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"Garnspulverfahren, bei dem der Fadenbruch ohne Unterbreohung des
Spulvorganges beseitigt wird, und Einrichtung zum Durch führen dieses Verfahrene"
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Garnepuiverfahren, bei welchem der Fadenbruch
ohne Unterbrechung des Spulvorganges beseitigt wird, sowie eine Einrichtung zum
Durchführen dieses Verfahrens.
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Das Streben naoh maximaler Produktivität bei modernen Spulautomaten
führte zur Herabsetzung der Anzahl von Spule in heiten, die durch eine Anknüpfvorrichtung
bedient werden.
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Es wurde dadurch eine ausgeprägte Erhöhung der Ausnützung dieser Maschine
erzielt, aber es offenbarten sich auch in erhöhtem Ma#e die durch das Abstellen
der zu spulenden Spule und das Aufsuchen des Garnendes auf der Spule verursachten
Verlust zeiten.
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Es ist bereits eine automatische Spulmaschine bekannt, auf
welcher
der Garnbruch während des laufes der Maschine beseitigt wird, d.h. ohne Unterbrechung
des Spulvorganges.
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Diese konstruktive Lösung wendet eine Anknüpfvorrichtung an, die instande
ist, einen Knoten in einem Zeitabschnitt von etwa 1/200 Sek. zu knöpfen, was bedeutet,
daß bei einer Spulgeschwindigkeit von 1.000 Meter pro Minute in diesem Zeitabschnitt
ca. 6 cm Garn aufgespult werden.
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Es ist zu erwarten, daß die mit einer so ansehnlic} er Geschwindigkeit
arbeitende Anknüpfvorrichtung sehr teuer und vom Stand punkt der Fertigungspräzision
sehr anspruchsvoll sein wird.
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Bei diesem Spulverfahren hat das Garn im Abschnitt zwischen dem abzuspulenden
Kope und der zu bildenden Garnwicklung -im Grunde eine Geschwindigkeit, die vom
Antriebsteil, sewöhnlich einer Führungstrommel, bestimmt wird, welche die aufzuspulende
Spule durch Friktionsverbindung antreibt.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung stellt sich die Aufgabe,
die erwähnten Nachteile zu beseitigen, d.h. zu ermöglichen, daß der Garnbruch ohne
Unterbrechung des Spulvorganges bei hoher Gesclwindigkeit und durch Benutzung einer
einfachen, verläßlichen und billigen Anknüpfvorrichtung, die ansehnlich langsamer,
ca. 1/20 Sek. bis einige Sekunden arbeitet, beseitigt wird.
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Die Grundlage dieses Verfahrens besteht darin, daß das Garn
auf
seiner Bahn zwischen der Anknüpfvorrichtung und dem aufzuspulenden Garnwickel gespeichert
wird, so da# seine Geschwindigkeit plötzlich auf Null oder nahe dem Nullpunkt sinkt,
und daß bei Garnbruch das aarn weiterhin aus dem Vorrat abgespult wird, während
das neue Garn auf das Ende des gespeicherten Garntorrats angeknüpft wird, das siah
in Ruhestellung befindet, worauf der Garnvorrat auf den zum weiteren Anknüpfen nötigen
Wert ergänt wird, und zwar mit höherer Geschwindigkeit als die Spulgeschwindigkeit
beträgt.
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Die Grundlage der Einrichtung zur Durchführung des Vertahrens gemä#
d r vorliegenden Erfindung besteht darin, daß in die Bahn des Garne zwischen die
Anknüpfvorrichtungen und den Spulmechanismus ein Element zum Speichern der Garnreserve
gelagert ist, sowie Hittel zum Abzug des Garnes vom Kops und seine Beförderung in
das erwähnte Element.
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Einige beiepielsmäßige Ausführungen gemäß der vorliegenden Erfindung,
die natürlicl. nicht alle Ausführungsmöglichkeiten erschöpf@@ sind schematisch auf
den beiliegenden Zeichnungen dargestellt. In diesen zeigt: Fig. 1 - eine Ausführung,
in wclcher die Garnreserve durch pneumatische Mittel gebildet wird, Fig. 2 - eine
Ausführung mit Galette, die die Absugegeschwindigkeit der pneumatischen Mittel erhöht,
Fig. 3 - eine Ausführung, in welcher die Reserwe durch mechanische Mittel gebildet
wird,
4 - eine kreisförmige Anerdnung einiger Spuleinheiten, die
durch eine Anknüpfvorrichtung bedient werden, und Fig. 5 - die Anordnung einiger
Spuleinheiten in Reihen norm, die durch eine Anknüpfvorrichtung bedient worden,
soweit in den einzelnen Figuren die gleichen Elemente beschrieben werden, sind sie
mit den gleichen Nummern bezeiehnest.
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Das Garn 1 wird vom Kops abgezogen und läuft durch eine Ballonöse
3, eine Hilfsbremse 4, einen elektronischen Garnreiniger 5 oder einen mechanischen
Garnreiniger 6 und einen Fühler 7. Weiter läuft das Garn durch die Anknüpfvorrichtung
8 zu den Mitteln zum Auslüsen des Garnabzuges.
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Bei der Ausführung nach Fig. 1
Düse 9 eines pneumatischen Mechanismus 10 mit einer nicht dargestellten Druckmediumquelle.
Die erwähnte Dües mündet in das Element zur Reservespeicherung, in gegebenem Falle
in ein mit Öffnungen versehenes Gefä#, z.B. ein perforiertes Gefä# 11, das sich
in Richtung zum Boden leicht verbreitert.
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Dieses Gefä# kann auch in Form eines Drahkäfigs immer so ausgeführt
sein, daß die Luft, die aus der Düse 9 ström@, durch die Öffnungen in dem perforierten
Gefäß oder dem Drahtkäfig entweichen kann, falls diese nicht mit Garnreserve gefüllt
sird. Der Boden des perforierten Gefä#es 11
irt mit einer Öffnung
12 versehen, durch welche das Garn herausgeführt wird0 Es läuft das durch die Bremse
13 und wird zur aufzuspulenden Garnwieklung 14 zugeführt. Diese Spule, die verschiedene
Form aufweisen kann, wird z.B. durch eine Führungstrommel 15 angetrieben.
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Der pneumatische Mechanismus ist mit einem Ventil 16 versehen, das
in der Zuleitung der Düse 9 angeordnet ist und von der Anknüpfvorrichtung 8 und
dem FUhler 7 oder dem elektronischen Garnreiniger 5 z.B. durch einen Elektromagneten
17 gesteuert wird. In der Bahn des Garnes sind noch vor der Anknüpfvorriohtung 8
eine Schere 18 und ein Grei-
rer 19 angeordnet,/im Falle des Aurtretens von verunrelnlgungen im Garn dieses abschneiden
und durch den Greifer 19 in gespannter Stellung halten zu können, gegebenenfalls
bei Garnbruoh sein oberes Ende ebenfalls in gespannter Stellung zu halten.
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Die Bedienung fädelt das Garn 1 durch die erwähnten Arbeitselemente,
wie in Fig. 1 dargestellt, ein. Durch Anlassen der Vorrichtung beginnt die Düse
9 das Garn 1 vom Kops 2 abzuspulen und dieses in dem perforierten Gefäß 11 zu lagern,
d.h. eine Reserve zu bilden, udd zwar solange, als die Luft durch die Öffnungen
des perforierten Gefässes 11 entweichen kann. Sobald dieses durch Garn gefüllt ißt,
schließt das Garn alle Öffnungen des perforierten Gefäßes 11.@eil dadurch die Luft
durch die Düse 9 zu strömen aufhört, wird das Abspulen
de Garnes
abgestellt. ei; aber währenddem aae Spulen des Garnwickels auf die Spule 14 eingeschaltet
wurde, wodurch das Garn aus dem perforierten Gefäß 11 durch die Öffnung 12 abgespult
wird, wird die Garnreserve durch Luftdruck in dem perforierten Gefäß in Richtung
neun dem Boden gedrückt. Daduroh werden die Öffnungen des perforierten Gefä#es 11,
die sich näher zur Düse 9 b"tnden1 frei, und infolgedessen kann wieder Luft durch
die Düse 9 strömen und diese wieder Garn vom Kops 2 abspulen. Dor pneumatische Mechanismus
ist derart geataltet, daß er imstande ist, durch die Düse 9 eine höhere Geschwindigkeit
zu erzielen, als der Geschwindigkeit des Spulens der Spule 14 entspricht.
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Beim Upulvorgang wird bald das Gleichgewicht eingestellt, und die
durchschnittliche Abspulgeschwindigkeit, die durch die Düse ausgelöst wird, gleicht
sich der Spulgeschwindigkeit der Spule 14 bei genügender Garnreserve, d.h. bei beinahe
gefülltem perforiertem Gefä# 11, an. Falle es in diesem Stand zu einem Garnbruch
kommt, oder falls der elektronisohe Garnreiniger 5 einen Fehler im Garn findet,
gibt der Fühler 7 oder der erwähnte elektronische Garnreiniger 5 einen Impuls, der
mittels des Elektromagneten 17 durch das Ventil 16 die Zufuhr der Luft in die Düse
9 absperrt. Zugleich werden durch bekannte und deshalb zwecks besserer Ubersicht
nicht dargestellte Elemente die Schere 18 und der Greifer 19 derart in Tätigkeit
versetzt, daß das aus dem perforierten Gefä# heraueragende Garnende durch den Greifer
19 in gespannter Stellung gehalten wird. Danach wird
die Anknüpfvorrichtung
8 in Tätigkeit versetzt, die das Garn vom Kops unter der Hilfsbremse 4 oder direkt
von einem in ltg. 1 nioht dargestellten top ergreift und in die Anknüpfvorrichtung
befördert. Naeh Zusammenknüpfen beider Garnenden, das so sehnell vor eich gehen
mu#, da# die Garnreserve im perforierten Gefä# 11 nicht gänzlich erschöpft wird,
öffnet der impuls von der Anknüpfvorrichtung 8 das Ventil 16 und die Düse 9 ergänst
mit erhöhter Abzugsgeschwindigkeit die Garnreserve im perforierten Gefa# 11, worauf
es mii erwähnten Gleichgewicht womit.
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In Fig. 2 ist eine Ausführung gemä# der vorliegenden Erfindung dargestellt,
die imstande ist, grö#ere Absugskräfte im Garn 1 aussulömen. Sie ist also zur Verarbeitung
von schwereren Garnen geeignet. Vor der Düse 9 ist in d@er Bahn des Garnes 1 eine
Galette angeordnet. Da Garn 1 wird ber eine angetriebene Rolle 20 geführt, deren
Umfangsgeschwindigkeit höher als die Spulgeschwindigkeit ist, und über eine Hilfsrolle
21, und swar ein- oder mehrmal derart, da# sich in bekannter Weise der Zug im Garn
vergrößert, wodurch es möglich ist, auch schwereres Garn bei kleinerem Luftverbrauch
aus der Düse 9 zu verarbeiten. Bei Garnbruoh ist es nioht nötig, die Galette anzuhalten,
denn das Garn gleitet auf ihr.
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In Fig. 3 ist eine andere Ausführung gemä# der vorliegenden Erfindung
veranschaulicht. FUr den Garnabtug vom Kope
in die Reserve wird
nicht ein pneumatischer Mechanismus, sondern es werden mechanische Mittel in Form
von Zufuhrzylindern 22 und 23 benutzt, von denen wenigstens einer von einem Elektromotor
24 so angetrieben wird, daß ihre Umfangzgeschwindigkeit höher als die Spulgeschwindigkeit
der Spule 14 ist. Das Element zur Reservespeicherung ist
in Form eines schiefem Gefä#es 25 z.B. in Zylinderform zusgeführt, dessen unterer
Eintrittsteil dicht auf der Austritteseite der Zufuhrzylinder 22 und 23 liegt. Der
Boden 26 dieses Gefä#es 25 ist mit einer Öffnung 27 zum Austritt des Garnes 1 versehen,
und ist als Kolben ausgebildet, der frei verschiebbar ii Gefä# 25 gelagert ist.
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Im Falle, da# dieses Gefä# 25 leer ist, kemmt der Boden 26 durch Eigengewicht
auf einen Vorsprung 28 des Gefä#es 25 aufzusitzen. In den den Elektromotor 24 steuernden
Stromkreis 29, sind in Serie zwei Schalter 30 und 31 eingeschaltat. Der Schalter
30 ist in der Nähe des oberen Teiles des Gefäßes 25 derart angebracht, daß er durch
den Boden 26 abgeschaltet wird, fall sich dieser teilweise aus demGefä# herausschiebt,
d.h. bei voller Reserve. Der zweite Schalter 31 verfolgt die Anwesenheit von Garn
unter der Ankhüpfvorrichtung 8 und unterbricht den Stromkreis 29 im Falle, daß es
zum Bruoh des Garnes 1 kommt.
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Vor dem Beginn des Spulvorganges mittels dieser Ausführung wird das
Garn 1 durch die Klemmtelle der Zylinder 22 und 23 durchgeführt und durch die Öffnung
27 des Boden 26,
wonach der Elektromotor 24 eingeschaltet wird
Die Zuruhrzylinder 22 und 23 befördern das Garn in da. Gefä# 25 so lange, bis der
Boden 26 durch den Druok der gebildeten Garnreserve mittels des Schalters 30 den
Stromkreis 29 des Elektromotors 24 unterbricht. Nach Füllen des Gefäßes 25 ist es
möglich, den Spulvorgang auf die Spule 14 zu beginnen. Sobald ein Teil der Garnreserve
abgespult wird, sinkt der Boden 26, der Schalter 30 schaltet den Elektromotor 24
ein und die Zutuhrsyllnder ergänzen wieder mit erhöhter Gemchwindigkeit die Warnreserve.
Bei Bruch des aarnes 1 unterbr@cht der Schalter 31 den Elektromotor 24 auch im Falle,
daß das Gefäß 25 nicht ganz gefüllt ist, und zwar deswegen, damit das Ende des Garnes
1 durch den Greifer 19, oder in Fig. 3 nicht dargestellt ist - aufgegriffen werden
kann und die Anknüpfvorrichtung in Funktion tritt, wonach nach dem Knöpfen des Knotens
der Stromkreis 29 durch den Schalter 31 geschlossen wird, und die Ergänzung der
Besorve fortgesetzt werden kann.
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In Fig. 4 ist vereinfacht eine Gruppe von im Kreis angeordneten Spuleinheiten
32 mit einer Anknüpfvorrichtung 8 veranschaulicht, die sich im Bedarfsfalle zur
betreffenden Spuleinheit 32 auf einer durch Pfeil veranschaulichten Kreisbahn bewegt.
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Fig. 5 stellt eine in Reihenform angeordnete Gruppe von Spuleinheiten
32 mit einer Anknüpfvorrichtung dar, die rioh
im Bedarfsfall. zur
betreffenden Spuleinheit 32 auf einer geradlinigen Bahn bewegt. Um die Beseitigung
de. Fehlers auch bei zwei oder drei gleichzeitigen Garnbrüohen zu sichern ist es
möglich, die Antriebsmittel des Spulmechanismus z.B. durch Umschalten des Elektromotors
derart zu steuern, daß im Falle eines Garnbruches der Spulvorgang mit unverminderter
Spulgeschwindigkeit fortgesetzt wird, während bei zwei oder gar drei Garnbrüchen
die Spulgeschwindigkeit z. B. auf die Hälfte oder ein Viertel herabgesetzt wird,
wodurch die Reserven der betreffenden Spuleinheiten nioht vollständig erschöpft
werden.
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Im Hinblick daraui, daß die gegenseitige Verbindung einiger beschriebener
Elemente bekannt sind und aus der Be. schreibung hervorgehen, wurden diese zwecks
besserer Übersichtlichkeit der grundlegenden Merkmale der Erfindung, sowie ihre
Funktion weder in der Beschreibung noch in den Zeichnungen erwähnt.