DE1508508C2 - Kontinuierlich arbeitender Rollenherdofen - Google Patents
Kontinuierlich arbeitender RollenherdofenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen kontinuierlich arbeitenden Rollenherdofen, insbesondere zum Brennen von
keramischem Gut, der in Patentanspruch 1 angegebenen Gattung.
Bei einem bekannten Rollenherdofen dieser Art (US-PS 18 91469) besteht der in der Heizkammer
angeordnete Rollenförderer aus hohlen, flüssigkeitsgekühlten Rollen aus Metall oder einem anderen
geeigneten feuerfesten Material, deren Endteile Isolierbuchsen in Seitenwandöffnungen durchragen und in
Lagern außerhalb der Ofenseitenwände gelagert sind. Ein Teil dieser Rollen sind an ihrer Antriebsseite mit
zwei Kettenrändern versehen, über die gesonderte Endlosketten in entsprechender Anzahl zum Antrieb
dieser Rollen laufen. Dieser bekannte Rollenherdofen hat den Nachteil, daß die einzelnen Rollen nur mit
erheblichem Aufwand ausgewechselt werden können, da wegen der Antriebskopplung der Rollen der gesamte
Rollenförderer stillgesetzt und damit der Ofenbetrieb unterbrochen werden muß. Darüber hinaus erfordert
auch der Aus- und Einbau der Rollen aus bzw. in die Lager sowie die Isolierhülsen einen beträchtlichen Zeit-
und Montageaufwand. Ein Ein- und Ausbau einzelner Rollen ist nicht nur bei deren Verschleiß, sondern auch
nach dem Einklemmen eines Keramikbruchstückes zwischen zwei Rollen notwendig. Ferner können beim
Auswechseln der Rollen beträchtliche Mengen an Kaltluft in den Ofen einströmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Rollenherdofen mit die Seitenwände durchragenden keramischen
Rollen den Antrieb und die Lagerung der keramischen Rollen so auszubilden, daß einzelne Rollen unter
Vermeidung von Zeit- und Wärmeverlusten ausgewechselt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Die Lagerung der die Seitenwandöffnungen frei durchragenden Enden der Keramikrollen auf jeweils
zwei außerhalb der Heizkammer angeordneten Laufrollen eröffnet die Möglichkeit, jede beliebige Keramikrolle
— nach Lösen eines der Anschläge axial aus der Heizkammer herauszuziehen, ohne daß zuvor z. B.
Lager auseinandergebaut .werden müßten. Der Antrieb
ίο jeder der Laufrollen an der Antriebsseite der Heizkammer
mittels einer gemeinsamen Endlos.kette hat zur Folge, daß einzelne Keramikrollen auch bei laufendem
Rollenförderer ausgebaut werden können, ohne daß dadurch der Antrieb der weiteren Keramikrollen
unterbrochen wird. Die Endanschläge schließlich verhindern ein axiales Auswandern der Keramikrollen.
Aus der DE-PS 8 14 274 ist zwar seit langem eine angetriebene kurvengängige Rollenbahn bekannt, bei
welcher der Antrieb von einer Rolle zur anderen über ein Reibrad erfolgt. Die einzelnen Laufrollen sind
jedoch nach wie vor mit ihren Enden in gesonderten Lagern gelagert und können daher nicht ohne weiteres
axial aus dem Förderer herausgezogen werden. Da ferner der Antrieb von einer Laufrolle zur anderen über
ein oberes, an einer Druckfeder einstellbar abgestütztes ( Reibrad erfolgt, wird durch Ausbau einer Laufrolle der
Antriebszug für den gesamten sich anschließenden Förderabschnitt unterbrochen, was praktisch das
Stillsetzen des gesamten Rollenförderers bedeutet.
Ferner ist noch ein Rollenförderer für Walzgut bekannt (US-PS 8 96 172), bei dem die Transportrollen
mit jedem ihrer Enden in den Vertiefungen zwischen jeweils zwei Stützrollen aufliegen. Der Antrieb der
Transportrollen erfolgt durch die Stützrollen, von denen nur ein Teil mit dem Getriebe des Antriebsmotors
gekuppelt ist und von diesem angetrieben wird. Aufgrund dieses Antriebszuges von Stützrolle über
Transportrolle zur nächsten Stützrolle, wird ein Teil des Förderers stillgesetzt, wenn eine Transportrolle ausgebaut
wird.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnungen näher veranschaulicht werden.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch einen Rollenherdofen
gemäß der Erfindung;
Fig.2 ist ein vertikaler Querschnitt durch den Ofen
von F i g. 1;
F i g. 3 ist ein vergrößerter Querschnitt der Rollenan-Ordnung des Ofens von Fig. 1;
F i g. 4 ist ein Seitenaufriß der Rollenanordnung des Ofens, wie sie in F i g. 3 dargestellt ist, von links gesehen;
F i g. 5 ist ein Seitenaufriß der Rollenanordnung des Ofens, wie sie in F i g. 3 gezeigt ist, von rechts gesehen.
Der Rollenherdofen 10 der Fig. 1 und 2 weist eine
äußere Bodenwand 12, eine keramische Auskleidung 14 und eine Heizkammer 22 auf. Die Seitenwände 34 und
36 weisen Brenner 16 auf. Von dem Dach 20 hängen Abschirmungen 18 und 26 herab, die verhindern, daß
Wärme vom Eintrittsende 28 und Austrittsende 30 der Heizkammer 22 entweicht. In beiden Seitenwänden 34
und 36 der Heizkammer 22 sind öffnungen 24 vorgesehen. Jede der öffnungen 24 liegen in Flucht mit
einer entsprechenden öffnung 24 in der gegenüberliegenden Wand der Heizkammer 22. Die Löcher 24 sind
in jeder Wand 34 und 36 der Heizkammer 22 längs einer Geraden angeordnet. Die Rollen 32 sind durch einander
gegenüberliegenden öffnungen 24 geführt und bestehen
über ihre gesamte Länge aus keramischem Material. Unter Umständen kann es jedoch erwünscht sein, in den
Abschnitten des Ofens mit niedriger Temperatur Metallrollen zu verwenden. Das in dem Ofen zu
brennende keramische Gut tritt bei 28 in diesen ein, schreitet auf den Rollen 32 durch diesen fort und tritt bei
30 aus ihm aus. Die keramischen Rollen 32 erstrecken sich durch die Wände 34 und 36 bei 38 bzw. 40 nach
außen.
Durch die in einer Ebene angeordneten Rollen 32 ι ο wird ein keramischer Gegenstand vom Eintritt 28 zu
dem Austritt 30 geführt. Die keramischen Rollen 32 sind vorzugsweise ziemlich dicht nebeneinander angeordnet,
so daß das keramische Gut durch den Ofen geführt werden kann, ohne zwischen die Rollen 32 zu fallen.
Dadurch wird die Verwendung einer Trägerplatte für das keramische Gut unnötig und die Steuerung der
Wärmezufuhr zu dem keramischen Gut verbessert. Wenn keramische Gegenstände mit einer Länge von
etwa 10 cm gebrannt werden sollen, so haben die keramischen Rollen 32 zweckmäßig einen Außendurchmesser
von 3,2 cm und sind nicht mehr als 5 cm voneinander entfernt angeordnet.
Bei der Verwendung von Rollen mit derart kleinem Durchmesser erhebt sich das Problem, diese anzutreiben,
da es schwierig ist, sie zu kuppeln oder eine Rolle auszuwechseln oder zeitweise zu entfernen, um
zerbrochenes Gut auf den Boden des Ofens fallen zu lassen.
Wie aus den F i g. 3, 4 und 5 ersichtlich, durchsetzen die keramischen Förderrollen 32 die Heizkammer 22
des Ofens 10 und ragen bei 38 und 40 aus den Wänden 34 und 36 heraus. Außerhalb der Heizkammer sind wenig
unterhalb der keramischen Rollen 32 parallel zu der Wand 34 und in einem Abstand von dieser Rollen 42
angeordnet. Jede keramische Rolle 32 ruht in der von zwei Rollen 42 gebildeten Vertiefung und auf den
Oberflächen dieser Rollen 42. An den Berührungsstellen der Rolle 42 mit den Rollen 32 verlaufen die
Oberflächen dieser Rollen tangential zueinander. Jede Welle 44 einer Rolle 42 durchsetzt ein Gehäuse 46, in
dem sie drehbar gelagert ist. Am äußeren Ende der Welle 44 ist ein Kettenrad 48, das mit einer endlosen
Kette 50 in Eingriff steht, montiert. Die endlose Kette 50 wird durch die von dem Motor 52 angetriebenen
Kettenräder 51, 68 und 70 und Kette 72 angetrieben. Das andere Ende jeder keramischen Rolle 32 ruht auf
einem Paar Führungsrollen 54. Um eine axiale Bewegung zu verhindern, sind längs der Rollenenden 38
und 40 Anschläge 56 und 58 vorgesehen. Die Rollen 32 endigen in Auflageflächen oder Kappen 60 und 62 von
halbkugeliger Form. Wenn jede Rolle 32 aus einem hohlen keramischen Rohr besteht, so kann in jedes Ende
ein Endteil mit halbkugeliger Oberfläche als Lagerfläche eingeführt werden. Im Falle, daß eine der
keramischen Rollen 32 sich axial verschiebt, stößt sie mit den Kappen 60 bzw. 62 gegen die Anschläge 56 oder 58,
so daß eine weitere axiale Verschiebung verhindert wird.
Wenn eine zerbrochene kei mische Rolle 32 ausgewechselt oder ein Bruchstück eines keramischen
Gegenstandes, das auf einer Gruppe von Rollen 32 aufliegt, entfernt werden soll, werden die betreffenden
Anschläge 56 oder 58 entfernt, und die zerbrochene Rolle oder die Rolle, auf der das Bruchstück aufliegt,
kann entfernt und gegebenenfalls durch eine andere ersetzt werden. Bei dieser Anordnung ist es nicht
notwendig, den Betrieb der gesamten Fördervorrichtung zu unterbrechen.
Wenn das zu brennende keramische Gut nicht schwer genug ist, um die keramischen Rollen 32 in Eingriff mit
einem Paar Rollen 42 zu pressen, kann eine Rolle 64 mit einer Feder 66, die die Rolle 64 gegen die keramische
Rolle 32 preßt, vorgesehen sein, so daß ein ausreichender Druck erzeugt wird, um die keramischen Rollen 32
mit den außerhalb der Heizkammer angeordneten Rollen 42 in reibenden Eingriff zu bringen. Diese
Anordnung ist in gestrichelten Linien gezeigt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Kontinuierlich arbeitender Rollenherdofen mit einer Heizkammer und einem sich durch diese
erstreckenden Rollenförderer, dessen keramische Rollen durch öffnungen in den Seitenwänden der
Heizkammer hindurchragen und an einem Ende einen gemeinsamen Drehantrieb aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Keramikrolle
(32) mit ihren beiden herausragenden, keine Metallteile aufweisenden Enden (38, 40) in der von
jeweils zwei außerhalb der Heizkammer (22) angeordneten Stützrollen (42; 54) gebildeten Vertiefung
aufliegt, daß jede der als Reibrollen ausgebildeten antriebsseitigen Laufrollen (42) vom gemeinsamen
Drehantrieb bestehend aus Kettenrädern (48) Endloskette (50) und mit Motor (52) gleicher
Geschwindigkeit angetrieben ist und daß außerhalb der Heizkammer (22) Anschläge (56; 58) zur
Begrenzung der Axialbewegungen der Keramikrollen (32) lösbar montiert sind.
2. Rollenherdofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (56;58) als neben
den Stirnenden der Keramikrollen (32) montierte Stangen ausgebildet sind.
3. Rollenherdofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den antriebsseitigen
Enden (38) der Keramikrollen (32) über Federn (66) abgestützte Druckrollen (64) aufliegen.
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