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Kanalglüh- und Kühlofen für Glasgegenstände Die Erfindung betrifft
einen Kanalglüh- und Kühlofen für Glasgegenstände, metallurgische und ähnliche Zwecke
mit einem Rollengang, dessen einzelne Rollen durch die Wände hindurchgehen und in
Lagern außerhalb des Ofens ruhen, unabhängig von den Wandungen des Gebäudes.
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Die Erfindung hat den Zweck, beim Betrieb solcher Ofen alle die Unannehmlichkeiten
zu vermeiden, die dadurch entstehen, daß die Rollengänge von den durch die verschiedene
Ausdehnung bedingten Verschiebungen der Wände des Ofens beeinflußt werden.
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Es ist bereits bekannt, in den Wänden solcher Ofen Öffnungen anzubringen,
die groß genug sind, um die Transportrollen oder ihre Zapfen durchtreten zu lassen,
ohne daß eine Berührung mit den Wänden stattfindet. Da es sich bei vorliegender
Erfindung hauptsächlich um Kühlöfen für Glasgegenstände handelt, so muß bei einer
derartigen Einrichtung der Abstand zwischen den Mitten der einzelnen Transportrollen
so eng wie irgend möglich sein, und zwar ist dies insbesondere gegen die Eintrittstelle
des Ofens zu erforderlich, um bis aufs äußerst mögliche Maß eine möglichst vollständige
Unterstützung der einzelnen Glasgegenstände zu erhalten, damit Verbiegungen und
Wellenbildungen im Glas vermieden werden, solange es noch nicht vollkommen fest
geworden ist. Um nun den Zwischenraum zwischen den Rollen so klein wie möglich zu
machen, insbesondere bei der Eintrittstelle solcher Ofen, benutzt man bereits Metallgehäuse,
die auf dem Unterteil des Ofens aufruhen, das Oberteil des Ofens tragen und Öffnungen
besitzen, deren Durchmesser ganz genau mit dem übereinstimmt, den die Rollen oder
ihre Zapfen besitzen.
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. Diese Gehäuse, welche auf solche «'eise eine Stützverbindung zwischen
dem genannten Unter- und Oberteil bilden, werden auch unter den größten Vorsichtsmaßregeln,
die getroffen werden, von diesen Ofenteilen durch die verschiedene Ausdehnung, die
sie erleiden, verschieden stark mitgenommen, und damit ist die richtige Ubeits-"veise
der Rollen in hohem Maße gestört.
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Vorliegende Erfindung. vermeidet nun vollständig diese Unannehmlichkeiten
und gibt damit die Möglichkeit, die Transportrollen äußerst nahe aneinanderzulegen
und ihren Durchmesser so klein wie möglich zu halten.
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Zu diesem Zwecke sind der Unterteil des Ofens, der Oberteil und der
Rollengang völlig unabhängig voneinander auf einem gemeinsamen Fundament gelagert,
so daß der Rollengang von den durch die verschiedenen Temperaturen bedingten verschiedenen
Verschiebungen des Ober- und Unterteils des Ofens unbecinflußt
bleibt.
Zweckmäßig ist hierbei der Oberteil des Ofens an einem besonderen Gerüst aufgehängt.
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Einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. = eine schematische Darstellung einer Rollenkonstruktion,
wie sie bisher üblich war, Abb.2 eine Seitenansicht eines Glühofens mit der Rolleneinrichtung
im Sinne vorliegender Erfindung teilweise geschnitten, Abb.3 einen senkrechten Schnitt
nach Linie A-B der Abb. 2, Abb. q. Einzelteile in vergrößertem Maßstabe.
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Bei der bisher bekannten Einrichtung, wie sie die Abb. r zeigt, bedeutet
x den unteren Teil einer Seitenwand eines Glühofens und 2 den oberen Teil dieser
Wand. Bei dieser bisher bekannten Einrichtung ruht der Oberteil,-, der Wand auf
dem Unterteil z unter Zwischenfügung einer Art metallischer Büchsen 3, von denen
jede eine oder mehrere Öffnungen q. für den Durchtritt der Transportrollen 5 besitzt.
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Unter solchen Konstruktionsbedingungen können sich nun die Teile z
und 2 der Wand in keiner Weise frei ausdehnen, ohne gleichzeitig die Büchsen 3 zu
verschieben, und da die Transportrollen an den Außenwänden in festen Lagern ruhen,
läßt sich ohne weiteres begreifen, daß Reibungen und Verschiebungen an den Durchtrittsöffnungen
q. der Zapfen oder Transportrollen 5 eintreten müssen.
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Im übrigen erkennt man klar aus der Abbildung, daß die Verschiebung
zwischen den Zapfen 5 durch das Aneinanderstoßen der Büchsenwände begrenzt ist,
und da der Durchmesser der Rollen oder Zapfen 5 entsprechend den auftretenden Beanspruchungen
beschränkt ist, so erkennt man, daß der Abstand der Rollen von Mitte zu Mitte unter
eine für die Unterstützung der Glasgegenstände nicht ausreichende Mindestgrenze
nicht sinken kann.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 und 3, die - im Sinne vorliegender
Erfindung ausgebildet ist, ist der Unterteil = des Ofens wie üblich ausgeführt,
aber der Oberteil e des Ofens ist umabhängig von dem Unterteil aufgehängt. Um nun
eine solche Aufhängung in zweckmäßigster Weise auszuführen, wird der Oberteil 2
an einem entsprechend ausgebildeten Gerüst aufgehängt, das dasselbe Fundament hat
wie der Unterteil. Die Aufhängung von Ofendecken ist bekannt, die besondere Art
der Aufhängung ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Bei dieser Bauart des Ofens können sich die Teile x und 2 frei ausdehnen
und lassen zwischen sich einen Raum 23 frei, durch welche die Enden der Rollen oder
ihre Zapfen 5, die in Lagern 24. ruhen, frei hindurchtreten können. Die Lager 24
ruhen auf Blöcken 25 des gemeinsam n Ofenfundamentes.
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Bei einer derartigen Ausführung ist die Wirkungsweise der Rollen ganz
unabhängig von der--i Ofen und dessen Ausdehnung; die Rollen können in einem gewünschten
Abstand zueinander gelagert werden.
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Um nun die Einrichtung und deren Betrieb noch weiter zu vervollständigen,
sieht man zum Abschließen der freien Zwischenräume zwischen den Enden der Transportrollen
oder ihren Zapfen in bezug auf die Teile z und 2 des Ofens besondere Platten vor.
Man polstert weiter, wie aus Abb. .4 bei 26 zu ersehen, die Zwischenräume zwischen
den Rollen mit Asbest, wobei gegebenenfalls die Rollen noch mit besonderen Abnutzungsringen
versehen sind, die in den Zwischenräumen der Platten liegen oder auch in den Auspolsterungen.
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Die oben beschriebene Einrichtung läßt sich für alle Arten von Wärm-
oder Glühöfen anwenden, insbesondere aber bei Glühöfen für Glaswaren, da bei diesen
die Temperaturen und damit die Wärmeausdehnung. in den einzelnen Teilen sehr verschieden
voneinander, besonders am Austrageende sehr gering sind.
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An diesem Ende des Ofens können nun die Rollen untereinander größere
Entfernungen besitzen, und man kann, wenn dies gewünscht wird, auch eine gemischte
Einrichtung vorsehen, indem man für die Zonen geringer oder verhältnismäßig geringer
Temperaturen die übliche Einrichtung mit den bekannten Büchsen vorsieht, wie sie
in der Abb. z gezeigt sind.
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Es versteht sich von selbst, wie auch aus dem ganzen oben Gesagten
hervorgeht, daß sich die Erfindung nicht auf die gerade dargestellten Konstruktionen
bezieht, sondern daß jede andere Konstruktion, soweit mit ihr auch der Zweck der
Erfindung erreicht wird, mit unter den Erfindungsgedanken fällt.