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Verfahren zur beschleunigten Außerbetriebsetzung einer Feuerung mit
Vorschubrost und Vorschubrost zur Ausführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur beschleunigten Außerbetriebsetzung einer Feuerung mit einem in
einzelne, unabhängig voneinander angetriebene Unterwindzonen unterteilten Vorschubrost
und den Rost hierzu. Sie bezweckt, die Gefahr zu beseitigen, die z. B. bei Betriebsstörungen
darin liegt, daß das Feuerbett beim Stillsetzen des Kessels nicht sofort zum Erlöschen
kommt, sondern weitere Wärme ausstrahlt, durch welche die Störungen verschlimmert
werden. Um dieses zu verhüten, wird. vorgeschlagen, in solchen Fällen zur schnelleren
Außerbetriebsetzung der Feuerung die Roststäbe der ersten Zonen stillzusetzen und
.die Roststäbe der letzten Zone mit erhöhter Geschwindigkeit anzutreiben. Außerdem
wird zweckmäßig gleichzeitig der Unterwind für alle Zonen abgestellt.
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Durch die schnellere Bewegung der Roststäbe der letzten Zone wird
der glühende Brennstoff auf dem letzten Teil des Rostes bedeutend scluieller als
bei normalem Betrieb aus dem Feuerraum der Kesselanlage entfernt. Die Erfindung
geht dabei von: der Tätsache aus, daß der eigentliche Verbr ennungsvorgang bei den
meisten Feuerungen dieser Art auf dem letzten Teil des Rostes vor sich geht, während
der erste Teil des Rostes im wesentlichen nur der Vorbereitung des Br -ennvor,ganges
.dient. Deshalb liegt darin, daß der auf dem ersten Teil des Rostes befindliche
Brennstoff in dem Feuerraum verbleibt, keine weitere Gefährdung der Kesselanlage.
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An sich sind Vorschubroste, die in einzelne Längszonen unterteilt
sind und deren Zonenfördergeschwindigkeiten unabhängig voneinander geändert werden
können, bekannt. Auch ist es bekannt, die Geschwindigkeit der einzelnen Rostteile
während des Betriebes zu verändern ,sowie die Luftzufuhr zu den einzelnen Rostteilen
gleichzeitig zu regeln. Neu ist demgegenüber, zur schnelleren Außerbetriebsetzung
der Feuerung den Teil des Rostes, der nur der Vorbereitung des Brennvorganges dient,
stillzusetzen und den Teil des Rostes, auf dem der eigentliche Verbrennungsvorgang
erfolgt, schneller anzutreiben. Bisher war man gezwungen, zu diesem Zweck den ganzen
Rost ausfahrbar zu machen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
dargestellt. Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch die Feuerung.
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Abb. z gibt den Rost im Grundriß schematisch wieder, und Abb.3 zeigt
ein Umschaltgetriebe.
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Bei dem Ausführungsbeispiel besteht der Vorschubrost aus den festen
Roststäben i und den beweglichen Roststäben z, welche in ihrer Anordnung abwechselnd
aufeinanderfolgen. Der Vorschubrost ist in drei Zonen unterteilt, und zwar sind
die beweglichen Roststäbe 2 mit den drei Schlittenrahmen 3, 4 und 5
fest
verbunden, die auf Wälzlagern 6 ,gelagert sind. Die einzelnen. Zonen sind durch
die Wände 7 und 8 voneinander getrennt. Das Ende des Rostes bildet der feststehende
Schlackenrost 9. An den Schhttemalrm-en 3, 4 und 5 greifen Stangen i o, i i, 12
an, die zu Hebeln 13, 14, 15 führen, welche auf Wellen 16, 17, 18 befestigt sind.
Die Hebe113, 14; 15 sind in bekannter Weise zur Erzielung verschiedener Hübe und
verschiedener Geschwindigkeiten ungleich lang gehalten. Die Wellen 16, 17, 18 laufen,
wie es Abb.2 zeigt;, über die ganze Rostbreite durch und ragen an -den Längsseiten
des Rostes ein Stück aus dem Rost heraus. Auf den herausragenden Enden der Wellen
16, 17, 18 sind Hebel 19, 20, 21
aufgekeilt, die über die Stangen 22, 23,
24 mit den doppelarmigen Hebeln 25, 26 im, Verbindung stehen. Die doppelarmigen
Hebel 25, 26 sind auf den Wellen 27, 28 befestigt (vgl. Abb. 2). An den doppelarmigen
Hebeln 25, 26 greifen. Stangen 29, 30 an, welche die Verbindung mit den Kurbeln
31, 32 herstellen, zu denen die Wellen 33, 34 gehören. Auf den Wellen 33, 34 befinden
sich Kettenräder 35, 36, die mittels Ketten 37 mit der Welle 38 verbunden sind.
Die Ketten 37 laufen über Leit- und Spannrollen 3g. Der Antrieb. erfolgt von einem
Elektromotor 4o aus.
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Zwischen der Welle des Elektromotors 40 und der Welle 38 ist ein Umschaltgetriebe
eingebaut, dessen Antrieb durch die Kette 41 in Abb. i angedeutet ist und das in
Abb. 3 in. vergrößertem Maßstabe dargestellt ist. 42 ist die Welle des Elektromotors
4o. Auf dieser sitzen zwei lose Zahnräder 43, 44 die einzeln durch eine Kupplung
45 mit der Welle 42 verbunden werden können. Die Zahnräder 43, 44 kämmen mit den
Zahnrädern 46, 47 der Welle 38. Auf der Welle 38 sitzen außerdem die Kettenräder
48, 49, die mit den Kettenrädern 35, 36 der Wellen 33, 34 zusammenarbeiten. Die
Zahnräder 46, 47 und das Kettenrad 49 sind fest mit der Welle 38 mittels der Keile
5o verkeilt, während das Kettenrad 48 lose auf der Welle 38 sitzt und nur mit Hilfeeiner
Kupplung 51 zum Mitlaufen mit der Welle 38 gebracht werden kann. Die Kupplungen45
und 51 werden von einem einzigen Hebe152 aus betätigt, der bei 53 seinen Drehpunkt
hat und der mittels der Lasche 54 mit dem Hebel 55 der Kupplung 51 verbunden ist.
Der Hebel 55 ist bei 56 drehbar gelagert.
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Wie die Abb. ä zeigt, wird. der Antrieb der ersten Rostzonen von der
einen Längsseite des Rostes und der Antrieb der letzten Rostzone von der anderen
Längsseite des Rostes aus vorgenommen.
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Der Rost arbeitet in folgender Weise: Bei normalem Betrieb hat das
Umschaltgetriebe die in Abb.3 gezeigte Stellung inne. Das Zahnrad 43 und das' Kettenrad
48 sind über die Kupplungen 45 und 51 mit den Wellen 42 und 38 fest verbunden. Der
Antrieb der Welle 38 -erfolgt infolgedessen von dem Zahnrad 43 aus über das Zahnrad
46. Das Zahnrad 44 läuft lose auf der Welle 42 mit. Von den Kettenrädern 48, 49
werden die Kettenräder 35, 36 und damit die Wellen 33, 34 angetrieben, die ihrerseits
über die Stangen 22, 23, 24 und mittels der entsprechenden Kurbeln und Hebel die
Schlittenrahmen 3, 4, 5 antreiben und hin und her bewegen. Soll im Falle der Gefahr
die Feuerung schnell wirksam gemacht werden, so wird der Hebel 52 des Umschaltgetriebes
nach links umgelegt. .Hierdurch wird das Zahnrad 43 von der Kupplung 45 gelöst und
:diese mit dem Zahnrad 44 verbunden. Gleichzeitig wird die Kupplung 5 i von dem
Kettenrad 48 gelöst, so daß dieses stelienbleibt. Der Kraftfluß wird jetzt über
die Zahnräder 44 und 47 weitergeleitet. Das Zahnrad 43 läuft nunmehr lose auf der
Welle 42 mit. Von den Kettenrädern 48, 49 wird nur das Kettenrad 49 von der Welle
38 mitbewegt, so daß die Bewegung der Schlittenrahmen 3 und 4 aufhört und nur der
Schlittenrahmen 5 durch das Gestänge 24 hin und her bewegt wird. Durch das Einschalten
des Zahnrades 44 erfolgt außerdem eine übersetzung ins- Schnelle, so daß die Hinundherbewegung
des Schlittenrahmens 5 und damit der beweglichen Roststäbe 2 dieser Zone mit wesentlich
höherer Geschwindigkeit vor sich geht als bei normalem Betrieb. Infolgedessen rutscht
der glühende Brennstoff schnell auf dem Rost ab und fällt über den Schlackenrost
9 in den Schlackentrichter. Durch Abschalten des Elektromotors 4o kann dann die
Bewegung des Rostes überhaupt unterbrochen werden.
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Die Abschaltulng der Luftzufuhr zum Rost bei Außerbetriebsetzung der
Feuerung Wird in der Regel gleichzeitig mit der Umschaltung bewirkt. Zu diesem Zweck
kann man den Schalthebel des Umschaltgetriebes mit der Luftklappe in der Hauptluftleitung
des Rostes,-verbinden, so daß beim Einschalten. des schnelleren Ganges von dem gleichen
Hebel aus die Verbrennungsluft für sämtliche Zonen abgeschaltet wird.
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf Dreizonenroste, sondern sie
kann auch bei allen anderen mehr oder weniger unterteilten Rosten Anwendung finden.
Auch ihr Anwendungsgebiet ist nicht auf eine bestimmte Kesselart beschränkt.