DE1001985C2 - Verfahren zur Herstellung von in 8- und 9 (11)-Stellung ungesaettigten 7-Ketosteroiden der Ergostan- und Cholansaeurereihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in 8- und 9 (11)-Stellung ungesaettigten 7-Ketosteroiden der Ergostan- und CholansaeurereiheInfo
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- DE1001985C2 DE1001985C2 DE1952M0015008 DEM0015008A DE1001985C2 DE 1001985 C2 DE1001985 C2 DE 1001985C2 DE 1952M0015008 DE1952M0015008 DE 1952M0015008 DE M0015008 A DEM0015008 A DE M0015008A DE 1001985 C2 DE1001985 C2 DE 1001985C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J9/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
AUSGABE DER
PATENTSCHRIFT:
kl. 12 ο 25/02
2. AUGUST 1952
7. FEBRUAR 1957 11. JULI 19 5 7
1 001 985 (M 15008 IV b /12 o)
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von in 8- und in 9(11)-Stellung ungesättigten 3-Oxy-7-ketoergostanen und -cholanen.
Verbindungen der Nebennierenrinde, wie Kendalls Verbindung E (Cortison), haben sich bei der Behandlung
verschiedener Krankheiten als sehr wertvoll erwiesen. Wahrscheinlich werden Kendalls Verbindung E und/oder
andere verwandte 11-Oxysteroide zukünftig steigende therapeutische Verwendung finden. Die einzige Darstellungsmethode
derartiger Verbindungen bestand bisher in der Anwendung von Desoxychol- oder Cholsäuren als
Ausgangsmaterialien. Chol- oder Desoxycholsäuren tragen
im Ring C eine 12ständige Hydroxylgruppe, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, einen funktionellen Substituenten
in 11-Stellung einzuführen. Auchsind Chol- und
Desoxycholsäuren, welche aus tierischer Galle gewonnen werden, nur in begrenztem Umfange zugänglich. Bisher
gab es noch keine praktische Methode, eine funktionelle Gruppe in den Ring B einzuführen, welche die Verwendung
häufiger vorkommender Steroide, wie Ergosterin, Cholesterin, Stigmasterin oder pflanzliche Sapogenine, wie
Diosgenin oder Tigogenin, gestattet.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Einführung einer funktionellen Gruppe in die 7-Stellung
des Ringes B. Diese Verbindungen können in Cortison übergeführt werden.
Die nach den erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren
Verbindungen lassen sich durch folgende Formeln darstellen:
R R
und Verfahren zur Herstellung
von in 8- und 9 (11)-Stellung ungesättigten
7-Ketosteroiden der Ergostan- und
Cholansäürereihe
Patentiert für:
Merck & Co., Inc., Rahway, N.J. (V.St.A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 2. August 1951
V. St. v. Amerika vom 2. August 1951
Earl M. Chamberlin, Westfield, N. J.,
und John M. Chemerda, Metuchen, N. J. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
Die entsprechenden Oxyverbindungen besitzen in den Ringen B und C vermutlich folgende Struktur:
30
HO
._. oder
HO
bzw.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbaren Epoxyverbindungen lassen sich durch folgende voll-
Hierin ist R eine Sterinseitenkette (wie im Ergosterin) 40 ständige Formel darstellen:
oder eine Gallensäureseitenkette (wie in der Cholansäure).
Gemäß der Erfindung können diese neuen Verbindungen aus Epoxy- oder Oxysteroiden, die Doppelbindungen in
7-, 8- oder 9(11)-Stellung enthalten, hergestellt werden.
Die als Ausgangsverbindungen verwendbaren, in 7- oder 9(11)-Stellungungesättigten Steroide haben in den Ringen
B und C vermutlich folgende Struktur:
oder
R'O
oder
R'O
ΠΙΑ
in der R die gleiche Bedeutung wie oben hat und R' Wasserstoff oder eine Acylgruppe bedeutet.
709 583/366
Eine Verbindung der Formel III und III A, in der R eine Gallensäurenseitenkette (wie Cholansäure) und R'
eine Acylgruppe bedeutet (nämlich das 3-Acyloxy-7,9(ll)-choladiensäuremethylesterepoxyd),
kann dargestellt werden durch Reaktion eines 3-Acyloxy-7,9(ll)-cholädiensäuremethylesters
mit Benzopersäure in Benzollösüng, wie dies im Patent 940 462 beschrieben
worden ist.
Nach, dem erfindungsgemäßen Verfahren kann 3-Acyloxy-7,
9(ll)-choladiensäuremethylesterepoxyd mit Essigsäureanhydrid bei Temperaturen von etwa 150° zu 3-Acyloxy-7-keto-9(ll)-cholensäuremethylester
umgesetzt werden. Diese Umsetzung kann auch durch bloßes Erhitzen von 3-Acyloxy-7, 9(ll)-choladiensäuremethylesterepoxyd
in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, wie Xylol, bei Temperaturen von etwa 150°
erfolgen.
Ebenso kann eine Verbindung der Formel III oder III A, in der R die Sterinseitenkette, wie im Ergosterin,
bedeutet, durch Einwirkung von Benzopersäure auf Ergosteryl-D-acetat in Benzollösung dargestellt werden.
Derzeit ist die genaue Formel des gebildeten Epoxydes unbekannt. Das Verfahren zur Darstellung von Ergosteryl-D-acetatepoxyd
(III oder IHA) ist im Patent 940 462 beschrieben worden.
Ergosterin-D-acetatepoxyd (III oder IHA) wird mit
wäßrigen sauren Reagenzien in einem Temperaturbereich von 20 bis 100° unter Bildung eines Gemisches aus
8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on (I) und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on (II) umgesetzt.
Man kann bei diesen Verfahren eine Reihe von sauren Reagenzien verwenden, z. B. wäßrige Mineralsäuren, wie
verdünnte Salz- oder Schwefelsäure, para-Toluolsulfonsäure,
Oxalsäure oder Aluminiumnitrat-Hexahydrat. Die Reaktion wird vorwiegend in einem wäßrigen organischen
Lösungsmittel, wie wäßrigem Aceton, wäßrigem Alkohol oder wäßrigem Dioxan, durchgeführt.
Es wurde ferner gefunden, daß man, anstatt die obenerwähnten sauren Reagenzien zu verwenden, die Reaktion
auch in Wasser durchführen kann, wobei sie jedoch bei höheren Temperaturen, vorteilhaft um 160°, ausgeführt
werden muß.
Die Mengen des gebildeten 8,22-Ergostadien-3-ol-7-ons(I) und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-ons (II) variieren
im Endprodukt und hängen von Zeit, Temperatur und Aufarbeitung des Reaktionsgemisches ab. Allgemein
werden bei höheren Temperaturen und/oder längerer Reaktionszeit größere Mengen 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on
(I) gebildet, während bei tieieren Temperaturen und/oder kürzerer Reaktionszeit 9(11), 22-Ergostadien-3-olr7-on
(II) im Gemisch vorherrscht. Reines 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on (I) kann aus dem Gemisch durch Lösen
des Reaktionsproduktes in einer 50°/0igen Äther-Aceton-Lösung
und durch chromatographische Trennung an säurebehandeltem Aluminiumoxyd gewonnen werden.
Die Kristalle von 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on werden durch Zugabe hinreichender Mengen Aceton aus dem
Eluat abgetrennt.
Das vorteilhaftere Verfahren zur Umwandlung von Ergosterin-D-acetatepoxyd in ein Gemisch der vorstehend
genannten 7-Ketone besteht in einer etwa 4stündigen Behandlung des Epoxydes unter Rückfluß in wäßrigem
Aceton oder wäßrigem Dioxan unter Zusatz einer kleinen Menge wäßriger Schwefelsäure, welche als 2 n- wäßrige
Lösung zugesetzt wird. Die Acidität des Reaktionsgemisches liegt meist im Bereiche einer 0,2 bis 0,001
η-sauren Lösung. Hierbei tritt zumindest eine partielle Hydrolyse der 3ständigen Acyloxygruppe des Ausgangsmaterials
ein. Die weitere Behandlung mit alkoholischem Alkali bewirkt eine vollständige Hydrolyse und führt zu
einem Gemisch, in welchem das 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on vorherrscht.
Die Struktur der für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsverbindungen verwendbaren, in 7- oder
9(11)-Stellung ungesättigten Oxysteroide ist nicht einwandfrei geklärt; sie entsprechen wahrscheinlich folgenden
Formeln:
R'O
IV
R'O
IVA
oder
HO
R'O
OH
worin R und R' dasselbe wie oben bedeuten.
Verbindungen, in denen R' Wasserstoff und R eine Sterinseitenkette, wie im Ergosterin, bedeuten, nämlich
das 9(11), 22-Ergostadien-3, 7, 8-tfiol (IV) oder das 7, 22-Ergostadien-3,
9, 11-triol (IVA) werden durch Einwirkung von Osmiumtetroxyd auf Ergosterin-D-acetat und
Hydrolyse der intermediär gebildeten Osmiatester, z. B. durch Behandlung mit Natriumsulfit, Natriumbicarbonat
oder wäßrigem Mannit, dargestellt.
Die so gebildeten Glykole 9(11), 22-Ergostadien-3, 7, 8-triol oder 7, 22-Ergostadien-3, 9,11-triol werden durch
Behandlung mit wäßrigen sauren Reagenzien in einem Temperaturbereich zwischen 20 und 100° oder durch
Erhitzen mit Wasser bei 100° in einem verschlossenen Rohr in 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on
übergeführt.
Eine Verbindung obiger Formel, worin R' Acetyl und R eine Sterinseitenkette, wie im Ergosterin bedeuten,
(d. h. 8, 22-Ergostadien-3, 7, ll-triol-3-acetat), wird mit
Schwefelsäure in Dioxanlösung umgesetzt. Das Reaktionsgemisch wird konzentriert, wobei sich nach Zugabe von
Wasser ein Gemisch aus 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on aus der Lösung abscheidet
und gewonnen wird.
Folgende Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Für die Herstellung der Ausgangsstoffe wird
im Rahmen vorliegender Erfindung Schutz nicht begehrt.
Darstellung von 3-Acetoxy-7-keto-9(ll)-choladiensäuremethylester aus
SAy-?, 9(ll)-choladiensäuremethylesterepoxyd
COOCH3
AcO H
oder
COOCH3
AcO H O
AcO
COOCH,
26 ecm einer benzolischen Perbenzoesäurelösung (0,011 Mol) wurden im Laufe einer Stunde unter Rühren
bei 5° zu einer Lösung zugesetzt, welche 4,28 g (0,01 Mol) S-Acetoxy-7, 9(ll)-choladiensäuremethylester in 100 ecm
Benzol enthielt.
Nach beendeter Zugabe wurde die Lösung 11Z2 Stunde
bei 5° und weitere 3 Stunden bei Räumtemperatur gerührt. 1 Moläquivalent Perbenzoesäure wurde verbraucht.
Die benzolhaltige Lösung wurde zwecks Entfernung der festgehaltenen Perbenzoesäure und anderer saurer
Bestandteile dreimal mit 30 ecm kalter 5°/oiger Kaliumhydroxydlösung
gewaschen, worauf schließlich mit Eiswas'ser bis zur neutralen Reaktion nachgewaschen wurde.
Die neutrale Benzollösung wurde über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum konzentriert. Es
wurden 4,3 g rohes 3-Acetoxy-7,9(ll)-choladiensäure-.
methylesterepoxyd mit einem Schmelzpunkt von 142,6° erhalten. Das Verfahren ist ausführlich im Patent 940 462
beschrieben.
2 g des vorstehend erhaltenen Epoxyds wurden in 20 ecm Essigsäureanhydrid suspendiert und in einem
verschlossenen Rohr bei 150° 4 Stunden erhitzt. Die Reaktionslösung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
wobei sich große rechtwinklige Kristallplatten aus der Lösung abschieden. Dieses kristallisierte* Produkt wurde
abfiltriert, mit Essigsäureanhydrid gewaschen. und ge-
trocknet. Es ergab etwa l,lgrohen3-Acetoxy-7-keto-9(ll)-cholensäuremethylester
mit einem Schmelzpunkt von 168 bis 170°. Dieses Material wurde einer chromatographischen
Reinigung und nachfolgender Umkristalli-. sation aus Methanol unterzogen, wodurch im wesentliehen
der reine 3-Acetoxy-7-keto-9(ll)-cholensäuremethylester mit einem Schmelzpunkt von 185° erhalten
wurde.
Darstellung von 3-Acetoxy-7-keto-9(ll)-choladiensäuremethylester aus'ß-Acetoxy-^, 9(1 l)-choladiensäuremethyl-
esterepoxyd
0,5 g 3-Acetoxy-7,9(ll)-choladiensäuremethylesterepoxyd,
dargestellt gemäß Beispiel 1, wurden in 10 ecm
60- Xylol, welche 0,2 ecm Äthanol enthielten, suspendiert
und in einem geschlossenen Rohr bei etwa 150° während etwa 15 Stunden erhitzt. Das Lösungsmittel wurde aus
dem Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck abgedampft und das verbleibende Material in Benzin verrieben
und getrocknet. Der rohe 3-Acetoxy-7-keto-9(ll)-cholensäuremethylester
besaß einen Schmelzpunkt von 153 bis 157°. Diese Substanz wurde einmal aus Aceton
umkristallisiert, wodurch im wesentlichen die reine Verbindung mit einem Schmelzpunkt von 180 bis 182°
gewonnen wurde.
Darstellung eines Gemisches aus 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on
aus Ergosterin-D-acetatepoxyd
AcO
oder AcO
H2SO4
H2O — Aceton
HO
HO
Das als Äusgangsmaterial verwendete Ergosterin-D-acetatepoxyd
wurde durch Lösen von 1 g Ergosterin-D-acetat in 30 ecm Benzol unter Zugabe von 10 ecm einer
Perbenzoesäurelösung, die 1,21 Mülimol Sauerstoff äquivalent war, dargestellt. Nach 5 Minuten war die Perbenzoesäure
verbraucht. Das Reaktionsgemisch wurde in einen Scheidetrichter mit 50 ecm Benzol übergeführt. Die
Lösung wurde viermal mit 25 ecm einer 1 °/oigen Kaliumhydroxydlösung
und hierauf mit Wasser bis zur neutralen Reaktion gewaschen. Die. Benzollösung wurde über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel in Stickstoffatmosphäre im Vakuum entfernt.
Das rohe Ergosterin-D-acetatepoxyd wurde aus Aceton umkristallisiert und schmolz bei 208 bis 210°.
Dieses Verfahren der Darstellung von Ergosterin-D-acetatepoxyd ist im Patent 940 462 beschrieben.
500 mg des so erhaltenen Ergosterin-D-acetatepoxyds wurden in 50 ecm Aceton suspendiert und unter Zugabe
von 1 ecm einer 2n-Schwefelsäure gerührt, wobei eine
klare Lösung entstand. Die Lösung blieb 18 Stunden bei Raumtemperatur stehen, worauf 1 ecm einer 2,5 n-Natriumhydroxydlösung
zugesetzt und das Gemisch im Vakuum eingeengt wurde. Der Rückstand besaß einen
Schmelzpunkt von 165 bis 168°. Die UV-Absorption des Rückstandes ergab die Anwesenheit von 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on
zu 60 bis 80°/0; Xmax = 2440 bis 2460Ä;
E% 162 (Isooktan als Lösungsmittel). Der Rest bestand zu 40 bis 20% aus 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on.
Beispiel 4
Darstellung von 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on
Darstellung von 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on
17,5 g Ergosterin-D-epoxyd wurden in 3 1 Aceton suspendiert und unter Zusatz von 115 ecm einer 2n-Schwefelsäure
gerührt. Die Lösung wurde 10 Minuten bei Raumtemperatur stehengelassen, hierauf im Vakuum auf etwa
250 ecm eingeengt. Der eingeengten Lösung wurden 1200 ecm Eiswasser zugesetzt und das Reaktionsgemisch
filtriert. Der Rückstand wurde mit Wasser säurefrei gewaschen und getrocknet. Man erhielt 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on
mit einem Schmelzpunkt von 142 bis 147°.
Die Reinigung des rohen 9(11), 22-Ergostadien-3:ol-7-ons
wurde durch Lösen in Äthyläther durchgeführt. Diese Lösung wurde einer chromatographischen Reinigung
mittels säurebehandeltem Aluminiumoxyd unterzogen, wobei Aceton—Äther zur Elution diente. Das so
erhaltene Produkt wurde unter Anwendung von Methanol—Äther
für die Elution ein zweites Mal chromatographisch gereinigt.
Das gereinigte 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on schmolz bei 153,5 bis 154,5°. Die spezifische Drehung betrug
[α]"- = —53° in Chloroform; Adsorptionsende über 220 πιμ.
Analyse
berechnet für C28H44O2: C 81,52%, H 10,74%;
gefunden: C 82,10°/0, H 10,40%.
gefunden: C 82,10°/0, H 10,40%.
Das 9(ll),22-Ergostadien-3-ol-7-on-3-acetat besitzt einen Schmelzpunkt von 176 bis 177° und eine spezifische
Drehung von [α]d = —43,5° in Chloroform.
Analyse
berechnet für C30H46O3:
berechnet für C30H46O3:
gefunden:
C 79,26%,
C 78,89%,
C 78,89%,
H 10,20%;
H 9,91%.
H 9,91%.
Darstellung eines Gemisches aus 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on aus Ergosterin-D-acetatepoxyd
Ein Gemisch aus 3 g Ergosterin-D-acetatepoxyd, 120 ecm Dioxan und 30 ecm Wasser wurde mit 6 ecm
2n-Schwefelsäure versetzt. Das entstandene trübe Gemisch
wurde 5 Minuten auf 80 bis 90° erhitzt, wobei es klar wurde. Die klare Lösung ließ man 12 Stunden bei
Raumtemperatur stehen, wobei sich die Kristalle in Form von Nadeln aus der Lösung abschieden. Die gewonnenen
Kristalle' wogen 940 mg, hatten einen Schmelzpunkt von 172 bis 180° und bestanden in der Hauptsache aus 9(11),
22-Ergostadien-3-ol-7-on und einer kleinen Menge 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on, wie sich aus der UV-Absorption
von Amax = 2440 Ä; Ef01n = 4,16 (Isooktan als Lösungsmittel)
ergab.
2,4 -Dinitrophenylhydrazin reagierten mit dem unter obigen Bedingungen dargestellten Reaktionsgemisch
unter Bildung eines 2,4-Dinitrophenylhydrazons des 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-ons mit lmax = 375 ΐημ;
Efm = 356 (in Chloroform).
Darstellung von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on-3-acetat
aus Ergosterin-D-acetat-
epoxyd
500 mg Ergosterin-D-acetatepoxyd wurden in 20 ecm
heißem Dioxan gelöst und die Mischung mit 5 ecm Wasser verdünnt. Dem trüben Reaktionsgemisch wurden 1 ecm
2n-Schwefelsäure zugesetzt, wodurch die Lösung klar wurde. Das Reaktionsgemisch wurde 24 Stunden erhitzt
und dann nach Zugabe von Wasser eingeengt. Das feste Produkt, ein Gemenge von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on
und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on kristallisierte aus der Lösung. Die gesammelten Kristalle hatten einen
Schmelzpunkt von 148 bis 157° und eine UV-Absorption L·» = 2450 Ä; E% = 150 bis 180 (Alkohol als Lösungsmittel).
Reines 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on erhielt man durch
Lösen des Gemisches in einer 50%igen Äther-Aceton-Lösung und chromatographische Trennung an 15 g mit
Säure gewaschenem Aluminiumoxyd. Aus dem 50°/0igen
Äther-Aceton-Eluat erhielt man durch Kristallisation
aus Aceton 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on. Das so erhaltene 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on besaß folgende physikalische
Eigenschaften: Schmelzpunkt 179 bis 180°.
UV-Absorption Xmax = 246 ηίμ; Ef111n = 240 (Isooktan
als lösungsmittel),ima;(. = 254 ΐημ; EM = 9970 (Alkohol),
Spezifische Drehung: [α]# = —43,1° (1 % Chloroform).
Analyse
berechnet für C28H14O2: C 81,52%, H 10,74 °/0;
gefunden: C 81,53%, H 10,67%.
gefunden: C 81,53%, H 10,67%.
8,22-Ergostadien-3-ol-7-on wurde mit kochendem Essigsäureanhydrid unter Bildung von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on-3-acetat
zur Reaktion gebracht, welches bei weiterer Reinigung durch Kristallisation aus Methanol—
Aceton als Nadeln abgeschieden wurde.
Schmelzpunkt: 213 bis 213,5°. Spezifische Drehung: [a]ö =—58,6° (1,19% in Chloroform).
Analyse
berechnet für C30H46O3: C 79,24%, H 10,20%;
gefunden: C 79,81 %, H 10,10%.
gefunden: C 79,81 %, H 10,10%.
10
Darstellung von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on-3-acetat
aus Ergosterin-D-acetatepoxyd
1,2 g Ergosterin-D-acetatepoxyd, 50 ecm Dioxan und 5 ecm Wasser wurden in einem verschlossenen Rohr
16 Stunden auf 160° erhitzt. Die Einengung des Reaktionsgemisches und Verdünnung mit Wasser ergaben ein
ίο Gemisch aus 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on und seinem
3-Acetat, welches in üblicher· Weise chromatographisch über Aluminiumoxyd getrennt wurde.
Darstellung eines Gemisches aus 8, 22-Ergostadien-3rol-7-on
und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on aus Ergosterin-D-acetatepoxyd
1 g Aluminiumnitrathexahydrat in 2 ecm Wasser wurden in 50 ecm Aceton gelöst. 500 mg Ergost erin-D-acetatepoxyd
wurden zugesetzt und die Mischung 2 Stunden unter Rückfluß behandelt. Das Produkt, eine
Mischung aus 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on, wurde durch Zugabe von
Wasser gefällt. Ausbeute 500 mg; Schmelzpunkt 155 bis 168°. Durch Umkristallisation aus Aceton erhöhte sich
der Schmelzpunkt auf 172 bis 174,5°.
Beispiel 9
Beispiel 9
Darstellung eines Gemisches aus 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on
und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on aus Ergosterin-D-acetatepoxyd
Ergosterin-D-acetatepoxyd gelangte in 100 ecm getrocknetem
Äther bei Raumtemperatur mit 420 mg Paratoluolsulfosäuremonohydrat und 225 mg Essigsäureanhydrid
zur Reaktion. Unter Rühren gingen die Reaktionsteilnehmer in Lösung. Das Reaktionsgemisch blieb
48 Stunden stehen. Es wurde mit drei Portionen von 30 ecm 5%iger Natriumcarbonatlösung und einmal mit
50 ecm Wasser gewaschen. Nach Trocknung über wasserfreiem Natriumsulfat und Einengung zur Trockne hinterblieb
ein kristalliner Rückstand aus einem Gemisch von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on,
welches aus Alkohol umkristallisiert wurde. Die Mischung besaß folgende physikalische Eigenschäften:
Schmelzpunkt 163 bis 165°. UV-Absorption ληαχ = 2540 Ä; E?cm = 100 (Alkohol).
Analyse:
berechnet für C38H44O8
gefunden:
gefunden:
C 81,52%, H 10,74%;
C 81,08%, H 10,06%.
C 81,08%, H 10,06%.
.Darstellung von 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on aus 8,22-Ergostadien-3, 7,11-triol-
3-acetat.
HO
OH
HO
HO
Das als Ausgangsverbindung verwendete 8,22-Er- 309 g Ergosterin-D-acetat in 1876 ecm Benzol und
gostadien-3, 7, ll-triol-3-acetat wurde durch Lösen von 70 Oxydation bei 10 bis 15° mit 107,6 g Perbenzoesäure in
709 583/366
1775 ecm Benzol dargestellt. Das Reaktionsgemisch blieb über Nacht stehen. Es wurde zweimal mit 630 ecm
5 °/oiger Kaliumhydroxydlösung und dreimal mit 1000 ecm
Wasser gewaschen und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet.
70 ecm der obigen Lösung wurden mit weiteren 50 ecm Benzol unter Zusatz von 100 g säurebehandeltem
Aluminiumoxyd verdünnt. Nach viertägigem Stehen wurde das Aluminiumoxyd abfiltriert und wie folgt
gewaschen: 1000 ecm Benzol bei Raumtemperatur,
6 χ 300 ecm Methanol bei Raumtemperatur, 500 ecm
siedendes Methanol, 500 ecm siedendes Chloroform.
Das Produkt der kalten Methanolwaschungen wurde in heißem Methanol—Chloroform aufgenommen und das
unlösliche Material abfiltriert. Nach Einengung des Filtrates auf ein kleines Volumen und Keimbildung
wurden 820 mg 8, 22-Ergostadien-3, 7, ll-triol-3-acetat (Schmelzpunkt 238,5 bis 240,5°) erhalten.
Eine Suspension von 300 mg 8, 22-Ergostadien-3, 7,11-triol-3-acetat
in 20 ecm Dioxan und 2 ecm 2 n-Schwefelsäure
wurde 4 Stunden unter Rückfluß behandelt. Das Gemisch wurde auf ein kleines Volumen eingeengt und
Wasser zugegeben, wobei sich ein Gemisch von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on
und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on aus der Lösung abschied. Der Niederschlag wurde abnitriert.
Nach chromatographischer Behandlung über Aluminiumoxyd wurde nach Umkristallisation aus Methanol
reines 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on erhalten. Das so gewonnene reine 8,22-Ergostadien-3-ol-7-on besaß
einen Schmelzpunkt von 180 bis 181° und eine UV^-Ab-Sorption
lmax = 246 ΐημ; Efcm = 213 (Isooktan als
Lösungsmittel).
Darstellung von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und9(ll),22-Ergostadien-3-ol-7-on aus 9(ll),22-Ergostadien-3,7,8-
triol- (oder 7, 22-Ergostadien-3, 9, 11-tiiol)
HO
HO
100 mg 7, 22-Ergostadien-3, 9, 11-triol (oder 9(11), 22-Ergostadien-3,
7,8-triol) wurden mit 4 ecm Dioxan, 1 ecm Wasser und 0,2 ecm 2 n-Schwefelsäure 2 Stunden
auf dem Wasserbad erhitzt. Das Gemisch von 8, 22-Ergostadien-3-ol-7-on und 9(11), 22-Ergostadien-3-ol-7-on
schmilzt bei 151 bis 157° und hat eine UV-Absorption Ämax= 246 ΐημ; Efcm= 188 (Isooktan als Lösungsmittel).
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von in 8- und 9(11)-Stellung ungesättigten 7-Ketosteroiden der Ergostan-
und Cholansäurereihe, dadurch gekennzeichnet, daß man in 7, 9(11)-Stellung ungesättigte
Epoxy- oder Oxyergostane oder -cholansäuren mit sauren Mitteln, Wasser, Essigsäureanhydrid oder
Alkohol, gegebenenfalls in wäßriger Lösung oder in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als saure Mittel Schwefelsäure oder Aluminiumnitrathexahydrat verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-Acetoxy-7,9(ll)-cholandiensäuremethylesterepoxyd,
Ergosterin-D-acetatepoxyd oder 8, 22-Ergostadien-3, 7, ll-triol-3-acetat als Ausgangs
verbindungen verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
HeIv. Chim. Act. 34, 1951, S. 2106.
HeIv. Chim. Act. 34, 1951, S. 2106.
© 609 769/283 1.57 (709 583/366 7. 57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1001985XA | 1951-08-02 | 1951-08-02 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1001985B DE1001985B (de) | 1957-02-07 |
DE1001985C2 true DE1001985C2 (de) | 1957-07-11 |
Family
ID=22278572
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1952M0015008 Expired DE1001985C2 (de) | 1951-08-02 | 1952-08-02 | Verfahren zur Herstellung von in 8- und 9 (11)-Stellung ungesaettigten 7-Ketosteroiden der Ergostan- und Cholansaeurereihe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1001985C2 (de) |
-
1952
- 1952-08-02 DE DE1952M0015008 patent/DE1001985C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1001985B (de) | 1957-02-07 |
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