DE1154901B - Verfahren zur Herstellung einer dauerhaften Frisur - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer dauerhaften Frisur

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DE1154901B DEW29518A DEW0029518A DE1154901B DE 1154901 B DE1154901 B DE 1154901B DE W29518 A DEW29518 A DE W29518A DE W0029518 A DEW0029518 A DE W0029518A DE 1154901 B DE1154901 B DE 1154901B
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Dr Wolfgang Ludwig
Dr Herrmann Wilmsmann
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Description

DEUTSCHES
PATENTAMT
W29518IVa/30h
BIBLIOTHEK
DES DeU'fSSHEN
PATS!i"f.*tMTES ANMELDETAG: 22. F E B RUAR 1961
BEKANNTMACHUN G
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 26. SEPTEMBER 1963
Es ist bekannt, menschliche Haare durch Behandlung mit reduzierenden Mitteln, wie substituierten Mercaptanen oder Sulfiten, mit oder ohne nachträgliche Fixierung dauerhaft zu verformen. Ferner ist es bekannt, durch eine Umhüllung der Haarfaser mit einem Film von natürlichen Harzen, z. B. Isländischem Moos, Quittenkernen, Flohsamen, Tragant, Gummi, Dextrinen, Agar-Agar, Cellulosederivaten, Sandarak-, Siam-, Benzoeharz und Schellack, oder künstlichen Harzen, wie Polyvinylalkohol, Polyacrylaten, Polyvinylacetaten, Polyäthylenglykol, Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd und Polyvinylpyrrolidon eine Verformung der Haare zu erzielen (vgl. H. Freytag, Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, 10. Band, S. 754 und 755). Darüber hinaus sind in neuerer Zeit auch Mischpolymerisate aus N-substituierten Acrylsäureamiden mit ungesättigten Carbonsäurederivaten (deutsche Auslegeschrift 1091290), Homo- oder Mischpolymerisate aus Acrylsäureestern (deutsche Auslegeschrift 1 015 193), die nach der Polymerisation bis zur Wasserlöslichkeit verseift wurden, ferner Mischpolymerisate aus basischen Estern ungesättigter Carbonsäuren mit N-substituierten Acrylsäureamiden und äthylenisch ungesättigten Verbindungen (deutsche Auslegeschrift 1095 467) und schließlich Mischpolymerisate aus N-Vinylpyrrolidon mit Vinylestern (deutsche Auslegeschrift 1 089 930) vorgeschlagen , worden. Beide Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß die mit diesen Mitteln bewirkte Haarverformung bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als etwa 50 bis 60% einer unerwünschten Veränderung unterliegt. Während sich das nach ersterem Verfahren verformte Haar je nach Behandlungsart und Haarstruktur hierbei korkenzieherartig zusammenzieht oder auch strähnigformlos wird, haftet dem mit Harzen oder Kunststoffemulsionen oder -lösungen behandelten Haar ausschließlich der zuletzt genannte Nachteil an. Die genannten Haarverformungsmittel führen daher zu Frisuren, deren Haltbarkeit nur bei relativ niedriger Luftfeuchtigkeit gewährleistet ist.
Durch diese Mittel wurde zwar in einigen Fällen ein abweisender Effekt gegen Wasser, nicht jedoch gegen Wasserdampf erzielt. Während in der Praxis die Beständigkeit gegen Wasser von untergeordneter Be- +5 deutung ist, ist jedoch die Abschirmung von Wasserdampf für die Haltbarkeit der Frisur wesentlich. Ein bekanntes Beispiel für die Empfindlichkeit menschlicher Haare gegen Luftfeuchtigkeit ist ihre Verwendung in Hygrometern. · Bekanntlich erreicht - die relative Luftfeuchtigkeit im allgemeinen Werte zwischen 70 und 90% und besonders in den Morgen- und Verfahren zur Herstellung
einer dauerhaften Frisur
Anmelder:
Wella Aktiengesellschaft,
Darmstadt, Berliner Allee
Dr. Herrmann Wilmsmann
und Dr. Wolfgang Ludwig, Darmstadt,
sind als Erfinder genannt worden
Abendstunden sowie in Küchen und Waschräumen Werte von sogar 100%. Um einen wirksamen Schutz gegen eine derart hohe Luftfeuchtigkeit zu erzielen, müßten mit den bekannten Filmbildnern Schichtdicken auf der- Oberfläche der Haarfaser erzeugt werden, die ein Mehrfaches des Haarquerschnittes betragen. Dies ist wegen der damit verbundenen Veränderung des Haares, besonders der Kämmbarkeit und Griffigkeit, verständlicherweise nicht möglich. Der Vorschlag, durch quervernetzende Substanzen, z. B. polyfunktionelle reaktionsfähige Verbindungen, wie etwa bei Wolle, die Hygroskopizität der Keratinfaser zu vermindern und so eine größere Widerstandsfähigkeit der Haarfrisur gegen Luftfeuchtigkeit zu erreichen, blieb bis heute ohne praktische Bedeutung. Überraschenderweise ergaben Versuche, daß im Gegensatz zu den bisher verwendeten Kunststoffen mit sogenannten Epoxydharzen behandelte Haare gegenüber Luftfeuchtigkeit unempfindlich sind. Während bei den bisher bekannten Verfahren ausnahmslos solche Produkte verwendet werden, die allein durch Eintrocknen ihrer Lösungen oder Emulsionen Filme ergeben, ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch charakterisiert, daß der das Haar umhüllende Film erst auf dem Haar durch chemische Reaktion zwischen der Epoxydverbindung und dem Härter gebildet wird. Da die bisher bekannten Filmbildner in Wasser, Alkohol-Wasser-Gemischen oder Alkohol löslich sein oder aber mit Hilfe hydrophiler Emulgatoren in Emulsion gebracht werden müssen, um auf das Haar aufgebracht werden zu können, sind die damit auf
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dem Haar erzielten Filme naturgemäß hydrophil und somit stark durchlässig für Wasserdampf. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dagegen ist trotz guter Löslichkeit der Ausgangskomponenten der aus ihnen gebildete Film infolge starker dreidimensionaler Vernetzung weitgehend wasserdampfundurchlässig. Außerdem ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine bessere Verankerung des gebildeten Filmes mit dem Haar vorhanden, als dieses bei der Aufbringung der bekannten hochmolekularen Filmbildner erreicht werden kann, da die relativ kleinmolekularen Ausgangskomponenten tiefer in das Haar eindringen und außerdem über einen Teil der Epoxydgruppen mit reaktionsfähigen Amino- oder Hydroxylgruppen des Haarkeratins reagieren können. Behandelt man menschliches Haar nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, so erhält man Haarfrisuren, die selbst bei 90 bis 100% .relativer Luftfeuchtigkeit außerordentlich beständig sind. Darüber hinaus werden gewisse Eigenschaften des Haares, im Gegensatz zu der Wirkung der obenerwähnten Dauerwellmittel, günstig verändert. So wird die sogenannte Stickstoffzahl (vgl. H. Freytag, »Zur Charakterisierung schwefelhaltiger Proteine«, Folia Pharmaceutica [Istanbul], 3, Bd. 7, S. 125 bis 141 [1955]) bei kosmetisch nicht vorbehandelten Haaren deutlich, bei dauergewellten Haaren durch die erfindungsgemäße Behandlung sehr stark vermindert. Diese Stickstoffzahl ist ein Maß für die Zahl der im Keratin vorhandenen freien SH-Gruppen und damit für den Vernetzungsgrad. So ist z. B. bei Haaren, die mit den bisher üblichen reduzierenden Mitteln, z. B. substituierten Mercaptanen, dauergewellt wurden, die Zahl der freien SH-Gruppen des Keratins ein Maßstab für den Schädigungsgrad, da trotz Fixierung erfahrungsgemäß nur ein Teil der bei der Reduktion gespaltenen Disulfidbrücken zurückgebildet wird. Durch ein Haarverformungsmittel gemäß der Erfindung wird die Zahl der SH-Gruppen dagegen nicht erhöht, sondern sogar vermindert. Außerdem ist es vorstellbar, daß die Herabsetzung der Stickstoffzahl teilweise unmittelbar bedingt ist durch die Umhüllung mit einem Epoxydharzfilm. Als erfindungsgemäße Ausgangsverbindungen kommen folgende Substanzen in Betracht:
1,4-Butandioldiglycidäther
CH2-O-CH2-CH-CH2
I \ /
1. Verbindungen mit mehreren Epoxydgruppen, die in Wasser oder in Gemischen aus Wasser und mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln oder in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln löslich sind, z. B.
Äthylenglykoldiglycidäther
CH2-O-CH2-CH-CH2
CH2-O-CH2-CH-CH2
1,3-Butandioldiglycidäther
CH2-O —CH2- CH-CH2
CH2 °
CH — O — CH2 — CH — CH2
I \o/
CH3 υ
CH2 CH r o- CH2
CH2 \ CH
\
/
CH2 O CH2 \
CH O' -CH2
/
Glycerindiglycidäthej /
CH2-O-CH2- CH2
CH-OH
CH2-O-CH2-
I-Epoxyäthyl-S^-Epoxycyclohexan
CH-CH2
S^-Epoxy-o-methyl-cyclohexylmethyl-3',4'-epoxy-6'-methyl-cyclohexancarboxylat
CH2-O-CO
H3C
Dicyclopentadiendiepoxyd
Butadiendiepoxyd
CH2-CH-CH-CH2
Diglycidyläther
CH2-CH — CH2 — O — CH2 — CH — CH2
oder deren Gemische. Alle diese Verbindungen sind handelsüblich und lassen sich auch nach herkömmlichen Methoden entweder aus Epichlorhydrin (typische Darstellungsmethode ist im Beispiel 1 enthalten) oder durch Epoxydierung von mehrfach ungesättigten Verbindungen (z. B. nach Prileschajew, Ber. 42, S. 4811 [1909], oderArbusow und Michailow, J. pr. Chem., 127, S. 97 [1930]) leicht herstellen.
2. Als Härter können vornehmlich verwendet werden: Primäre oder sekundäre Di- oder Polyamine, die in Wasser oder in Gemischen aus Wasser und mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln oder in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln löslich sind, z. B. Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Dipropylentriamin, substituierte aliphatische oder aromatische Diaminoverbin-
düngen, die vornehmlich Carboxyl- oder Hydroxylgruppen enthalten, wie z. B. 3,4-Diaminobenzoesäure, Lysin, Ornithin, Arginin, Cystin, Ν,Ν'-Bisoxäthyl-äthylendiamin. Als besonders geeignet haben sich solche hydroxylgruppenhaltige Diamine erwiesen, die durch Umsetzung der unter 1. genannten Verbindungen mit mindestens zwei Epoxydgruppen mit Ammoniak erhalten werden. Auch andere bifunktionelle Verbindungen, die z. B. sowohl eine Amino- als auch eine Mercaptogruppe im Molekül enthalten, wie Cystamin HS-CH2-CH2-NH2 oder Cystein, kommen in Betracht.
Erfindungsgemäß wird das Haar mit einer Lösung behandelt, die man zweckmäßigerweise kurz vor der Anwendung aus je einem oder mehreren Vertretern von Verbindungen mit mindestens zwei Epoxydgruppen sowie geeigneter Härter herstellt. Das Mengenverhältnis von Epoxydverbindungen zum Härter wird so gewählt, daß pro Epoxygruppe etwa ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom des Härters zur Verfugung steht. Die so hergestellte Lösung kann in verschiedener Weise auf das Haar gebracht werden. So kann man eine relativ verdünnte Lösung als sogenanntes »Einlegemittel« verwenden und ohne Entfernung des Überschusses unter der Trockenhaube reagieren lassen. Es ist ferner möglich, eine konzentrierte Lösung zunächst einige Minuten einwirken zu lassen, den Überschuß dann durch Frottieren oder Spülen zu entfernen und anschließend das Haar einzulegen und unter der Trockenhaube zu trocknen. Schließlich kann man auch im Zweistufenverfahren zuerst die Epoxykomponente einige Minuten einwirken lassen, den Überschuß abfrottieren und dann die Härterkomponente aufbringen und analog einlegen und trocknen. Auch die umgekehrte Reihenfolge ist möglich.
Das beschriebene Epoxyd-Härter-System kann erfindungsgemäß durch Zusatz von beschleunigend — und dadurch die Harzeigenschaft verbessernd — wirkenden Verbindungen variiert werden. Als besonders günstig haben sich Resorcin, katalytische Mengen von Schwermetallsalzen, insbesondere Kupfersalzen, ferner Thiosemicarbazid und kationaktive Netzmittel, z. B. Cetylpyridiniumchlorid, herausgestellt, wie es in den Beispielen beschrieben ist.
Beispiel 1
Lösung A
Man löst 17,4 g Äthylenglykoldiglycidäther in Wasser und füllt auf 100 ml auf. Äthylenglykoldiglycidäther kann nach folgender Methode dargestellt werden:
0,5 Mol Äthylenglykol werden mit 2,5 Mol Epichlorhydrin gemischt. In diese Mischung wird unter Rühren 1 Mol Kaliumhydroxyd portionsweise eingetragen, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches unter 35° C gehalten wird. Nach beendetem Eintragen wird noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt, danach das gebildete Kaliumchlorid abfiltriert, das Filtrat mit trockenem Na2SO4 getrocknet und das überschüssige Epichlorhydrin im Vakuum abdestilliert. Der verbleibende Rückstand wird durch Destillation bei einem Druck von etwa 0,3 mm Quecksilbersäule gereinigt. Man erhält ein Produkt, welches bei der Analyse einen Reinheitsgrad von etwa 95%, bezogen auf Äthylenglykoldiglycidäther, ergibt.
Lösung B
Es werden 13,1 g Dipropylentriamin in Wasser gelöst und ebenfalls auf 100 ml aufgefüllt.
30 ml der Lösung A werden mit 20 ml der Lösung B vermischt. Von diesem Gemisch wird die zur Haarbehandlung erforderliche Menge sofort auf menschliches Haar aufgetragen und etwa 15 Minuten einwirken gelassen. Dann wird das Haar mit einer in der Friseurpraxis üblichen Papierserviette frottiert, mit üblichen Haarwellwicklern eingelegt und unter einer Trockenhaube bei 40 bis 500C je nach Haarfülle 15 bis 45 Minuten getrocknet. Nach dem Auskämmen erhält man eine haltbare Frisur, die weitgehend unempfindlich gegen hohe Luftfeuchtigkeiten ist. Das Haar hat außerdem einen schönen Glanz.
Beispiel 2
Lösung A
Wie im Beispiel 1 angegeben.
Lösung B
Man löst 13,1 g Dipropylentriamin in Wasser, füllt auf 100 ml auf und fügt 3 g Resorcin hinzu.
Die weitere Behandlung erfolgt gemäß den Anweisungen des Beispiels 1.
Die mit dieser Mischung behandelten Haare führen zu einer Frisur von noch größerer Beständigkeit gegen Luftfeuchtigkeit, als die mit der Mischung gemäß Beispiel 1 erhaltene Frisur sie aufweist.
Wie im Beispiel 1.
Beispiel 3 Lösung A
Lösung B
Man fügt zu der Lösung B des Beispiels 1 oder des Beispiels 2 0,5 g Cetylpyridiniumchlorid hinzu. Hierdurch wird die Anwendungsweise infolge Steigerung des Benetzens erleichtert und der Härtevorgang in überraschender Weise wesentlich beschleunigt.
Beispiel 4 Lösung A
Wie im Beispiel 1.
Lösung B
Man löst 10,3 g Diäthylentriamin in Wasser und füllt auf 100 ml auf. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 5
Lösung A
Man löst 20,2 g 1,4-Butandioldiglycidäther in Wasser und füllt auf 100 ml auf.
Lösung B
Wie im Beispiel 2. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 6
Lösung A
Wie im Beispiel 1.
1 154 901 δ
7 Lösung B
Lösung B
17,4 g Äthylenglykoldiglycidäther werden mit 75 ml 25%iger wäßriger Ammoniaklösung versetzt und mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt. Nach kurzer Zeit erwärmt sich diese Lösung beträchtlich und wird durch Kühlung bzw. Wärmezufuhr 1 Stunde auf etwa 45 bis 55° C gehalten. Dann wird überschüssiges Ammoniak mit Wasserdampf abdestilliert und die verbleibende Lösung nach dem Erkalten mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren, mit der Maßgabe, daß von dieser Lösung B 30 ml verwendet werden. Die mit diesem Mittel erhaltene Frisur ist noch beständiger gegen Luftfeuchtigkeit als die mit dem Mittel nach Beispiel 1.
Beispiel 7
Es wird wie im Beispiel 6 verfahren mit der Maßgabe, daß zur Herstellung des Haarbehandlungsmittels 20 ml der Lösung A, 20 ml der Lösung B und 20 ml Wasser verwendet werden.
Beispiel 8
Wie im Beispiel 2. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 13
Lösung A Wie im Beispiel 1.
Lösung B
Man löst 13,1 g Dipropylentriamin in Wasser, fügt 10 ml konzentriertes Ammoniak und 0,001 g CuSO4 · 5 H2O hinzu und füllt auf 100 ml mit Wasser auf. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 14
Lösung A
Zunächst werden 20 ml der Lösung B des Beispiels 2 auf das Haar aufgebracht und nach 5 Minuten frottiert. Anschließend wird das Haar in gleicher Weise mit 20 ml der Lösung A des Beispiels 2 behandelt und dann 30 Minuten unter der Trockenhaube bei 40 bis 3° Wie im Beispiel 1. 500C getrocknet. Nach dem Auskämmen erhält man eine Frisur, die in ihrer Feuchtigkeitsbeständigkeit der nach Beispiel 2 erhaltenen sehr ähnlich ist.
2U Wie im Beispiel 1.
Lösung B
Man löst 13,1 g Dipropylentriamin in Wasser, füllt auf 100 ml auf und fügt 3 g Thiosemicarbazid hinzu. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 15 Lösung A
Beispiel 9 Lösung A
13,9 g l-Epoxyäthyl-S^-epoxycyclohexan werden in 50 ml Isopropylalkohol aufgelöst und mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt.
Lösung B
Wie im Beispiel 1. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 10 Lösung A
Man löst 20,4 g Glycerindiglycidäther in Wasser und füllt auf 100 ml auf.
Lösung B
Wie im Beispiel 2. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 11 Lösung A
Man löst 20,2 g 1,3-Butandioldiglycidäther in Wasser und füllt auf 100 ml auf.
Lösung B
Wie im Beispiel 2. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 12 Lösung A
Man löst 16,4 g Dicyclopentadiendiepoxyd in Wasser und füllt auf 100 ml auf. Lösung B
Man löst 15,2 g 3,4-Diaminobenzoesäure in 50 ml Isopropylalkohol, gibt 10 ml konzentriertes Ammoniak hinzu und füllt mit Wasser auf 100 ml auf. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 16 Lösung A
Wie im Beispiel 1.
Lösung B
Man löst 24 g Cystin und 8 g Natriumhydroxyd in Wasser und füllt auf 100 ml auf. Die Lösungen A und B werden im Verhältnis 1 : 1 gemischt. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 17 Lösung A
Wie im Beispiel 9.
Lösung B
Man löst 9,8 g Maleinsäureanhydrid in Wasser und füllt auf 100 ml auf.
Die Lösungen A und B werden im Verhältnis 1 : 1 gemischt. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 18 Lösung A
Wie im Beispiel 1.
Lösung B
Man löst 7,8 g Äthylendiamin-monohydrat in Wasser und füllt mit Wasser auf 100 ml auf. Die
Lösungen A und B werden im Verhältnis 1 : 1 gemischt. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 19
Lösung A
Wie im Beispiel 12.
Lösung B
Man löst 14,6 g Adipinsäure in 60 ml Isopropylalkohol und füllt mit Wasser auf 100 ml auf. Die Lösungen A und B werden im Verhältnis 1 : 1 vermischt. Im übrigen wird wie im Beispiel 1 verfahren.
Beispiel 20
Lösung A
Wie im Beispiel 1.
Lösung B
Wie im Beispiel 1.
30 ml der Lösung A werden mit 20 ml der Lösung B gemischt. Diese Mischung wird zusätzlich einmal mit 25 ml, einmal mit 50 ml und schließlich mit 75 ml Wasser verdünnt, in üblicher Weise auf das Haar gebracht und getrocknet. Auch mit diesen verdünnten Lösungen werden dauerhafte Frisuren erzielt. Selbst die am stärksten verdünnte Lösung ergab noch eine sehr beständige Frisur.
Vergleichsversuch I
Zum Beweis der die Haare schützenden Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde die Feststellung der Stickstoffzahl nach H. Freytag (s. oben) bei nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Haaren im Vergleich zu den mit den üblichen Dauerwellmitteln auf Thioglykolatbasis behandelten Haaren durchgeführt:
Kosmetisch noch nicht vorbehandeltes Haar wurde mit dem Mittel nach Beispiel 2 behandelt.
Die Stickstoffzahl wurde durch diese Behandlung von 2,4 (des unbehandelten Haares) auf 1,45 erniedrigt.
Die mit einer ammoniakalischen Thioglykolatlösung in üblicher Weise dauergewellten und anschließend fixierten Haare ergaben demgegenüber eine Stickstoffzahl von 18,7, die durch eine Behandlung gemäß der Erfindung mit dem Mittel nach Beispiel 2 auf 12,9 erniedrigt wurde.
Vergleichsversuch II
Der Nachweis des technischen Fortschritts der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Haarwellen gegenüber den bisher bekannten Verfahren ist aus dem Diagramm ersichtlich, in dem die Längenzunahmen von nach verschiedenen bekannten und dem erfindungsgemäßen Verfahren gewellten Haarsträhnen in Zentimetern bei relativen Luftfeuchtigkeiten von etwa 30, 50, 70 und 95% bei 200C angegeben sind. Der Wickeldurchmesser betrug 15 mm, die ungewickelte Strähnenlänge 18 cm, das Strähnengewicht 1,0 g. Die Anfangslänge der gewellten und ausgekämmten Strähnen betrug vor dem Einbringen in die Feuchtekammern etwa 3 cm. Die aus dem Diagramm hervorgehenden Werte geben die effektive Längenzunahme an; die 3 cm Ausgangslänge sind hierin nicht enthalten. Den im Diagramm mit I, II, III und IV bezeichneten Kurven liegen Haarbehandlungen mit folgenden Mitteln zugrunde, wobei die Haare mit diesen Mitteln befeuchtet, auf Wickler aufgewickelt und bei etwa 50" C unter einer Trockenhaube 30 Minuten getrocknet wurden:
I. Mittel nach Beispiel 1, Anwendung auf nicht vorbehandelten Haaren.
II. Mittel nach Beispiel 6, Anwendung auf nicht vorbehandelten Haaren.
III. Wasser, Anwendung auf mit üblichen Ammoniumthioglykolatlösungen dauergewelltem Haar.
IV. Mittel auf Basis bisher bekannter in Einlegemitteln verwendeter Substanzen, Anwendung auf nicht vorbehandeltem Haar. Alle untersuchten Substanzen ergaben praktisch gleiche Werte. Folgende Einlegemittel wurden geprüft:
a) Wasser;
b) 2%ige wäßrige Lösung von Hydroxyäthylcellulose;
c) 2%ige Lösung von Polyvinylpyrrolidon in einem Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Wasser und Isopropylalkohol;
d) 2%ige Lösung von Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Mischpolymerisat (Verhältnis 30 : 70) im Wasser-Isopropanol-Gemisch wie bei c);
e) 2 g Schellack wurden in 40 ml Wasser durch Zugabe von wäßrigem Ammoniak bis auf einen pH-Wert von 8 in Lösung gebracht, mit 49 g Isopropanol versetzt und mit Wasser auf 100 g aufgefüllt;
f) 1 g Polymethacrylsäure (Rohagit S mittel^ viskos, geliefert von Röhm & Haas) wurden in 80 ml Wasser durch Zugabe von wäßrigem Ammoniak bis auf einen pn-Wert von 8 in Lösung gebracht und mit Wasser auf 100 g aufgefüllt.
Die Kurven I und II geben die Beständigkeit der Haarwellen gegen Luftfeuchtigkeit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, die Kurven III und IV mit Mitteln nach dem Stand der Technik wieder. Die im Diagramm aus den Kurven ersichtlichen Meßpunkte sind Mittelwerte aus jeweils fünf verschiedenen Messungen. Aus den Kurven ist ersichtlich, daß alle bisher bekannten Einlegemittel in gleicher Weise unbeständig sind, daß zwar eine gewisse Verbesserung durch Behandlung des Haares mit Dauerwellmitteln auf Mercaptanbasis erzielt, wird, daß aber in allen Fällen eine Haarbehandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die weitaus beständigsten Haarwellen ergibt, wobei die Beständigkeit der Haarwellen mit zunehmender Luftfeuchtigkeit geringer wird.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung einer dauerhaften Frisur, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar mit einer Lösung (A), die eine oder mehrere Verbindungen mit mindestens zwei Epoxygruppen der chemischen Struktur
— C
•O'
c—
pro Molekül enthält, und einer Härterlösung (B), die auf die verwendeten Epoxyverbindungen här-
309 689/264
tend wirkende primäre und/oder sekundäre Dioder Polyamine oder Säuren, insbesondere Dicarbonsäuren, und gegebenenfalls beschleunigend wirkende Stoffe enthält, wobei diese Verbindungen in Wasser oder in einer Mischung aus Wasser und mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln oder allein in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln gelöst sind, oder einem Gemisch aus den beiden Lösungen angefeuchtet und in üblicher Weise unter Verwendung von Wicklern getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Härterlösung (B) eine Lösung von Amino- und Hydroxylgruppen enthaltenden Umsetzungsprodukten, die sich durch
Reaktion von Verbindungen mit mindestens zwei Epoxydgruppen pro Molekül mit Ammoniak bilden, verwendet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Härter eine Lösung von Dicarbonsäuren angewendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar mit Lösungen behandelt wird, die einen zusätzlichen Gehalt an beschleunigend und dadurcfi die Harzeigenschaft verbessernd wirkenden Verbindungen, z. B. Resorcin, katalytische Mengen von Schwermetallsalzen, Thiosemicarbazid und kationaktive Netzmittel aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEW29518A 1961-02-22 1961-02-22 Verfahren zur Herstellung einer dauerhaften Frisur Pending DE1154901B (de)

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GB1873/62A GB939148A (en) 1961-02-22 1962-01-18 Process for the preparation of a permanent wave
US173482A US3250682A (en) 1961-02-22 1962-02-15 Method of setting hair with epoxy resin compositions
FR888562A FR1316111A (fr) 1961-02-22 1962-02-20 Procédé pour l'ondulation permanente des cheveux

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