DE1442081A1 - Verfahren zum Malzen von Gerste und anderen Getreidearten - Google Patents
Verfahren zum Malzen von Gerste und anderen GetreideartenInfo
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Description
dr. W.Schalk- dipl.-ing.P. Wirth · dipl.-ing. G. Dannenberg
DR. V. SCHMIED-KOWARZIK · DR. P. WEINHOLD · DR. D. GUDEL
6 FRANKFURTAM MAIN
Wd/sie
THE DIXON MALT COMPANY LIMITED
AND
THE ENZYMIC MALT COMPANY LIMITED
THE ENZYMIC MALT COMPANY LIMITED
Cross Keys House London E.C. 2 / England
Verfahren zum Malzen von Gerste und anderen Getreidearten.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Malzen von Gerste und anderen zu Malz verarbeitbaren Getreidearten» und sie
ist eine Weiterbildung der in der deutschen Patentschrift (Anmeldung P 1 kk2 080.5) beschriebenen
Erfindung. '
Die Erfindung bezweckt, die Veränderungen in der Gerste o. dgl., durch die diese in Malz umgewandelt wird, durchzuführen,
ohne daß die üblichen Gewichtsverluste auftreten, die mit dieser Umwandlung einhergehen, wenn sie nach
den üblichen Verfahren durchgeführt wird.
In der genannten gleichlaufenden Anmeldung ist ein Verfahren
zum Malzen von Getreide beschrieben worden, nach
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welchem für das Einweichen des Getreides eine Temperatur
von etwa 27 C angewendet wird, und es wurde angegeben,
daß auch höhere Temperaturen benutzt werden können (in der vorliegenden Anmeldung soll unter dem Ausdruck
"Weichen" nicht nur ein ununterbrochenes Tauchen des Getreides in Wasser verstanden werden, sondern auch Weichungen
oder Tauchungen, die durch eine Lagerung des Getreides
an der Luft - Luftrast - getrennt sind).
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Warmwasserweiche, obgleich auch die normalerweise angewendeten
niedrigeren Temperaturen benutzt werden können. Bei Temperaturen bis zu etwa 50 C ist die Weiche normalerweise
kurz und in jeder Ausführungsform der Warmweiche wird ein kräftiges Wachstum erhalten.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Regelung
des Ausmaßes dieses Wachstums und zwar sowohl der Würzelchen
als auch des Keimlings oder Blattkeimes, damit die
Verluste gesteuert und verringert werden, die auftreten,
wenn dieses Wurzel- und Keimlingswachstum nicht überwacht bzw. gesteuert wird.
In "Die wissenschaftlichen Grundlagen von Mälzerei und
Brauerei" 1950 S. 116 und 117 ist von H. Lüers zwar ange geben, daß beim Keimen von Getreide, das bei hohen Temperaturen
geweicht worden ist, eine gute Entwicklung des
Blattkeimes, aber ein kaum feststellbares wurzelwachstum
erhalten wird, so daß geringere Malzungsverluste erzielt
werden.
In dieser Veröffentlichung ist jedoch nichts darüber gesagt,
auf welche Weise dieses Wurzelwachstum gesteuert
bzw. eingeschränkt worden ist, und es ist daher auch sehr zweifelhaft, ob durch die Warmwasserweichung an sich
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ohne Steuerung später die behaupteten Resultate erhalten werden können. Vielmehr ist anzunehmen, daß auch bei
dieser Arbeitsweise ein kräftiges Wurzel- und Blattkeimwachstum
mit hohen Malzungsverlusten erhalten wird. So
weit bekannt, haben auch die Veröffentlichungen sowohl
·» von Lüers als auch die von Leberle "Die Technologie der
Malzbereitung" 1952 S. 225, nach welchen Temperaturen
von k$ — 5O C erwähnt werden, in der Praxis keine Anwe
ndun g ge fund en.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun dieses übermäßige Wurzelwachstum gesteuert» indem das Getreide an einer entscheidenden
Stufe nach der Behandlung und lange, bevor sich das Wurzelwachstum völlig entwickelt hat, einer
anaerobisehen Atmosphäre ausgesetzt wird.
Es liegen auch Veröffentlichungen vor (beispielsweise das
Kropff-"CO«"—Rastverfahren; siehe beispielsweise schwedische
Patentschrift 36 I65)» nach welchen das Getreide
gegen Ende seine» Wurzelwachstums in einen verschließbaren Behälter eingeschlossen wird, so daß sich in diesem
die durch die Atmung des Getreides erzeugte Kohlensäure ansammelt, mit dem Ziel, die Atmungsverluste zu verringern
und mit der Nebenwirkung, bedingt, durch die Bildung von , Zuckern und löslichem Stickstoff im Getreide, eine kräftige
Farbe zu erzeugen,
Die Würzelchen werden hierbei jedoch nicht abgetötet» sondern lediglich geschwächt und sie können ihr Wachstum
fortsetzen, wenn eine aerobische Atmosphäre wieder hergestellt
wird - daher auch die Notwendigkeit bei einigen Ausführungen des Kropff-V erfahrens für wiederholte C0„ Anwendung.
Die Würzelchen sind jedoch häufig völlig gewachsen» ehe das 11CO2-RaSt"-Verfahren angewendet wird,
und es kann dann auch keine Ersparnis des durch die Würzelchen bedingten Verlustes erzielt werden.
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- '--.·. - h - - ■.■■.-■,■ ; ■■ " ■'■-■
Erfindungsgemäß wird dagegen die anaerobisehe Phase in
einem früheren Stadium des Wurzelwachstums angewendet, wodurch mit Sicherheit die Würzelchen abgetötet werden.
Es muß dann eine weitere aerobische phase angeschlossen werden, in der man die Modifizierung des Getreides sich
fortsetzen läßt; da jedoch die Würzelchen abgetötet worden sind, wachsen sie nicht weiter, und da sie in einem
frühen Entwicklungsstadium abgetötet worden sind, ist der
Verlust gering.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das Getreide in einer Zwischenstufe, nachdem das Wurzelwachstum bereits
begonnen hat, einem erneuten Weichverfahren auszusetzen (s. beispielsweise "The Journal of the Institute of
Brewing", Band 67, I96I» S. 111). Diese erneute Weiche
wird in Wasser durchgeführt und es können auch mehrere
zusätzliche Weichen in Was9er vorgenommen werden.
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß der Wassergehalt
des wiedergeweichten Getreides hoch ist« Nach einer beispielsweise angeführten Arbeitsweise wird das
Wasser 24 Stunden mit dem Getreide in Kontakt belassen.
Diese Zeit ist anscheinend angewendet worden, weil sie
eine wirksame Zeit ist, die Würzelchen abzutöten, ohne
die Enzymsystem'e des Getreides bei der benutzten Tempera^·
tür zu schädigen.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch einfach ■
tjarin, daß durch das Wasser nicht nur, wie erwünscht, die
Würzelchen abgetötet werden, sondern durch dieses auch der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides auf einen sehr
hohen Betrag erhöht wird, was jedoch unerwünschte Wirkungen auf das Endprodukt und auf die Gesamtverluste hat, die
während des Verfahrens auftreten und somit auch ganz all*-
gemein auf die Brauchbarkeit des Verfahrens. Die Nächteile
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dieses Verfahrens bestehen, auch darin, daß - infolge des
hohen Feuchtigkeitsgehaltes - vor dem Darren das getrocknete Getreide leicht geschrumpft ist, die Feuchtigkeit nach dem erneuten Weichen schnell verringert werden
muß, da sonst das Getreide durch schädliche, unerwünschte Nebenprodukte verdorben wird, die .Endmodifizierung an der
Luft nach dem erneuten Weichen schwierig zu steuern ist und auch das Entfernen der überschüssigen Feuchtigkeit
die Trocknungskosten erhöht. Feuchtigkeit in dem Getreide in dieser Malzungsstufe über etwa kyfc hat jedoch keinerlei
Vorteile«
Nach der vorliegenden Erfindung wird daher als anaerobische Atmosphäre eine gasförmige.Atmosphäre benutzte
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Malzen von Gerste und
anderen Getreidearten, nach welchem das Getreide in warmem Wasser geweicht wird, wobei die Einwirkungszeit
der Warmwasserweiche von der Temperatur der Weiche abhängig
ist, das Getreide dann einer aerobischen Atmosphäre ausgesetzt wird, so daß die Keimung und das Wachstum der
Würzelchen (spitzen) erfolgen kann, das gekeimte Getreide
dann einer sauerstoff-freien Atmosphäre ausgesetzt -wird, um die Würzelchen abzutöten, und dann dem Getreide wieder
Sauerstoff zugeführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß die sauerstoff-freie Atmosphäre aus einer gasförmigen
Atmosphäre besteht, die dadurch erzeugt wird, daß in die Umgebung des Getreides wenigstens ein ungiftiges, nicht
respirierbares Gas eingeleitet wird.
Der schnelle Ersatz der aerobischen Atmosphäre durch die
anaerobische kann hierbei auch unterstützt werden, indem erstere durch Einleiten von Wasser in den Behälter
(Fluten) verdrängt wird. Auf diese Weise wird das gesamte sauerstoffhaltige Gas von dem Getreide entfernt, ehe das
anaerobische Gas eingeleitet wird. Der hierdurch erzielte
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scharfe Wechsel ist von besonderem Wert.
Das zum Verdrängen der aerobischen Atmosphäre benutzte
Wasser wird dann durch das Gas verdrängt, durch das die
anaerobische Atmosphäre erzeugt wird. Aber auch in diesen Fällen stellt das genannte Fluten nichts weiter dar, als
ein sehr schnelles Tauchen des Getreides in Wasser von
beispielsweise höchstens einigen Minuten, und die Wirkung des Wassers ist hier von den obenerwähnten "Wiederweichverfahren"
völlig verschieden. Auch wird in diesen beiden Fällen das gesamte überschüssige wasser aus der Umgebung
des Getreides entfernt (wobei unter diesem Überschuß das
gesamte Wasser verstanden wird, das als Flüssigkeit in
dem Kessel verbleibt Und von welchem eine kleine Menge
von Getreide absorbiert wird).
Zusammengefaßt ist somit festzustellen: Bei den bisher bekannten
Verfahren, bei denen beim Malzen in irgendeiner Stufe eine gasförmige CO„-Atmosphäre benutzt worden ist»
wurde diese erst am Ende der Wurzelwachstumsstufe benutzt,
um das Malzungsverfahren anzuhalten und die Atmung zu verringern, nicht aber, um die Wurzelfasern abzutöten.
Bei den Verfahren, bei denen Wasser für das Anhalten des
Wurzelwachstums benutzt worden ist, entstehen die obenerwähnten
Nachteile. Bei den Verfahren, nach denen lediglich eine Warmweiche offenbart oder vorgeschlagen worden
ist, wird nichts von der RegeJ-mng oder Steuerung des erhaltenen
kräftigen Wurzelwachstums mittels einer anaero— bischen Atmosphäre irgendeiner Art offenbart, und die
Anwendung einer derartigen Atmosphäre an einem frühen Zeitpunkt in der Entwicklung der Wurzelfasern wird auch
nachdem "CO^-Rast"-Verfahren(Kropff) nicht vorgeschlagen»
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Bevorzugte Bedingungen und Zeiten zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen somit darin, daß
das Getreide bei einer Temperatur von 22 — 50 C über einen Zeitraum von 1-32 Stunden eingeweicht, hierbei
die Länge der Zeit etwa im umgekehrten Verhältnis zur
Temperatur geändert und das Einweichen vorzugsweise während der ganzen Zeit oder während eines Teiles der
Zeit unter Durchleiten von Luft-durchgeführt wird, wobei
die Temperatur nach Belieben im Verlaufe des Weichens geändert werden kann, das Weichwasser abgezogen und das
Getreide, vorzugsweise noch im gleichen Behälter, einer Keimungsstufe von 20 — 72 Stunden bei einer Temperatur
von 12 — 3O C unterworfen und das- Getreide nach der
Keimung und Wurzelbildung einer Abtötung der Würzelchen ausgesetzt wird, indem die das Getreide umgebende
Atmosphäre durch ein neutrales, ungiftiges Gas, wie Kohlendloxyd oder Stickstoff, oder ein Gemisch derartiger
ungiftiger Gase 1 — 48 Stunden bei einer Temperatur bis zu etwa ko C ersetzt wird.
Während des Weichens kann auch eine Luftrast (Lagerung
an der Luft) vorgesehen werden, indem das Weichwasser nach einem ersten Zeitabschnitt abgezogen, das Getreide
einen zweiten Abschnitt lang der Luft ausgesetzt und dann in einem dritten Zeitabschnitt weiteres Veichwasser eingeleitet
wird, wobei di.e genannten drei Zeitabschnitte insgesamt nicht mehr als 32 Stunden betragen sollen.
Die"Modifizierungsstufe (während der Zeit, in der Sauerstoff
wieder zugeführt worden ist) kann etwa 20 - 72 Stunden
bei etwa I5 - 4o C aufrechterhalten werden.
In dem geweichten. Getreide wird der Feuchtigkeitsgrad
bestimmt und - falls notwendig -* wird, sobald die Keimung begonnen hat, genügend Wasser zugesetzt, um diesen
Gehalt amf etwa 43 % zu steigern.
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Zu allen Zeiten nach, dem Weichen kann, um in dem Getreide
einen Feuchtigkeitsgehalt zu gewährleisten, der* in bezug
auf die jeweils erreichte Malzungsstufe für den Zustand
des Getreides der geeignetste ist, die Feuchtigkeit der
das Getreide umgebenden Atmosphäre einreguliert werden*
Zu diesem Zwecke kann die Feuchtigkeit und die Geschwindigkeit
des Durchganges der Luft oder des Gases oder von
deren Gemischen, die dem Behälter zugeführt werden, in der erforderlichen Wei'se geändert werden. Falls erwünscht,
kann das keimende Getreide auch mechanisch bewegt werden, um eine Verfilzung zu vermeiden. Die Dauer und die Temperatur der Weichung und die Dauer oder die Mitverwendung
einer Luftrastung im Verlaufe der Weichung können je nach
Art des zu verarbeitenden Getreides (Gerste) gewisse Abänderungen
erfordern.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darinj daß
- falls erwünscht — das gesamte Verfahren und auch das
Verfahren der Trocknung und Nachbehandlung des gekeimten
Getreides gegebenenfalls in ein und demselben Behälter
durchgeführt werden kann.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Das Getreide wird 8 Stunden in Wasser bei 25 C geweicht,
das Wasser abgezogen und nach 16 Stunden durch frisches
Wasser von 25 C ersetzt, weitere 8 Stunden getaucht, das
Wasser wieder abgezogen und das Getreide Zk Stunden sich selbst überlassen, um die!Entwicklung und das Heraustreten
der Würzelchen und Keime, das sogenannte "Sprossen" oder "Spitzen" zu ermöglichen. Während eines Teils der
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zweiten Tauchung in Wasser und bei jeder weiteren Befeuchtung,
die für das Getreide erforderlich sein kann, kann das benutzte Wasser eine bestimmte Menge Kohlendioxyd
enthalten (Wachstumsstufe): Der das Getreide enthaltende Behälter wird dann, abgesehen von den Zuleitungsund
Abzugsrohren, geschlossen und. Kohlendioxyd eingepumpt oder eingezogen, um die gesamte Luft oder einen Teil der
Luft zu ersetzen. Falls erforderlich, werden von Zeit zu Zeit weitere Mengen Kohlendioxyd zugeführt, bis die
Sauerstoffmenge in dem Behälter in der gewünschten Weise
verringert worden ist. (Anaerobische Stufe), Es wird dann wieder Luft zugeführt und das Getreide wird dann sich
selbst überlassen, bis die durch prüfung festgestellte
Umwandlung oder Modifizierung beendet ist. (Modifizierungs— stufe). Dem Behälter kann jederzeit wieder Luft zugeführt
werden, um das Getreide anzuregen und unerwünschte Veränderungen in seiner Zusammensetzung zu verhindern.
Das Darren und die Nachbehandlung werden dann nach irgendeinem gewünschten Verfahren durchgeführt.
Anstatt Kohlendioxyd zuzusetzen, können auch andere neutrale ungiftige Gase, wie Stickstoff, in den Behälter
eingeleitet werden, um die Atmung des Getreides einzuschränken.
Beispiel 2: ι
Das Getreide wird in einem luftdicht verschließbaren Behälter bei einer Temperatur von 25 C etwa 2k Stunden in
Wasser eingeweicht. Das Wasser wird dann abgezogen und ;
das feuchte Getreide k& Stunden bei 15 C der Luft ausgesetzt (Wachsturnsstufe). Die' Luft in dem Behälter wird
dann durch Kohlendioxyd ersetzt, der Behälter geschlossen und 2k Stunden auf einer Temperatur von 15 C gehalten.
(Anaerobische Stufe). Der Behälter wird dann wieder geöffnet, das Kohlendioxyd durch Luft ersetzt und das
Getreide k& Stunden der Luft ausgesetzt (Umwandlungsstu-
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fe). Während dieser Stufe kann, falls erforderlich, dem
Getreide auch eine weitere kleine Menge Wasser durch Aufsprühen zugesetzt werden.
Das Getreide wird in einem luftdicht verschließbaren Behälter
bei einer Temperatur von 2$ G etwa Zk Stunden in
Wasser 'gev&cht, wobei während der ganzen Zeit oder eines
Teiles der Zeit eine Belüftung (Durchblasen von Luft)
durchgeführt wird. Das Wasser wird dann abgezogen und das feuchte Getreide bei 21 C 48 Stunden der Luft ausgesetzt
(Wachstumsstufe). Es wird dann wie in Beispiel 2 weiterbehandelt.
Das Getreide wird bei 25 C 2k Stunden in Wasser eingeweicht,
das O,O5 $> Formaldehyd enthält, und dann wie in
Beispiel 2 weiterverärbeitet.
Beispiele 5 bis 7;
Es wird das Verfahren des Beispiels 2 angewendet, jedoch
mit den Abweichungen, wie sie der Einfachheit halber in der nachstehenden Tabelle angegeben worden sind.
Nach diesem Beispiel wird eine etwas höhere Einweichtemperatur
benutzt, als sie zuvor angewendet worden ist, aber
sonst ist das Zeit- und Temperaturverhältnis des Weichens nicht wesentlich verändert worden. Die höhere Temperatur
ist auch, jedoch für eine kürzere Zeit, in den Beginn
der Wachstumsstufe übernommen worden, und das Keimungsverfahren
ist dann weiter wie im Beispiel 2 durchgeführt worden.
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1Ü2Q81
Die Arbeitsbedingungen dieses Beispiels sind ebenfalls
summarisch in der nachstehenden Tabelle angegeben,
Die Einweichtemperatur erreicht hier einen Punkt, an
welchem das einander entgegengesetzte Temperatur/Zeit-Verhältnis,
das für Einweichungen bei tieferen Temperaturen gilt, von diesen Verhältnissen sehr wesentlich abweicht.
Dies mag durch die Wirkung von Faktoren bedingt sein, die noch nicht völlig geklärt sind. Dieses Beispiel
ist ebenfalls summarisch in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Die Temperatur von 50 C ist beim Weichen nur eine
äußerst kurze Zeit angewendet worden, um eine Keimung und Wurzelbildung herbeizuführen, ohne jedoch eine unwirtschaftlich
hohe Menge des Getreides abzutöten. Das Getreide wird in einem luftdicht verschließbaren Behälter
eine Stunde in Wasser bei einer Temperatur von 50° C eingeweicht· Das Getreide wird dann wie in Beispiel 9
weiterbehandelt.
Durch die Beispiele 9 und lO wurde experimentell gefunden) daß durch das Einweichen des Getreides unter Anwendung
der angeführten Zeiten und Temperaturen eine genügend
hohe Menge der Körner .zur Keimung veranlaßt wird.
Das Getreide wird in einem luftdicht verschließbaren Behälter zuerst 2 Stunden bei einer Temperatur von kO C
und dann. 6 Stunden bei einer Temperatur von 25 C in
Wasser eingeweicht, wobei während der ganzen Zeit oder eines Teiles der Zeit eine Durchlüftung durchgeführt
wird. Das wasser wird dann abgezogen und das feuchte
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Getreide kS Stunden bei 15° C der Luft ausgesetzt
(Wachstumsstufe), wobei, sobald die Keimung begonnen hat, was an dem Heraustreten und Sichtbarwerden der Keimlinge
und Wurzelfasern erkennbar wird, genügend Wasser zuge-
wird .
setzt/ um den Feuchtigkeitsgehalt in dem Getreide auf
etwa k3 io zu bringen. Die Luft in dem Behälter wird dann
durch Kohlendioxyd ersetzt; der Behälter verschlossen und 2k Stunden auf ei,ner Temperatur von 15 C gehalten.
(Anaerobische Stufe). Der Behälter wird dann wieder geöffnet, das Kohlendioxyd durch Luft ersetzt und das Getreide
k8 Stunden der Luft ausgesetzt (umwandlungsstufe).
Während dieser Stufe kann, falls erforderlich, dem Getreide eine weitere kleine Menge Wasser durch Aufsprühen
zugegeben werden.
Das Getreide wird wie im Beispiel 11 in Wasser geweicht
und für eine erste Keimungsperiode der Luft ausgesetzt. Die Luft in dem Behälter wird dann durch Wasser von ^O C
ersetzt, und nach einigen Minuten wird das Wasser durch Kohlendioxyd, ebenfalls bei 4o° G, ersetzt (Anaerobische
Stufe). Das Getreide wird 1 1/2 Stunden in dieser Atmoaphäre beikO° C belassen, worauf das Kohlendioxyd
durch Luft von 15 C ersetzt und das Getreide 68 Stunden
in Luft belassen wird (Modifizierungsstufe).
Das Getreide wird zur Keimung wie in Beispiel Il in Wasser
geweicht und der Luft ausgesetzt. Die Luft in dem Behälter
wird dann durch einen strom trockner Kohlensäure einer Temperatur von ^O C ersetzt, der eine Stunde durch
das Getreide hindurchgeschickt wird (Anaerobische Stufe).
Das Getreide wird dann etwa 1 Minute mit kaltem Wasser
besprüht und dann 68 Stunden der Luft bei 18° C ausgesetzt (Modifizierungsstufe).
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Zusammenstellung der Arbeitsbedingungen
der vorstehenden Beispiele
Beispiel Einweich-Nummer bedingungen Keimungs- und Umwandlungs·
bedingungen
Wachstums- Anaerobische Umwandlungs—
Stufe Stufe Stufe
8 Std.bei 25 C 16 Std.Luftrast od.Luftlagerung
8 Std.bei 25°C
24 Stdo bei
24 Std. bei 25°C mit Durchlüftung 20 Std.
24 Std. bei 25°C in 0,05$ Formaldehyd
24 Std. bei 25°C
2k Std. bei 25°C
2k Std. bei 25°C
20 Std. bei 30°C
24 Std. in Luft zur Ermöglichung der Keimung
48 Std. in Luft bei 15° C
48 Std. in Luft bei 21°C
48 Std. in Luft bei 15°C
48 Std. in Luft bei 21°C
48 Std. in Luft bei 25°C
72 Stdo in Luft bei 15°C
24 Std. bei 30°C
in CO
24 Std. in CO0 bei * 15°C
24 Std. in CO9 bei
15°G
24 Std. in CO0 bei 2 15°C
24 Std. in CO0 bei
24 Stdo in CO9 bei
24 Stdo in CO0 bei
In Luft bis zu beendeter Umwandlung
48 Std. in Luft bei 15°C
48 Std. in Luft bei 15 0C
48 Std. in Luft bei 15°C
48 Std. in Luft bei 15°C
48 Std. in Luft bei 15°C
48 Std. in Luft bei 15°C
24 Std. in 48 Std. in Luft
CO9 bei 2 15
bei 15°C
k Std. bei
4o°c
48 std. bei 21°C
24 Std. in 24 Std. in Luft
C0„ bei 2 15
bei 15°C
1 Std. bei 50°c
48 Std.bei 21°C
24 Std. in 24 Std. in Luft CO2 bei bei 15°C
15 c
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Beispiel Einweich-Nummer bedingungen
Keimungs- und Umwandlungsbedingungen
Wachstums-Stufe
Anaerob!sehe Umwandlungs-Stufe
Stufe
12
2 Std.bei kO°C , 48 Std. in 6 " " 25°C, Luft bei
erforderlichen- 15°C falls m.Durchlüftung
2 Std.bei 4o°C, 48 Std. in 6 Std.bei 25°C, Luft bei
erforderlichen- 15°C falls mit Durchlüftung
2 Std,bei 4o C,
6 Std.bei 25°C,
erforderlichenfalls mit
Durchlüftung
6 Std.bei 25°C,
erforderlichenfalls mit
Durchlüftung
48 Std. in Luft bei 15°C
24 Std. in
CO9 bei
2 15°C
CO9 bei
2 15°C
48 Std. in Luft .bei 15°C
Einige Min. 68 Std. in Luft mit Wasser
von 4O°C,
"anschi.mit
CO2 von
von 4O°C,
"anschi.mit
CO2 von
bei 15
4o°c
1 1/2
Std.
Std.
Durchleiten Getreide mit von trocken, kalt. Wasser
CO2 mit
durch das
Getreide,
1 Std.
Getreide,
1 Std.
4o°C besprüht und 68 Std. bei 18°C der Luft ausgesetzt
Die obigen Beispiele können natürlich auch in der einen
oder anderen oder mehreren-der folgenden Weisen geändert werden;
1. Belüftung während des Zeichens, falls erwünscht,
2. Anregung der Keimung durch ein dem Weichwasser zugesetztes geeignetes Hilfsmittel, wie 0,1$
Was s erst off peroxyd oder 0,Q5$ Formaldehyd, --,-.
3· Einstellung der Acidität des keimenden Getreides durch an sich bekannten Zusatz von Milchsäure.
Je nach Art des gewünschten Malzes kann auch die Dauer der
einzelnen Verfahrensstufen geändert werden» So wird für
ein gering modifiziertes Malz oder Lagerbier—Malz die
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Dauer der Umwandlungsstufe kürzer sein als für Malze für helles oder leichtes Bier (Ale) oder hochmodifizierte
Malze.
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Claims (3)
1. Verfahren zum Malzen von 'Gerste oder anderen Getreideart
en» nach welchem das Getreide in einem Behälter
in warmem- Wasser geweicht und hierbei die Länge der
Weichzeit im umgekehrten Verhältnis zur Höhe der
Temperatur der Weichflüssigkeit geändert wird, das Getreide dann zur Keimung und Wurzelbildung einer
aerobischen Atmosphäre und das bewurzelte Getreide dann zur Abtötung der Wurzeln einer Sauerstoff-freien
Atmosphäre ausgesetzt und hierauf dem Getreide wieder Sauerstoff zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die sauerstoff-freie Atmosphäre aus
einer gasförmigen Atmosphäre besteht,: die dadurch erzeugt wird, daß in die Umgebung des Getreides
wenigstens ein ungiftiges, nicht respirierbares Gas
eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdrängung der ersten aerobischen Atmosphäre
durch die Verwendung von Wasser unterstützt
und der Überschuß dieses' Wassers aus der Umgebung
des Getreides vor oder während der Einführung des
ungiftigen, nicht respirierbaren Gases entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das überschüssige Wasser durch Ausblasen mittels des Gases entfernt wird.
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H42081
Verfahren nach Ansprüchen .1 -3t nach welchen während des Weichen» eine Luftrast vorgesehen wird, indem
nach einem ersten Zeitabschnitt das Weichwasser abgezogen, das Getreide in einem zweiten Zeitabschnitt
der Luft ausgesetzt und in einem dritten Zeitabschnitt wieder Weichwasser zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß für die drei Zeitabschnitte insgesamt nicht
mehr als 32 Stunden angewendet werden.
Der Patentanwalt
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DE1442081C3 DE1442081C3 (de) | 1973-10-18 |
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