DE1593058A1 - Verfahren zur Herstellung von 6alpha,16alpha-Dimethyl-4-pregnen-3ss-ol-20-on - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 6alpha,16alpha-Dimethyl-4-pregnen-3ss-ol-20-on

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DE1593058A1 DE19661593058 DE1593058A DE1593058A1 DE 1593058 A1 DE1593058 A1 DE 1593058A1 DE 19661593058 DE19661593058 DE 19661593058 DE 1593058 A DE1593058 A DE 1593058A DE 1593058 A1 DE1593058 A1 DE 1593058A1
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Description

P 15 93 058.2 S. M e r c k IKQQHKQ (früher: M 70 493IVb/12o)
Akti enge sell schaft > 3 ^ 0 U 0 0 -*■
Darmstadt 29. Juli 1966
Verfahren zur Heratellung von 6a,16a-Dimethyl-4~pregnen-3ß-Ql-2Q-Qn.
Se wurde gefunden, daß das bisher noch nicht beschriebene 6a,16a-Dimethyl-4-pregnen-3ß-ol-20-on (I) eine ausgezeiohnete antiöstrogene Wirkung besitzt. Beispieleweise übertrifft es die antiöstrogene Wirkung des 6a,16a-Dimethyl~ progesteronc um das 2- bis 3fache.
Die Verbindung I kann dementsprechend ale Arzneimittel auoh als Zwischenprodukt zur Herstellung weiterer Arzneimittel verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 6a,16a-Dimethyl-4-pregnen-3ß-ol~20-on (i), das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) eine funktionell abgewandelte 20-Ketogruppe eines entsprechenden Derivate in üblicher Weise wie durch Solvolyee in Freiheit setzt oder daß man
b) 6a,l6a-Dimethylprogesteron mit Natriumborhydricl in Pyridin oder in wasserfreiem Ieopropanol umsetzt oder daß man
o) ein 3S»20-Diaoyloxy-6a,16a-dimethyl-17ahydroxy-4-pregnen mit Zink behandelt und das Produkt anschließend mit einer starken Base oder einer starken Säure hydrolysiert.
Man kann die Verbindung I durch Solvolyee, vorzugsweise Hydrolyse, eines entsprechenden funktioneilen 20-Ketoderivats erhalten. Bevorzugte Ketoderivate sind das Semioarba*
BAD OWGlNAL <=> 2 ■=·
009816/17 82
eon und dae Äthylenketal. Das Semicarbazon ist in an eich bekannter Weise aus 6a,16a-Dimethylprogeeteron erhältlich, In dta man zunächst dessen 3-Ketogruppe als Bnamin blockiert, hierauf alt Semioarbazid umsetzt, die 3-Ketogruppe mit verdünnter Säure wieder in Freiheit setzt und anschließend beispielsweise mit Natriumborhydrid reduziert. Bas Äthylenketal ist z.B. durch Ketalieierung des 6,16a-Dimethyl-5-pregnen-3ä-ol-20-one sowie nachfolgend· Oppenauer-Oxydation und Reduktion in 3-Stellung zugänglich. Weitere geeignete funktionelle Derivate der Verbindung I sind andere Ketale, z.B. das Dimethyl-, Diäthyl-, Propylenketal, ferner Thioketale (Äthylen-, Propylen-, Dimethyl-, Diäthylthioketal), Hemithioketale (Äthylen-, Propylen-, Dimethyl-, Diäthylhe ai thioketal), Thloenoläther, das Oyanhydrin, das Oxim, das Phenylhydrazon und Girard-Derivate (z.B. das Girard-S-Derv vat).
Die Solvolyse der genannten 20-Ketoderivate erfolgt in üblicher, in der Literatur beschriebener Weise. Die Ketale werden vorzugsweise durch Behandeln mit verdünnten Säuren, gespalten. Geeignete Säuren sind beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Perchlorsäure, Phosphorsäure, p-Toluolaulfonsäure, Oxalsäure, Essigsäure sowie auch Lewi3säuren wie Bortrifluorid-Ätherat. Üblicherweise verwendet man zusätzlich ein inertes Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Aceton, Dioxan, Äther, Tetrahydrofuran, Benzol, Chloroform oder Methylenohlorid oder Gemisohe dieter Lösungsmittel, gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser. Essigsäure kann gleichzeitig als Reagens und al;; Lösungsmittel dienen, Dis Spaltung erfolgt bereits bei Raumtemperatur, jedooh kann man auoh bei Temperaturen bis zur Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels arbeiten. Je nach den angewandten Bedingungen 1st die Umsetzung nach einigen Minuten bis 24 Stunden beendet O
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Thioketale und Thioenoläther werden zweckmäßig durch Behend tin alt Queckeilberchlorid/Cadraiumcarbonat bei Raum« temperatur oder unter Erwärmen, vorzugsweise In wäeeerigera Aceton, oder aber durch Hydrolyse alt verdünnter Salzsäure oder Sohwefeleäure gespalten, Hem!thioketale durch die gleichen Säuren, alt ^uecksilberchlorid oder mit Raney-Hickel, s.B. in Essigsäure, in Gegenwart von Hatriuaacetat. Auch Semioarbazon, Oxime, Fhenylhydrazon und Girard-T-Derivate können in saurem Medium gespalten werden, das Cyanhydrin dagegen mit Basen wie metfrstnolieehem Kaliummethylat oder Fyridln. Bs lot auch abglich, die Spaltung in Gegenwart einer Carbcnylverbir.ducg vorzunehmen, die mit dem freigesetzten Reagens ihrerseits unter Bildung des entsprechenden Derivats reagiert. So, wird das Semicarbazon besondere vorteilhaft durch Behandeln mit Brenztraubensäure in die freie Ketoverbindung übergeführt. Man arbeitet etwa in wässerigem Dioxan oder wässeriger Essigsäure bei Raum" temperatur oder, zweckmäßiger, bei höheren Temperaturen V.ο sum Siedepunkt des Lösungsmittels.
Die Verbindung I 1st ferner erhältlich durch selektive Reduktion des 6a,16a-Di«ethyl-progeeterons mit Matrlumborhydrid entweder in Pyridin oder in wasserfreiem Isopropanol bei Raumtemperatur, unter diesen Bedingungen wird die Ketogruppe in 20-Stellung im wesentlichen nicht angegriffen, und man erhllt naoh Reaktionsseiten zwischen etwa 4 und 24 Stunden die gewünschte Verbindung I.
weiterer Weg zur Herstellung der Verbindung I besteht darin, daß man ein 3fi«20-Diacyloxy-6a,16a'-dlmethyl-17ahydroxy-4-pregnen rait Zink behandelt und anschließend das erhaltene Produkt hydrolysiert. Als Auspangsprodukt ist in erster Linie die 3ß»2O-Diacetoxyverbindung geeignet. Man sublimiert entweder in Gegenwart von Zinketaub (Serlni-Logemann-Reaktion) bei Temperaturen zwischen 150 und 200, vorzugsweise um 180°, unter vermindertem Druck, oder man
BAD ORiGSNAL 009816/1782 ~4~
kocht das Ausgangeraaterial einige Stunden mit Zinketaub in Toluol oder einem ähnlichen inerten lösungsmittel. Bei der Umsetzung tritt Inversion an 0(17) ein. Das erhaltene 3ß-Acyloxy-6a,16a-dimethyl-17-iBO~4-pregnen-20-on wird anschließend durch Behandeln Bit einer starken Base oder einer starken Säure verseift und gleichseitig an 0(17) iaomerisiert. Zweckmäßig verwendet man methanolische oder äthanolieche Natron- oder Kalilauge und erhitzt 1 bis 4 Stunden «um Sieden.
Sie Isolierung der Verbindung I aus den erhaltenen Reaktionen gemischen erfolgt in üblicher Weise durch Extraktion, Kristallisation und/oder Chromatographie.
Die neue Verbindung kann im Gemisch mit üblichen Arzneimittelträgern in der Human- oder Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägereubatanzen kommen solche organischen oder anorganischen Stoffe in Frage, die für die parenterale, enterale oder topikale Applikation geeignet sind und die mit den neuen Verbindungen nicht in Reaktion trten, wie beispielsweise Wasser, pflanzliche öle, Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesium«tearat, Talk, Vaseline, Cholesterin. Zur parenteralen Applikation dienon insbesondere Lösungen, vorzugsweise ölige odtr wäßrige Lösungen, sowie Suspensionen oder Emulsionen. Für die enterale Applikation können ferner Tabletten oder Dragees, für die topikale Anwendung Salben oder Cremes, die gegebenenfalls sterilisiert oder mit Hilfestoffen, wie Konservierun^e-s Stabilisierungen oder Netzmitteln odsr Salzen zur Beeinflussung des osmotlsohen Druckes oder mit Puffersubstanzen versetzt sind, angewendet werden.
6a,16a-Dimethyl-4-pregnen-3ß-ol-2O-on wird in Dosierungen von 0,1 bis 50 ag, vorzugsweise 0,5 bis 5 mg, verabfolgt.
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— 5
Beispiel 1
0,72 g 6a,16a-Dimethyl-4-pregnen-3fl-ol-20-on-20-semicarbazon (erhältlich durch Reaktion von 6a,I6a-Dimethylprogesteron mit Pyrrolidin In Methanol zum 3-Bnamin, Überführung desselben in sein 20-Semicarbaaon, selektive Säurehydrolyse zu 6a,16a-Dimethyl-progesteron-20-semicarbason und Reduktion mit Natriumborhydrid in Methanol) werden in einem Gemisch aus 12 ml Dioxan, 6 ml Wasser und 0,5 al Brenztraubensäure 20 Minuten auf 95° erhitzt. Das Reaktionen gemisch wird alt Wasser verdünnt und mit Methylenchlorid extrahiert. Die Extrakte werden mit Wasser gewaschen und eingedampft. Aus dem Rückstand kristallisieren Mit Petroläther 0,51 g 6a,16a-Dimethyl-4-presnen-3ß-ol-20-on. P, 131-134° (aus Aceton/Petroläther)j /£7n + 90,7° (Dioxan),
Beispiel 2
Die Lösung von 0,4 g 6a,16a~Dimethyl-4-pregnen-3ß-ol-20-on-20-äthylenketal (hergestellt durch Eetallsieren von 6,16a-Dimethyl~5-pregnen-33~ol-20-on mit Athylenglykol in Benzol, Oxydation zum 4-En-3-on mit Cyclohexanon/Aluciiniumisopropylat UDid Reduktion der 3-Ketogruppe mit Lithiumaluminiumhydrid oder Natriumborhydrid) und 20 mg Oxalsäure in 30 ml Äthanol wird 36 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann wird alt wässeriger Ammoniaklösung neutralisiert, unter vermindertem Druck eingeengt und mit Wasser verdünnt. Das ausgeschiedene 6a,l6a-Dimethyl-4-pregnen-3ß-ol~20-on wird abgesaugt (0,38 g) und aus Aceton/Petroläther umkristallisiert. P. 131-134°α
Beispiel 3
2,3 g eajiea-Dimethyl^-pregnen^ß^a^O-triol^^O-diacetat (erhältlich durch Reduktion von 6a,l6a-£i!&ethyl-17a^ aoetoxy-progesteron mit Lithiumaluminiumhydrid und nachfolgende Acetylierung) werden mit 40 g Zinketaub bei
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180°/0,03 am eublimiert. Dae Sublimat wird mit 200 al Äthtr aufgekocht und filtriert. Das eingedampfte Filtrat wird in 100 ml 5^iger aethanolischer Kalilauge 2 Stunden as Rückfluß erhitzt'. Die Lösung wird unter vermindertem Druck auf ein kleines Volumen eingeengt und mit etwa 100 ml Waseer ▼ereetet. Die erhaltene Suspension wird mit Methylenchlorid extrahiert, die Extrakte werden eingeengt. Aus dem Rückstand kristallisieren 0,41 g 6a,l6a-Dimethyl-4-pregnen-3B-ol-20-on von» ?. 131-134°o
Beispiel 4
Die Lösung von 1,0 g 6a,16a-Dimethyl-progesteron in 200 ml wasserfreiem Isopropanol wird mit 125 mg Hatriumborhydrid 15 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Nach Zugabe Ton 500 ml Wasser wird mehrmals mit Methylenchlorid ausgeschüttelt. Der eingedampfte Extrakt wird auf eine mit Kiese-Igel H?25+ + -gg (Ε, Merck AG) beschichtete Glasplatte (20 χ 100 cm) aufgetragen. lach dreimaliger Entwicklung der Platte alt Chloroform/Petroläther/Aceton 4*4*1 wird die 6α,ΐ6α-Dlmethyl-4-pregnen-3ß-ol-20-on enthaltende Zone von der PXa«te entfernt und mit Chloroform/Methanol lil extrahierte Aus dem eingedampften Extrakt kristallisieren beim Anreiben mit Petroläther 0,41 g Reinprodukt vom ?. 131-134°.
Beispiel 5
Die Lösung von 1 g 6a,l6a-Dlmethyl-progesteron in 10 ml wasserfreiem Pyridin wird mit 125 mg Natriumborhydrid versetzt, lach 6 Stunden wird mit 100 ml Wasser verdünnt und das ausgeschiedene Produkt abgesaugt. Es wird in 10 ml Methylenchlorid gelöst und analog Beispiel 4 dünnschichtchromatographisoh gereinigt. Man erhält 0,35 g 6a,l6a-Dimethyl» 4-pregnen-3ß-ol-20~on vom P. 131-134&.
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Claims (5)

Patentansprüche ,
1) Verfahren eur Herstellung von 6a, l6α-Dimethyl«-4-prβgnen-3ß-ol-20-on, dadurch gekennzeichnet, daß man eine funktionell abgewandelte 20-Ketogruppe eines entsprechenden Derirate.in üblicher Weise wie durch Solvolyse in Freiheit setet oder daß man 6a,16a-Diaethyl-progeeteron mit Hatriumborhydrid in Pyridin oder In wasserfreiem Isopropanol umsetzt oder daß man ein 3ß|20-Diacyloxy-6a,16a-dimethyl-17a-hydroxy-4-pregnen mit Zink behandelt und das Produkt anschließend mit einer starken Base oder einer starken Säure hydrolysiert.
) 6a, l6a-Dimethyl-4-pregnen-3ß-ol-2<)-on.
3) Pharmazeutische Zubereitung, enthaltend eine wirksame Dosis 6a,16a-Dimethyl-4-pregnen-30-ol-2O«on neben üblichen Träger- und Zusatzstoffen.
4) Pharmazeutieohe Zubereitung, enthaltend 0,1 bis 100 mg 6a,16a-Diaethyl-4-pregnen-3ß-ol"20-on neben üblichen Träger- und Zusatsstoffen.
5) Verfahren eur Erzielung einer antiöstrogentn Wirkung in Lebewesen, daduroh gekenn«βlehnet, daß man eine wirksame Doeia 6a,l6a-Dimethyl-4-pregnen-3ß-ol-20-on verabreicht.
BAD
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DE1593058A 1966-08-06 1966-08-06 Salpha, 16alpha-Dimethyl-4-pregnen-3beta-ol-20-on, Verfahren zu dessen Herstellung sowie dieses enthaltende pharmazeutische Zubereitung Expired DE1593058C3 (de)

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