DE152202A - - Google Patents

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DE152202A
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20«. '! S
Elektrische Streckensicherimg. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. November 1902 ab.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Streckensicherung, bei der durch auf der Strecke befestigte Kontakte ein Strom durch eine Signalvorrichtung auf der Lokomotive oder an einer Stelle im Zuge geschlossen wird, wenn für den betreffenden Zug die Gefahr eines Zusammenstoßes oder des Befahrens einer falsch gestellten Weiche vorliegt. Die auf der Strecke befindlichen
ίο Kontaktpaare werden in diesem Falle mittels auf der Strecke angeordneter, von der Lokomotive gesteuerter elektrischer Schalter verbunden.
Von älteren Einrichtungen unterscheidet sich die vorliegende dadurch, daß die Sicherung des Zuges immer nur von einem einzigen Schalter abhängig ist; es wird dadurch die Wahrscheinlichkeit von Betriebsstörungen
-'•""vermindert, da die auf der Strecke angebrachten Schalter infolge ihrer schwierigen Wartung die am wenigsten zuverlässigen Teile der Anlage sind.
Die Zeichnung stellt schematisch die Anordnung an einer zweigleisigen Strecke dar.
Es ist auf der Zeichnung jedes. Gleis nur durch eine Linie dargestellt. Die: zur Zugwarnung dienenden Streckenkontakte, die der Kürze, halber Warnkontakte genannt werden, sind durch Rechtecke dargestellt. Je einer der Kontakte erscheint auf der Zeichnung" durch das Gleis ersetzt, welches als Erdleitung dient.
Auf der Lokomotive (Fig. 1) ist eine Batterie bx angebracht. Ein Pol derselben ist mit einer Schleifbürste s1 verbunden. Diese Schleifbürste soll regelmäßig diejenigen Streckenkontakte berühren, welche in der Zeichnung durch das Gleis dargestellt sind, und kann also durch die Räder der Lokomotive ersetzt werden. Der andere Pol der Batterie wird durch das Warnsignal c mittels des Umschalters d entweder mit der Schleifbürste s2 oder der Schleifbürste s3, je nach der Fahrtrichtung der Lokomotive, verbunden. Zweckmäßig wird also der Umschalter d mit der Umsteuerung der Lokomotive in mechanische Abhängigkeit gebracht.
Wenn die Lokomotive über einen der Warnkontakte w (Fig. 3) fährt und dieser leitend mit der Schiene verbunden ist, dann wird der Strom auf dem Wege s2 bezw. s3, d, c, b l, s' durch die Schiene zum betreffenden Warnkontakte geschlossen und das Signal c wird in Tätigkeit gesetzt. Das Signal c kann durch ein Relais ersetzt werden, welches die Bremse anzieht, den Dampfzufluß absperrt, die Dampfpfeife ertönen läßt o. dgl.
Um die Warnkontakte zur geeigneten Zeit ein- und auszuschalten, ist folgende Einrichtung vorgesehen:
In den Blockstationen sind elektromagnetische Einschalter untergebracht, welche durch einen Schalthebel f eine Leitung von der Schiene zu einer Streckenleitung und den daran liegenden Warnkontakten schließen oder öffnen. Die elektromagnetischen Einschaltcr e werden auf folgende Weise gestellt:
Die Lokomotive ist mit einer zweiten Batterie £>2 ausgerüstet (Fig. 2), deren Pole mit den Schleifbürsten oder Rädern s1 einerseits und s4 andererseits verbunden sind.
Die beiden Batterien b1 und b2 können auch zu einer einzigen vereinigt werden. Beim Vorbeifahren an den Schaltern berührt die Schleifbürste s* entsprechende Strecken- oder Umschaltkontakte u, die in der Zeichnung als schwarze oder schwarzweiße Rechtecke dargestellt sind, und schließt dadurch einen Strom auf folgendem Wege:
Von der Batterie b2 über die Schleifbürste sl, die Schiene, durch die Wickelung einer Spule eines Einschalters e zum Umschaltkontakt ic und durch die Schleifbürste s* zur Batterie b2 zurück. Durch geeignete Anordnung der verschiedenen Umschaltkontakte schließt die Lokomotive regelmäßig vor und hinter sich die Leitung zwischen der Schiene und den Warnkontakten, so daß entgegenfahrende oder in bedrohlicher Nähe hinterherfahrende Züge Warnsignale erhalten.
Die Umschaltkontakte sind so angeordnet, daß an jedem Block zunächst ein Ausschaltkontakt und ein Einschaltkontakt für denjenigen Schalter folgt, dessen Warnkontakte in der Fahrtrichtung vorwärts zwei Blockstrecken, rückwärts eine Blockstrecke entfernt angeordnet sind, und darauf ein Einschaltkontakt und ein Ausschaltkontakt für den Schalter, der die vorwärts eine und rückwärts zwei Blockstrecken entfernten Warnkontakte schaltet. Auf diese Weise ist der Zug beim Überfahren eines Blockes vorwärts stets zwei Blockentfernungen, hinter sich auf eine gedeckt, während die dahinter liegende Strecke freigegeben ist.
Im folgenden wird ein Zug während der Fahrt auf der Strecke verfolgt, um im einzelnen die Arbeit der Einrichtung zu erläutern.
Der Zug befindet sich zwischen den Block-Stationen 2 und 3 (Fig. 3). Es ist dabei die Bürste s2 der Lokomotive eingeschaltet. Der Zug hat in der angegebenen Stellung mittels der Bürste s4 und des Kontaktes u1 in der Blockstation 2 die Verbindung des Schalthebeis fs in Station 3 geöffnet und gleich darauf durch Kontakt ic2 die Verbindung des Schalthebels fs geschlossen. Dadurch werden sowohl die Warnkontakte w ' zwischen den Blockstellen 1 und 2 als auch die Warnkontakte rv2 zwischen den Blockstellen 3 und 4 mittels der Leitung ρ und Hebel /3 mit der Schiene verbunden.
Natürlich können auch mehr als zwei Warnkontakte innerhalb einer Blockstrecke angeordnet sein.
Ein dem ersten Zuge nachfolgender Zug erhält an den Warnkontakten τνΎ ein Signal. Ebenso wird einem dem ersten entgegenfahrenden Zuge durch die Kontakte w2 ein Warnsignal übermittelt.
Nach Überfahren der Kontakte u \ ic2 und u 3 des Blockes 2, von denen der letztere bei dieser Fahrtrichtung unwirksam ist, hat der Zug durch den Kontakt w4 eine Umstellung des Schalthebels/'2 herbeigeführt und dadurch, nachdem vorher eine neue Sicherungsstrecke geschaffen ist, die bisherige Sicherung aufgehoben und die Strecke hinter sich bis zum Block ι freigegeben.
Kommt der zu sichernde Zug an den Block 4, so findet er vor sich, eine Weiche (Fig. 3 a), die er entweder in gerader oder abzweigender Richtung durchfährt. Da die beiden Weichen des Verbindungsstranges immer gleichzeitig gestellt werden, so kann bei der Durchfahrt in gerader Richtung die Weiche unberücksichtigt bleiben; dagegen müssen bei Stellung auf Abzweig die Züge gewarnt werden, welche von den Blockstellen 6, 7 und 10 auf die Weiche zufahren. Die Ausdehnung der Sicherung auf das Nebengleis erfolgt durch einen Schalter x, der in Fig. 3 a in der Stellung für Fahrt durch die Weiche, in Fig. 4 in der Stellung für Fahrt auf der geraden Strecke dargestellt und von dem Weichenstellwerk in Abhängigkeit gebracht ist. Dieser Schalter verbindet bei der ersteren Stellung die Warnleitungen der Schalter ei! und e4 sowie die der Schalter e5 und e9. Die richtige Schaltung der Schalter e4 und e5 einerseits und der Schalter e8 und e9 andererseits wird zweckmäßig durch Anordnung von Umschaltkontakten ic', u2, u 3 und u 4 in der Ausweichstrecke erreicht, von denen die beiden ersteren den Schalter e8, die beiden letzteren den Schalter e5 beeinflussen.
In Fig. 5 ist die Einrichtung für mehrere zwischen zwei Blockstationen angeordnete Abweichgleise dargestellt. Es ist dabei nur für jedes einzelne davon die oben beschriebene Einrichtung zu treffen. Bei der Fahrt eines Zuges in entgegengesetzter Richtung, d. h. von Blockstelle 6 nach Blockstelle 1, wirken die verschiedenen Kontakte in gleicher Art; es wird beim Überfahren jedes Blockes eine neue Sicherungsstrecke geschaffen und die verlassene freigegeben.
Fig. 6 zeigt die Anordnung einer Kreuzung; es sind für eine solche nur besondere, je an den kreuzenden Gleisen gelegene Warnkontakte in Verbindung mit den Umschaltvorrichtungen erforderlich.
An der Stelle, wo sich an ein Betriebsgleis ein in die Sicherungseinrichtung nicht eingeschlossenes Gleis anschließt, wird die Entsicherung der Strecke durch einen besonderen Ausschaltkontakt herbeigeführt.
Zur Verringerung der Zahl der Leitungen kann man als Umschalter zweckmäßig polarisierte Relais verwenden.
Um zu verhindern, daß ein > Zug eine Weiche aufschneidet, ist es zweckmäßig, vor
der Gefahrstelle je einen besonderen Warnkontakt, sogen. Weichenkontakt g (Fig. 3 a) anzubringen, welcher in bekannter Weise beim Umstellen der Weiche auf Abzweig mit der Schiene verbunden wird. Dies kann ebenfalls-durch den Schalter χ geschehen, der von dem Stellwerk der Weiche abhängig ist. Die Einstellung der Schalthebel f kann unter Beibehaltung der gesamten Anordnung natürlich auch vom Zug aus durch mechanische Mittel oder von der Strecke aus von Hand vorgenommen werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Eine elektrische Streckensicherung, bei der durch Warnkontakte an der Strecke auf dem Zuge Warnsignale ausgelöst und diese Warnkontakte durch elektrische, vom Zuge mittels besonderer Kontakte gestellte Schalter leitend miteinander verbunden ■ werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Deckung eines Zuges in einer Blockstrecke erforderlichen Warnkontakte durch nur einen Schalter bedient werden, so daß die Sicherheit des Zuges jederzeit nur von einem einzigen Schalter abhängig ist.
  2. 2. Eine Ausführungsform der elektrischen Streckensicherung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltkontakte an jeder Blockstelle derart angebracht sind, daß ein anfahrender Zug zunächst einen Ausschaltkontakt und dann einen Einschaltkontakt für denjenigen Schalter schließt, welcher die Warnkontakte der nächsten Blockstrecke einschaltet, und darauf zuerst einen Einschaltkontakt und dann einen Auschaltkontakt für denjenigen Schalter schließt, welcher die Warnkontakte der gerade befahrenen Blockstrecke wieder ausschaltet.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Beruh, gedruckt in der reichsdruckerei.

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