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Vorrichtung zum Ausheben eines endlosen Glasbandes aus der Schmelze
Die Erfindung bezzieht sich auf Vorrichtungen zum Ziehen .endloser Glasbänder aus
einem Glasbade, bei welchen das Glasband durch Walzenpaare in einem Ziehschacht
bzw. Kühlschacht hochgeführt wird. Es handelt sich bei diesen Vorrichtungen um solche
an und für sich bekannte, bei welchen von jedem Walzenpaar die eine Walze fest gelagert
ist, während die andere Walze, die bewegliche Walze, durch ein System von Hebeln,
Gegengewichten oder ähnliche Mittel gegen die erste Walze gedrückt wird. Das Glasband
wird auf diese Weise elastisch zwischen den beiden Walzen eines jeden Walzenpaares
gehalten und weiterbefördert.
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Bisher wurden die beiden Walzen eines jeden Walzenpaares an ihren
Enden, welche bei allen Paaren auf ein und derselben Seite lagen, durch Zahnräder
miteinander verbunden, und alle festgelagerten Walzen wurden von einer senkrechten
Welle aus, die an einem Ende des Ziehschachtes in der Ebene der Walzen angeordnet
ist, der sog. Königswelle, durch bekannte Mittel angetrieben.
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Es ist nun festgestellt worden, daß es bei dieser Anordnung sehr schwierig
ist, einen gleichmäßigen Druck der Walzen gegen das Glasband auf die ganze Länge
der Walzen hin sowie ein gleichmäßiges Weiterbefördern des Glasbandes zu erzielen,
d. h. über die ganze Breite des Glasbandes. Nun ist es aber unbedingt erforderlich,
daß die Walzen eines jeden Walzenpaares gleichmäßig über die ganze Breite des Glasbandes
wirken. Tatsächlich wird das Glasband nur unter der Einwirkung des Druckes der beweglichen
Walzen auf die feststehenden Walzen der verschiedenen Walzenpaare mitgenommen und
aufwärts geführt. Fehlt dieser Druck, so wird das Gewicht des Glasbandes oder eines
Teiles des Glasbandes notwendigerweise das Glasband nach unten ziehen.
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Der auf das Glasband an der Stelle, wo der Antrieb erfolgt, ausgeübte
Druck wird durch die Eüivrirkung des Gegengewichts oder irgendeines anderen ähnlichen
Mittels durch den Gegendruck der Zahnräder, welche die feste Walze und die bewegliche
Walze eines jeden Walzenpaares miteinander verbinden, bestimmt. Nun ist dieser Gegendruck
zwischen den Zahnrädern sehr unregelmäßig. Hieraus ergibt sich, daß der Druck auf
das Glasband zwischen der festen Walze und der beweglichen Walze eines jeden Walzenpaares
auf der Seite, wo der Antrieb wirkt, ebenfalls sehr unregelmäßig sein muß - und
daß das Mitnehmen des Glasbandes an dieser Stelle infolgedessen sehr unregelmäßig
ist. Daß dies so ist, geht auch daraus hervor, daß besonders auf dieser Seite des
Antriebs die Brüche im Glasband auftreten. Dagegen ist auf der entgegengesetzten
Seite der Vorrichtung,
also auf der Seite, wo der Antrieb nicht
erfolgt, der auf das Glasband ausgeübte Druck viel gleichmäßiger, weil er lediglich
durch die Einwirkung der Gegengewichte.kr? |
dingt wird. Das Mitnehmen des Glasbar |
erfolgt also an dieser Stelle regelmäßig |
Die Erfindung hilft diesem Mangel |
durch ab, da.ß die beweglichen Walzen der Walzenpaare von den feststehenden Walzen
abwechselnd auf der einen und anderen Seite der Ziehvorrichtung angetrieben werden.
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Die beweglichen Walzen der Walzenpaare können von den feststehenden
Walzen auch in Gruppen abwechselnd auf den entgegengesetzten Seiten der Ziehvorrichtung
angetrieben werden.
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Bei diesem Antrieb der beweglichen Walzen durch die feststehenden
Walzen abwechselnd auf der einen und anderen Seite der Ziehvorrichtung steigt das
Glasband sehr regelmäßig aufwärts, und die Erfahrung hat gezeigt, daß eine beträchtlich
geringere Anzahl von Brüchen in dem Glasband entsteht.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dar, und zwar zeigt Fig. i eine Seite des Kühlschachtes in teilweisein Aufriß.
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Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-A der Fig. 1.
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Das Gehäuse des Kühlschachtes wird von Winkeleisen i gebildet, die
durch Endplatten 2 und seitlichen Platten 3 miteinander verbunden sind. Die festen
Walzen q. sitzen auf Wellen 5, die in Lagern 6 der Endplatten 7 gelagert sind. Diese
Platten können von den Winkeleisen i gelöst werden, um die Walzen herausnehmen zu
können. Die anderen Walzen 8 eines jeden Walzenpaares sitzen auf Wellen 9, die in
Lagern io gelagert sind, welche von Hebelarmen getragen werden, die mittels Zapfen
bei i i auf den Endplatten 2 befestigt sind. Die anderen Arme dieser Hebel tragen
Gewichte 12, welche dazu dienen, die Walzen 8 gegen die Walzen 4. zu drücken, um
die Glastafel zwischen sich zu erfassen.
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Jede zweite Walze ¢ trägt an einem Ende ein Schraubenrad 2g, welches
durch eine endlose Schraube 13 angetrieben wird. Die endlosen Schrauben 13 sitzen
auf einer senkrechten Welle 1q., welche in Lagern 15 gelagert ist, die mit einem
der Winkeleisen i verbunden sind. Ein Schraubenrad 16 auf der Welle 1,4 greift in
ein Schraubenrad 17 auf einer uerwelle 18 ein, die in Lagern ig gelagert ist tid
sich bis zum anderen Ende des Schachfies erstreckt, wo sie unter Vermittlung von
Schraubenrädern, von denen nur das Schraubenrad 21 auf der Welle 18 sichtbar ist,
eine senkrechte Welle 2o mitnimmt, die sich in ähnlicher Lage befindet wie die Welle
14. Die Welle 20 trägt endlose Schrauben 22, die in Schraubenräder 23 auf den Wellen
5 der anderen Walzen q. eingreifen, die zu je zweien miteinander abwechseln. Die
endlosen Schrauben 22 und die Schraubenräder 23 sind in Fig. i punktiert dargestellt.
Von den Walzen 8 wird also abwechselnd jede zweite, also 2., q.., 6. usw., von den
Schraubenrädern 25 angetrieben, die mit den Schraubenrädern 27 in Eingriff stehen;
die anderen Walzen 8, also die 1., 3., 5. usw., werden von den Schraubenrädern 26
angetrieben, die mit den Schraubenrädern 23 in Eingriff stehen. Die Zähne der Schraubenräder
25 und 26 sind schräg gestellte Zähne, die mit den schräg gestellten Zähnen der
Räder 2q. und 23 genau in Eingriff treten können. Die Gesamtheit der Zahnräder wird
durch ein auf der senkrechten Welle 1 ¢ sitzendes Kegelrad 27 angetrieben.