-
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Messung und Markierung
der Unterschnittstiefe von Zähnen im Zuge der Herstellung von Prothesenklammern
zur Befestigung partieller Zahnprothesen, wobei nach Abtastung einer gewünschten
Unterschnittstiefe mittels eines Meßfühlers eine Markierung der Meßstelle durch
den Meßfühler selbst vorgenommen wird, sowie auf zur Durchführung dieses Verfahrens
geeignete Vorrichtungen.
-
Bei der Anfertigung von partiellen Zahnprothesen, die durch Klammern
befestigt werden sollen, ist zur Anlage der I Klammer und zur Erzielung eines Klammereffektes
eine Vermessung des Restgebisses, d. h. der zur Umklammerung vorgesehenen Zähne
erforderlich. Diese Vermessung wird wie folgt durchgeführt: Zunächst wird das Kiefermodell
in der Haltevorrichtung eines Parallelometertisches befestigt, worauf das Modell
zur Eingliederungsrichtung der späteren Prothese ausgerichtet wird. Dann wird bei
den zur Umklammerung vorgesehenen Zähnen der sogenannte Gesamtäquator angezeichnet,
d. h. die äußerste Umfangslinie der betreffenden Zähne, was in relativ einfacher
Weise durch Ringsumführen einer in vertikaler Stellung befindlichen Zeichenmine
erfolgen kann.
-
Darauf wird die sogenannte Unterschnittstiefe gemessen, d. h. ein
vorbestimmtes Maß, um das der Zahn unterhalb des Gesamtäquators zurückspringt.
-
Die Ermittlung einer vorbestimmten Unterschnittstiefe ist deshalb
äußerst wichtig, weil der feste Sitz einer Prothese nur dann gewährleistet ist,
wenn die Anbringung der Klammerarm-Enden an den Befestigungszähnen in den Bereichen
derselben stattfindet, die ein bestimmtes Unterschnittsmaß aufweisen.
-
Hierzu hat man zunächst die Messung der Unterschnittstiefe durch
ein zum Parallelometertisch gehörendes Meßgerät mit direkt ablesbarer Skala oder
Meßteller-Stiften bestimmter Tellergröße vorgenommen, wobei die gefundenen Meßpunkte
mit einem Bleistift oder ähnlichem Zeichenstift am Zahn angezeichnet werden müssen.
-
Abgesehen davon, daß diese Art der Vermessung und Anzeichnung sehr
kompliziert ist, da mit einer Hand das Meßgerät bedient und mit der anderen der
Zeichenstift gehandhabt werden muß, ist diese Methode deshalb besonders nachteilig,
weil hierbei immer nur der ungefähre Meßpunkt festgehalten werden kann, da der Meßfühler
zunächst die Meßstelle verlassen muß, um Platz für den Zeichenstift zu schaffen,
was natürlich zu beträchtlichen Ungenauigkeiten führen kann.
-
Es ist daher bereits ein Gerät bekanntgeworden (USA.-Patentschrift
2635 347), bei dem ein mit einem Meßgerät verbundenes Glied in- vertikaler Stellung
rings um den zu vermessenden und markierenden Zahn, diesem anliegend, herumgeführt
wird, wobei ein unter Federbelastung als Meßfühler gegen den Zahn greifender Markierungsstift
gegenüber dem in vertikaler Lage gehaltenen Glied, dieses durch eine entsprechend
ausgebildete Öffnung durchdringend, relativbeweglich ist und durch das Maß seines
tXberstehens gegenüber dem Vertikalglied die jeweilige Unterschnittstiefe des Zahnes
anzeigt. Diese Ausbildung bringt jedoch zunächst den wesentlichen Nachteil mit sich,
daß ein derartiger Meßfühler und Markierungsstift ständig in einem Zustand ist,
in dem dieser zeichnet, so daß beim gesamten Abtasten des
Zahnes und Aufsuchen der
günstigsten Unterschnittstiefe der vermessene Zahn überall markiert bzw. bezeichnet
wird, was naturgemäß zu Verwirrung führen kann. Um daher einigermaßen deutlich erkennbare
Markierungspunkte zu erhalten, ist es bei dem bekannten Gerät erforderlich, zunächst
durch Auf- und Abbewegen des zu vermessenden Zahnes eine vertikale Markierungslinie
auf dem Zahn anzubringen und dann durch Hand und Herverschwenken des Meßgerätes
mit Meßfühler bzw. Markierungsstift eine horizontale Markierungslinie am Zahn anzubringen,
derart, daß sich jeweils eine kreuzförmige Markierung ergibt. Es liegt auf der Hand,
daß eine derartige Markierung ungenau und sehr zeitraubend ist. Hinzu kommt, daß
der als Markierungsstift ausgebildete Meßfühler sich beim Markieren ständig abnutzt,
so daß nach kurzer Zeit sehr ungenaue Meßergebnisse erzielt werden, sofern man nicht
ständig den Markierungsstift auswechselt bzw. neu justiert. Weiterhin besteht bei
dem bekannten Gerät die Gefahr, daß das aus relativ weichem Gips bestehende Zahnmodell
bei der kreuzförmigen Markierung beschädigt wird, d.
-
Rillen-bzw. Kratzer durch den*Markierungsstift in das Zahnmodell bei
der Anbringung der kreuzförmigen Markierungen eingekerbt werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche die
vorstehend dargelegten Nachteile des bekannten Gerätes vermeidet, d. h. unter besonders
einfacher Handhabung eine exakte Vermessung und saubere Auszeichnung der Unterschnittstiefe
von Zähnen gewährleistet, ohne das zu vermessende und zu markierende Zahnmodell
zu beschädigen.
-
Hierzu wird bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art gemäß
der Erfindung vorgeschlagen, daß der Meßfühler nach Beendigung des Abtastens an
der der gewünschten Unterschnittstiefe entsprechenden Meßstelle unbeweglich gehalten
und erst. dann in einen markierenden bzw. zeichnenden Zustand versetzt wird.
-
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn man den zu messenden und
zu umklammernden Befestigungszahn mit einem bei Wärmeeinwirkung zeichnenden Stoff
bestreicht oder besprüht und beim Messen der gewünschten Unterschnittstiefe den
Meßfühler erwärmt.
-
Bei einer derartigen Verfahrensweise kann sich die die Messung vornehmende
Person ganz auf die richtige Messung der Unterschnittstiefe konzentrieren und braucht
dann nur noch im Moment der Abtastung der richtigen Unterschnittstiefe eine Betätigungsvorrichtung
für das Erwärmen des Meßfühlers auszulösen, um die absolut exakte Markierung des
gewünschten Meßpunktes zu erreichen.
-
Eine hierzu besonders geeignete Vorrichtung kennzeichnet sich dadurch,
daß der Meßfühler eines die Unterschnittstiefe messenden Meßgerätes als Widerstandsdraht
ausgebildet ist, der bei Stromdurchgang bis zur Zeichnung bzw. Anzeige des auf den
Befestigungszahn aufgetragenen Stoffes erhitzbar ist. Hierbei braucht dann bei Abtastung
der richtigen Unterschnittstiefe lediglich ein elektrischer Schalter, vorzugsweise
ein Fußschalter, betätigt zu werden, um die Anzeichnung der Meßstelle zu erhalten.
-
Zweckmäßig kann man ein Zeitrelais vorsehen, welches bei Einschaltung
des Widerstands drahtes die Heizzeit auf eine vorbestimmte Zeit begrenzt, so daß
unerwünschte Erhitzungen des Meßgerätes oder des Befestigungszahnes vermieden werden.
Natürlich
kann man die Zeichnung mittels des Meßfühlers auch in
anderer Weise bewirken. So kann man im Meßfühler eines die Unterschnittstiefe messenden
Meßgerätes, vorzugsweise mittig, einen ausfahrbaren Zeichenstift anordnen, den man
jeweils ausfährt, sobald die richtige Meßstelle abgetastet ist.
-
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignete Vorrichtung in schematischer Darstellung in Meßstellung und
in Fig. 2 eine abgeänderte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
An einem Befestigungszahn 1 eines Kiefermodells 2 ist ein Gesamtäquator
3 eingezeichnet.
-
Die Meßvorrichtung 4 wird mittels eines vertikalen Bolzens 5 in senkrechter
Stellung am Parallelometerarm befestigt. Die Vorrichtung weist einen Zeiger 6 auf,
der unter der Wirkung einer Feder 7 in maximale Anzeigestellung gedrückt wird. Das
untere Ende des Zeigers 6 ist mit einem Nocken 8 verbunden, der von einem Stößel
9 betätigt wird, welcher seinerseits von einem um ein Gelenk 10 schwenkbaren Glied
11 betätigt wird, das an seinem unteren Ende den Meßfühler 12 trägt, derart, daß
dieser relativ zu einem vertikal sich nach unten erstreckenden, gegen den Zahn 1
am Äquator 3 zur Anlage kommenden Stift 13 im wesentlichen horizontal unter Betätigung
des Zeigers 6 eine und herbeweglich ist.
-
Der Meßfühler selbst ist als Widerstandsdraht ausgebildet, der über
gegenüber dem Gehäuse der Vorrichtung isolierte Zuleitungen 13 und 14 heizbar ist.
-
Vorzugsweise ist hierbei in den Stromkreis ein nicht wiedergegebener
Fußschalter eingeschaltet, so daß der als Widerstandsdraht ausgebildete Meßfühler
12 erhitzbar ist, ohne daß die Bedienungsperson hierzu die Hände benötigt, vielmehr
ihre Aufmerksamkeit ganz auf den eigentlichen Meßvorgang richten kann.
-
Die Handhabung des Gerätes geht nun derart vor sich, daß nach dem
Aufstreichen eines bei Wärmeeinwirkung zeichnenden Stoffes auf den Befestigungszahn
1 der Stift 13 des Gerätes mit dem Zahn 1 in Kontakt gebracht und der Zahn dann
so lange mit dem zunächst maximal gegenüber dem Stift 13 vorspringenden Meßfühler
12 abgetastet wird, bis das Gerät die gewünschte Unterschnittstiefe X anzeigt.
-
Sobald dies der Fall ist, wird mittels Betätigung des vorerwähnten
Schalters der Meßfühler 12 erhitzt, was eine Anzeichnung bzw. Markierung der gefundenen
Meßstelle bewirkt.
-
Vorzugsweise ist in den Stromkreis ein Zeitrelais derart eingeschaltet,
daß bei Einschaltung des Vliderstandsdrahtes die Heizzeit auf eine vorbestimmte
Zeit begrenzt wird, wodurch unerwünschte Überhitzungen vermieden werden.
-
F i g. 2 zeigt eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die rein mechanisch arbeitet.
-
Der Meßzeiger 6 a der Vorrichtung 4 a wird hier durch eine Spiralfeder
7 a in maximale Anzeigerichtung gedrückt. Der Zeiger steht über ein Zahnrad 15
und
ein in einem Punkt 17 angelenktes Zahnsegment 16 mit gegenüberliegendem Arm 18 mit
einem gegenüber dem Gehäuse der Vorrichtung um ein Gelenk 10 a verschwenkbaren Glied
11 a in Verbindung, das an seinem unteren Ende den Meßfühler 12 a trägt, der demnach
gegenüber dem vertikalen Stift 13 im wesentlichen in horizontaler Richtung unter
Betätigung des Zeigers 6 a eine und herbeweglich ist.
-
Der Meßfühler 12 a ist hohl ausgebildet und mittig ist in diesem
ein Zeichenstift 19 geführt, der von einer Patrone 20 gespeist wird. Die Patrone
20 ist um einen Gelenkpunkt 21 am Gehäuse schwenkbar, und der Zeichenstift 19 ist
mit der Patrone 20 starr verbunden, derart, daß bei Verschwenken des unteren Endes
der Patrone 20 in Richtung auf die Vorrichtung zu, der Zeichenstiftl9 am vorderen
Ende des Meßfühlers 12 a austritt und den Meßpunkt am Zahn 1 markiert, sobald die
gewünschte Unterschnittstiefe in der zuvor in Verbindung mit der Ausführungsform
gemäß F i g. 1 beschriebenen Weise abgetastet worden ist.