DE2131626A1 - 3,4,5-Dialkoxy-hydroxybenzoylaminoalkancarbonsaeuren und ihre Salze sowie Arzneipraeparate - Google Patents
3,4,5-Dialkoxy-hydroxybenzoylaminoalkancarbonsaeuren und ihre Salze sowie ArzneipraeparateInfo
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Description
ISTITUTO CIISHIOTEEAPICO ITALIANO S.p.A.,
Mailand, Italien
" 3>4,5-Dialkoxy-hydroxybensoylarainoalkancarbonsäuren und ihre
Salze sowie Arzneipräparate " P
Priorität: 26. Juni 1970, V.St.A, Nr. 50 328
Die Prophylaxe und Behandlung von Herzerkrankungen, wie Ischämie, Thrombose, Herzinfarkt, Rhythmus- und Reizstörungen,
ist eine wichtige Aufgabe. Rs wurden zahlreiche Untersuchungen
angestellt, um nach den Krankheitsursachen zu suchen und ein geeignetes Vorbeugungs- oder Behandlungsverfahren für diese Krankheiten
zu finden, insbesondere für Herzinsuffizienz und Herzinfarkt. Zur Prophylaxe des Herzinfarktes wurden bisher Arzneimittel
zur Senkung des Blutcholesterinspiegels, zur Relaxation der Arterien und Antikoagulantien verabfolgt, Ventrikelflimmern
ist ein sehr gefährlicher Zustand, der durch Elektroschock des Herzmuskels behandelt wird. Andere Rhythmus- und Reizstörungen
v/erden durch Einsetzen von Schrittmachern behandelt.
haben,
weitgehend verbessert / ■ bleiben Herzerkrankungen im allge-
109853/1987
meinen und insbesondere der Herzinfarkt weiterhin schwere Probleme.
Gegenstand der Erfindung sind 3,4,5-Dialkoxy-hydroxybenzoylaminoalkancarbonsäuren
der allgemeinen Formel I
R1O. 0
/—V · " (τ Ί
K y-° -HH- (CH) GOOH
R,0
° -HH- (CH9) GOOH
in der χ eine ganze Zahl mit einem Wert von 3 bis 8 ist und R-, ,
Rp und R^ ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Äthyl- oder Propylgruppe
bedeuten, wobei höchstens einer der Reste R ein Wasserstoff atom ist, und ihre pharmakologisch verträglichen Salze.
Die .Verbindungen der allgemeinen Formel I können dadurch hergestellt
werden, dass man in an sich bekannter Weise ein 3,4,5-Dialkoxy-hydroxybenzoylchlorid
der allgemeinen Formel II
(II)
in der R^, R2 und R, eine Acetyl-, Methyl-, Äthyl- oder Propylgruppe
bedeutet, wobei höchstens einer dieser Reste eine Acetylgruppe ist, mit dem Hatriumsalz einer Aminocarbonsäure der allgemeinen
Formel III
-(CHp) COOH (III)
in der χ eine ganze Zahl mit einem Wert von 3 "bis 8 ist, bei
!Temperaturen von etwa -5 bis +50C in wässrig-alkalischer Lösung
kondensiert, die erhaltene Lösung mit verdünnter Salzsäure oder
1Ό9853/ 1987 orwknal
Schwefeisäure auf einen p^-Wert von etwa 3 ansäuert und die
ausgeschiedene 3,4,5-Dialkoxy-hydroxybenzoylaminoalkancarbonsäure
der allgemeinen Formel I gegebenenfalls durch Umsetzung mit einer Base, die. ein pharmakologisch verträgliches Kation
liefert, in das Salz überführt.
In' der Praxis wird das 'Verfahren so durchgeführt, dass die freie
Aminosäure in etwa der gleichen Gewichtsmenge Wasser aufgeschlämmt
und mit etwa 3>0prozentiger Natronlauge neutralisiert wird. Überschüssige Natronlauge wird als Säurealczeptor zugesetzt.
Das Gemisch wird auf -5'bis +50C abgekühlt, und hierauf
wird das Acetylderivat des trisubstituierten Benzoylchlorids allmählich unter Rühren eingetragen, wobei die Temperatur unterhalb
5 C gehalten wird. Das Molverhältnis der Aminosäure zum Benzoylchlorid beträgt etwa 1 bis 1,5 : 1« Die erhaltene Lösung
wird 2 bis 4 Tage gerührt» Nach beendeter Umsetzung wird die Lösung mit Aktivkohle entfärbt, anschliessend mit verdünnter
Salzsäure oder Schwefelsäure auf einen Pp-Wert von 3 neutralisiert.
Die ausgeschiedene Fällung wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet und anschliessend aus Wasser oder
Äthanol umkristallisiert.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden zur-Behandlung
von Herzischämie, entweder vor oder nach einem Herzinfarkt, Rhythmusstörungen, die gegebenenfalls in Zusammenhang mit dem
Infarkt stehen, und Störungen der Reizleitung verabreicht. Somit betrifft die Erfindung auch Arzneipräparate, die eine Verbindung
der allgemeinen Formel I oder ein pharmakologisch verträgliches Salz enthalten. Die Verabreichung der Arzneipräpara-
109853/1987 BAD
te der Erfindung stellt eine wirksame Prophylaxe in Fällen von
drohendem Herzinfarkt und eine wirksame Behandlung nach aufgetretenem Infarkt dar. Die Arzneipräparate der Erfindung können
auch in der Veterinärmedizin, hauptsächlich bei der Behandlung
bei denen von Haustieren, insbesondere von Hunden, / Herzkrankheiten
häufig auftreten, verwendet v/erden.
Der Herzinfarkt tritt häufig ohne vorherige Symptome ein oder
er ereignet sich, bevor der Patient sich um eine Behandlung zur Beseitigung der Symptome gekümmert hat. Die Ärzte .sind jedoch
häufig in d^r Lage, c3"^ Simn+r.rus niner- bevorstehenden Krisis
festzustellen. Dann kann sofort mit der Verabreichung der Arzneipräparate
der Erfindung begonnen werden, um eine prophylaktische Wirkung zu erzielen.
Klinische Untersuchungen haben ergeben, dass die-Coxizität der
Verbindung der allgemeinen Formel I gering ist tmä keine IJebeiwirkungen
auftreten. Pharmakologieehe Untersuchungen zeigen,
dass die Hauptwirkungen der Verbindungen der allgemeinen Formel
1 am Herzen eintreten. Die einzige am Kreislauf beobachtete
Wirkung besteht in einem Anstieg des statischen Blutdrucks ohne
signifikante Veränderung des durchschnittlichen arteriellen Drucke's.
Die jjOöierung der Arzneipräparate der Erfindung kann stark
variieren. Gute Ergebnisse wurden m." L L·. ..iUibuuiAuooes von
25 mg/kg/Tag bis 500 mg/kg/lag erzielt. Beim Menschen ist bei
allen angegebenen Störungen im allgemeinen eine Tageciusis von
2 bis 8 g pro Person, vorzugsweise etwa υ ^, «.Ι-*.-^«=, Diese
Dosierung bezieht sich auf ein durchschnittliches Körpergewicht
von 60 bis 70 kg und entspricht somit einer Dosis von 25 bis
■ 109853/1987
200 mg/kg/Tag. Dosen im Bereich von etwa 40 bis 100 mg/kg/Tag v/erden bevorzugt. Die Behandlung kann in der Verabreichung
einer einzigen täglichen Dosis oder in Teildosen bestehen, die in Zeitabständen über den Tag verteilt, verabfolgt v/erden. Zur
Behandlung von Herzinfarkten und damit verbundenen Störungen wird iin allgemeinen eine einzige Tagesdosis bevorzugt, während
zur Prophylaxe kleinere, in Zeitabständen gegebene Dosen, z.B. sechsmal täglich 500 mg, bevorzugt v/erden.
Die Verabreichung der Arzneipräparate der Erfindung kann oral, sutcutan, intravenös oO.-jj* intraperitoncal erfolgen. Sei subcu-■taner,
intraperitonealer oder intravenöser Injektion v/erden die Verbindungen der allgemeinen Formol I in Form ihrer wasserlöslichen
neutralen Salze verwendet. Dazu eignen sich alle löslichen pharrnakologisch verträglichen Salze. Vorzugsweise werden
die natrium- und Kaliumsalze verwendet. Besonders bevorzugt sind
die liatriumsalze. Zur oralen Verabreichung v/erden die freien
S.Muren bevorzugt verwendet, es können aber auch pharraakologiseh
vertragliche Salze, z.B. die Ammonium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Calciumsalze, verwendet werden. Die freien
Säuren können gegebenenfalls mi't einer äquimolaren Menge Natrium-*
oder Kaliumbicarbonat vermischt werden. Zur intraperitonealen Verabreichung werden die Arzneistoffe als Natriumsalze
verwendet, da sich diese leicht in wässriger Lösung handhaben lassen. Bei oraler Verabreichung werden üblicherweise Tabletten
mit 500 mg Wirkstoff, die ein übliches Bindemittel enthalten, verwendet.
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-6- . 2131628
Tabletten zur Verabreichung an Menschen oder Tiere können üblicherweise 50 bis 500 mg einer Verbindung der allgemeinen
Formel I entweder in Form der freien Säure oder eines pharraakologiseh verträglichen Salzes enthalten. Tabletten mit 50 mg
Wirkstoff sind zur oralen Verabreichung geeignet, insbesondere für Kinder und Kleinkinder und in der Veterinärmedizin für
Kleintiere. Tabletten mit weniger als 50 mg Wirkstoff können hergestellt werden und sind in Sonderfällen wertvoll, aber im
allgemeinen ist eine Dosis von weniger als 50 mg zu gering, da W die Anzahl der für den Durchschnittspatienten erforderlichen
Tabletten pro Tag au hoch v/ürde. Tabletten mit mehr als 500 rag Wirkstoff können ebenfalls hergestellt v/erden, aber grosse
Tabletten bereiten den meisten Patienten Schwierigkeiten beim Schlucken.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
40,1 g (0,26 Mol) E-Aisinoeapronsäure-hydrochlorid in 40 ral Vasser
gelöst werden mit 5prozontiger Natronlauge neutralisiert,
und mit einer Lösung von 32 g ITatriumhydroxid in 280 ml 7,'asscr
"versetzt. Hierauf wird die lösung bei einer Temperatur von 5
bis 100C allmählich mit 62 g Aeetylsyringasäurechlorid vernetzt»
Das erhaltene Gemisch wird 3 Tage gerührt und annchliessend
mit verdünnter Salzsäure auf einen p^-Viert von 3 angesäuert.
Die ausgeschiedenen gelben Kristalle werden .bfiltriert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es werden 50 g Syringoyl-(-aminocapronsäure
vom E, 95 C erhalten. Das Produkt wird mehrmais
aus Wasser umkristallisiert. P. 100 bis 101 0e Dann ist
Γ ; :^~~V_ 109 8 53/198 7
- 7 _ - 213
das Vrodukt 97,lprozentig rein.
Die akute Toxizität des entsprechenden llatriumsalzes wurc. ■■ an
weiblichen Ratten von etwa 100 g Körpergewicht bestimmt. Bei intraperitonealer Verabreichung betrug die ΙΊ^ο 6 s/kS· Dies
ist mehr als die 60fache Menge der durchschnittlichen Tagesdosis.
Die Wirkung der nach dem Vorfahren von Beispiel 1 hergestellten
Verbindung auf das Herz wurde an i'.axxen durcJr. i J:ravenöse Injektion
von 1 Vasopressineinlieit pro Kilogramm (Pitressin, pQvV« "Davis Co.), einem antidiuretisch wirkenden Hypophysenhorir.on,
bestimmt. Bekanntlich bewirkt die Verabreichung von Vasopreesin Veränderungen der Spannung und der Gestalt von
T-V/elien. Ebenso wird dadurch Arrhythmie und Ischämie des
liyokards hervorgerufen. Es wurde festgestellt, dass diese im
Elektrokardiogramm nachweisbaren Veränderungen, die normaler-
·- ο--. riijT-r»'·- Y.iTv-hrni.rihtincr von P-HiTRnp'.'.;n hervorgerufen v/erdc3ij
durch die Verabreichung der Verbindung von Beispiel 1 verhindert werden.
Die Wirkungen der Verbindung von Beispiel 1 wurden an Ratten
bestimmt, bei denen durch Chloroform-Epinephrin-Arrhythmien
erzeugt worden waren. Bei dem verwendeten Verfahren wurde* die
Ratten mit Urethan betäubt. Man liess die i'iere 1 Minute Chloroform inhalieren und verabreichte dann intravenös 100 ^g/kg
Epinephrin-hydrochlorid. Elektrokardiogramme mvtäen imlße■ ■: · -.-τη,
109853/138 7
_8„ . 2Ί31626
und das Ausinass der Arrythraie wurde als Anzahl der Herzschläge
pro Minute bestimmt. Die-Wirkung der Verbindung von Beispiel 1
besteht darin, dass das Ausraass der Arrhythmie bei einer intraperitonealen Verabreichung von 700 rag/kg wesentlich vermindert
wird.
Gemäss Beispiel 1 wurde (3s4"Diäthoxy-5-hydroxybenzoyl)~ii~
aminovaleriansäure unter Verwendung von £-Aminovalerlansäure
anstelle von ^-Aminocapronsäure hergestellt. Die Verbindung soigto in dem in Beispiel 2 beschriebenen Versuch ähnliche
Wirkungen.'
Gemäss Beispiel 1 wurde (3,5-Diäthoxy-^-hydroxj^benzoyl)-/ -aminobuttersäure
aus jWtminobuttersüure anstelle von £--Aminocapronsäure
hergestellt. Din Verbindung zeigte in dem in Bcinpiol
2 beschriebenen Versuch ähnliche Ergebnisse.
Gemäss Beispiel 1 wurde (3,4--Dipropoxy-5-hydroxybenaoyl)~ S' aninοheρtansäure
aus J-Aminoheptanüäuro anstelle von £-Aminooapronsaure
hergestellt, Die Verbindung zeigte in dem in Beispiel 2 beschriebenen Versuch ähnliche Ergebnisse,
oOO aig der Verbindung von Beispiel 1, 50 ing Maisstärke und
;vO ag Saccharose wurden vermischt und in einer Sablettierma-
^■ohiise zn einer !Tabletts verprasst. Sio eignet 'sich zur oralen
Verabreichung an Menschen oder Tiere, die an Herzstörungen leiden, sie ist besonders geeignet aur Prophylaxe von Infarkten,
Beispiel 8
Gernäss Beispiel 7 wurde eine Tablette au« 50 mg der Verbindung
gemäsG Beispiel 1, 25 mg Stärke und 25 mg Saccharose hergestellt.
Diese Tabletten eignen sich insbesondere für Kinder und kleine Tiere,
Folgende Dosierung wird für die ersten 24 Stunden nach einem Infarkt empfohlen:'
2 bis 4 g bei Phleboklyse; 1 bis 2 Ampulle/i (Jede Ampulle
enthält 2000 mg ITatriumsalz der Vorbindung des Beispiels 1,
gelöst in sterilisiertem, destilliertem V'asser bei 10 ml Gesamtvolumen),
gelöst in 400 bis 600 ml physiologischer Kochsalzlösung.
2 bis 4 g zur intravenösen Verabreichung; 2 bis 4 Ampullen für
2 bis 4 Injektionen (jede Ampulle enthält 1000 mg ITatriumsalz der Verbindung des Beispiels 1 gelöst in sterilisiertem,
destilliertem V.rasser bei 10 ml Gesamtvolumen).
2 g sur intramuskulären Verabreichung; 0 Ampullen für 4 Injektionen
(jede Ampulle enthält 250 mg llatriumoalz der Verbindung
des Beispiels 1 und sterilisiertes, destilliertes VZasser bei
3 ml Gesamtvolumen).
109853/1987 ^
4 "bis 6 g zur oralen Verabreichung; 8 bis 12 Tabletten (jede
Tablette enthält 500 mg ITatriumsalz der Verbindung des
Beispiels 1 und eine ausreichende Menge Trägerstoff).
Am dritten oder vierten Tag nach Behandlungsbeginn kann die Do-
sierung auf die Hälfte der genannten Mengen reduziert v/erden.
Die Therapie soll nicht vor der dritten Woche nach dein Auftreten des Infarktes abgesetzt werden.
Sowohl während des Anfalls als auch im darauffolgenden Stadium
kann die Therapie unter Verwendung einer oder mehrerer Verabreichungsforrnen
durchgeführt werden.
109853/1987
Claims (2)
1. 3,4,5-Dialkoxy-hydroxybenzoylaminoalkancarbonsäuren der
allgemeinen Formel I
2'x (l)
in der χ eine ganae Zahl mit einem "wert von 3 bic 8 ist und R-, ,
lip unu 3w ein \vasserstoffatom, eine Methyl-, Äthyl-.oder Propylgruppe
bedeuten, wobei höchstens einer dieour Reste R ein
V«rri.jD(.-2.-ntoffatom ist '^n^ ihre pharipalcologii-ch verträglichen SaI-
2. Arzneipröparate, enthaltend eine Verbindung nach
als A r ?, η ο i s t ο f f.
109853/1987
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