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Rollenherdofen mit ein- und ausbaubaren Förderrollen Die Erfindung
bezieht sich auf Rollenherdöfen, bei denen die Förderrollen durch Öffnungen in den
Seitenwänden des Ofengehäuses ein- und ausbaubar und an beiden gegenüberliegenden
Gehäuseseitenwänden, vorzugsweise in außen an diesen befestigten Flanschlagern,
mittels Wellenstummeln gelagert sind, die, an den Enden der Förderrollen sitzend,
einen wesentlich geringeren Durchmesser haben, als der zwischen den Gehäuseseitenwänden
befindliche, zum Fördern des Gutes dienende, zylindrische Rollenteil. Die Erfindung
bezieht sich also insbesondere auf Rollenherdöfen in gasdichter Ausführung, bei
denen die Förderrollen außerhalb des Ofens in Wälz- oder Gleitlagern laufen.
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Bei den bekannten Rollenherdöfen dieser Art haben die in beiden Seitenwänden
des Ofengehäuses vorgesehenen Ein- und Ausbauöffnungen für die Förderrollen einen
Durchmesser, der etwas größer als der Durchmesser des zwischen den Seitenwänden
verlaufenden Rollenteils ist, und insbesondere bei gasdichten Rollenherdöfen werden
die zur Lagerung der Förderrollen dienenden, an deren Enden sitzenden Wellenstummel
außerhalb des Ofens in Flanschlagern gelagert, die an der Außenseite der Gehäuseseitenwände
befestigt sind. Wegen der erforderlichen gasdichten Abdichtung müssen die Befestigungsflansche
der besagten Flanschlager eine verhältnismäßig große Breite haben, auf jeden Fall
eine solche Breite, daß der äußere Durchmesser des Lagerflansches wesentlich größer
ist, als der Durchmesser der in der Seitenwand des Ofengehäuses befindlichen Durchtrittsöffnung
für die Förderrolle und damit noch wesentlich größer als der Durchmesser der Förderrolle
selbst. Dies hat zur Folge, daß die Förderrollen in einem Mittenabstand voneinander
liegen, der wesentlich größer als der Durchmesser des wirksamen Teils der Förderrollen
ist.
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Wegen der geringen Warmfestigkeit der meisten Glühgüter ist es aber
wichtig, den Mittenabstand der Förderrollen so klein wie möglich zu halten, und
dies ergibt besonders dann, wenn bei einer hohen spezifischen Herdbelastung der
notwendige Durchmesser der Förderrollen verhältnismäßig groß ist, ein schwieriges
Konstruktionproblem, dessen einwandfreie Lösung bisher nicht möglich war.
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Die Erfindung sieht zur Lösung dieses Problems vor, daß die Ein- bzw.
Ausbauöffnungen aufeinanderfolgender Förderrollen abwechselnd auf entgegengesetzten
Seiten des Ofens vorgesehen sind und die mit diesenÖffnungen axial: ausgerichtetenöffnungen
in der gegenüberliegenden Seitenwand des Ofens nur einen denDurchtritt des dort
befindlichenWellenstummels der Förderrolle gestattenden Durchmesser haben. Rollenherdöfen,
bei denen für aufeinanderfolgende Förderrollen die Ein- bzw. Ausbauöffnungen abwechselnd
auf entgegengesetzten Seiten des Ofens vorgesehen sind, sind zwar bekannt, jedoch
handelt es sich hierbei um brennstoffbeheizte Öfen, bei denen zur Freihaltung des
dem einen Ende jeder Förderrolle benachbarten Mauerwerks für Ofenzüge nur das andere
Ende der Förderrollen mit einem Achsstummel versehen ist, der, das Mauerwerk durchdringend,
außerhalb des Ofens gelagert ist, während innerhalb des Ofens für jede Förderrolle
Tragrollen vorgesehen sind, die zur Aufnahme der Last des durch den Ofen transportierten
Glühgutes dienen. Eine dichte Lagerung der Förderrollen ist bei solchen Rollenherdöfen
nicht beabsichtigt und allein schon wegen der zur Stützung der Förderrollen dienenden
Tragrollen sowie wegen des großen Raumes, den die Ofenzüge einnehmen, nicht möglich.
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Es sind ferner Rollenherdöfen bekannt, bei denen wahlweise durch Öffnungen
in gegenüberliegenden Seitenwänden des Ofengehäuses ein- und ausbaubare Förderrollen
auf einer Hälfte ihrer über die ganze Ofenbreite reichenden Länge im Durchmesser
gering fügig vermindert und im Ofen abwechselnd hintereinander so angeordnet sind,
daß auf eine Rollenhälfte mit vollem Durchmesser eine solche mit geringfügig vermindertem
Durchmesser folgt, wobei die Rollen, deren Rollenhälften mit vollem Durchmesser
auf der gleichen Ofenseite liegen, mit einer anderen Geschwindigkeit antreibbar
sind als die auf der anderen Ofenseite mit vollem Durchmesser ausgebildeten Rollen.
Hierbei sind die Förderrollen selbst an beiden Enden unmittelbar, also nicht mittels
Wellenstummeln, die einen wesentlich geringeren Durchmesser
haben
als der wirksame Teil der Förderrollen oder der sich daran anschließende, im Durchmesser
nur geringfügig verminderte Rollenteil, in den Seitenwänden des Ofengehäuses gelagert,
so daß sich ein dichtes Aneinanderrücken der Förderrollen, wie es die Erfindung
anstrebt, allein schon wegen des zwischen benachbarten Rollen benötigten Fleisches
der Seitenwände des Ofengehäuses unmöglich, aber auch gar nicht beabsichtigt ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel durch
Gegenüberstellung mit einem Rollenherdofen bekannter Bauweise veranschaulicht. Es
zeigt Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch einen Ofen bekannter Bauweise in der
Höhe der Achsen der Förderrollen und Fig. 2 einen entsprechendenHorizontalschnittdurch
einen Ofen gemäß der Erfindung.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ofen sind in beiden Seitenwänden 1,
2 des Ofengehäuses Öffnungen 3 vorgesehen, deren lichte Weite größer als der Durchmesser
des mittleren, zylindrischen Teiles 4 der Förderrollen 5 ist. Bei diesen Förderrollen
schließt sich an den zylindrischen Teil 4 beiderseits ein konischer Teil 6 und an
diesen ein Wellenstummel ? an. Diese Wellenstummel ragen durch die Öffnung 3 hindurch
und sind in Flanschlagem 8, die an der- Außenseite der Ofenwände 1, 2 befestigt
sind, gelagert. Auf den freien Enden der in Fig. 1 rechts aus den Lagern 8 vorstehenden
Wellenstummel sitzen Kettenräder 9, die durch eine für alle Förderrollen gemeinsame
Kette in Umlauf versetzt werden.
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Wenn beispielsweise der Durchmesser des mittleren Teiles 4 der Förderrollen
200 mm beträgt, müssen die in den Seitenwänden 1, 2 des Ofengehäuses befindlichen
Öffnungen 3 einelichte Weite von 220 mm haben. Ferner müssen, damit der Ofen richtig
abgedichtet ist, die Lagerflansche der Flanschdichtungen 8 einen Durchmesser von
260 mm haben, und wenn man zwischen benachbarten Flanschen einen Zwischenraum von
10 mm annimmt, ergibt sich auf diese Weise ein Minenabstand zweier benachbarter
Förderrollen von mindestens 270 mm, also ein Rollenabstand von mindestens 70 mm.
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Um den Mittenabstand der Förderrollen zu verkleinern, sieht die Erfindung
- wie dies in Fig. 2 dargestellt ist - vor, daß die Ein- bzw. Ausbauöffnungen 10
aufeinanderfolgender Förderrollen 5 abwechselnd auf entgegengesetzten Seiten des
Ofens vorgesehen sind. Die Ein- bzw. Ausbauöffnung für die in Fig. 2 zuoberst gezeichnete
Förderrolle 5 befindet sich somit in der linken Seitenwand 1 des Ofengehäuses, die
Ein- bzw. Ausbauöffnung für die darunter gezeichnete Förderrolle 5 in der rechten
Seitenwand 2, die Ein- bzw. Ausbauöffnung für die nächste Förderrolle wieder in
der Seitenwand 1 usw. Dagegen ist die mit der zuoberst gezeichneten Öffnung 10,
d. h. die mit der Ein- bzw. Ausbauöffnung für die zuoberst gezeichnete Förderrolle
axial ausgerichtete Öffnung 11 in der gegenüberliegenden Seitenwand
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so klein gehalten, daß nur der Wellenstummel ? hindurchzutreten vermag,
während bei der darunter gezeichneten Förderrolle 5 die Verhältnisse genau umgekehrt
liegen, d. h. die mit der Öffnung 10 in der rechten Seitenwand 2 ausgerichtete Öffnung
11 in der linken Seitenwand 1 ist nur so groß, daß der Wellenstummel des linken
Endes der Förderrolle gerade hindurchzutreten vermag usw. Da bei dieser Konstruktion
die Flansche der über den kleinen öffnungen 11 anzubringenden Flanschlager 12 wesentlich
geringere Durchmesser besitzen als die Flansche der ihnen benachbarten Flanschlager
8, können die Förderrollen wesentlich dichter nebeneinander angeordnet werden wie
im Falle der Fig. 1.
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Bei gleichen Abmessungen für die Förderrollen 5 und die Ein- bzw.
Ausbauöffnungen 10 dieser Rollen wie in Fig. 1 brauchen beispielsweise die Öffnungen
11 bei einem Durchmesser der Wellenstummel 7 von 70 mm nur eine lichte Weite von
90 mm zu besitzen, während der Durchmesser der über diesen Öffnungen anzubringenden
Flanschlager 12 nur 130 rum zu betragen braucht. Dies ergibt für zwei benachbarte
Lager 8, 12 einen Mittenabstand, der gleich der Hälfte (135 mm) des bei der Konstruktion
der Fig. 1 berechneten Lagerabstandes (270 mm) zuzüglich der Hälfte (65 mm) des
Durchmessers des Flansches des Lagers 12, also gleich 200 mm ist.
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Es ist also im Extremfalle gemäß der Erfindung möglich, benachbarte
Förderrollen so dicht zu lagern, daß sie sich nahezu berühren.
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Wenn die beschriebene Ausführungsform auch in erster Linie für Schutzgasöfen
gedacht ist, bei denen das Lagergehäuse gegen das Ofengehäuse abgedichtet werden
muß, so ist doch die gleiche Konstruktion auch für normale Industrieöfen ohne Schutzgasatmosphäre
anwendbar, also für Öfen, bei denen die Abdichtung an der besagten Stelle fortfallen
kann.