DE1442081B2 - Verfahren zum maelzen von gerste oder anderen getreidearten - Google Patents
Verfahren zum maelzen von gerste oder anderen getreideartenInfo
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Description
die anaerobe kann hierbei auch unterstützt werden, indem erstere durch Einleiten von Wasser in den Behälter
(Fluten) verdrängt wird. Auf diese Weise wird das gesamte saiierstoffhaltige Gas von dem Getreide
entfernt, ehe das anaerobe Gas eingeleitet wird. Der hierdurch erzielte scharfe Wechsel ist von besonderem
Wert.
Das zum Vordrängen der aeroben Atmosphäre benutzte Wasser wird dann durch das Gas verdrängt,
durch das die anaerobe Atmosphäre erzeugt wird. Aber auch in diesen Fällen stellt das genannte Fluten
nichts weiter dar als ein sehr schnelles Tauchen des Getreides in Wasser von beispielsweise höchstens
einigen Minuten, und die Wirkung des Wassers ist hier von den obenerwähnten »Wiederweichverfahren«
völlig verschieden. Auch wird in diesen beiden Fällen das gesamte überschüssige Wasser aus der Umgebung
des Getreides entfernt (wobei unter diesem Überschuß das gesamte Wasser verstanden wird, das als Flüssigkeit
in dem Kessel verbleibt und von welchem eine kleine Menge vom Getreide absorbiert wird).
Zusammengefaßt ist somit festzustellen: Bei den
bisher bekannten Verfahren, bei denen beim Mälzen in irgendeiner Stufe eine gasförmige CO2-Atmosphäre
benutzt worden ist, wurde diese erst am Ende der Wurzelwachstumsstufe benutzt, um das Mälzungsverfahren
anzuhalten und die Atmung zu verringern, nicht aber, um die Wurzelfasern abzutöten. Bei den
Verfahren, bei denen Wasser für das Anhalten des Wurzelwachstums benutzt worden ist, entstehen die
obenerwähnten Nachteile.
Zweckmäßige Bedingungen und Zeiten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen
somit darin, daß das Getreide bei einer Temperatur von 22 bis 500C über einen Zeitraum von 1 bis
32 Stunden eingeweicht, hierbei die Länge der Zeit etwa im umgekehrten Verhältnis zur Temperatur geändert
und das Einweichen vorzugsweise während der ganzen Zeit oder während eines Teiles der Zeit unter
Durchleiten von Luft durchgeführt wird, wobei die Temperatur nach Belieben im Verlaufe des Weichens
geändert werden kann, das Weich wasser abgezogen und das Getreide, vorzugsweise noch im gleichen
Behälter, einer Keimungsstufe von 20 bis 72 Stunden bei einer Temperatur von 12 bis 300C unterworfen
und das Getreide nach der Keimung und Wurzelbildung einer Abtötung der Würzelchen ausgesetzt
wird, indem die das Getreide umgebende Atmosphäre durch ein neutrales, ungiftiges Gas, wie Kohlendioxid
oder Stickstoff, oder ein Gemisch derartiger ungiftiger Gase 1 bis 48 Stunden bei einer Temperatur bis zu
etwa 40° C ersetzt wird.
Während des Weichens kann auch eine Luftrast vorgesehen werden, indem das Weichwasser nach
einem ersten Zeitabschnitt abgezogen, das Getreide einen zweiten Abschnitt lang der Luft ausgesetzt und
dann in einem dritten Zeitabschnitt weiteres Weichwasser eingeleitet wird, wobei die genannten drei Zeitabschnitte
insgesamt nicht mehr als 32 Stunden betragen sollen.
Die Modifizierungsstufe (während der Zeit, in der Sauerstoff wieder zugeführt worden ist) kann etwa
20 bis 72 Stunden bei etwa 15 bis 4O0C aufrechterhalten
werden.
In dem geweichten Getreide wird der Feuchtigkeitsgrad bestimmt und — falls notwendig — wird, sobald
die Keimung begonnen hat, genügend Wasser zugesetzt, um diesen Gehalt auf etwa 43% zu steigern.
Zu allen Zeiten nach dem Weichen kann, um in dem Getreide einen Feuchtigkeitsgehalt zu gewährleisten,
der in bezug auf die jeweils erreichte Mälzungsstufe für den Zustand des Getreides der geeignetste
ist, die Feuchtigkeit der das Getreide umgebenden Atmosphäre einreguliert werden. Zu diesem
Zwecke kann die Feuchtigkeit und die Geschwindigkeit des Durchganges der Luft oder des Gases oder
von deren Gemischen, die dem Behälter zugeführt
ίο werden, in der erforderlichen Weise geändert werden.
Falls erwünscht, kann das keimende Getreide auch mechanisch bewegt werden, um eine Verfilzung zu
vermeiden. Die Dauer und die Temperatur der Weichung und die Dauer oder die Mitverwendung einer
Luftrast im Verlaufe der Weichung können je nach Art des zu verarbeitenden Getreides (Gerste) gewisse
Abänderungen erfordern.
Des weiteren kann das gesamte Verfahren und auch das Verfahren der Trocknung und Nachbehandlung
des gekeimten Getreides gegebenenfalls in ein und demselben Behälter durchgeführt werden.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert.
Das Getreide wird 8 Stunden in Wasser bei 25° C geweicht, das Wasser abgezogen und nach 16 Stunden
durch frisches Wasser von 25° C ersetzt, weitere 8 Stunden getaucht, das Wasser wieder abgezogen und
das Getreide 24 Stunden sich selbst überlassen, um die Entwicklung und das Heraustreten der Würzelchen
und Keime zu ermöglichen. Während eines Teils des zweiten Tauchens in Wasser und bei jeder weiteren
Befeuchtung, die für das Getreide erforderlich sein kann, kann das benutzte Wasser eine bestimmte
Menge Kohlendioxid enthalten. Der das Getreide enthaltende Behälter wird dann, abgesehen von den
Zuleitungs- und Abzugsrohren, geschlossen und Kohlendioxid eingepumpt oder eingezogen, um die
gesamte Luft zu ersetzen. Es wird dann wieder Luft zugeführt, und das Getreide wird dann sich selbst überlassen,
bis die durch Prüfung festgestellte Umwandlung oder Modifizierung beendet ist. Dem Behälter
kann jederzeit wieder Luft zugeführt werden, um das Getreide anzuregen und unerwünschte Veränderungen
in seiner Zusammensetzung zu verhindern. Das Darren und die Nachbehandlung werden dann nach
irgendeinem gewünschten Verfahren durchgeführt.
Anstatt Kohlendioxid zuzusetzen, können auch andere neutrale ungiftige Gase, wie Stickstoff, in den
Behälter eingeleitet werden, um die Atmung des Getreides einzuschränken.
Das Getreide wird in einem luftdicht verschließbaren Behälter bei einer Temperatur von 25° C etwa
24 Stunden in Wasser eingeweicht. Das Wasser wird dann abgezogen und das feuchte Getreide 48 Stunden
bei 15° C der Luft ausgesetzt. Die Luft in dem Behälter wird dann durch Kohlendioxid ersetzt, der
Behälter geschlossen und 24 Stunden auf einer Temperatur von 15° C gehalten. Der Behälter wird dann
wieder geöffnet, das Kohlendioxid durch Luft ersetzt und das Getreide 48 Stunden der Luft ausgesetzt.
Während dieser Stufe kann, falls erforderlich, dem Getreide auch eine weitere kleine Menge Wasser durch
Aufsprühen zugesetzt werden.
5 Beispiel 3
Das Getreide wird in einem luftdicht verschließbaren Behälter bei einer Temperatur von 25° C etwa
24 Stunden in Wasser geweicht, wobei während der ganzen Zeit oder eines Teiles der Zeit eine Belüftung
durchgeführt wird. Das Wasser wird dann abgezogen und das feuchte Getreide bei 21° C 48 Stunden der
Luft ausgesetzt. Es wird dann wie im Beispiel 2 weiterbehandelt.
Das Getreide wird bei 25° C 24 Stunden in Wasser eingeweicht, das 0,05 % Formaldehyd .enthält, und
dann wie im Beispiel 2 weiterverarbeitet.
Beispiele 5 bis 7
25
Es wird das Verfahren des Beispiels 2 angewendet, jedoch mit den Abweichungen, wie sie der Einfachheit
halber in der nachstehenden Tabelle angegeben worden sind.
Nach diesem Beispiel wird eine etwas höhere Einweichtemperatur benutzt, als sie zuvor angewendet
worden ist, aber sonst ist das Zeit- und Temperaturverhältnis des Weichens nicht wesentlich verändert
worden. Die höhere Temperatur ist auch, jedoch für eine kürzere Zeit, in den Beginn der Wachstumsstufe
übernommen worden, und das Keimungsverfahren ist dann weiter wie im Beispiel 2 durchgeführt worden.
Die Arbeitsbedingungen dieses Beispiels sind ebenfalls summarisch in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Die Einweichtemperatur erreicht hier einen Punkt, an welchem das einander entgegengesetzte Temperatur/
Zeitverhältnis, das für Einweichungen bei tieferen Temperaturen gilt, von diesen Verhältnissen sehr
wesentlich abweicht. Dies mag durch die Wirkung von Faktoren bedingt sein, die noch nicht völlig geklärt
sind. Dieses Beispiel ist ebenfalls summarisch in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Die Temperatur von 500C ist beim Weichen nur
eine äußerst kurze Zeit angewendet worden, um eine Keimung und Wurzelbildung herbeizuführen, ohne
jedoch eine unwirtschaftlich hohe Menge des Getreides abzutöten. Das Getreide wird in einem luftdicht
verschließbaren Behälter eine Stunde in Wasser bei einer Temperatur von 500C eingeweicht. Das Getreide
wird dann wie im Beispiel 9 weiterbehandelt.
Die Beispiele 9 und 10 zeigen, daß durch das Einweichen des Getreides unter Anwendung der angeführten
Zeiten und Temperaturen eine genügend hohe Menge der Körner zur Keimung veranlaßt wird.
B e i s pi el 11
Das Getreide wird in einem luftdicht verschließbaren Behälter zuerst 2 Stunden bei einer Temperatur von
40° C und dann 6 Stunden bei einer Temperatur von 25° C in Wasser eingeweicht, wobei während der ganzen
Zeit oder eines Teiles der Zeit eine Durchlüftung durchgeführt wird. Das Wasser wird dann abgezogen
und das feuchte Getreide 48 Stunden bei 15° C der Luft ausgesetzt, wobei, sobald die Keimung begonnen
hat, was an dem Heraustreten und Sichtbarwerden der Keimlinge und Wurzelfasern erkennbar wird,
genügend Wasser zugesetzt wird, um den Feuchtigkeitsgehalt in dem Getreide auf etwa 43 % zu bringen.
Die Luft in dem Behälter wird dann durch Kohlendioxid ersetzt, der Behälter verschlossen und 24 Stunden
auf einer Temperatur von 15° C gehalten. Der Behälter wird dann wieder geöffnet, das Kohlendioxid
durch Luft ersetzt und das Getreide 48 Stunden der Luft ausgesetzt. Während dieser Stufe kann, falls
erforderlich, dem Getreide eine weitere kleine Menge Wasser durch Aufsprühen zugegeben werden.
Das Getreide wird wie im Beispiel 11 in Wasser geweicht und für eine erste Keimungsperiode der Luft
ausgesetzt. Die Luft in dem Behälter wird dann durch Wasser von 400C ersetzt, und nach einigen Minuten
wird das Wasser durch Kohlendioxid, ebenfalls bei 400C, ersetzt. Das Getreide wird IV2 Stunden in
dieser Atmosphäre bei 400C belassen, worauf das Kohlendioxid durch Luft von 15° C ersetzt und das
Getreide 68 Stunden in Luft belassen wird.
Das Getreide wird zur Keimung wie im Beispiel 11 in Wasser geweicht und der Luft ausgesetzt. Die Luft
in dem Behälter wird dann durch einen Strom trockner Kohlensäure einer Temperatur von 400C ersetzt, der
eine Stunde durch das Getreide hindurchgeschickt wird. Das Getreide wird dann etwa 1 Minute mit
kaltem Wasser besprüht und dann 68 Stunden der Luft bei 180C ausgesetzt.
Die folgenden Beispiele können natürlich auch in der
einen oder anderen oder mehreren der folgenden Weisen geändert werden:
1. Belüftung während des Weichens, falls erwünscht,
2. Anregung der Keimung durch ein dem Weichwasser zugesetztes geeignetes Hilfsmittel, wie
0,1% Wasserstoffperoxid oder 0,05% Formaldehyd,
3. Einstellung der Acidität des keimenden Getreides 6g durch an sich bekannten Zusatz von Milchsäure.
Je nach Art des gewünschten Malzes kann auch die Dauer der einzelnen Verfahrensstufen geändert werden.
7 8
Zusammenstellung der Arbeitsbedingungen der vorstehenden Beispiele
Beispiel Nr. |
Einweichbedingungen | Wachstumsstufe | Keimungs- und Urav Anaerobe Stufe |
vandlungsbedingungen Umwandlungsstufe |
1 | 8 Stunden bei 250C | 24 Stunden in Luft | in CO2 | In Luft bis zu be |
16 Stunden Luftrast | zur Ermöglichung | endeter Umwandlung | ||
oder Luftlagerung | der Keimung | |||
8 Stunden bei 25° C | ||||
2 | 24 Stunden bei 25° C | 48 Stunden in Luft | 24 Stunden in CO2 | 48 Stunden in Luft |
bei 15 0C | bei 15°C | bei 15° C | ||
3 | 24 Stunden bei 25° C | 48 Stunden in Luft | 24 Stunden in CO2 | 48 Stunden in Luft |
mit Durchlüftung | bei 210C | bei 15° C | bei 15 0C | |
20 Stunden | ||||
4 | 24 Stunden bei 25° C in | 48 Stunden in Luft | 24 Stunden in CO2 | 48 Stunden in Luft |
0,05% Formaldehyd | bei 15°C | bei 15° C | bei 15° C | |
5 | 24 Stunden bei 25° C | 48 Stunden in Luft | 24 Stunden in CO, | 48 Stunden in Luft |
bei 210C | bei 15°C | bei 150C | ||
6 | 24 Stunden bei 25° C | 48 Stunden in Luft | 24 Stunden in CO, | 48 Stunden in Luft |
bei 25° C | bei 250C | bei 15° C | ||
7 | 24 Stunden bei 25° C | 72 Stunden in Luft | 24 Stunden in CO2 | 48 Stunden in Luft |
bei 15° C | bei 15°C | bei 15 0C | ||
8 | 20 Stunden bei 30° C | 24 Stunden bei 30° C | 24 Stunden in CO2 | 48 Stunden in Luft |
bei 15°C | bei 15° C | |||
9 | 4 Stunden bei 40°C | 48 Stunden bei 21° C | 24 Stunden in CO2 | 24 Stunden in Luft |
bei 15° C | bei 15° C | |||
10 | 1 Stunde bei 50°C | 48 Stunden bei 21° C | 24 Stunden in CO2 | 24 Stunden in Luft |
bei 15 0C | bei 15° C | |||
11 | 2 Stunden bei 40° C, | 48 Stunden in Luft | 24 Stunden in CO2 | 48 Stunden in Luft |
6 Stunden bei 250C, | bei 15° C | bei 15 0C | bei 15° C | |
erforderlichenfalls mit | ||||
Durchlüftung | ||||
12 | 2 Stunden bei 4O0C, | 48 Stunden in Luft | Einige Minuten mit | 68 Stunden in Luft |
6 Stunden bei 25° C, | bei 15° C | Wasser von 40° C, | bei 15 0C | |
erforderlichenfalls mit | anschließend mit CO2 | |||
Durchlüftung | von 40° C IV2 Stunden | |||
13 | 2 Stunden bei 40° C, | 48 Stunden in Luft | Durchleiten von | Getreide mit kaltem |
6 Stunden bei 25 0C, | bei 15° C | trockenem CO2 mit | Wasser besprüht und | |
erforderlichenfalls mit | 40° C durch das | 68 Stunden bei 180C | ||
Durchlüftung | Getreide, 1 Stunde | der Luft ausgesetzt |
Claims (2)
1. Verfahren zum Mälzen von Gerste oder 5 einen sehr hohen Wert erhöht, was wiederum eine
anderen Getreidearten, nach welchem das Getreide unerwünschte Wirkung auf das Endprodukt und auf
in einem Behälter vorzugsweise unter Belüftung in die Gesamtverluste hat, die während des Verfahrens
warmem Wasser geweicht und hierbei die Länge auftreten. Infolge des hohen Feuchtigkeitsgehaltes ist
der Weichzeit im umgekehrten Verhältnis zur Höhe vor dem Darren das getrocknete Getreide leicht geder
Temperatur der Weichfiüssigkeit geändert wird, io schrumpft, und die Feuchtigkeit muß nach dem erdas
Getreide dann zur Keimung und Wurzel- neuten Weichen schnell verringert werden, da sonst
bildung einer anaeroben Atmosphäre und das das Getreide durch schädliche, unerwünschte Nebenbewurzelte
Getreide dann einer sauerstofffreien produkte verdorben wird. Schließlich ist die End-Atmosphäre
ausgesetzt und hierauf dem Getreide modifizierung an der Luft nach dem erneuten Weichen
wieder Sauerstoff zugeführt wird, dadurch 15 schwierig zu steuern, und die Trocknungskosten ergekennzeichnet,
daß die sauerstofffreie höhen sich auf Grund der Entfernung der überschüs-Atmosphäre
aus einer gasförmigen Atmosphäre sigen Flüssigkeit.
besteht, die dadurch erzeugt wird, daß in die Um- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schafgebung
des Getreides nach 20- bis 72stündiger fung eines Verfahrens zum Mälzen von Gerste oder
Keimung wenigstens ein ungiftiges, nicht respirier- 20 anderen Getreidearten, bei dem die Behandlung des
bares Gas eingeleitet wird. Getreides zur Umwandlung von diesem in Malz
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- durchgeführt wird, ohne daß die oben dargelegten
zeichnet, daß die Verdrängung der aeroben Atmo- Nachteile der bekannten Verfahren dieser Art aufsphäre
mittels Wasser erfolgt. treten. Insbesondere soll vermieden werden, daß die
25 üblichen Gewichtsverluste auftreten, die mit einer solchen Umwandlung bei einer Reihe von bisher üblichen
Verfahren einhergehen.
Erfindungsgemäß ist es möglich, das Ausmaß des
Wachstums sowohl der Würzelchen als auch des
30 Keimlings oder Blattkeimes zu regeln und damit Schwandverluste zu steuern bzw. zu verringern.
Im Gegensatz zu dem bereits oben beschriebenen Kropff-Kohlendioxid-Rastverfahren folgt die Ein-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren wirkung der anaeroben Atmosphäre nach dem erfinzum
Mälzen von Gerste oder anderen Getreidearten, 35 dungsgemäßen Verfahren nach einer Keimzeit von
nach welchem das Getreide in einem Behälter, vor- 20 bis 72 Stunden. Aus diesem Grunde ist in dem
zugsweise unter Belüftung in warmem Wasser, geweicht keimenden Getreide ein ganz anderer Stand des
und hierbei die Länge der Weichzeit im umgekehrten Enzymkomplexes vorhanden. Auch ein Fachmann
Verhältnis zur Höhe der Temperatur der Weich- konnte nicht erwarten, daß das anmeldegemäße Verflüssigkeit
geändert wird, das Getreide dann zur Kei- 40 fahren zu einer ganzen Reihe von technischen Vormung
und Wurzelbildung einer anaeroben Atmosphäre teilen führt, insbesondere zur Vermeidung einer Ver-
und das bewurzelte Getreide dann einer sauerstoff- filzung der Wurzeln und zu einer erheblichen Schwandfreien
Atmosphäre ausgesetzt und hierauf dem Ge- ersparnis. Außerdem besitzt das nach dem erfindungstreide
wieder Sauerstoff zugeführt wird. gemäßen Verfahren hergestellte Malz gegenüber dem
Beispielsweise aus der schwedischen Patentschrift 45 Kropff-Malz einen wesentlich geringeren Buttersäure-36
165 ist bereits das sogenannte Kropff-Kohlendioxid- gehalt, so daß mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Rastverfahren bekannt, nach welchem das Getreide Malz ein Bier gebraut werden kann, das ein beträchtgegen
Ende seines Wurzelwachstums in einen ver- lieh reineres Aroma aufweist.
schlossenen Behälter eingeschlossen wird, so daß sich Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum
in diesem die durch Atmung des Getreides erzeugte 5° Mälzen von Getreide oder anderen Getreidearten,
Kohlensäure ansammelt, wobei man in der Hauptsache nach welchem das Getreide in einem Behälter vordas
Ziel verfolgt, die Atmungsverluste zu verringern. zugsweise unter Belüftung in warmem Wasser ge-Bei
diesem bekannten Verfahren wird ausdrücklich weicht und hierbei die Länge der Weichzeit im umgedarauf
geachtet, daß es spätestens beendet wird, wenn kehrten Verhältnis zur Höhe der Temperatur der
der Sauerstoffgehalt auf Null abgesunken ist, so daß 55 Weichfiüssigkeit geändert wird, das Getreide dann zur
die Würzelchen hierbei nicht abgetötet, sondern ledig- Keimung und Wurzelbildung einer anaeroben Atmolich
geschwächt werden. Sie können ihr Wachstum Sphäre und das bewurzelte Getreide dann einer sauerfortsetzen,
wenn danach wieder eine aerobe Atmo- stofffreien Atmosphäre ausgesetzt und hierauf dem
Sphäre hergestellt wird. Außerdem ist festzustellen, Getreide wieder Sauerstoff zugeführt wird, das nun
daß die Würzelchen häufig völlig ausgewachsen sind, 60 dadurch gekennzeichnet ist, daß die sauerstofffreie
ehe das genannte Verfahren angewendet wird, und es Atmosphäre aus einer gasförmigen Atmosphäre bekann
daher nicht mit einer Ersparnis des durch die steht, die dadurch erzeugt wird, daß in die Umgebung
Würzelchen bedingten Verlustes gerechnet werden. des Getreides nach 20- bis 72stündiger Keimung we-Ferner
ist beispielsweise aus »The Journal of the nigstens ein ungiftiges, nicht respirierbares Gas einInstitute
of Brewing« (Bd. 67, 1961, S. Ill) bekannt, 65 geleitet wird.
das Getreide in einer Zwischenstufe einem erneuten Dabei soll in bevorzugter Weise die Verdrängung
Weichverfahren auszusetzen, nachdem das Wurzel- der aeroben Atmosphäre mittels Wasser erfolgen,
wachstum bereits begonnen hat. Diese erneute Weiche Der schnelle Ersatz der aeroben Atmosphäre durch
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