DE1467818C3 - Einlegemittel zur Festigung der Haare - Google Patents
Einlegemittel zur Festigung der HaareInfo
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Description
Es ist bekannt, Frisierhilfsmittel anzuwenden, die das Haar in einer gewünschten Frisur festhalten.
Man kann hierzu auf das trockene, gekämmte Haar eine filmbildende Substanz aufbringen, welche eine
verfestigende Wirkung auf die Haare zur Folge hat. Diese Mittel, auch Haarlacke genannt, werden vorzugsweise
in Form von Aerosol-Sprühpräparaten auf das Haar gebracht. Es bildet sich dabei-"je nach
Menge des aufgetragenen Sprühpräparats namentlich auf der äußeren Stelle eine mehr oder weniger dicke
Lackschicht, welche auf Grund ihrer inneren Festigkeit das einzelne Haar verfestigt und versteift. Andererseits
sind auch Hilfsmittel bekannt, die in Form von wäßrigen Zubereitungen auf das feuchte Haar
aufgebracht werden. Das Haar wird darauf zweckmäßig durch Aufrollen in die gewünschte Form gelegt
und anschließend getrocknet. Bei diesem Verfahren wird das feuchte Haar mit dem Mittel, das
üblicherweise Einlegemittel genannt wird, imprägniert, so daß sämtliche Haare nach dem Trocknen
mit einer sehr dünnen Filmschicht vollständig überzogen sind. Die derart behandelten Haare fühlen sich
nicht steif an wie es in der Regel bei Anwendung von Sprühpräparaten der Fall ist, sie weisen einen
weichen Griff auf und sind in der gewünschten Form festgelegt.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 084 440 ist es bekannt, Frisierhilfsmittel einzusetzen, die ein basisches,
zur Salzbildung befähigtes Polymerisat enthalten, beispielsweise ist es das Chlorid des Homopolymerisats,
des 2-Vinyl-5-methyl-pyridins und des Acrylsäurediäthylaminoäthylesters. Diese Salze bilden
jedoch nach dem Auftrocknen bei Raumtemperatur wasserlösliche Filme. Ihre Verwendung in Einlegemitteln
ergibt wohl einen verfestigenden Appret auf dem Haar, er ist jedoch infolge der Wasserlöslichkeit
nicht feuchtigkeitsbeständig und dem damit
ίο behandelten Haar kann durch erneutes Aufrollen die
ursprüngliche Form nicht mehr zugeordnet werden. Es wurde nun gefunden, daß gewisse wasserlösliche
Salze von basischen, durch lineare Addition erhaltenen Copolymeren lediglich durch Trocknen bei
Temperaturen zwischen 18 bis 60 C in einen wasserunempfindlichen bzw. wasserunlöslichen Zustand
übergehen. Haare, die mit diesen Salzen behandelt sind, besitzen den Vorteil, daß Regen oder feuchte
Atmosphäre kein Auflösen des Appretes bewirken.
Werden die mit dem erfindungsgemäßen Einlegemittel behandelten Haare der Feuchtigkeit ausgesetzt,
erneut in die gewünschte Form gelegt und getrocknet, so erhält man wiederum eine formbeständige
Frisur. Mit bekannten Einlegemitteln, die auf Basis von Dextrinen, Tragant, Acrylsäurepolymerisaten,
Polyvinylpyrrolidon usw. zusammengesetzt sind, erhält man diese Wirkung nicht, da sie mit
Wasser oder unter der Einwirkung feuchter Atmosphäre abgelöst werden. Obwohl die erfindungsgemäßen
Einlegemittel feuchtigkeitsbeständig sind, lassen sie sich leicht mit einem Haarshampoo herauswaschen.
Das erfindungsgemäß eingesetzte basische Copolymerisat muß so zusammengesetzt sein, daß es die
zwei wesentlichsten Bedingungen erfüllt, nämlich die Wasserlöslichkeit durch Salzbildung und die Entstehung
eines wasserunlöslichen Films durch Trocknen der wäßrigen Lösung bei 18 bis 60° C.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Einlegemittel zur Festigung von in feuchtem Zustande
gelegten Haaren, bestehend aus einer wäßrigen oder wäßrigen-alkoholischen Lösung eines Salzes
eines basischen, filmbildenden Copolymerisate und üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß
das Salz von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent im Mittel vorhanden und ein Salz aus einer schwachen anorganischen
oder organischen Säure und einem Copolymerisat aus
a) 30 bis 50% eines Esters aus Acrylsäure
oder Methacrylsäure und einem Alkanol von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
b) 30 bis 50% eines N-mono- oder N,N-dialkylsubstituierten Acrylamids, dessen Substituenten
je 2 bis 4 Kohlenstoffatome auf
weisen, und
c) 5 bis 20% eines Ν,Ν-di-AIkylaminoalkylacrylsäureamids,
dessen Alkylreste 2 bis 3 Kohlenstoffalome aufweisen, ist.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Wasserwellen mit gesteigerter Haltbarkeit,
namentlich in Gegenwart von feuchter Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß man
feuchtes Haar mit den wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösungen imprägniert, das imprägnierte Haar
in der gewünschten Anordnung festlegt und bei Temperaturen von 20 bis 60° C, vorzugsweise zwischen
30 bis 50'' C trocknet, wobei sich ein wasserunlöslicher Film bildet.
Unter Wasserlöslichkeit der Salze ist zu verstehen, daß sie bei Temperaturen von 15 bis 25 C und bei
Konzentrationen von bis zu 20 Gewichtsprozenten in Wasser oder in einer wäßrig-alkoholischen Mischung
aus 2 Gewichtsteilen Äthanol und mindestens 8 Teilen Wasser löslich sind. Ist der Anteil
der salzbildenden, basischen Komponente zu groß, so gehen die Filme durch den Trocknungsprozeß
nicht in den wasserunlöslichen Zustand über, ist er zu klein, so erhält man keine wasserlöslichen Salze.
Der Fachmann kann durch einfache Versuche feststellen, wo die Grenzen der zu verwendenden Menge
an basischer Komponente liegen, damit die gewünschte Wasserlöslichkeit der Salze und die geforderte
wasserunlösliche Filmbildung eintritt.
Als Säuren, die sich zur Salzbildung eignen, kommen schwache anorganische oder organische Säuren
in Betracht, d. h. Säuren, deren Dissoziationskonstante kleiner als 10 3 ist. Genannt seien Borsäure,
Kohlensäure, Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure und Milchsäure. Besonders vorteilhaft verwendet
man leicht flüchtige Säuren wie Kohlensäure, Ameisensäure und Essigsäure.
Die Prüfung der Salze hinsichtlich ihrer Fähigkeit wasserlösliche Filme zu bilden wird so durchgeführt,
daß man die wäßrige Lösung auf eine Glasplatte ausgießt und bei 18 bis 25° C verdunsten läßt. Anschließend
wird der Film eine Stunde bei 45° C getrocknet (Schichtdicke etwa 20/<). Die Filme werden dann
6Ü Minuten mit Wasser bei 18 bis 25" C überschichtet,
worauf die Auflösung bzw. die Beständigkeit festgestellt wird.
Die Einlegemittel enthalten die beschriebenen Salze in einer Konzentration von 0,5 bis 5, vorzugsweise
von 0,75 bis 2 Gewichtsprozenten. Das Lösungsmittel kann Wasser sein oder es besteht zweckmäßig
aus einem Alkohol-Wassergemisch, weil der Alkohol die Verdunstung bzw. Trocknung fördert.
Im übrigen kann die wäßrige Zubereitung, die als Einlegemittel verwendet wird, außer dem oder den
Lösungsmitteln und dem Salz des basischen Copolymerisats noch die üblichen hilfsweisen Zusätze enthalten
wie Parfüms, Weichmachungsmittel, Verdunstungsbeschleuniger
usw. Als Beispiele hierfür seien genannt höhere Monoalkohole mit 6 bis 18 C-Atomen,
mehrwertige Alokohole wie Äthylenglykol und
Polyäthylenglykole, Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd mit Verbindungen mit aktivem Wasserstoffatom
sowie Carbamide wie Harnstoff, Äthylenharnstoff und Biuret. Die Einlegemittel bestehen
vorzugsweise aus 0,75 bis 2% Salz des basischen Copolymerisats, 0,5 bis 3% hilfsweisen Zusätzen,
5 bis 200/0 Äthanol und 75 bis 95%>
Wasser. Die Herstellung der Salze und der basischen Copolymerisate ist bekannt. Die Salze können aus den
freien Basen durch Zusatz der berechneten Menge Säure gewonnen werden.
Die Polymerisation kann in Lösung oder in Emulsion erfolgen, wobei die in der Polymerisationstechnik
gebräuchlichen Maßnahmen zur Anwendung gelangen. Vorzugsweise erfolgt die Polymerisation in
Lösung. Die Herstellung der basischen Copolymerisate kann nach Verfahren erfolgen wie sie in den
schweizerischen Patentschriften 358 589 und 358 932 beschrieben sind. Zur Überführung der basischen
Polymerisate in die Salze wird die Polymerisatlösung durch Abdestillieren des Lösungsmittels eingeengt,
worauf zweckmäßig die berechnete Menge Säure zugegeben und dann mit Wasser verdünnt wird. Im
Falle der Herstellung des Carbonats wird in die vom Lösungsmittel befreite und mit Wasser verdünnte
Lösung unter Eiskühlung Kohlendioxyd eingeleitet. In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die
Prozente Gewichtsprozente.
In einem mit Rückflußkühler und Thermometer versehenen 2 Liter Rührkolben werden 160 Teile
Äthylacrylat, 200 Teile N-tert. Butylacrylamid, 40 Teile N.N-Diäthylaminopropylacrylamid in 320
Teile abs. Äthylalkohol bei Raumtemperatur gelöst. Der Kolben wird hierauf mit Stickstoff gespült und
anschließend bis zum Siedepunkt des Alkohols aufgeheizt. Man setzt nun 0,4 Teile Azodiisobutyronitril
zu und wiederholt dieselbe Zugabe noch viermal in Abständen von je 1 Stunde. Die Polymerisation findet
unter geringer exothermer Reaktion statt. 1. Stunde nach der letzten Katalysatorzugabe wird
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Man erhält 710 Teile einer niederviskosen, farblosen und klaren Harzlösung, welche ein Trockengehalt
von 56% aufweist, was einer nahezu 10%igen Polymerausbeute entspricht.
Der Harzlösung werden 14,5 Teile Essigsäure (100%ig) zugesetzt, worauf man langsam 1265
Teile entionisiertes Wasser zufließen läßt. Die dabei entstandene, dünnviskose, opale Lösung wird durch
einen Klärfilter filtriert.
Man erhält ca. 2000 Teile mit einem Trockengehalt von 20,5%; das pH beträgt 5,5.
Die Lösung trocknet an der Luft auf einer Glasplatte zu einem transparenten, farblosen Film auf,
welcher nach 72 Stunden Lagerung bei 18° C nach 60 Minuten Einwirken von Wasser dieser Temperatür
noch vollständig unlöslich ist.
Es werden unter Verwendung der nachstehenden Salze Einlegemittel hergestellt, die folgende Zusammensetzung
aufweisen:
1,25% Salz eines Copolymerisats gemäß
A oder B
0,4 % Hexanol
0,1 % Harnstoff
0,4 % Hexanol
0,1 % Harnstoff
0,6 % Kondensationsprodukt aus 1 Mol
Stearylalkohol und 25 Mol
Äthylenoxyd
10,0 % Alkohol
Rest bis auf 100% Wasser.
Stearylalkohol und 25 Mol
Äthylenoxyd
10,0 % Alkohol
Rest bis auf 100% Wasser.
Die Salze betreffen folgende Produkte:
A) Acetatsalz des Copolymerisats auf 50% Äthylacrylat, 40% N-tertiär-Butylacrylamid
und 100O Ν,Ν-Diäthylaminopropylacrylamid.
B) Acetatsalz des Copolymerisats aus 40% Äthylacrylat, 50% Ν,Ν-Di-n-Butylacrylamid
und 10% Ν,Ν-DiäthylaminopropyI-acrylamid.
Man wäscht das Haar gründlich und trocknet mit einem Handtuch nur so, daß das Haar noch feucht
5 6
ist. Darauf werden jeweils 10 bis 30 ml Einlcgemittel lcn erhält man Wasscrwellen, die in feuchter
unter gutem Durchnetzen des Haares appliziert. Das Atmosphäre einen beständigen Apprct aufweisen.
Haar wird in die gewünschte Form gebracht, vor- Die Haare können in feuchtem Zustand erneut und
zugsweise durch Aufrollen, und in Gegenwart von ohne zusätzliche Behandlung in Form gelegt werden,
bis zu 40° C warmer Luft getrocknet. In beiden Fäl- 5 wobei sich eine permanente Frisur ergibt.
Claims (3)
1. Einlcgemittcl zur Festigung von in feuchtem Zustande gelegten Haaren, bestehend aus einer
wäßrigen oder vväßrigen-alkoholischen Lösung eines Salzes eines basischen, filmbildenden Copolymerisats
und üblichen Zusätzen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Salz von 0,5
bis 5 Gewichtsprozent im Mittel vorhanden und ein Salz aus einer schwachen anorganischen oder
organischen Säure und einem Copolymerisat aus
a) 30 bis 50% eines Esters aus Acrylsäure oder Methacrylsäure und einem Alkanol
von \hh 4 Kohlenstoffatomen
b) 30 bii 50% eines N-mono- oder N,N-dialkylsubstituierten
Acrylamids, dessen Substituenten je 2 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen,
und
c) 5 bis 20% eines N,N-di-Alkylaminoalkylacrylsäureamids,
dessen Alkylreste 2 bis 3 Kohlenstoffatome aufweisen, ist.
2. Einlegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz ein Salz der Kohlensäure,
Ameisensäure oder Essigsäure ist.
3. Verfahren zur Herstellung von Wasserwellen mit gesteigerter Haltbarkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß man feuchtes Haar mit einer wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösung gemäß Anspruch 1 imprägniert, das imprägnierte Haar
in der gewünschten Anordnung festlegt und bei Temperaturen zwischen 20 und 60° C trocknet,
wobei sich ein wasserunlöslicher Film bildet.
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