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Verfahren zum Herstellen von Mittellagen Die Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Mittellagen für Tischlerplatten.
Die Schwierigkeit bei der Herstellung der Mittellagen -besteht darin, den einzelnen
zu einer Platte zuhsammengelegten Holzstäben vor dem Verleimen den für den Transport
und für die spätere Weiterbearbeitung' notwendigen Zusammenhalt zu geben. Es sind
hierfür bereits mehrere Verfahren bekannt. Als besonders zweckmäßig hat es sich
erwiesen, die einzelnen Stäbe in geeigneten Abständen quer zur Längsrichtung zu
durchbohren, durch die entstehenden Kanäle Bindfäden durchzuziehen und mit diesen
die einzelnen Stäbe zusammenzuhalten. Die Verwendung von Bindfäden hat gegenüber
anderen Vorschlägen den Vorteil, daß die Bindfäden in der Platte verbleiben können
und beim Zersägen .der Platte nicht stören.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das es ermöglicht, die zur Platte
zusammengelegten Holzstäbe in einfacher, schneller und billiger Weise mit Hilfe
von Bindfäden miteinander zu verbinden, so daß die Platte den für die Beförderung
und die Weiterbearbeitung notwendigen Zusammenhalt erhält. Das Verfahren 'hat den
besonderen Vorteil, daß es auch dann anwendbar ist, wenn die Plattenlänge in -an
sich bekannter Weise aus verhältnismäßig kurzen Holzstäben beliebiger Länge zusammengesetzt
wird, so daß für die Herstellung der Holzstäbe auch Abfallholz verwendet werden
kann.
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Erfindungsgemäß werden die die Mittellage bildenden Holzstäbe gruppenweise
längs der Plattenlänge quer zur Längsrichtung in geeignetem Lochabstand gleichzeitig
durchbohrt. Anschließend an den Bohrvorgang wird jede Gruppe auf Rohre geschoben,
die in einer Ebene mit den Bohrern und in dem selben Abstand voneinander angeordnet
sind. Diese Rohre enthalten gleichzeitig die Bindfäden für die Befestigung der Stäbe.
Sobald die der Plattenbreite entsprechende Anzahl von Gruppen auf die Rohre aufgeschoben
ist, werden dann die Stäbe gemeinsam von den Rohren abgezogen, und zwar zusammen
mit den in den Rohren liegenden Bindfäden, so daß die Stäbe- nach dem Abziehen
auf
den Bindfäden aufgereiht sind. Die einzelnen Bindfäden können dann untereinander
oder in anderer Weise verbunden werden.
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Das Verfahren sowie eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
sollen an Hand der Zeichnung beschrieben werden.' In der Zeichnung zeigen Fig. i
bis 6 einen Kasten, der zur Aufnahme der Holzstäbe während des Bohrens dient in
verschiedenen Arbeitsstellungen.
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Fig.7 einen Längsschnitt nach Linie VII-VII der Fig.8,.
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Fig.8 eine Rückansicht, Fig.9 eine Aufsicht auf die Vorrichtung und
Fig. i o einen Teil der Steuerungsvorrichtung.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Gestell i. Auf diesem Gestell ist
ein in der Längsrichtung der Vorrichtung verlaufender Doppel-T-Träger 2 befestigt.
In diesem Träger sind eine größere Anzahl von Wellen 3 drehbar gelagert. Jede Welle
3 wird mit Hilfe von zwei Riemenscheiben 4 angetrieben. Zum Antrieb dienen zwei
endlose Riemen 5, die über Spannrollen 6 laufen. Eine Welle ist unmittelbar mit
dem elektrischen Motor 7 g-ekuppelt. Der Motor 7 ist ebenso wie der Träger 2 auf
dem Gestell i befestigt.
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Der Antrieb der Wellen 3 könnte im übrigen auch durch einen Riemen
und durch eine Riemenscheibe erfolgen.
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Sämtliche Wellen 3 tragen am vorderen Ende ein Bohrfutter 8 mit einem
Bohrer 9. Die Wellen 3 und damit auch die Bohrer 9 liegen sämtlich in einer Ebene.
Die Bohrer sind im übrigen in gleichmäßigen Abständen über die Länge der herzustellenden
Mittellage verteilt.
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Vor den Bohrern 9 ist auf dem Gestell i ein Wagen i o mit Rädern i
i angeordnet, der in Richtung der Bohrer verschoben werden kann. Der Wagen selbst
wird aus einigen Flacheisenteilen gebildet, die in geeigneter Weise untereinander
verbunden sind. Am vorderen Ende des Wagens ist ein U-Eisen 12 angebracht, in dem
durch Holzeinlager. 13, 14 und 15 ein Spannfutter für eine Gruppe von Holzstäben
16 geschaffen ist. Am U-Eisen 12 ist drehbar ein Deckel 17 angebracht mit einem
Anschlag 18, der ebenfalls als Widerlager für die Holzstäbe 16 beim Bohren dient.
Der Deckel ist durch eine Feder I 7a mit dem Doppel-T-Träger 2 verbunden.
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Der Seitensteg i2a des U-Eisens erhält eine Anzahl von Bohrungen i
g, die in ihrer Lage und Größe den Bohrern 9 angepaßt sind. Der Steg i2b erhält
eine entsprechende Anzahl von Ausnehmungen 20, die den Bohrungen i 9 gegenüberliegen.
Der Wagen io wird durch einen Elektromotor 21 angetrieben, der am Gestell i befestigt
ist. Der Elektromotor treibt über ein nicht näher dargestelltes Getriebe eine senkrechte
Welle 22, die im Getriebekasten 23 gelagert ist. Der Getriebekasten ist ebenfalls
am Gestell i befestigt. Auf dem oberen Ende der Welle sitzt eine Scheibe 24 mit
einem Kurbelzapfen 25. Mit diesem Zapfen ist ein am Wagen- io befestigter Zapfen
26 durch eine Kurbelstange 27 verbunden. Mit jeder vollen Drehung der Scheibe 24
führt der Wagen i o eine Hinundherbewegung aus.
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Zwischen zwei Anschlägen 28, 29. des Wagens io ist ein über die ganze
Wagenbreite verlaufender Kasten 3o angebracht. An diesem Kasten sind dünnwandige
Stahlrohre 31 befestigt. Diese Rohie liegen in derselben Ebene wie die Bohrer 9.
Je ein Rohr 31 steht einem Bohrer g gegenüber. Im Kasten 3o befinden sich Bindfädenrollen
5o, deren Anfänge durch die Rohre 3 i hindurchgezogen sind. Zweckmäßig erhalten
die Rohre 31 am freien Ende einen Schlitz, um die Anfänge der Bindfäden aus den
Rohren herausziehen zu können.
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Der Kasten 3o liegt jeweils nur an einem der Anschläge 28, 29 an.
Zwischen der Vorderkante. des Kastens 3o und dem Anschlag 29 ist ein Raum frei gelassen,
der etwas größer als die Breite einer Gruppe von Holzstäben ist. Der Kasten 3o soll
nämlich durch die Anschläge 28, 29 erst mitgenommen werden, nachdem der Wagen und
damit auch das U-Eisen i 2 sich ungefähr um die Breite des U-Eisens gegen die Rohre
31 verschoben hat. Hierdurch wird, wie noch beschrieben werden soll, bei der Rückwärtsbewegung
des Wagens das Auffädeln der Holzstäbe auf die Rohre 3 i durch Nacheilen des Wagens
und bei der Vorwärtsbewegung des Wagens die nötige Nacheilung der Rohre gegenüber
dem Wagen bewirkt.
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Zum Festhaltendes Kastens 3o und damit der Rohre 3 i während der anfänglichen
Bewegungen des Wagens i o dient ein Gestänge 32, 33. Die Stange 32 ist bei
34 am Gestell i gelagert, Die Stange 33 bildet am Ende eine Gabel, die sich auf
einer waagerechten Welle 35 abstützt. Die Welle 35 wird über Kegelräder 36 von der
Welle 22 aus angetrieben. Auf dieser Welle sitzt eine Kurvenscheibe 37, die als
Sperrnocken für das Gestänge 32, 33 dient. Während einer Viertelumdrehung der Welle
35 legt sich die Fläche 38 der Kurvenscheibe 37 gegen den -Teil39a und während einer
späteren Viertelumdrehung gegen den Teil39b der Stange 33 und verhindert so eine
Bewe. gung des Kastens 3o während-der anfänglichen Bewegungen des Wagens i o. Sobald
der
Teil38 den Tei139a oder 39v freigibt, kann der Anschlag 28 oder 29 des Wagens den
Kasten 3o mitnehmen.
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Auf - der Welle 3 5 sitzen drei Kurvenscheiben 4o. Auf diesen Kurvenscheiben
stützen sich die senkrechten Achsen 41 ab. Diese Achsen sind längs verschieblich
gelagert, so daß sie durch die Scheiben 4.o angehoben werden können. Die Achsen
41 sind an ihren freien Enden durch eine Stange 42 verbunden, die unter die Rohre
31 bzw. unter die auf diesen sitzenden Holzstäbe greift und ein Anheben der Rohre
3 i bewirkt.
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Zur selbsttätigen Steuerung der Bewegung des Wagens i o, der nach
jedem Arbeitsgang stillgesetzt werden muß, dient die in Fig. io dargestellte Einrichtung.
Sie besteht aus einem Elektromagneten 43, der beispielsweise durch einen am Deckel
17 angebrachten Kontakt erregt werden kann. Dieser Magnet zieht eine federnd gelagerte
Stange 44 an. Auf dieser Stange sitzt eine Rolle 45, die in einen Ausschnitt 46
der Scheibe 24 eingreift. Ein Ansprechen des Magneten bewirkt ein Ausheben der Rolle
45 und gleichzeitig eine Drehung der Stange 47. Diese Stange, betätigt einen Anlaßschalter
48. Nach dem dann erfolgenden Anlaufen des Motors 21 :stützt sich die Rolle 45 auf
dem nicht ausgesparten Umfang der Scheibe 24 ab, d. h. der Motor bleibt so lange
eingeschaltet, bis die Rolle 45 wieder in die Aussparung 46 zurückgleiten kann.
Die Länge der Aussparung ist so gewählt, daß dem abgeschalteten Motor ein genügend
langer Bremsweg zur Verfügung steht.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende Der in Fig. i .dargestellte,
,durch. das U -Eisen 12 gebildete Kasten wird zunächst mit den Holzstäben 16 gefüllt;
dann wird der Deckel 17 geschlossen und der Motor 21 durch den Magneten 43 eingeschaltet.
Der Wagen 1 o wird dann gegen die Bohrer 9 nach rechts bewegt. Die Endstellung ist
in Fig. 2 gezeigt. Die Bohrer 9 haben die Holzstäbe 16 durchbohrt. Diese Stellung
@entspricht der in Fig.7 gezeigten.
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Durch die Weiterdrehung der Scheibe 24 wird der Wagen io nach links
bewegt. Während des ersten Teiles dieser Bewegung werden die Rohre 31 durch das
Gestänge 32, 33 festgehalten. Hierdurch werden die Holzstäbe 16, wie Fig. 3. zeigt,
auf die Rohre 31 aufgeschoben. Anschließend hieran wird der Kasten 30 zusammen
mit den Rohren 31 durch den Anschlag 29 bis in die linke Endstellung bewegt. Gleichzeitig
wird der Deckel 17
durch die am Träger 2 befestigte Feder i 7a selbsttätig
geöffnet, und die Rohre 31 wenden durch die Stangen 41 mit Hilfe der Kurvenscheibe
4o angehoben, so daß sie die in Fig. 5 gezeigte Lage einnehmen. Der Wagen i o wird
durch den Motor 21 nach Erreichen der linken Endstellung noch um einen gewissen
'Betrag nach rechts bewegt, und zwar, bis der Anschlag 28 wieder am Kasten 3o anliegt.
An dieser Bewegung nimmt der Kasten 30 infolge der Sperrung des Teiles 39v
nicht teil, so daß das U-Eisen 12 in bezug auf die Rohre 31 die in Fig. 6 gezeigte
Lage einnehmen kann. Die Achsen 41 kehren in ihre Ausgangslage zurück, so daß die
Rohrenden 31 in die Antrittsöffnungen 2o eingreifen.
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Der aus dem U-Eisen 12 gebildete Kasten ist in der Stellung nach Fig.
6 geöffnet. Der Deckel 17 hat eine :solche Lage, daß er die Bohrer 9 abdeckt.
Dies ist wichtig, um ein gefahrloses Einlegen der Holzstäbe 16 in den Kasten zu
ermöglichen.
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Das Abschalten des Elektromotors 21 erfolgt kurz vor Erreichen der
in Fig.6 gezeigten Stellung, nämlich sobald die Rolle 45 in die Aussparung 46 der
Scheibe 24 hineingezogen wird. Der auslaufende Motor bewirkt den letzten Teil der
Bewegung, bis die Rolle 45 an dem Anschlag hältmacht.
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Der vorbeschriebene Arbeitsgang wird so lange wiederholt, bis auf
die Rohre 31 eine genügende Anzahl von Holzstäben aufgeschoben ist. Hierauf wird
der Kasten 30 mit den Rohren 31 mit Hilfe der Handgriffe 49 . um i8o° nach
links gedreht. Die Rohre schwenken dabei um die als Stützpunkt dienende Stange 32.
Die Holzstäbe 16 werden dann zusammen mit den Rohren 31 in einen besonderen Wagen
gebracht, der so eingerichtet ist, daß die Holzstäbe durch ruckweise Bewegung des
Wagens von den Rohren 31 abgezogen werden können. Gleichzeitig werden die Bindfäden
5o aus den Rohren 31 mit herausgezogen, so daß sie nach dem Abziehen der Holzstäbe
in geeigneter Weise miteinander verbunden werden können.
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In die Vorrichtung selbst ist nach dem Herausnehmen des Kastens
30 und der Rohre 31 ein neuer Kasten 3ö reingesetzt worden, um sofort ohne
Unterbrechung mit der Vorrichtung weiterarbeiten zu können.