DE145834C - - Google Patents
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- Folding Of Thin Sheet-Like Materials, Special Discharging Devices, And Others (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Maschine gestattet die an sich bekannte
Herstellung von Schachteln aus fortlaufenden Materialstreifen in einem einzigen
Arbeitsgang· mit neuen Mitteln.
Die Zeichnungen veranschaulichen eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Fig. ι zeigt die Maschine in Vorderansicht,
ίο Fig. 2 einen entsprechenden Schnitt, Fig. 3
eine Seitenansicht (einzelne Teile im Schnitt) von rechts. Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen
Einzelheiten.
Im Gestell der Maschine sind übereinander zwei wagerechte Wellen 1 und 2 gelagert, die
je ein Stirnrad 3 tragen. Diese Stirnräder greifen in ein Triebrad 4 ein, das von der Antriebscheibe
5 aus in Umdrehung versetzt werden kann. Zwischen zwei unterhalb der
Welle 2 angeordneten wagerechten Führungen am Maschinengestell ist der Stanzschlitten 6
verschiebbar, dessen vorderes Ende den Stanzbolzen 7, der zum Ausstanzen des Schachteloder
Deckelbodens aus einem vor dem Stanzbolzen in einem Schlitz der Stanzmatrize 8
durchgeführten Materialstreifen 100 dient. Das Vorschieben des Stanzschlittens mit dem
Stanzbolzen wird durch die auf der Welle 2 befestigte Kurvenscheibe 9, die auf eine am
Stanzschlitten angeordnete Rolle 10 wirkt, bewerkstelligt. Die Federn 11, welche einerseits
am Stanzschlitten 6, anderseits am Maschinengestell angreifen, ziehen den Stanzschlitten
. nach rückwärts, und es liegt deshalb die Rolle 10 stets gegen den kurvenförmig gestalteten
Rand der Scheibe 9 an. Das Vorschieben des in einem Schlitz der Matrize 8 geführten Materialstreifens
100, aus welchem die Bodenstücke ausgestanzt werden, erfolgt jeweils, nachdem
der Stanzbolzen zurückgegangen ist, durch einen in Führungen an der Vorderwand des
Maschinengestelles verschiebbaren Bodenvorschubschlitten 12 (Fig. 4 und 5). Derselbe
trägt einen gegen den Materialstreifen anliegenden Mitnehmer 13, welcher während der
Vorschiebebewegung des Schlittens den Materialstreifen mitnimmt, beim Rückgang aber
auf demselben gleitet. Zur Verschiebung des Schlittens 12 ist auf der Welle 1 die Kurvenscheibe
14 angeordnet, welche auf die von einem um den im Maschinengestell befestigten
Zapfen 15 drehbaren Hebel 16 getragene Rolle 17 wirkt. Das andere Ende des Hebels 16 ist
durch eine Stange 18 mit einem um den Zapfen 19 drehbaren Hebel 20 verbunden,
dessen oberes Ende durch die Stange 21 mit dem Schlitten 12 in Verbindung ist. Der Hebel
20 besitzt einen Schlitz, in welchem, um die Größe des Vorschubes des Materialstreifens
100 verändern zu können, der am Ende der Stange 18 angeordnete Verbindungs-bolzen
22 verschoben werden kann. Eine Feder 23, die einerseits am Hebel 20, anderseits
an einem an der Gestellwand gehaltenen Haken angreift, bewirkt, daß die Rolle 17 stets gegen
den Umfang der Kurvenscheibe 14 anliegt.
Vor der Stanzmatrize 8 ist die zur Aufnahme des den Mantel der Schachtel bildenden
Materialstreifens 101 dienende Brücke 24 senkrecht auf- und abbewegbar angeordnet.
Sie trägt eine Welle 25 mit zwei als Mantelhalter dienenden Haken 26, die, gegen einen
auf der Brücke befindlichen Mantelstreifen angepreßt, diesen während der Aufwärtsbewegung
der Brücke festhalten können, damit er nicht verschoben wird. Das Anpressen der Mantelhalterhaken 26 gegen den auf der
Brücke 24 liegenden Materialstreifen erfolgt durch die Welle 25 von einer einstellbar an der
Kurvenscheibe 9 angeordneten Anschlagnase 27 aus. Die Anschlagnase 27 kann, bei der
Drehung der Kurvenscheibe 9 auf eine an einem Hebel 28 angeordnete Rolle 29 zeitweise
einwirkend, diesen Hebel 28 verschieben, und es wird diese Bewegung durch ein Gestänge
und eine Kurbel auf die Welle 25 übertragen, während das Abheben der Haken 26 unter
dem Einfluß der die Welle 25 umgebenden Feder 30 erfolgt, wenn die Anschlagnase 27
außer Berührung mit der Rolle 29 kommt. In der Brücke 24 befindet sich eine Ausnehmung,
durch welche hindurchtretend die halbrunde Form 31 aufwärts verschoben werden
kann, um den Materialstreifen von der Brücke abhebend, um die untere Umfanghälfte
des Stanzbolzens herum anzupressen.
Die Form 31 ist an dem in Führungen am Gestell der Maschine senkrecht verschiebbaren
Formschlitten 32 einstellbar und auswechselbar befestigt. Der Formschlitten trägt an
seinem unteren Ende eine Rolle 33, die auf dem Umfang an einer auf der Welle 1 festsitzenden
Kurvenscheibe 34 aufliegt, durch welche Kurvenscheibe das Anheben und
Senken der Form 31 bewirkt wird. Die Brücke 24 .trägt eine nach abwärts sich erstreckende
Führungsschiene 35, welche in einer am Formschlitten angeordneten Führung 36
geführt ist. An einem am unteren Ende der Führungsschiene 35 angeordneten Zapfen
greift das eine Ende einer Schraubenfeder 37 an, deren anderes Ende an einem am Formschlitten
32 befindlichen Zapfen angehängt ist. Der Formschlitten 32 mit der Form 31 kann
daher unter Dehnung der Feder 37 relativ zur Brücke in senkrechter Richtung verschoben
werden. Für die Zuführung des Mantelstreifens zur Brücke ist ein Schlitten 38 angeordnet,
welcher analog wie der Bodenvorschubschlitten einen gegen den Materialstreifen, der von einer außerhalb der Maschine gelagerten
Rolle abläuft, federnd anliegenden Mitnehmer 39 besitzt, der beim Vorschieben des Schlittens 38 in Richtung nach der Brücke
hin den Materialstreifen mitnimmt, beim Rückgang des Schlittens dagegen auf demselben
nur gleiten kann, da der Materialstreifen durch einen zwischen der Brücke und dem Schlitten 38 gegen ihn anliegenden Sperrstift
40 verhindert ist, an der Rückbewegung teilzunehmen. Der Materialstreifen ist in
einer überdeckten Vertiefung in der Oberfläche der Konsole 41 zwischen den Gleitflächen
des Schlittens 38 und beim Sperrstift 40 genau geführt, damit er in für die Verarbeitung
richtiger Lage auf die Brücke kommt, um dort zunächst von den Haken 26 gehalten zu werden. Die Hin- und Herverschiebung
\vird dem Schlitten 38 durch eine auf dem Ende der Welle 2 festsitzende Kurbel 42 mit
einstellbarem Kurbelradius erteilt, welche mit dem Schlitten durch eine Kurbelstange 43 verbunden
ist.
Unterhalb der Zuführungsrinne für den Mantelstreifen ist in seitlichen Führungen anf-
und abgleitend ein Stempelträger 44 verschiebbar, der auf seiner oberen Fläche einen auswechselbaren
Stempelblock 45 trägt. Durch ein auf der Welle 1 angeordnetes Exzenter 46,
das mit einem am Maschinenständer gelagerten Winkelhebel 47 in lösbarer Verbindung
ist, kann dem Stempelträger eine Aufwärtsbewegung erteilt werden, während eine
an ihm angreifende, anderseits am Maschinengestell befestigte Feder 48 die Abwärtsbewegung
sichert.
Zwischen der Vorschiebvorrichtung· für den Mantelstreifen und der Brücke 24 ist eine das
Messer 49 tragende Schiene 50 auf- und abverschiebbar angeordnet, welche Schiene mit
dem einen Arm 51 eines am Maschinengestell gelagerten Winkelhebels verbunden ist, an
dessen anderem Arm 52 eine Schraubenfeder 53 angreift, die eine vom Arm 51 getragene
Rolle 54 gegen den Umfang' einer auf der Welle ι sitzenden Kurvenscheibe 110 anpreßt.
Rechts an der Vorderseite der Maschine ist ein Behälter 55 angeordnet, welcher zur Aufnahme
von Klebstoff dient, der zwecks Verbindung der Enden der Mantelstreifen vor dem Vorschieben auf das Ende des vorzuschiebenden
Materialstreifens aufgetragen wird. Unter dem Behälter 55 ist eine Erwärmungsvorrichtung
56 angeordnet. In den Behälter 55 taucht eine für direkten Antrieb mittels einer Schnur eingerichtete Scheibe 57,
gegen welche eine Rolle 58 anliegt, die von einem Arm 59 getragen ist. Die Scheibe 57
führt der Rolle 58 den Klebstoff zu. Der Arm 59 ist gelenkig mit dem Arm 60 eines
dreiarmigen, am Klebstoffbehälter 55 drehbar gelagerten Hebels verbunden, an dessen Arm
61 eine Zugstange 62 und an dessen Arm 63 eine anderseits an einer mit dem Klebstoffbehälter
55 festen Schiene angehängte Schraubenfeder 64 angreifen. Die Zugstange 62 ist durch die Stange 65 mit dem Arm 51, der die
Bewegung des Messers 49 vermittelt, verbunden, und zwar derart, daß erst, nachdem
das niedergehende Messer den Materialstreifen 101 durchschnitten hat, der dreiarmige Winkelhebel
gedreht wird, so daß die Rolle 58 auf das nunmehrige Ende des Materialstreifens gesenkt
werden und Klebstoff auftragen kann.
Für die Formgebung des abgeschnittenen Mantelstreifens sind außer der erwähnten
Form 31 zwei auf einem festen Gestellzapfen 66 drehbare Hebel 67 und 68 angeordnet, an
deren einen Armen je ein gekrümmter Finger 69 bezw. 70 verstellbar befestigt ist, während
die anderen Arme der Hebel je eine an ihrem Ende eine Rolle 71 bezw. 72 haltende Stange
tragen. Eine um den Gestellzapfen 73 gelegte Feder 74, deren Enden an den oberen Enden
der Finger 69 und 70 angreifen, ist bestrebt, die Rollen 71 und 72 je gegen den Umfang
einer auf der Welle 2 festsitzenden Kurvenscheibe 75 bezw. 76 anzupressen. Diese
Kurvenscheiben sind derart gestaltet,. daß sie bei der Drehung der Welle 2 den Fingern 69
und 70 eine solche schwingende Bewegung erteilen, daß die nach Anpressen der Form
gegen den Stanzbolzen nach oben gerichteten Teile des Mantelstreifens um den Stanzbolzen
gelegt werden, und zwar so, daß das von links durch den Finger 69 zugeführte Ende das von
rechts zugeführte Ende deckt.
Die Herstellung der Verbindung zwischen den beiden aufeinander gelegten Materialeriden,
von denen das eine mit Klebstoff versehen ist, wird durch die Druckvorrichtung
bewirkt. Dieselbe besitzt einen Arm 78, der um einen im Maschinengestell festen Drehzapfen
J"j schwingen kann und an seinem
Ende einen Druckstempel 79 mit schmaler Druckfläche besitzt. Auf einer im Ende des
Armes 78 über dem Druckstempel 79 gelagerten Achse 80 sitzen vor und hinter dem Druckstempel je eine Rolle 81, auf welche
Rollen zwei auf der Welle 2 festsitzende gleichgestellte Kurvenscheiben 82 wirken und den
Druckstempel sehr stark auf die übereinander gelegten Mantelenden pressen können. Die
Anordnung der einzelnen Teile der Maschine ist eine solche, daß diese Pressung während
nahezu einer halben Umdrehung der Welle 2 andauert, und es wird durch diese starke
Pressung ein sicheres Aneinanderhaften der beiden Enden herbeigeführt. Eine Feder 83.,
die einerseits am Ende eines mit dem Arm 78 starr verbundenen Armes 84, anderseits an
einem verstellbar mit dem Maschinengestell verbundenen Bügel 85 angreift, bewirkt das
Abheben des Druckstempels von den zusammengeklebten Mantelenden.
Um den Boden nach dem Ausstanzen in richtiger Lage zu halten, bis der Mantelstreif cn
um den Stanzbolzen herumgelegt und zusammengepreßt ist, ist eine Bodenhaltvorrichtung
angeordnet, durch welche auch das Auswerfen der fertigen Schachtel aus der Maschine
besorgt wird. In zwei festen Lagern ist der in axialer Richtung verschiebbare und
drehbare, mehrfach abgebogene Bodenhalter 86 gelagert. Zur Verschiebung desselben ist auf
einer mit der Welle 1 durch die Zahnräder 87 verbundenen Welle 88 eine Kurvenscheibe 89
angeordnet, gegen welche das untere, eine Rolle tragende Ende eines um 90 drehbaren
Hebels 91 durch eine an seinem oberen Ende angreifende Feder 92 angepreßt wird. In das
obere geschlitzte Ende des Hebels 92 greift ein an einer drehbar, aber nicht verschiebbar
auf dem Bodenhalter 86 gehaltenen Büchse angeordneter Stift ein. Um dem Bodenhalter 86
eine Drehung erteilen zu können, ist auf der Welle 88 ein Arm 93 angeordnet, der, wenn
der Bodenhalter nach vorn geschoben ist, auf einen an demselben angeordneten Bügel 94
wirken und dem Bodenhalter, die Kraft einer am Bügel angeordneten Feder 95 überwindend,
eine Drehung erteilen kann.
Neben dem Bodenhalter, konaxial zum Stanzbolzen, ist die Bürstenstange 96, auf deren
Enden die Bürste 109 befestigt ist, in axialer Richtung verschiebbar und drehbar angeordnet.
Zur A^erschiebung der Bürstenstange mit Bürste dient ein an der Vorderseite der Maschine
gelagerter Hebel 97, der eine Rolle 98 trägt, die sich unter dem Einfluß der auf den
Hebel 97 wirkenden Feder 99 gegen die Kurvenscheibe 102 stützt. Das obere Ende des
Hebels ist mit der Bürstenstange 96 derart verbunden, daß durch den Hebel, ohne die
Drehung der Stange 96 zu hindern, die axiale Abschiebung derselben bewirkt werden kann.
LTm die Bürstenstange in Rotation versetzen zu können, trägt sie eine Schnurscheibe 103
für direkten Antrieb. An der Vorderseite der Maschine ist links ein Behälter 104 zur Aufnahme
eines Klebstoffes, dem Sand und event, ein Farbstoff beigemengt ist, angeordnet,
welche Mischung bestimmt ist, auf die äußere Bodenfläche der Schachtel aufgetragen zu
werden, um einerseits ein Zusammenkleben von Boden und Mantel herbeizuführen, anderseits
die Reibfläche für das Anzünden der Zündhölzer zu bilden. In den Behälter 104
hinein ragt ein Rührer, der von einer über demselben gelagerten, eine Schnurrolle 106 für
direkten Antrieb tragenden Welle 105 aus mittels der Winkelräder in in Umdrehung versetzt
werden kann, um stets eine richtige Vermischung von Sand und Klebstoff zu haben.
In dem der Brücke 24 zunächst liegenden Teil des Behälters 104 ist eine senkrechte auf- und
abbewegbare Schaufel 107 angeordnet, die mit dem Formschlitten 32 durch den Träger 108
verbunden ist. In ihrer Tief lage taucht die Schaufel 107 zum größeren Teil in die Klebstoff
und Sand enthaltende Flüssigkeit; wird sie, nachdem die Bürste nach vorn gezogen
worden ist, mit dem Formschlitten angehoben und sodann die in Umdrehung versetzte
Bürste leicht gegen die Schaufel angepreßt, so nimmt sie von der an der Schaufel an-
haftenden Flüssigkeit auf und kann, nachdem die Schaufel 107 gesenkt und die Bürste nach
rückwärts verschoben worden ist, solche auf den Boden der Schachtel auftragen. Unter
dem Behälter 104 ist eine Wärmevorrichtung angeordnet.
Der Arbeitsvorgang der Maschine zur Herstellung einer Schachtel oder eines Deckels ist
etwa folgender:
Von zwei seitlich der Maschine angeordneten Rollen (nicht gezeichnet) wird je ein
fortlaufender Materialstreifen 100 bezw. 101
in die Schlitten 12 und 38 eingeführt, die dann von diesen Schlitten selbsttätig nach Bedarf
nachgezogen werden. In dem Augenblick, wo die Maschine eine Schachtel vollendet hat und
diese ausgeworfen worden ist, ist der Materialstreifen 101 für den Mantel bereits vom
Schlitten 38 auf die Brücke vorgeschoben worden, nachdem noch vor dem Vorschieben
von der Rolle 58 Klebstoff auf das Ende des Streifens aufgetragen worden ist. Durch den
Schlitten 12 erfolgt, sobald der Stanzbolzen die Matrize 8 verlassen hat, der Vorschub des
Bodenstreifens too um einen etwas größeren Betrag als der Durchmesser des Stanzbolzens.
Die Bürste 109 wird nach vorn gezogen, der Bodenhalter 86 dagegen gelangt nach rückwärts
und stützt sich gegen den die Ausnehmung der Matrize absperrenden Materialstreifen.
Inzwischen ist der Stanzschlitten 6 mit dem Stanzbolzen durch die Kurvenscheibe 9 nach vorwärts bewegt worden, der
Boden wird ausgestanzt und hierauf geht der Stanzbolzen noch weiter nach vorwärts, den
Bodenhalter, der den ausgestanzten Boden gegen den Stanzbolzen andrückt, vor sich her
vorschiebend. Die Hakenhalterwelle 25 wird gedreht, so daß die Haken den auf der Brücke
befindlichen Materialstreifen festhalten und sodann durch Senken des Messers 49 der für
den in Arbeit befindlichen Boden erforderliche Mantelstreifen vom Materialstreifen 101 abgetrennt,
worauf das Heben der Form 31 samt Brücke. 24 mit auf letzterer gehaltenem Mantelstreifen
beginnt. Inzwischen ist die Bürste 109 in ihrer vorderen Endlage angelangt, so
daß sie die mit dem Anheben der Form erfolgende Vorschiebung der Schaufel 107 nach
aufwärts nicht hindert und, nachdem diese gehoben ist, Klebstoff und Sand von derselben
abnehmen kann. Die mit der Form sich aufwärts bewegten de Brücke preßt den Mantelstreifen
gegen den Stanzbolzen an und verharrt nun in dieser Stellung, während die Form ihre Aufwärtsbewegung fortsetzt, dabei
die Feder 37 anspannend. Sobald die Brücke ihre Hochlage erreicht hat und die Form
allein weiter' aufwärts gelangt, werden die Haken 26 vom Mantelstreifen abgehoben und
der Mantelstreifen durch die Form um die untere Hälfte des Umfanges des Stanzbolzens
herumgelegt. Die Führung des Materialstreifens 101 in der Oberfläche der Konsole 41
und die Größe des Hubes der Stanze sind einander derart angepaßt, daß der abgeschnittene
Mantelstreifen von der Brücke in solcher Lage an den Stanzbolzen angepreßt und von
der Form um die untere Hälfte nerumgelegt werden kann, daß die nach vorn gekehrte
Fläche des Bodens in derselben Ebene liegt wie der obere Rand des um den Stanzbolzen
gelegten Mantelstreifens. Die beiden Enden des um die untere Umfanghälfte des Stanzbolzens
gelegten Mantelstreifens sind nach oben gerichtet und werden, während die Form 31 stillsteht, von den Fingern 69 und 70 um
den oberen Teil des Stanzbolzens herumgelegt, wobei der Finger 70 dem Finger 69 etwas voreilt,
so daß das mit Klebstoff versehene Ende des Mantelstreifens auf das andere Ende desselben
zu liegen kommt. Nun wird der Arm 78 gesenkt und durch den Druckstempel die Formgebung des Mantels vollendet, worauf,
während der Druck auf die Verbindungsstelle fortdauert, Form und Brücke gesenkt werden
und die Finger 69 und 70 in ihre anfängliche Lage zurückkehren. Inzwischen, während die
Formgebung des Mantels erfolgt ist, ist durch die Rolle 58 Klebstoff auf das durch das
Niedergehen des -Messers entstandene nunmehrige Ende des Materialstreifens 101 aufgetragen
worden, während welcher Zeit das Messer in seiner Tieflage verblieben ist, und es erfolgt nun, nachdem die Rolle 58 wieder
abgehoben worden ist und die Senkung der Brücke stattgefunden hat, das Vorschieben des
Materialstreifens 101 für die nächste Schachtel. Mit der Form 31 und Brücke 24 ist auch die
Schaufel 107 gesenkt worden und, nachdem der Arm 93 durch Einwirkung auf den Bügel
94 den Bodenhalter 86 beiseite gedreht hat, so daß er, vom Boden abgleitend, durch die Feder
92 neben den Mantel gebracht wird, erhält die Bürstenstange 96 mit der Bürste 109 durch
den Hebel 97 eine Bewegung nach rückwärts, und es kommt die infolge direkten Antriebes
ununterbrochen sich drehende Bürste in Berührung mit dem Boden der Schachtel und
trägt Klebstoff und Sand auf denselben auf. Durch den zwischen Mantel und Boden eindringenden
Klebstoff wird die Stärke der Schachtel erhöht, während der auf dem Boden haftende Klebstoff und Sand nach dem Trocknen
eine rauhe, für das Anzünden von Zündhölzern geeignete ,Fläche bildet. Nachdem der
Arm 78 nunmehr angehoben worden ist, wird der Stanzbolzen zurückgezogen und die mit
ihrem Mantel gegen die Matrize 8 anstoßende Schachtel dabei vom Stanzbolzen abgestreift
und durch den seitlich gegen sie anliegenden "Bodenhalter infolge der Einwirkung der
Feder 95 aus der Maschine herausgeworfen. Jetzt befindet sich die Maschine wieder in ihrer
Anfangslage. Es wird also von derselben während Umdrehung der Wellen 1 und 2 eine
Schachtel fertiggestellt.
Die Anordnung der einzelnen Teile und die Aufeinanderfolge der Funktionen derselben
sind so gewählt, daß die Pressung der übereinander gelegten Mantelenden, auf deren eines
Klebstoff aufgetragen worden ist, während nahezu einer halben Umdrehung" der Welle 2
erfolgt, und es hat sich ergeben, daß eine starke Pressung von weniger als einer Sekunde genügt,
um die sichere Verbindung der beiden Mantelenden zu erzielen. Infolgedessen kann
die vorstehend beschriebene Maschine mit einer solchen Geschwindigkeit betrieben werden,
daß die Wellen 1 und 2 je 40 Touren während einer Minute machen, also während einer
Minute 40 Schachteln fertiggestellt werden.
Wird bei der vorliegenden Ausführungsform der Stanzbolzen von Kreisquerschnitten
ersetzt durch einen solchen von ovalem Querschnitt und eine dementsprechende Form eingesetzt,
so kann die Maschine Verwendung zur Herstellung von ovalen Zündholzschachteln
finden.
Findet eine Auftragung von Klebstoff samt Beimengungen auf den Boden der Schachtel
zwecks Herstellung einer rauhen Oberfläche nicht statt, so daß auf diese Weise Klebstoff
nicht zwischen Mantel und Boden gelangen kann, so ist die Anordnung einer Vorrichtung
zweckmäßig, durch welche auf den Bodenrand vor dem Umlegen des Mantelstreifens Klebstoff
aufgetragen wird. Der Stanzbolzen könnte in diesem Fall mit einem inneren Kolben
versehen sein, der, nach dem Ausstanzen des Bodens relativ zum Stanzbolzen wenig
vorgehend, den Boden etwas abheben würde, damit kein Klebstoff an den Stanzbolzen gebracht
werden kann.
Soll die Schachtelmaschine zur Herstellung von Hülsen ohne Boden Verwendung finden,
so ist die Materialvorschiebevorrichtung für den Boden auszuschalten, desgleichen auch
die Vorrichtung für das Auftragen von Klebstoff auf den Boden, und es wäre der Bodenhalter
nur als Auswerfer zu verwenden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Maschine zur Herstellung von Schachteln aus einem zugeführten Materialstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem einzigen Arbeitsgang einerseits' ein Materialstreifen (100) in einer Matrize (8) vor die Stirnfläche eines Stanzbolzens (7) vorgeschoben, durch letzteren aus dem Streifen der Boden ausgestanzt und gegen einen Bodenhalter (86) angedrückt wird, anderseits ein zweiter Materialstreifen (101) am freien Ende mit Klebstoff versehen und quer zu den Erzeugenden des Stanzbolzens (7) auf eine Brücke (24) vorgeschoben wird, worauf von demselben die zur Bildung des Schachtelmantels erforderliche Länge abgetrennt und letzterer durch die Brücke (24) an den Umfang des Stanzbolzens angepreßt - und durch eine Form (31) sowie durch Finger (69,70) derart um den Stanzbolzen herumgelegt wird, daß das mit Klebstoff versehene Ende des Mantelstreifens auf das andere Ende desselben zu liegen kommt und durch einen Druckstempel (79) aufgeklebt wird, während durch eine sich ununterbrochen drehende Bürste Klebstoff auf den Bodenrand aufgetragen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE145834C true DE145834C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=413156
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT145834D Expired DE145834C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE145834C (de) |
-
0
- DE DENDAT145834D patent/DE145834C/de not_active Expired
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