DE2721835C2 - 4-p-Chlorphenyl-5-methylimidazol, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel - Google Patents

4-p-Chlorphenyl-5-methylimidazol, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel

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DE2721835C2 DE2721835A DE2721835A DE2721835C2 DE 2721835 C2 DE2721835 C2 DE 2721835C2 DE 2721835 A DE2721835 A DE 2721835A DE 2721835 A DE2721835 A DE 2721835A DE 2721835 C2 DE2721835 C2 DE 2721835C2
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chlorophenazole
phenylbutazone
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Description

Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen näher bezeichneten Gegenstand.
In der DE-OS 20 64 520 sind substituierte 4,5-Diphenylimidazolderivate beschrieben, denen analgetische, anti-inflammatorische bzw. antipyretische Eigenschaften zugeschrieben werden. Das Vorliegen dieser Eigenschaften ist jedoch weder durch entsprechende pharmakologische Untersuchungen belegt, noch haben die Verbindungen je Eingang in die Praxis gefunden.
In der DD 92 930 werden substituierte Imidazolderivate beschrieben, die neben einer guten Blutdruckwirkung und guter Monoaminooxidase-Hemmung auch antikonvulsive und antiphlo.Jjistische Eigenschaften besitzen sollen. Das Vorliegen solcher Eigenschaften ist jedoch auch hier weder durch entsprechende pharmakologische Untersuchungen belegt, noch haben die Verbindungen je Eingang in die Praxis gefunden. Die gleichen Verbindungen werden in der FR 21 15 153 als Ausgangsprodukte zur Herstellung von Verbindungen eingesetzt, für die nur eine antivirale Wirksamkeit behauptet wird.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß die erfindungsgemäße Verbindung eine starke anti-inflammatorische, analgetische und antipyretische Wirkung hat, welche in vielen Fällen beträchtlich größer ist, als die der besten nicht-steroiden anti-inflammatorischanalgetischen Verbindungen, die gegenwärtig im Handel erhältlich sind.
Die neue Verbindung kann daher in allen Bereichen der Humanmedizin angewandt werden, in denen anti-inflammatorische, analgetische und antipyretische Mittel verwendet werden, wobei man Ergebnisse erhält, die denen ./lit bekannten Produkten, die zu der gleichen Klasse von Arzneimitteln gehören, überlegen sind.
Es wurde auch gefunden, daß das geeignetste Verfahren zur wirtschaftlichen Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung in industriellem Maßstab im wesentlichen darin besteht, daß man p-Chlorbenzoylmethylcarbinol mit Ammoniumformiat oder Formamid in an sich bekannter Weise umsetzt.
Die Reaktion erfolgt bevorzugt ohne Lösungsmittel, indem man die Reaktionsmischung einige Stunden auf 170 bis 190°C erhitzt. Das Formamid oder Ammoniumformiat werden immer in starkem Überschuß zum p-Chlorbenzoylmethylcarbipol verwendet
Nach beendeter Reaktion gießt man die Reaktionen schung in Wasser und trennt die reinen Produkte aus d wäßrigen Lösung ab.
Zur näheren Erläuterung wird die Herstellung d neuen Verbindung 4-p-Chlorpheπyl-5-methylimidaz' in dem nachstehenden Herstellungsbeispiel beschri ben.
Beispiel 1
Man erhitzt 120 g Ammoniumformiat und 50 p-Chlorbenzoyl-methylcarbinol 6 Stunden lang ai 1800C. Nach dieser Zeit ist die Reaktion vollständig un man gießt die Reaktionsmischung in Wasser. Dai
säuert man die wäßrige Lösung an, reinigt mij Aktivkohle und filtriert heiß. Das 4-p-Chlorphenyl-5 methylimidazol wird durch Behandeln mit eine: Alkalibase oder Ammoniak ausgefällt und kann durci Kristallisation aus Äthanol weiter gereinigt werden.
Die reine Base hat einen Fp. von 198° C, während da! Hydrochlorid bei 217°C schmilzt
Die pharmakologische Wirkung der neuen Verbindung wurde durch eine große Anzahl pharmakologi scher Tests bestimmt, die jeweils im Vergleich mit bekannten Arzneimitteln durchgeführt wurden.
Die pharmakologischen Versuche können im wesent liehen wie folgt aufgegliedert werden:
1) An tiödematöse Wirkung
2) Analgetische Wirkung
3) Antipyretische Wirkung
4) Neuropharmakologische Wirkung
5) Wirkung auf das cardiovaskuiäre und das Atmungssystem
In der nachstehenden Beschreibung wird die erfindungsgemäße Verbindung der Einfachheit halber mit »Chlorphenazol« bezeichnet.
1) Untersuchung der antiödematösen Wirkung a) Durch Carrageen induzierte Ödeme
Man verwendet eine l%ige physiologische Carrageenlösung, und Ratten vom Wistar-Roux-Ocefa Stamm mit einem Gewicht von 150±30g. Man suspendiert die Arzneimittel in 1 %iger Carboxymethylcellulose oder löst sie in destilliertem Wasser und verabreicht sie eine Stunde vor dem anti-inflammatorischen Mittel in einer Menge von 0,5ml/100g. Das Carrageen wird subcutan in das Subplantargebiet einer der Hinterpfoten verabreicht. Das Volumen der Pfote wird zu Beginn, 1 '/2 h, 3 h und 5 h nach Verabreichung des Carrageens platysmographisch gemessen. Die Verdrängung von 0,01 mm Hg entspricht einer Entzündungseinheit.
Das ödem wurde bestimmt als Volumendifferenz der Hinterpfote vor und nach Verabreichung des Carrageen.
Der ED5o-Wert wurde mit der »Probit«-Methode und graphisch bestimmt. Als Vergleichsverbindungen wurden Phenylbutazon und 2-[[3-(Trifluormethyl)-phenyI]-amino]-nicotinsäure (Nifluminsäure) verwendet.
Chlorphenazol erwies sich als wirksamer als Phenylbutazon, nur wenig aktiver als Nifluminsäure jedoch viel weniger toxisch als letztere. Die Wirkung von Chlorphenazol nach 3 bis 5 Stunden war von besonderem Interesse und möglicherweise ähnlich der Inhibierungswirkung der Prostaglandine (Tabellen 1-2V
Tabelle 1
Verbindungen Dosis Anzahl Zeit in Stunden
der
mg/kg Satten 1,5 3 S
Kontrolle
Chlorphenazol
Chlorphenazsl
Chlorphenazol
Kontrolle
Phenylbutazon
Phenylbutazon
Phenylbutazon
Kontrolle
Nifluminsäure
Nifluminsäure
Nifluminsäure
10
20
40
10
20
40
10
20
40
22
18
18
18
12
12
12
12
12
12
12
12
33 15 15 15 30 28 26 24 37 25 20 18
62 35 29 23
51 35 33
75 58 44 42
81 100 65 88 59 74 51 73 88 100 80
56 49
^-Volumen = Volumen der entzündeten Pfote zum Zeitpunkt Tx (1,5; 3; 5) - Volumen der gleichen Pfote vor der Entzündung zum Zeitpunkt T0.
Die Figuren zeigen die ^-Volumen fur die entzündete Pfote in platysmographischen Entzündungseinheiten (UPI). 1 UPI = 0,01 ml Hg.
Tabellen
Verbindungen ED50 LD50 TI
mg/kg oral mg/kg or.l LD50ZED50
Chlorphenazol 7 515 73,60
Phenylbutazon 15 351 23,40
Nifluminsäure 7 30 11,40
b) Durch Carrageen verursachte Ödeme
bei nebennierenlosen Ratten
Um festzustellen, ob die Aktivität von Chlorphenazol
auf durch Carrageen induzierte Ödeme durch Stimula-
tion der Nebennieren beeinflußt wird, wurden Versuche
mit nebennierenlosen Ratten durchgeführt Es wurden
auch normale Ratten mit falsch operierten Ratten
verglichen, um den Einfluß des Operationstraumas zu
bestimmen. Man kann daraus schließen, daß die
Aktivität von Chlorphenazol von der Nebennierenrinde
unabhängig ist (Tabelle III).
Tabelle III
Verbindungen
Dosis mg/kg Anzahl
der Ratten
Zeit in Stunden
1,5 3
Normale Ratten, Kontrolle
Normale Ratten mit Chlorphenazol
Falsch operierte Ratten
Nebennierenlose Ratten
Nebennierenlose Ratten mit Chlorphenazol
Nebennierenlose Batten mit Nifluminsäure
10 20 40
10 20 40
10 20 40
18
18
18
7
7
10
10
10
7 7 7
Chlorphenazol und
wirksam (Tabelle IV).
Tabelle IV
b) Durch Carrageen induziertes Lungenödem
Gemäß der Methode von Sancilio (Sanciiio F. L, J. Pharmacol. Exptl. Therap., 168,199 (1969); Sancilio L. F. Rodriguez R., Proc. Soc. Exptl. Biol. Med., 123,707 (1969; Sancilio L. F. Lawrence F., Proc. Soc. Exptl. Biol. Med.,
127, 597 [1968]) wurde bei Wistar-Roux-Ocefa-Ratten
eine Lungenreizung induziert und die Wirkung von 60 Verbindungen Chlorphenazol und anderer Arzneimittel, die Produktion von Pleuraexsudat zu verhindern, gemessen. Es
wurden in die Pleuren 5 ml einer 0,025%igen Carra-
geen-Lösung und 0,075% Evans Blau injiziert.
Die Wirkung von Chlorphenazol, Mepyrazol und Phenylbutazon wurde entsprechend der Menge an Exsudat in der Pleurahöhle nach 1 und 6 Stunden gemessen.
26 73
15 35
15 29
15 23
23 73
25 45
22 27
16 18
13 20
25 34
20 24
19 30
Phenylbutazon
58 44 42 74 66 55 45 39
sind äußerst
Dosis
mg/kg
Anzahl
der
Ratten
Exsudat
ml
Kontrolle 0 20 4,65
Chlorphenazol 30 20 3,11
Phenylbutazon 30 20 3,12
Mepirizol 30 20 4,38
2) Untersuchung der analgetischen Wirkung
a) Strecken aufgrund von Essigsäure
(chemischer Reiz)
Es wurden pro Gruppe 12 Mäuse beiderlei Geschlechts vom Rockland-Roux-Ocefa Stamm mit einen Gewicht von 23—25 g verwendet. Die Arzneimittel wurden oral 30 Minuten vor der intraperitonalen Injektion von 0,1 ml/10 g 0,6°/oiger Essigsäure verabreicht. Die Tiere wurden 20 Minuten lang beobachtet und die Anzahl der Streckungen aufgezeichnet. Die Ergebnisse sind ausgedrückt in % Inhibierung der Streckungen. Chlorphenazol zeigte eine sehr gute analgetische Wirkung, entschieden besser als die von Clonixin (Tabelle V) und Mepirizol (F i g. 1).
In Fig. 1 entspricht Säule V der Kontrolle, Säule 2' Phenylbutazon (35 mg/kg) während Säule 3' für Chlorphenazol steht. Die Kurven zeigen die Veränderung der Temperatur über die Zeit im Vergleich zur
ίο Basistemperatur.
Tabelle V
Verbindungen
Dosis
mg/kg
Anzahl
der Ratten
Anzahl
Streckungen/
20 Minuten
%
Wirkung
I Kontrolle 21,3 48 85 0
I Chlorphenazol 33,0 24 70 18
51,0 24 49 42
27,2 24 29 66
Clonixin 42,0 24 90 0
64,9 24 52 39
24 40 53
b) »Hot platew-Methode (thermischer Reiz)
Dieser Test beruht auf der Zeit, die eine Maus benötigt, um ihre Pfoten von einer auf 56° C erhitzten Platte zu nehmen. Man verwendet männliche Mäuse mit einem Gewicht von 25 bis 27 g, die so vorausgewählt sind, daß sie alle in einer Zeit unter 20 Sekunden reagierten.
Die Reaktion wurde 15. 30 und 60 Minuten nach Verabreichung der Arzneimittel gemessen. Chlorphenazol wurde oral und subcutan, sowohl allein als auch in Kombination mit Morphinhydrochlorid gemessen. Orale Verabreichung von 50 mg/kg Chlorphenazol verlängert die Reaktionszeit im Vergleich zu den Kontroilmäusen erheblich. Es kann daher festgestellt werden, daß die durch Chlorphenazol bewirkte Analgesie nicht nur peripheren Ursprungs ist, wie durch den Strecktest mit Essigsäure gezeigt, sondern auch auf der Teilnahme eines zentralen Mechanismus beruht, dies wird auch durch die offensichtliche Zunahme an Analgesie bestätigt, die die Verbindung bei Morphinanalgetika ausübt (F i g. 2 und 3).
in F i g. 2 steht Säule 1' für Chlorphenazol (50 mg/kg), Säule 2' für Morphin (5 mg/kg), Säule 3' für Chlorphenazol plus Morphin (50 mg/kg Chlorphenazol + 5 mg/kg Morphin), .n Fig.3 steht Säule Γ für Chlorphenazol (50 mg/kg), Säulen 2' für Morphin (5 mg/kg), Säulen 3' für Morphin + Chlorphenazol (5 mg/kg + 25 mg/kg), Säulen 4' für Morphin + Chlorphenazol (5 mg/kg + 50 mg/kg). Der erste Satz von Säulen zeigt die Beobachtungen 15 Minuten nach Verabreichung der Arzneimittel, der zweite Satz von Säulen die Beobachtungen nach 30 Minuten und der dritte Satz nach 60 Minuten.
3) Untersuchung der antipyretischen Aktivität
Diese wurde zuerst bei Kaninchen untersucht, wobei man 6 männliche Albino-Kaninchen mit 3 bis 3,5 kg pro Gruppe verwendete, die durch i. v. Injektion von 0,5 ml/kg Neisseria perflava-Lysat hyperthermisch
gemacht worden waren. Die Rektaltemperatur wurde 3 Stunden lang alle 60 Minuten mit Thermoelementen bestimmt. Die Temperaturdifferenz wurde jeweils zwischen der maximalen Erhöhung und der Basistemperatur berechnet. Das Arzneimittel wurde oral verabreicht. Chlorphenazol schützt die Tiere deutlich vor Temperaturanstieg.
Dann wurde an Ratten gemessen, wobei man jeweils Gruppen von 10 Wistar-Ratten mit 170—200 g verwendete, die durch subcutane Injektion einer 10°/oigen Suspension von Bierhefe in destilliertem Wasser hyperthermisch gemacht wurden.
Die Verbindungen wurden 60 Minuten nach der Fieberinduzierung oral in Dosen von Vio der LD50 verabreicht. Di Meßwerte wurden 5 Stunden lang aile 30 Minuten abgelesen. Aus Fig.4 geht die antipyretische Wirkung von Chlorphenazol und dessen Überlegenheit über Phenylbutazon hervor. Kurve I entspricht der Kontrolle, Kurve II Chlorphenazol (50 mg/kg), Kurve III Phenylbutazon (35 mg/kg).
4) Neuropharmakologische Untersuchungen
a) Wirkung auf durch Barbiturate
indizierten Schlaf
Natriumpentobarbital wurde 80—90 g schweren Wistar-Ocefa Ratten intraperitoneal in der Dosis von 40 mg/kg verabreicht Der Verlust des Wiederaufrichtungsreflexes wurde als Schlafbeginn bewertet Chlorphenazon wurde oral in einer Dosis von '/10 der LD» verabreicht Es wurden die Induktionszeit und die Schlafdauer gemessen und festgestellt, daß Chlorphenazol den durch Barbiturate induzierten Schlaf verbessert (Tabelle VI).
Tabelle VI
Natriumpentobarbital
Chlorphenazol
Natriumpentobarbital
Verbindung Dosis Induktions- Schlafdauer
mg/kg zeit in in Minuten
Minuten
40
51,5
20
4,4
2,9
49,1
65,2
b) Antikonvulsive Wirkung
Man verwendete Rockland-Ocefa Mäuse beiderlei Geschlechts mit einem Gewicht von 22±3g, die 16 Stunden vorher nüchtern gehalten wurden. Man injizierte die konvulsiven Mittel intraperitoneal in Dosen von 2 mg/kg Strychinsulfat und 110 mg/kg Cardiazol.
Dadurch wurde nichts am Tod durch Krämpfe ίο geändert, jedoch wurde die prämortale Periode bedeutend verlängert.(Tabelle VII).
Tabelle VII
Schutz vor Konvulsiva
Chlorphenazol
Dosis mg/kg
Cardiazol
15'
30'
Strychnin
15'
30'
90'
7,90
6,23
9,90
5,30
6,70
8,90
9,2
7,90 5,30
10,80 8,30
13,00 26,40
27,30
5,30
7,0
20,00
30,10
7,1
7,0
11,7
28,6
4,8
7,4
19,5
18,3
7,1
12,8
11,3
12,8
4,8
12,6
13,8
16,0
7,1
8,7
9,5
18,2
5) Wirkung auf das cardiovaskuläre und
das Atmungssystem
Es werden männliche Hunde mit einem Gewicht von 10—14 kg verwendet, die mit i. v. verabreichten Dosen von 30 mg/kg Natriumpentobarbital anästhetisiert worden waren. Die folgenden Werte wurden aufgezeichnet: Artieller Druck (mit einem Hg Manometer), Atmung (mit einer Marey Trommel), Karotisverschluß und die Reaktionen auf Noradrenalin, Acetylcholin, Histamin, Atropin und Pyribenzamin.
Rasche Lv. Verabreichung von Chlorphenazol in einer Dosis von 10 mg/kg bewirkte eine plötzliche, vorübergehende Hypotension (nicht mehr als 2 Minuten) von 42 mm Hg, die durch Atropin oder Antihistamine nicht aufgehoben wird. Die Reaktionen auf Noradrenalin, Acetylcholin und der Karotisreflex wurden durch das Mittel nicht verändert. Als Begleitsymptom der Hypotension wurde der klassische Reflex der erhöhten Lungendurchlüftung beobachtet Die vorübergehende hypotensive Wirkung beruht möglicherweise auf peripherer Vasodilation.
1) Akute Toxizität
a) Ratten und Mäuse
LD50 und L.F. (mg/kg)
Ratten Mäuse
oral
135 (116-157)
515 (415-639)
175 (166-185)
534(524-545)
Dem Tod gingen eine verringerte spontane Motilität, Sedation, Hypothermie und Paralyse voran,
b) Kaninchen:
i. v. Injektion der LDtOo = 55 mg/kg
Dem Tod gehen eine ausgeprägte Muskelhypoto-
nie und ein nahezu katatonischer Zustand voraus, worauf dann der Tod durch Atmungslähmung eintritt.
Hund:
Ähnliche Symptomatik. LDioo = 50 mg/kg
2) Chronische Toxizität
Es werden Wistar-Ocefa Ratten beiderlei Geschlechts mit einem Gewicht von 70 bis 90 g verwendet, die man in Gruppen zu 30 Tieren (15 männliche und 15 weibliche ) bis zu einer Gesamtzahl von 345 Tieren aufteilt.
Chlorphenazol und Phenylbutazon (Vergleichsverbindung) werden 60 Tage lang oral in Dosen von 30-60 mg/kg Chlorphenazol und 80—160 mg/kg Phenylbutazon (erster Versuch) und 5 Monate lang in Dosen von 6—12 mg/kg Chlorphenazol und 16 mg/kg Phenylbutazon (zweiter Versuch) verabreicht.
Die folgenden Parameter werden periodisch festgehalten:
Verhalten, Allgemeinzustand, Futterverbrauch, Korso pergewicht, Anzahl der roten Blutkörperchen, Leukozytenzah!, Hämoglobin, Hämatokrit, Globulinwert, Gesamtproteine, Glykämie, Azotämie, cholesterin, Gesamtlipide, Triglyceride, Kreatinin, GOT, GPT, Urinanalyse. Nach Beendigung des Versuchs wurden die Tiere getötet, ihr Gesamtzustand festgestellt und die folgenden Organe wurden gewogen: Leber, Milz, Nieren, Nebennieren, Eierstöcke und Hoden, Lungen, Herz, Magen.
Ergebnisse aus dem ersten Versuch
Was die Wachstumskurven anbelangt besteht kein Unterschied zwischen den behandelten Tieren und den Kontrolltieren. Phenylbutazondosen von. 80 und 160 mg/kg bewirken bei männlichen Ratten im Vergleich zu den Kontrollieren Azotämie. Phenylbutazondosen von 160 mg/kg sind bezeichnend hinsichtlich der Gesamtlipide, verglichen mit den Kontrolltieren und das gleiche gilt für Cholesterin bei höheren Dosen
Chlorphenazol und Phenylbutazon.
Das Absinken der Proteine bei 160 mg/kg Phenylbutazon ist bezeichnend. Bei den weiblichen Tieren ist das Bild wenig anders. Bei den männlichen Tieren war das Gewicht der Leber in allen Testgruppen erhöht. Das Gewicht der Nieren war bei Dosen von 160 mg/kg ebenfalls bedeutend höher.
Was das Aussehen des Magens anbelangt, so war dieser nach Verabreichung von Phenylbutazon blaß und kontrahiert, und bei den mit Chlorphenazol behandelten Tieren war er rosafarben und aufgebläht. In keinem Fall wurden makroskopische Geschwüre festgestellt. In keinem Fall traten Veränderungen der Blutwerte ein.
Ergebnisse des zweiten Versuchs
Nach 5 Monaten Behandlungsdauer zeigten die männlichen Ratten bei Verabreichung von 16 mg/kg Phenylbutazon eine bedeutende Veränderung hinsichtlich Glykämie und bei Verabreichung von 6 mg/kg Chlorphenazol hinsichtlich Cholesterin. Der letztere Wert wurde bei höheren Dosen nicht bestätigt.
Alle anderen Parameter waren in Standardgrenzen. Bei den weiblichen Ratten erhielt man mit 16 mg/kg Phenylbutazon bemerkenswerte Triglycerid-Werte und bei 12 mg/kg Chlorphenazol eine geringe Zunahme der Glykämie.
Hinsichtlich der Blutwerte oder dem Gewicht der
Organe wurden keine bemerkenswerten Änderungen festgestellt.
Aus den vorstehenden Daten ist ersichtlich, daß Chlorphenazol ein starkes anti-inflammatorisches analgetisches Mittel ist, das entschieden besser ist als Phenylbutazon, Nifluminsäure, Clonixin oder Mepirizol. ίο Darüberhinaus sind die Werte für die akute Toxizität und in noch höherem Maße für den therapeutischen Index deutlich besser als für Phenylbutazon.
Die pharmakologischen Ergebnisse haben sich in der
Humantherapie voll bestätigt. Das neue Produkt kann oral verabreicht oder injiziert werden.
Oral wird es bevorzugt in Form von Tabletten
verabreicht, die die freie Base oder eines ihrer Salze mit einer pharmazeutisch verträglichen Säure, in Mischung mit den herkömmlichen, pharmazeutischen inerten Verdünnungs- oder Hilfsmitteln enthalten.
Zur Injektion verwendet man bevorzugt wäßrige Lösungen eines therapeutisch verträglichen, löslichen Salzes.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    l^p-Chlorphenyl-S-methylimidazol der Formel
    und dessen Säureadditionssalze.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß man p-Chlorbenzoyl-methylcarbinoI mit Formamid oder Ammoniumformiat bei hoher Temperatur in an sich bekannter Weise umsetzt
  3. 3. Arzneimittel mit anti-inflammatorischer, analgetischer und antipyretischer Wirksamkeit, die als aktiven Bestandteil ^p-Chlorphenyl-S-methylimidazol oder ein pharmazeutisch verträgliches Säureadditionssalz davon enthalten.
DE2721835A 1976-05-13 1977-05-13 4-p-Chlorphenyl-5-methylimidazol, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel Expired DE2721835C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7614381A FR2350839A1 (fr) 1976-05-13 1976-05-13 Nouveau compose imidazolique, procede pour sa preparation et compositions therapeutiques qui les contiennent

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2721835A1 DE2721835A1 (de) 1977-11-24
DE2721835C2 true DE2721835C2 (de) 1983-12-01

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Application Number Title Priority Date Filing Date
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FR (1) FR2350839A1 (de)
GB (1) GB1527700A (de)
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