden Gelatineschicht auf dem

Natriumsulfit (krist.) 0,2 g Druckformträgermaterial eine zweite Kolloid-

schicht, z.B. aus Gelatine, besitzt, welche zwar

*-°sungl5 Silberhalogenide, jedoch keinen klebfähig zu

Wasser 1000 cm³ machenden Stoff enthält und nach gerbender Ent-

Kaliumcarbonat 16,0g 15 wicklung der Druckform diese mit einer vorzugs-

Natriumsalicylat 20,0 g weise wäßrigen Lösung einer Verbindung, z. B.

Zum Gebrauch wird ein Teil A mit einem Teil B bestehend aus einem Oxydationsmittel, einer Säure

gemischt. ^und gegebenenfalls einem Fällungsmittel, behan-

■ t> · · 1 λ· in 1. μ. j ' delt ^wi^rd₃ die den in der oberen Silberhalogenid-

Beispiel fur Klebstoffbad _{30 emmsion der} Druckform vorhandenen latenten

Natriumdichromat 13,0 g Klebstoff klebfähig macht und die Druckform

Aminosulfosäure 47,0 g anschließend unter Anwendung von Druck mit

Natriumnitrat (krist.) 5,0 g der Schichtseite eines hektographischen Farbblat-

Natriumphosphat (primär) 70,0 cm³ tes in Kontakt gebracht wird und bei Trennung

Wasser 5,0 g 25 der Druckform von dem hektographischen Farbblatt die Farbstoffschicht des Farbblattes an den

PATENTANSPRUCH: Bildstellen infolge der Klebkraft auf die Druckform übergeht und die obere, den klebenden Stoff

Verfahren zur Herstellung von hektographi- enthaltende Gelatineschicht an den bildfreien sehen Abzügen, bei dem auf einem lichtempfind- 30 Stellen infolge ihrer Klebkraft gegenüber dem liehen Material, dessen Silberhalogenidemulsion Farbblatt und infolge des fehlenden Klebstoffeinen durchleuchtungsfähigen, klebfähig zu ma- gehalts der unteren Kolloidschicht auf das hektochenden Stoff, z.B. die Leukohase eines Triphe- graphische Farbblatt übergeht.

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