DE1470014C3 - 2-Anilinonicotinsäurederivate und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

2-Anilinonicotinsäurederivate und Verfahren zu deren Herstellung

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DE1470014C3
DE1470014C3 DE1470014A DE1470014A DE1470014C3 DE 1470014 C3 DE1470014 C3 DE 1470014C3 DE 1470014 A DE1470014 A DE 1470014A DE 1470014 A DE1470014 A DE 1470014A DE 1470014 C3 DE1470014 C3 DE 1470014C3
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    • C07D213/60Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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    • C07D471/02Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00 in which the condensed system contains two hetero rings
    • C07D471/04Ortho-condensed systems

Description

in der R und R' die angegebenen Bedeutungen besitzen, kondensiert.
Die Erfindung betrifft Derivate der 2-Anilino- Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbin-
nicotinsäure der allgemeinen Formel 20. düngen erfolgt in an sich bekannter Weise durch
Kondensation einer Halogeno-2-nicotinsäure mit einem Anilinderivat. Diese Kondensation findet zweckmäßig in Gegenwart eines Katalysators, z. B. Kupferpulver und Kaliumiodid, sowie in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie Amylalkohol, statt.
in der R und R' je eine Methyl- oder Trifluormethylgruppe oder ein Chloratom bedeuten und gleich oder verschieden sein können, wobei R' außerdem auch ein Wasserstoffatom bedeuten kann, sowie deren Salze und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
COOH
Lj-Cl +H-NH-f>
\3 y
Ein Gemisch aus 5 g Chlor-2-nicotinsäure, 7,6 cm3 Xylidin-2,3 und 0,1 g Kaliumjodid wird auf einem ölbad auf 14O0C erhitzt. Die Masse schmilzt unter Bildung einer dunkelroien Flüssigkeit. Man läßt die Temperatur des Bades auf 1000C sinken und hält diese Temperatur 1,5 Stunden. Das Gemisch nimmt unter Volumenzunahme ein gelbkristallines Aussehen an. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird die Masse im Mörser zerkleinert und mehrmals mit geringen Äthermengen extrahiert, um überschüssiges Xylidin zu entfernen. Man wäscht anschließend zweimal mit 10 cm3 destilliertem Wasser, um dasXylidinhydrochlorid und Kaliumjodid zu entfernen, und anschließend zweimal mit 10 cm3 95%igem Alkohol, um gefärbte Harze zu entfernen. Nach Trocknung bei 1000C erhält man 7,8 g eines pulverförmigen weißen oder weißrosafarbenen Produkts. Der mit dem Koflerblock gemessene Schmelzpunkt beträgt 246° C.
Die potentiometrische Analyse mit Perchlorsäure ergibt einen Gehalt von 98,2% der gewünschten Base, die in etwa dem 15fachen Volumen eines Dioxan-Wasser-Gemisches (80: 20) umkristallisiert werden kann. Der Schmelzpunkt auf dem Koflerblock beträgt nun 248°C. Eine erneute potentiometrische Analyse ergibt eine Reinheit von 100%.
Die Elementaranalyse ergibt für Ci4H14N2O2 folgende Werte (Molekulargewicht 242,27):
Berechnet ... C 69,40, H 5,82, N 11,56;
gefunden .... C 69,3, H 5,9, N 11,4.
Beispiel 1
2-(2,3-Dimethylanilino)-nicotinsäure wird wie folgt hergestellt: Chlor-2-nicotinsäure wird mit Xylidin-2,3 gemäß dem folgenden Reaktionsschema kondensiert:
+ HCl
40
45 Es ist auch möglich, die 2-(2,3-Dimethylanilino)-nicotinsäure durch Kondensation einer Brom-2-nicotinsäure mit Xylidin-2,3 in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Anylalkohol, unter Rückfluß in Gegenwart einer geringen Menge Kupferpulver als Katalysator durchzuführen.
Beispiel 2
2-(2,6-Dimethylanilino)-nicotinsäure wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt, wot>ei jedoch Xylidin-2,6 an Stelle von Xylidin-2,3 verwendet wird. Für dieses Produkt, das die Form weißer Kristalle hat, wurde ein Schmelzpunkt von 219 bis 2200C auf dem Koflerblock bestimmt.
55
60
COOH
NH
Beispiel 3
2-(2-Methyl-4-chloranilino)-nicotinsäure wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt, wobei jedoch Methyl-2-chlor-4-anilin an Stelle von Xylidin-2,3 verwendet wird. Für dieses Produkt, das die Form gelber Kristalle hat, wurde ein Schmelz-
punkt von 208 bis 2090C auf dem Koflerblock ermittelt.
CH3
IO
'5
Beispiel 4
2-(3-Trifluormethylanilino)-nicotinsäure wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt, wobei jedoch m-Trifluormethylanilin an Stelle von Xylidin-2,3 verwendet wird. Das Produkt hat die folgende Formel:
COOH
NH
25
Es kristallisiert in Alkohol bei 700C zu feinen blaßgelben Nadeln vom Schmelzpunkt 204° C (Koflerblock).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben gute analgetische und entzündungshemmende Eigenschaften, wie aus dem folgenden Versuchsbericht hervorgeht:
A. 2-(2,3-Dimethylamino)-nicotinsäure
35
Es wurde das Natriumsalz der 2-(2,3-Dimethylanilino)-nicotinsäure hergestellt, das in Wasser löslich ist. Im festen Zustand kristallisiert es mit einem Wassermolekül, es dehydratisiert vollständig bei 1700C und schmilzt bei 2600C. Außerdem wurden die Lithium- und Diäthylaminsalze hergestellt, die ebenfalls wasserlöslich sind.
Die analgetische Wirkung dieser Verbindung wurde nach dem Siegmund-Test und dem Eddy-Test ermittelt. Beim ersten Test, wird Mäusen intraperitoneal 0,25 cm3 einer Lösung von Phenylbenzochinon in wäßrigem Alkohol injiziert, wodurch Reckungen hervorgerufen werden. Eine Dosis von 54 mg des getesteten Produkts pro Kilogramm verringert die Zahl der Reckungen bei 50% der Tiere. Eine stark hemmende Wirkung wurde bei einer Dosis von 10 mg/kg und eine vollständige Hemmung bei einer Dosis von 100 mg/kg festgestellt. ■ ■ ■ ■ '
Bei dem Eddy-Test werden die Mäuse auf eine bei 64 bis 67° C gehaltene Heizplatte gestellt. Es wurde festgestellt, daß das untersuchte Produkt seine größte Wirkung 60 Minuten nach der Verabfolgung ausübt. Bei einer Dosis von 25 mg/kg wurde die Zeit, bevor die Mäuse sich die Pfoten zu lecken beginnen, stark verringert. Diese Zeit wurde verdoppelt, wenn den Mäusen eine orale Dosis von 200 mg/kg gegeben wurde. .·,.'■
Zum Nachweis der entzündungshemmenden Wirksamkeit des untersuchten Produkts wurde zunächst der Fußsohlenödem-Test an Ratten durchgeführt. Dieses ödem wird in Höhe des Fußgelenks durch Injizieren von reizenden Substanzen, wie 3%ige Formaldehydlösung, 6%iges Dextran oder Bradykinin in einer Menge von 2 meg hervorgerufen. Das untersuchte Produkt zeigte eine sehr deutliche entzündungshemmende Wirkung und brachte die Ödeme bei Dosen von 100 mg/kg zum Verschwinden.
Anschließend wurde die Wirksamkeit des untersuchten Produkts gegen Granuloma ermittelt, die durch Einpflanzen von Körnchen, die mit einer l%igen Carrageeninlösung imprägniert waren, hervorgerufen wurden. Eine orale Dosis von 100 mg/kg bewirkte eine Hemmung von 41 Gewichtsprozent im Vergleich zu den Vergleichstieren, denen das untersuchte Produkt nicht verabfolgt worden war. Eine orale Dosis von 200 mg/kg ergab eine Hemmung von 61%.
Bei diesen Versuchen wurde festgestellt, daß Dosen von 50 bis 200 mg/kg des Produkts keinerlei Wirkung auf das Verhalten der Mäuse hatten, bei denen keinerlei motorische Störungen beobachtet wurden.
B. 2-(3-Trifluormethylanilino)-nicotinsäure
Zur pharmacodynamischen Untersuchung des Produkts wurden einerseits der reine Wirkstoff, kristallin in Form von gelben Nadeln, Schmelzpunkt 2040C, und andererseits Kapseln von je 0,307 g mit folgendem Inhalt verwendet:
Wirkstoff ....'.' 0,250 g
Hilfsstoffe:
Talkum 0,025 g
Maisstärke 0,025 g
Magnesiumstearat 0,007 g
Das Präparat dieses Beispiels wird nachstehend als »UP 83« bezeichnet.
Entzündungshemmende Wirkung ödem an der Rattenpfote
Es werden immer Gruppen von je 12 Tieren verwendet.
a) Dextran-Ödem
Ein Fußsohlenödem wird durch Injektion von 0,5 ml 6%igem Dextran in Höhe des Fußgelenks oder unter die Sehnenhaut des Fußes erzeugt. Eine solche Injektion bewirkt eine erhebliche Zunahme des Volumens der Pfote gegenüber dem ursprünglichen Volumen. UP 83 wird oral verabfolgt, und 1,5 Stunden und 3 Stunden später wird die prozentuale Volumenzunahme der Pfote im Vergleich zum ursprünglichen Volumen ermittelt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. .,'■'..■.. .';" .'·■ . ·.·,.
UP 83 Prozentuale Vo lumensteigerung der
Pfote nach
mg/kg, oral 1,5 Stunden 3 Stunden
0 100 69
50 76 69
100 86 61
200 52 38
b) Carrageenin-Ödem
UP
Die gleiche Methode wird angewendet, wobei eine 2%ige Carrageeninlösung injiziert wird. mg/kg, oral 5
Zahl der
Rallen
Druck, der den Schmerz hervorruft, nach
1 Stunde
2 Stunden
UP 83
mg/kg, oral
Prozentuale Volumensteigerung der
Pfote nach
1,5 Stunden
3 Stunden
50
100
200
io
O 58,6 58,6
50 58,6 55
100 45 45
200 20 24 -
400 14 10
Analgetische Wirkung
1. Eddy-Test
Mäuse, die ein Gewicht zwischen 18 und 20 g haben, werden in Gruppen zu je 14 eingeteilt und dem Heizplattentest unterworfen, wobei die Heizplatte mit Methanol, das unter Rückfluß siedet, bei einer konstanten Temperatur gehalten wird. Ermittelt wird die Zeit, bis zu der die auf die Platte gesetzten Mäuse die ersten Schmerzreaktion zeigen. Die Bezugszeit, die mit 5 Gruppen von je 14 Mäusen bestimmt wurde, betrug 4,7 Sekunden. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse, die 30 Minuten, 1 Stunde und 2 Stunden nach der oralen Verabfolgung von UP 83 erhalten wurden.
UP 83 Reaktionszeit in Sekunden nach 2 Stunden
mg/kg, oral 30 Minuten 1 Stunde 6
20 6,80 5,65 6,75
40 7,55 6,75 6,90
80 . 7,20 6,60 6,70
160 7,80 7,20 8,10
320 9,35 8,30 itto
2. Methode nach Ran d a 11 und S e 1
35
40
45
Ratten werden wie folgt ausgewählt: Man übt auf das Fußgelenk der Tiere einen Druck aus, der allmählich steigt und in jedem Augenblick mit einem Quecksilbermanometer gemessen werden kann. Zurückgehalten werden nur die Tiere, die einen Schrei bei einem Druck unter 200 mm Hg ausstoßen (Schmerzreaktion). Die Tiere werden anschließend in Gruppen zu je 12 eingeteilt, worauf man ihnen unter die Sehnenhaut des Fußes 0,10 mm einer 20%igen Bierhefesuspension injiziert. 2 Stunden später gibt man ihnen oral UP 83 oder physiologisches Serum. Man mißt 1 Stunde und 2 Stunden nach der Verabfolgung des Produkts den Druck, den die Tiere aushalten. Die Ergebnisse sind in mm Hg ausgedrückt und in der folgenden Tabelle zusammengestellt. ·
UP 83
mg/kg, oral
Zahl der Ratten
102
6
Druck, der den Schmerz
hervorruft, nach
I Stunde 2 Stunden
94
107
82
111 12
24
12
139 133 158 155
144 135 148 153
Zur Ergänzung der Ermittlung der analgetischen Wirkung wurde die antipyretische Wirkung beim Kaninchen untersucht. Hierbei wurde eine Hyperthermie künstlich hervorgerufen. Bis zu einer oralen Dosis von 400 mg/kg bei 18 Tieren zeigte die Verbindung nie eine antipyretische Wirkung.
Die Schlußfolgerung ist zu ziehen, daß UP83 in pharmakologischer Hinsicht eine grundlegende Eigenschaft hat, nämlich die entzündungshemmende Wirkung.
Die entzündungshemmende Wirkung scheint sich in allen Entzündungsstadien zu zeigen, denn ausgezeichnete Ergebnisse wurden sowohl bei dem durch Dextran an der Rattenpfote hervorgerufenen ödem als auch bei der Reaktion gegenüber Carrageenin, bei der mit Silbernitrat oder mit Evans-BIau hervorgerufenen Pleuritis und bei künstlich hervorgerufenen Bauchfellentzündungen erhalten. In allen Fällen ist die erzielte Wirkung wenigstens ebenso gut und häufig besser als bei Phenylbutazon oder Aspirin.
Diese entzündungshemmende Wirkung ist von einer deutlichen analgetischen Wirkung begleitet. Die analgetische Wirkung ist derjenigen von Aspirin überlegen und mit derjenigen von Phenylbutazon vergleichbar. UP 83 übt keinerlei antipyretische Wirkung aus. Nebenwirkungen sind nicht vorhanden. Die Verbindung hat keine kardiovaskuläre Wirkung, keine Einwirkung auf das Zentralnervensystem und keine depressive Wirkung auf die Atmung.
Wichtig ist die Feststellung, daß UP 83 nur bei erheblichen Dosen Ulzer hervorruft. Bei schwachen Dosen, die noch sehr wirksam sind, ruft es nie Ulzerationen hervor. Dies ist ein grundlegender Unterschied zu Steroiden, Phenylbutazon, Indomethacin usw.
Abschließend ist festzustellen, daß UP 83 ein ausgezeichnetes nichtsteroides entzündungshemmendes Mittel von konstanter Wirksamkeit ist. Ein Vergleich der wirksamen Dosen und des Wirkungsspektrums ergibt, daß UP 83 allen bekannten nichtsteroiden entzündungshemmenden Mitteln überlegen ist.
C. Akute Toxizität
1. Bei der Maus
a) Wirkstoff, LD50
oral 455 mg/kg
intraperitoneal 250 mg/kg
intravenös 152 mg/kg
b) Präparat (Kapsel)
oral 460 mg/kg
2. Bei der Ratte
a) Wirkstoff
oral 650 mg/kg
intraperitoneal 100 mg/kg
b) Präparat (Kapsel)
oral 660 mg/kg
3. Beim Meerschweinchen
Tödliche Mindestdosis intravenös 174 mg/kg
Die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung von UP 83 zeigen, daß die Verbindung als Substanz mit geringer Toxizität angesehen werden kann. Die Unterschiede bei der LD50 zwischen den verschiedenen Darreichungen lassen eine ausgezeichnete intestinale Resorption des Produkts erkennen. Die Präparatezubereitung hat eine vergleichbare Toxizität,
In allen Fällen ist die Toxizität gering. Deutliche Symptome erscheinen erst bei tödlichen Dosen. Eine verzögerte Toxizität ist nie festzustellen.
Bei der klinischen Erprobung zeigte das Produkt dieses Beispiels analgetische und entzündungshemmende Eigenschaften. Insbesondere mit dem oral verabfolgten Produkt wurden gute Ergebnisse bei der Behandlung der folgenden verschiedenen Entzündungenerhalten:
Entzündliche Arthritis (Polyarthritis, Spondylarthritis, entzündlicher Rheumatismus anderen φ ' Ursprungs),
Arthrose der Glieder und Wirbelsäule, rheumatische Schmerzen und Neuralgien (Lumbago, Torticolis), .·>
Gicht,
lokale entzündliche Syndrome (Phlebitis).
Die klinischen Ergebnisse bestätigen die Ergebnisse der pharmakologischen Untersuchung: Das Produkt gemäß der Erfindung hat eine bemerkenswerte entzündungshemmende Wirkung und eine eindeutige, reproduzierbare und nahezu konstante analgetische Wirkung.
Der Wert des Produkts gemäß der Erfindung liegt vor allem in seiner Wirkung, die anderen entzündungshemmenden Mitteln gleichwertig oder überlegen ist, in der Möglichkeit, das Cortison zu reduzieren, und in seiner ausgezeichneten Verträglichkeit in allgemeiner Hinsicht sowie in bezug auf die Haut, das Blut und die Digestion.
C. Vergleichsversuche mit
λ 2-(3-Trifluormethylänilino)-nicotinsäure (UP 83), 2-(2,3-Dimethylanilino)-nicotinsäure (UP 74) und Phenylbutazon .
LLD
Ratte
20
Die LD50 nach 7 Tagen ist in der folgenden Tabelle in mg/kg bei oraler Verabreichung genannt.
Maus
nach der Carrageenin-Injektion und 6 Stunden nach der Kaolin-Injektion, angegeben.
1. Carrageenin-Ödem '
mg/kg, oral 2-(3-Trifluor-
methylanilino)-
nicotinsäure
2-(2,3-Dimethyl-
anilino)-nicotin-
säure
2-(2,3-Dimethyl-
änilino)-nicotin-
säure
Phenyl
butazon
25 39 27 26
50 58 35 37
100 51 40 44
200 68 50 59
ED50,
mg/kg
oral
38 >200 125 '
2. Kaolin-Ödem
mg/kg, oral 2-(3-Trifluor-
methylanilino)-
nicotinsäure
Phenyl
butazon
25 23 19 25
30 50 42 38 50
100 44 33 49
200 48 39 70
ED50,
35 mg/kg 140 200 77
oral
40
45 III. Experimentelle Pleuritis
Mit Äther anästhesierte Ratten erhalten 5 ml 0,01%iges Evans-Blau lauwarm und 0,2% = 0,3 ml Silbernitrat plus 1,5 ml Luft in die Pleurahöhle. Die Produkte werden oral 1 Stunde vor der Injektion des phlogogenen Mittels verabreicht. Nach 8 Stunden werden die Tiere getötet, worauf das Volumen der Pleuraflüssigkeit gemessen wird. Die prozentuale Hemmung der exsudativen Reaktion ist in der folgenden Tabelle angegeben.
1. Mit Evans-Bläu hervorgerufene Pleuritis
6o
2-(3-Trifluormethylanilino)- 650 455 nicotinsäure .
2-(2,3-Dimethylanilino)-nicotinsäure 1500 800
Phenylbutazon 500 700
II. Experimentelle Ödeme
Ratten erhalten die Produkte oral in zwei Dosen 2 Stunden und 30 Minuten vor der subkutanen Injektion des phlogogenen Mittels. Das Volumen der Pfote wird mit dem Plethysmographen gemessen. In den folgenden Tabellen ist die prozentuale Hemmung der Entzündungsreaktion beim Höhepunkt der Entzündung bei den Vergleichstieren, d. h. 4,5 Stunden mg/kg,oral
2-(3-Trifluor-
methylanilino)-
nicotinsäure
2-(2,3-Dimethyl-. anilino)-nicotin-
Pheriylbutazon
saure
50
100
200
400
ED
mg/kg
oral
50»
23
48
73
110
14
20 31
22 52
37 62
48
00 125
509 520/404
2. Mit Silbernitrat hervorgerufene Pleuritis
mg/kg, oral
2-(3-Trifluor-
mettiylanilino)-
nicotinsäure
2-(2,3-Dimethylanilinoj-nicotinsäure
Phenylbutazon
25 . 10
50 32
100 42
200 58
400 ■ —
ED50,
mg/kg
oral
130
0 12 20 40
400
9 31 52 62
115
IV. Carrageeningetränkte Kügelchen
Unter Anästhesie pflanzt man Ratten unter das Fell Kügelchen ein, die mit einer 1 %igen Carrageenin-Lösung getränkt sind. Die Tiere werden während einer Zeit von 7 Tagen täglich behandelt. Nach der Tötung der Tiere werden die Kügelchen entnommen und nach der Trocknung gewogen. Die prozentuale Hemmung der Granulomabindung ist in der folgenden Tabelle angegeben.
mg/kg, oral
2-(3-Trifluor-
methylanüino)-
nicotinsäure
2-(2,3-Dimethylanilinoj-nicotin-
Phenylbutazon
33
39
41 61
17 21
V. Mit Hilfe von Hefe hervorgerufener Hyperthermie
Ratten erhalten subkutan 1 ml/100 g einer 12%igen Hefesuspension. 2 Stunden nach; dieser Behandlung
werden die entzündungshemmenden Mittel oral verabreicht. Die Rektaltemperatur wird jede Stunde notiert. In der folgenden Tabelle ist die prozentuale Hemmung der Hyperthermie auf dem Wärmehöhepunkt der Vergleichstiere angegeben.
mg/kg, ora|
2:(3-Trifluor-
methylanilino)-
nicotihsäure
2-(2,3-Dimethylanilino)-nicotinsäure
Phenylbutazon
10 12,5
25
50
100
200
ED50,
mg/kg
oral
24
41
76
100
47
45 75 91
15 40
72 83;
65
VI. Untersuchung der analgetischen Wirkung Test nach R a η d a 11 und S e 1 i 11 ο
Ratten erhalten subkutan in die Pfote 0,10 ml einer 20%igen Bierhefesuspension. Die entzündungshemmenden Mittel werden oral 2 Stunden nach der Hefe verabfolgt. Die Schmerzschwelle wird 1 Stunde nach der Verabreichung des entzündungshemmenden Mittels durch Ausübung eines zunehmenden Drucks auf die Pfote ermittelt. Die prozentuale Anhebung der Schmerzschwelle ist in der folgenden Tabelle angegeben. ■ ■"-■■. ^ ' _ :
35 mg/kg, oral • 2-(3-Trifluor- 2-(2,3-Dimethyl- Phenyl
methylanilino)- anilino)-nicotiri- butazon
nicotinsäure saure
50
100
200
400
47
41
68
65
20 55 66 77
10 26
45

Claims (2)

Patentansprüche:
1. 2-Anilinonicotinsäurederivate der allgemeinen Formel
IO
in der R und R' je eine Methyl- oder Trifluormethylgruppe oder ein Chloratom bedeuten und gleich oder verschieden sein können, wobei R' außerdem auch ein Wasserstoffatom bedeuten kann, sowie deren Salze.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Halogen-2-nicotinsäure mit einem Anilinderivat der allgemeinen Formel
DE1470014A 1963-12-19 1964-12-10 2-Anilinonicotinsäurederivate und Verfahren zu deren Herstellung Expired DE1470014C3 (de)

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DE1470014A1 DE1470014A1 (de) 1969-04-03
DE1470014B2 DE1470014B2 (de) 1975-05-15
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