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4. Jeder Farbträger wird mit dem Bildgrund in Übereinstimmung gebracht, wobei ein Aufnehmen der Farbe verhindert wird, so dass die Farbe nicht verschmieren kann und ein Verwischen des Bildes durch vorzeitige Farbenaufnahme nicht stattfinden kann. Dies kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Beispielsweise, indem die beiden Oberflächen offen aufeinandergebracht, mit dem Auge eingestellt und sodann befeuchtet werden. Ein anderer Weg ist der, die beiden Flächen zeitweise während des Einstellen zu trennen. In diesem Falle sind sie bereits befeuchtet ; die Einstellung wird gesichert durch genaues Beschneiden der Farbträger und Einstellung in festen Lehren.
5. Die Aufnahme der Farbe beginnt, wenn der Farbträger und der Bildgrund in Gegenwart von Feuchtigkeit in Kontakt miteinander sind, wobei ein Verschieben oder eine Bewegung ausgeschlossen sein muss. Es muss ein inniger Kontakt für einige Minuten vorhanden sein. Hier können Quetschrollen benutzt werden, doch ergibt ein Plattendruck einen innigeren Kontakt und verhindert ein Verwerfen. Die Farbe geht leicht vom Farbträger auf den Bildgrund über. Ein lösbares. die Lösung erleichterndes Agens, das der Gelatine des Bildgrundes beigegeben wird, unterstützt die Übertragung, die Farbe wird sodann fixiert und mehr oder weniger unlöslich gemacht.
6. Wenn der Farbabklatsch beendet ist, weiden die beiden Teile voneinander getrennt.
Der Farbträger wird zum Farbbad zurückgebracht und der Bildgt und wird getrocknet, wenn er mit dem nächst en Farbträger zusammengebracht werden soll. In diesem Falle wird Farbträger und Bildgrund in abwechselndem Kontakt getrocknet, um die Übertragung zu vervollständigen und ein Verwerfen des Papiers zu verhindern. Der Bildgrund ist sodann fertig. um ein Bild von anderer Farbe aufzunehmen.
7. Der zweite, vierte, fünfte und sechste Vorgang können für jedes Bild wiederholt werden, Der teilweise fertiggestellte Bildgrund wird nut einem anderen Farbträger genau eingestellt,
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könnte das erste Bild ein gewöhnlicher Blaudruck sein oder das letzte Bild könnte durch Aufbringen eines besonderen Films erzeugt werden. Das vorliegende Verfahren betrifft vor allem die Herstellung des Mittelbildes.
8. Das fertige Ferbenbild in natürlichen, Farben muss nachfixiert werden. Hiezu kann ma'n einen besonderen Lack aufbringen oder auch den fertigen Druck in ei--ni speziellen Fixierbad behandeln, dessen Zusammensetzung später erläutert werden wird.
Es sollen nun die umrissweise beschriebenen Stufen des Verfahrens im einzelnen Dälwr beschrieben werden.
Der Zweck des Farbträgers ist, Farbe wahlweise aus dem Bad aufzunehmen und ein
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trägers wird eine durchsichtige Zelluloidplatte benutzt, die mit doppeltchromsaurer Gelatine bedeckt wird und mit der Zelluloidseite am Negativ exponiert wird. Hierauf wird die unbelichtete Gelatine in warmem Wasser aufgelöst. Dieses photographische Relief ist ein farbloses Positiv und kann sehr niedrig und dünn gehalten werden durch Einfügung von etwas Silberbroriid und einer nicht empfindlichen Farbe in die Gelatine, die beide den Durchtritt von Licht verhindem.
Dieses Relief, d. h. der Farbträger wird sodann in einem flüssigen Farbbad mit einer der Wah1farben eingefärbt. Das Relief nimmt die Farbe nach Massgabe der Dicke der Gelatine auf und es entsteht so das monochromfarbige Bild. Die Einfärbung erfolgt bis zu einer gewissen Farbtiefe. Findet man, dass eine Überfärbung erfolgt ist, so kann die Farbe durch Wässern abgeschwächt werden. Der Charakter der Farben und die Methode der Regelung der Farbtiefe soll später noch erläutert werden.
Es soll nun die Einstellung des Farbträgers auf den Bildgrund beschrieben werden. Diese muss vorgenommen werden, bevor die Farbenabgabe erfolgt und die letztere wird während der Einstellung verhindert. Dieser Vorgang ist von grösster Wichtigkeit und eine genaue Einstellung
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Die Einstellung unter Verhinderung des Abfärhens kann auf verschiedene Weise erreicht werden :
Der Farbträger und der Bildgiund meiden mit üblicher Oberfächenbeuhrung und in offenem Zustande aufeinandergebracht ; die Anfeuchtung erfolgt, nachdem die Einstellung beendet ist. Es ist nicht schwierig, den Duck mit dem durchsichtigen Farbträger durch Einstellung nach Augenmass in Übereinstimmung zu'bringen. Die beiden werden mit einem feuchten Blatt zwischen Gummiblätter gebracht; bei der Vereinigung wird auf die Rüdseite des BUdgrundes
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welchem ein mit Wasser gesättigtes Löschblatt sich befindet.
Die sämtlichen Teile werden miteinander vereinigt und hierauf zusammengepresst, wobei der flache druck einer Tiegeldruckpresse mit Kraftantrieb vorgezogen wird. Dieser Druck wird etwa 10 Minuten ausgeübt. Die
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frisch befeuchtet werden. Der Vorgang kann geändert werden dutch Aufbringen des feuchten Blattes auf den beweglichen Tiegel der Prize oder auf einen schwenkbaren Pressdeckelrahmen.
Ein zweiter Weg für die Einstellung ist del folgende : Statt den Farbträger und den Bild-
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im Formbett der Presse und den anderen auf dem Tiegel der Presse unterbiiBgt. Beiselsfise kann der Bildgrund auf dem beweglichen Tiegel befestigt werden, während jeder Harbträger im Bett in einer vorbestimmten Lage angeordnet wird. Sobald er genau eingestellt ist, wird der
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abgabe vor sich geht.
Ein dritter Weg, um den Farbträger und den Bildgrund während der Einstellung auseinander zu l'alten, ist der, zwischen ihnen ein provisorisches Trennungsglied einzulegen. Hiefür kann ein dünnes transparentes Kollodiumblatt als Zwischenlage benutzt werden, die nach der Einstellung entfernt wird. Es wird vorgezogen, eme Flüssigkpitsschicht als trennendes Glied zu benutzen ; beispielsweise dient dazu eine Schicht augesäuerten Wassers, die die Abgabe von Farbe während der Einstellung verhindert. Zur Entfernung des Wassers können dann Quetsch-
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weise eine Zuckerlösung benutzt werden. Es wird jedoch vorgezogen, eine 10%ige Löcung 30%iger Essigsäure zu verwenden.
Ohne diese Massnahme würde zwischen dem Farbträger und dem Bildgrund während der Einstellung Farbe übergehen, die ein unregelmässiges Einfärben und einen Verlust an Farbe zur Folge haben würde ; dies wird durch die angegebene Verfahrensart verhindert.
Die Einstellung durch das Auge kann eqbehrt werden durch ein vorheriges Beschneiden oder Perforieren aller Farbträger in genauer Einstellung; es genügt hiebei, zwei Seiten zu be-
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Papier wird sodann mit angesäuertem Wasser getränkt, worauf der erste Farbträger mit der Schichtseite nach unten auf den Bildgrund gebracht wird. Die trennende Flüssigkeit verhindert vorläufig em Abfärben, während die beiden Teile schnell eingestellt werden. Es kann hierauf eine Klammer an einer Ecke angebracht werden, worauf der Träger und der Bildgrund nebst der Tragplatte durch unter hohem Druck stehende Gummiwalzen geführt werden. Ein unmittelbarer
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Farbträger und der Bildgrund mit ihren Flächen bei Gegenwart von Feuchtigkeit in Kontakt sind.
Der Bildgrund kann aus irgend einem flachen Stück bestehen, das fähig ist, die Farben aufzusaugen. Es wird vorgezogen, eine durchlässige halbdurchsiehtige Rückseite, beispielsweise mit Gelatine bedecktes Papier zu verwenden. Die Gelatine soll so gehärtet werden, dass sie in
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tragung enthalten.
Die benutzten Farben sollen Wenig oder gar keine Affinität zur Gelatine besitzen, beispielsweise kann man gewisse saure Farben, verwenden, und zwar vorzugsweise solche, die durch die Beize in unlösliche Farben übergeführt werden.
Insbesondere sind für die Benutzung bei dem vorliegenden Dreifarbenverfahren folgende Farben tauglich :
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Lösung von Natriumthiosulfat (100 g) und Alaun (6 g) in (einem Liter) Wasser, die frisch ge- mischt sind, gebeizt werden, wobei die Lösung allmählich erwärmt wird, während das Papier sich in ihr befindet, bis sie reichlichen Niederschlag abscheidet. Das Papier hat man sodann in öfters gewe hseltem Wasser zu waschen, abtropfen zu lassen und zu trocknen.
Wenn die Farbenabgabe unter Tiegeldruck erfolgt, so ist eine Veränderung der Einstellung unmöglich, die sonst durch Verweilen oder eine andere Formveränderung des Bildgrundes ein- treten könnte. Wird starker Walzendruck verwendet, so können die Teile doch während der
Farbenabgabe unter Pressendruck gehalten werden. Der Walzendruck soll ausserordentlich hart sein, jedenfalls so hart, dass, wenn die Gelatine ungehärtet wäre, der druck die feuchte Gelatine entweder auf dem Relief ankleben lassen oder zerquetschen und zerbröckeln würde. In jede'm
Falle würde ein gewöhnlicher Gelatinedruck hiebei zerstört. Die verwendete ausserordentlich harte Gelatine verhindert eine derartige Zerstörung.
Die Kombination der ausserordentlich harten
Gelatine mit dem hohen Druck ist sehr wichtig und findet praktische Anwendung für Gelatine- drucke auf Glas wie auf Papier ; sie sichert ein inniges Aufeinanderpressen. Die Härte der Gelatine kann erhöht werden durch Tränken mit Formalin und Trocknen ohne Waschung. Eine formalin-
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der nunmehr genau mit dem zweiten Farbträger eingestellt werden muss, unter Verhinderung einer vorzeitigen Farbübertragung. Nach der Einstellung erfolgt in. der angegebenen Art die Farbenabgabe der zweiten Farbe auf den Bildgrund ohne. Verwischen. Bildgrund und Trauer werden nunmehr wieder wie vorher getrennt. Nach jeder Trennung können d'e Träger wieder
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erzeugtwerden.
Beim Herstellen mehrerer Bilder kann das Verfahren beschleunigt werden durch Benutzung zweier oder mehrer Träger jeder Farbe und durch Verwendung einer Anzahl von Pressen oder Rollen.
Für die Herstellung künstlerischer Photographien ist ein gewisser Spielraum für Ab- änderungen gegeben. Beispielsweise können die Farbträger mittels eines Pinsels an gewünschten
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Färbung des Bildes durch Änderung der Tiefe einer oder mehrer Farben richtigstellen. Statt die drei Bilder mit vollständiger Deckung übereinander zu lagern, kann auch die Fläche des Bildgrundes unterteilt werden und jede Farbe auf bestimmten Teilflächen desselben aufgebracht werden.
Nachdem nunmehr der vielfarbige bilddruck erzeugt ist, kann derselbe dauerhaft gemacht werden durch Schützen des Bildes gegen Feuchtigkeit. Zu diesem Zweck kann das vollendete Bild mit einem Amyl-Azetat-Kollodiumlack bedeckt werden oder auch in einem Fixierbad
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werden.
Dieses weitere Verfahren besteht in einer zusätzlichen Kontrolle der Farbentiefen und kennzeichnet sich durch Anwendung eines genau zusammengesetzten Waschbades. Ein solches Hilfsbad ist vorzugsweise zusammengesetzt aus verdünnter Essigsäure und besitzt eine genau bestimmte Stärke, die mit Bezug auf die gewünschte Farbentiefe festgesetzt wird.
Man hat gefunden, dass eine 5% ige Lösung von Essigsäure die Farbe an einer Bildunterlage etwas abschwächen kann, die eben die richtige Stärke hat, um durchscheinend zu sein. Die Abschwächung der Fe. rbe verläuft indessen tis zu einem bestimmten Grenzpunkt, welcher genau abhängt von dem Säuregrad des Bades. Ein schwächeres Bad velulsacht eine bis zu einem be-
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Das Verfahren besteht darin, die Gelatinereliefe in Farbbädern zu färben, welche der Abgal, e von Farbe in einem gewissen möglichen Überschussverhältnis angepass5 sind und das nachträglich in dem Hilfsbad von verdünnter Essigsäure ausgewaschen wird. Dieses Hilfsbad dient einerseits zum Auswaschen des Farbenüberschusses und andererseits zum Abschwächen der Farbentiefe bis auf die gewünschte Stärke.
In der Zeichnung sind einige Platten und Vonichtungm zur Ausfüllung des Verfahrens dargestellt, und zwar in vergrössertem Massstabe. Fig. 1 zeigt die Ansicht eines Farbträgers mit seinem im Gelatinerelief erzeugten Positivbilde, Fig. 2 ist ein vergrösseiter Schnitt nach der
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halten, bis der volle Druck auf die Teile einwirkt, nachdem solche genau eingestellt worden sind.
Das Bildblatt 14 kann auch auf dem Tiegel nach derin Fig. 7 dargestellten AI t mit Hilfp der Klammern 26 befestigt werden. Vermöge dieser Einrichtung wird das Bildblatt im Abwärts-
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beschnittene Ecke jedes Farbträger 11 besitzt und eine Führung 32 für die beschnittene Kante.
Die Platte besitzt ferner eine Klammer 33, unter welcher das Bildblatt 14 nebst einem Farbträger 11 eingesetzt wird unter Zwischeneinfügung einer Flüssigkeitsschicht. Beim Durchziehen der Platte 30 durch ein elastisches Walzenpaar 35 und 36, wie in Fig. 12 dargestellt, hält jene Klammer 33 die Teile 11, 14 zusammen. Durch die Wirkung der Walzen wird die Trennflüssigkeit 34 zunächst ausgequetscht und gleichzeitig werden die beiden Glieder in innige Berührung gebracht, so dass die Farbenübertragung stattfindet.
Es ist selbstverständlich, wie jedes der beschriebenen Verfahren, welches man auch unter denselben wählen mag, wiederholt so benutzt wird, dass das Bildblatt 14 an seiner Gelatineschichtseite den Aufdruck von den drei Farbträgern 11 nacheinander empfängt, wodurch dann schliesslich das Gesamtbild hervorgebracht wird.
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Verfahren zur Übertragung von Farben tragenden Kopien auf ein einziges das Gesamtbild aufnehmendes, mit einer dünnen Gelatineschicht überzogenes Blatt durch Farbstoffübertragung bei genauester Bilddeckung, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Einstellung der Bilddeckang n. itte ! s eines trockenen Farbträgers auf einem gleicherweise trockenen Bildblatt erfolgt, wobei das Eintränken und Aufsaugen nachher durch Anfeuchtung unter der Presse bewirkt wird, oder dass die Einstellung bei feuchtem Farbträger und feuchtem Bildblatt erfolgt, während zwischen den Schichten von Bildblatt und Farbträger ein Zwischenraum verbleibt, der durch Luft oder eine später zu entfernende Trennschicht gebildet wird.