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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt pflanzenwachstumsfördernde Aktivitäten natürlicher,
aktiver Pflanzeninhaltsstoffe bereit, wobei Calliterpenon und seine
Derivate der Gruppe der Phyllocladan-Diterpenoide angehören. Diese
Phytochemikalien und Derivate zeigen bemerkenswerte wachstumsfördernde
Aktivitäten
bei Pflanzenwurzeln und Trieben und fördern die Samenkeimung sowohl
bei einkeimblättrigen
als auch zweikeimblättrigen
Pflanzen. Diese Phytomoleküle
besitzen auch eine antagonistische Aktivität gegen Allelochemikalien mit
einer das Pflanzenwachstum hemmenden Eigenschaft und können somit
zur Abschwächung
ihrer nachteiligen Wirkungen verwendet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Auxine
und Gibberelline sind zwei Hauptklassen natürlicher Verbindungen, die gleichzeitig
als Pflanzenwachstumsstimulatoren entdeckt worden. Neben diesen
wurde auch von Zytokinen, Abszisinsäure, Ethylen und vielen anderen
Verbindungen berichtet, daß sie
das Pflanzenwachstum regulierende Eigenschaften aufweisen. Bisher
sind mehr als 50 Gibberelline aus natürlichen Quellen entdeckt worden.
Die wachstumsstimulierende Aktivität ist auch bei mehreren anderen
Typen natürlicher
Pflanzeninhaltsstoffe beobachtet worden. Von Kaurensäure und
Steviol ist berichtet worden, daß sie natürlich vorkommende Verbindungen
mit gibberellinähnlicher
Aktivität
sind (Srivastava HS. 1999. Elements of Biochemistry. Rastogi Publications,
Shivagi Road Merrut. S. 245–246).
Aus Helminthosporium sativum isolierte Helminthosporinsäure und
aus Bohnensamen (Phaseolus-Art) isolierte Phaseolinsäure haben
ebenfalls wachstumsfördernde
Wirkungen gezeigt (Leopold A. C. und Kriedemann P. E., Plant Growth
and Development, Tata McGraw Hill Publishing Company Ltd., New Dehli.
137–140.
1981).
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In
den letzten Jahren sind viele Veröffentlichungen und Patente
erschienen, die sich mit den pflanzenwachstumsfördernden Eigenschaften natürlicher
und synthetischer Verbindungen befassen. Wichtig davon sind Salicylsäure (HS
Gehlot et al., Advances in Plant Physiologg, Bd. I, 273–289, 1998),
Trioctanol (Ries et al., Science, 195: 1339, 1977) und andere Verbindungen, über die
von Zeit zu Zeit berichtet wurde. Goyal R. et al. berichteten über drei
oxygenierte Alantolide aus Inula racemosa (Phytochemistry 29 (7),
2341–2343, 1990).
Drei Sesquiterpenoide, aus Saussurea lappa isoliertes Saussureal,
Dehydrocostuslacton und Costunolid, haben ebenfalls wachstumsfördernde
Aktivitäten
gezeigt (I. P. Singh et al., Phytochemistry 31 (7) 2529–2531, 1992 & K. K. Talwar
et al., Phytochemistry 31 (1) 336–338, 1992).
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Unter
den synthetischen Derivaten ist über
viele Verbindungen wie Triazole als neuer Gruppe vielversprechender
Pflanzenwachstumspromotoren berichtet worden (R. P. Raghava et al.,
Advances in Plant Physiology, Bd. I, 291–320, 1998). Von verschiedenen
Derivaten organischer Säuren
wurde berichtet, daß sie
eine pflanzenwachstumsfördernde
Aktivität
aufweisen (z. B. offenbart das
DE-Patent Nr. 1 916 054 A1 Verwendungen von α-Hydroxy
und α-Ketoalkansäuren mit
7-10 Kohlenstoffatomen und ihrer Derivate; offenbart das
US-Patent Nr. 3 148 049
A die pflanzenwachstumsfördernde Aktivität bestimmter
halogenierter Ketosäuren
unter Trockenheitsbedingungen). Mikami et al. (Agr. Biol. Chem.
1970 34, 977–979)
berichteten über
eine Anzahl Hydroxysäuren
als Pflanzenwachstumsregulatoren. Kamuro et al. (
US-Patent Nr. 6 093 683 A ,
2000;
5 776 860 A ,
1998;
4 846 877 A ,
1989, und
6 271 176
A , 2001) beschrieben Jasmonsäurederivate als Pflanzenwachstumspromotoren.
Danzig Morris J. et al. (
US-Patent
4 806 149 A , 1989) offenbarten, daß Monoxanthate und Dixanthate
von Dipropylenglykol und Triethylenglykol das Wachstum und die Konzentration
von Chlorophyll in Pflanzen verstärken.
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So
ist bisher von vielen aktiven Verbindungen berichtet worden, daß sie das
Wachstum bei Pflanzen fördern.
Diese Verbindungen sind bei der Größenzunahme der Früchte, Wurzeln
und Triebe und bei dem gesamten Erntertrag behilflich. Es ist jedoch
schwierig, diese Verbindung in großen Mengen aus Pflanzen zu
erhalten und die Kosten für
ihre synthetische Herstellung sind sehr hoch.
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Callicarpa
macrophylla Vahl. (Verbanaceae) ist ein aufrechter Strauch, der
in den Indus-Ganges-Ebenen und den bis auf 2000 m ansteigenden Gebieten
unterhalb des Himalajas von Kaschmir bis Assam verbreitet ist. Die
Blätter
der Pflanze werden häufig
bei Rheuma verwendet und das aromatische Wurzelöl wird bei Magenbeschwerden gegeben.
Die Pflanze ist auch auf ihre chemischen Bestandteile untersucht
worden (Asolkar et al., zweite Ergänzung zum Glossary of Indian
Medical Plants with active principles, Teil 1, PID, CSIR, New Dehli,
155, 1992).
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Die
Isolierung von Calliterpenon und seinem Monoacetat aus Callicarpa
macrophylla wurde zuerst von Chatterjee et al., Tetrahedron 28,
4319, 1972, berichtet und ihm wurde die Struktur eines 16α,17-Dihydroxy-ent-kauan-II-ons
und seines 17-Acetats zuerkannt. Auf der Grundlage chemischer und
spektroskopischer Hinweise wurden diese Strukturen jedoch zu 16α,17-Dihydroxyphyllocladan-3-on
und seinem 17-Acetat auf der Grundlage weiter Studien der chemischen,
H-NMR-, NOE-, LIS- und Röntgenkristallographiedaten
durch Ahmad und Zaman (Tetrahedron Lett. 2179, 1973), Fujita et
al. (Phytochemistry 14, 1975, 2249) und Wong et al. (Acta Crystallography
Sec. C, 47, 1991, 906) korrigiert. Später wurde diese Verbindung
auch aus einigen anderen Arten der Gattung Callicarpa isoliert.
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Während früherer Untersuchungen
an Callicarpa macrophylla wurden die natürlichen Verbindungen 16α,17-Dihydroxyphyllocladan-3-on
(Calliterpenon), sein 17-Acetat (Calliterpenonmonoacetat) und zwei
verwandte, untergeordnete Inhaltsstoffe 16α,17-Isopropylideno-3-oxo-phyllocladan (Isopropylidenocalliterpenon) und
3β,16α,17-Trihydroxyphyllocladan
(Trihydroxycalliterpenon) isoliert und es wurde auch ein Diacetatderivat von
Calliterpenon hergestellt (Singh et al., Phytochemistry 37, 1994,
587 und Indian Jour. of Chem. 33B, 1994, 1205). Die vollständige spektrale
Zuordnung aller 5 Phyllocladan-Diterpenoide wurde ebenfalls durchgeführt (Agarwal
et al., Ind. Jour. of Chem. 35B, 1996, 803–805).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Grundlage der vorliegenden Erfindung ist der Befund, daß sich diese
Phyllocladan-Diterpenoide beim
Verwenden in bestimmten Konzentrationen als Wachstumspromotoren
verhalten. Einige dieser Verbindungen bewirken eine größere Steigerung
als die durch GA3 (Gibberellinsäure) unter
identischen Bedingungen erzeugte.
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Die
Erfindung stellt auch eine neue wachstumsfördernde Aktivität von Phyllocladan-Diterpenoiden wie aus
Callicarpa macrophylla isoliertem Calliterpenon und Derivaten und
ihre antagonisierenden Wirkungen gegen Pflanzenwachstumshemmer bereit.
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Weiter
stellt die vorliegende Erfindung auch die wirksame Menge an den
aus Calliterpenon, Calliterpenonmonoacetat, Calliterpenondiacetat,
Isopropylidencalliterpenon und Trihydroxycalliterpenon ausgewählten Phyllocladan-Diterpenoiden
bereit, wobei 0,001 bis 0,1 μmol/l
Konzentrationen der besagten Verbindungen als Sprühlösung oder
in einem Medium in Gewebekulturen oder zum Tauchen von Samen, Wurzeln
oder Trieben in die Lösungen
verwendet werden können.
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Die
Lösungen
werden durch Lösen
der erforderlichen Menge in der Mindestmenge Wasser oder organische
Lösungsmittel
wie Ethylalkohol, Methanol, Propanol, gefolgt vom gelinden Erwärmen hergestellt
und anschließend
werden die gewünschten
Konzentrationen durch Zufügen
einer geeigneten Menge destilliertes Wasser erzielt.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die wachstumsfördernden Aktivitäten aus
den Blättern
der Pflanze Callicarpa macrophylla isolierter Phyllocladan-Diterpenoide,
die nicht nur wohlfeil sind, sondern bei bestimmten Verdünnungen
unter identischen Bedingungen eine bessere Aktivität als das
wohlbekannte wachstumsfördernde
Hormon Gibberellinsäure
(GA3) zeigen. Bei unseren Versuchen haben
Calliterpenon, sein Monoacetat und bestimmte andere, aus der Pflanze
Callicarpa macrophylla Vahl. (Verbanaceae) natürlich isolierte Derivate vielversprechende
wachstumsfördernde
Aktivitäten
gezeigt.
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Calliterpenon
(16α,17-Dihydroxyphyllocladan-3-on),
ein Phyllocladan-Diterpenoid, ist ein Stereoisomer von Abbeokuton
(16,17-Dihydroxykauran-3-on). Abbeokuton weist ein kauranähnliches
Gerüst
auf, während
Calliterpenon ein Phyllocladangerüst aufweist. Die antagonistische
Aktivität
dieser Phytoderivate gegen negative Allelochemikalien erhöht ihre
Brauchbarkeit als das Pflanzenwachstum unterstützende Chemikalien viel stärker.
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Wie
vorstehend angemerkt wurde die Aktivität der bei der Ausführung dieser
Erfindung verwendeten Phyllocladan-Diterpenoide bemerkt, als diese
Verbindungen auf ihre Wirkungen auf die Samenkeimung und das Wurzel-
und Triebwachstum bestimmter Pflanzenarten und ihre antagonistische
Wirkung auf bestimmte Pflanzenwachstumshemmer durch das von Bagchi
G. D. et al., Phytochemistry, 45 (6): 1131–1133, 1997, beschriebene Verfahren
getestet wurden.
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Da
der Test das Wachstum der Pflanzen/Keimlinge in wäßriger Lösung umfaßt, zeigt
er die Brauchbarkeit des Verfahrens zum Fördern des Pflanzenwachstums
in Hydrokultur.
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Gleichermaßen ist
das Verfahren dieser Erfindung auch brauchbar, wenn Pflanzen durch
Gewebekultur vermehrt werden oder die Lösungen auf die Pflanzen gesprüht werden.
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Die
Phyllocladan-Diterpenoide der vorliegenden Erfindung werden durch
die allgemeine Formel
| | R1 | R2 | R3 | Mol.Form. | Mol.Gew |
1 | Calliterpenon | H | H | O | C20H32O3 | 320 |
2 | Calliterpenonmonoacetat | H | Ac | O | C22H34O4 | 362 |
3 | Calliterpenondiacetat | Ac | Ac | O | C24H36O5 | 404 |
4 | Isopropylideno-1-calliterpenon | =C(CH3)2 | =C(CH3)2 | O | C23H36O3 | 360 |
5 | Trihydroxypyllocladan | H | H | OH | C20H34O | 322 |
dargestellt.
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Von
den bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Phyllocladan-Diterpenoiden wird beobachtet,
daß sie
mehr als einen Typ das Pflanzenwachstum regulierender Wirkungen
bei den Pflanzen erzeugen. Diese Wirkung auf eine Pflanze hängt von
der Anzahl der Variablen einschließlich des Typs der verwendeten
Phyilo cladan-Diterpenoidverbindungen, ihrer Konzentration, dem Typ
der Pflanzenarten und der wirksamen Menge der zum Erhalt der gewünschten
Reaktion benötigten
Verbindung ab. Die geeignetste Konzentration für eine bestimmte Anwendung
wird leicht durch einen in den Beispielen angegebenen Durchmusterungstest
bestimmt. Am bevorzugtesten ist das Phyllocladan-Diterpenoid Calliterpenon
und Calliterpenonmonoacetat und die bevorzugte Konzentration ist
0,01 μmol/l–0,001 μmol/l.
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Die
Aktivität
des bei der Durchführung
dieser Erfindung verwendeten Phyllocladan-Diterpenoids wurde aufgefunden, als
sie bei zwei einkeimblättrigen
und zwei zweikeimblättrigen
Pflanzen getestet wurden, wobei das früher beschriebene allgemeine
Testverfahren (Bagchi G. D. et al. Phytochemistry, 45 (6): 1131–1133, 1997)
angewendet wurde. Der Test zeigte, daß verschiedene Phyllocladan-Diterpenoide
wachstumsfördernde Aktivitäten aufweisen,
wenn sie in Konzentrationen zwischen 0,1 μmol/l und 0,001 μmol/l verwendet
werden, während
beim Erhöhen
der Konzentration in bestimmten Fällen eine Wachstumshemmaktivität beobachtet wurde.
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Für ein Phyllocladan-Diterpenoid
war die optimale wachstumsfördende
Konzentration 0,001 μmol/l. Die
Phyllocladan-Diterpenoide, die bei der Durchführung dieser Erfindung allgemein
brauchbar sind, sind Calliterpenon, Calliterpenonmonoacetat, Calliterpenondiacetat,
Isopropylidencalliterpenon und Trihydroxycalliterpenon. Lösungen der
Phyllocladan-Diterpenoide in Wasser, das der Pflanze zugefügt wird,
werden bequem auf die Pflanzen angewendet und können durch Lösen der
erforderlichen Menge in der Mindestmenge Wasser oder organische
Lösungsmittel
wie Aceton oder Ethylacetat, Methanol oder Propanol, gefolgt von
gelindem Erwärmen
hergestellt werden und anschließend
können
die gewünschten
Konzentrationen durch Zufügen
einer geeigneten Menge destilliertes Wasser erhalten werden. Von
den Pflanzen benötigte
Nährstoffe
können
dem Wasser zugesetzt werden. Die Lösung des Phyllocladan-Diterpenoids
kann versprüht
werden oder Wurzeln, Stämme
und Samen können
darin eingetaucht werden.
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Die
Phyllocladan-Diterpenoide Calliterpenon und Calliterpenonmonoacetat
wurden aus der Pflanze Callicarpa macrophylla wie früher beschrieben
(Singh und Agarwal, Phytochemistry 32 (2) 587–588, 1994) erhalten. Andere
Phyllocladan-Diterpenoide können
aus den Pflanzen isoliert werden oder können chemisch oder mikrobiologisch
aus na türlich
isoliertem Calliterpenon umgewandelt werden (A. K. Singh und P.
K. Agarwal, Indian Journal of Chemistry 33 (B), 1205–1205, 1994).
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Testen verschiedener Verbindungen
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Die
das Pflanzenwachstum fördernde
Aktivität
von Calliterpenon, Calliterpenonmonoacetat und Calliterpenondiacetat
wurde bei Konzentrationen von 0,1, 0,01 und 0,001 μmol/l untersucht.
Die Tests wurden an Samen zweier einkeimblättriger (Hordeum vulgare und
Triticum aestivum) und zweier zweikeimblättriger Pflanzen (Vigna radiata
und Trigonella foenum-graecum) ausgeführt. Kontrollsamen wurden in
destilliertem Wasser gekeimt und alle Beobachtungen wurden mit in
GA3 angezogenen Sämlingen verglichen. Das Wurzel-
und Triebwachstum aller Pflanzenarten wurde durch die Phyllocladan-Diterpenoide
beeinflußt,
obschon sich das Ausmaß der
Wirkung bei den Pflanzenarten mit den Chemikalien und ihren Konzentration
beträchtlich änderte. Im
allgemeinen waren die wachstumsfördernden
Aktivitäten
bei verdünnten
Lösungen
ausgeprägter,
während sich
die höheren
Konzentrationen als für
die getesteten Arten giftig erwiesen. Einzelheiten des angewendeten Verfahrens
und der erhaltenen Ergebnisse werden in den verschiedenen Beispielen
erörtert.
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Beispiel 1:
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Zum
Erfassen der Wirkung von Phyllocladan-Diterpenoiden auf das Triebwachstum
wurde Lösungen der
Testverbindungen durch das folgende Verfahren hergestellt:
100
ml Vorratslösungen
mit einer Konzentration von 0,1 μmol/l
wurden durch Lösen
der erforderlichen Mengen verschiedener Testverbindungen (in Abhängigkeit
von ihren Molekulargewichten) in der Mindestmenge Ethanol oder Aceton
und Zufügen
von destilliertem Wasser hergestellt. Aus dieser Vorratslösung wurden
0,01 μmol/l
und 0,001 μmol/l
Konzentrationen hergestellt. Calliterpenon und Calliterpenondiacetat
wurden in 2,0 ml absolutem Ethanol (Merck) gelöst, während Calliterpenonmonoacetat,
Isopropylidenocalliterpenon und Trihydroxycalliterpenon in 2,0 ml
Aceton mit spektraler Reinheit gelöst wurden. Die jeweiligen Kontrolltestlösungen aus
destilliertem Wasser jeder Konzentration enthielten auch gleiche
Mengen absolutes Ethanol oder Aceton. Zu einem Test wurden 10 Samen
auf Whatman-Filterpapier gelegt (mit 5,0 ml Testlösung in
einer Petrischale mit 9,0 cm Durchmesser angefeuchtet (dreifache
Ausfüh rung)).
Die Petrischalen wurden in einer Keimvorrichtung 9 Tage inkubiert
und bei 25,0 ± 1,0°C und 90%
Feuchtigkeit und 4 h Licht/Tag gehalten. Am Ende der Inkubation
wurden die Beobachtungen an den Keimlingen als Keimung, Trieb- und
Wurzelwachstum aufgezeichnet. Die Daten zur Länge des Triebs und der Wurzel
der Keimlinge und die Anzahl der bei unterschiedlichen Konzentrationen
der Verbindungen gekeimten Samen wurden mit der Kontrolle verglichen,
die als 100% angenommen wurde. Die so erhaltenen Daten sind in Tabelle
1 dargestellt. Tabelle
1. Wirkung von Phyllocladan-Diterpenoiden auf das Triebwachstum
ausgewählter
ein- und zweikeimblättriger
Kulturpflanzen
Verbindungen | Konzentration (μmol/l) | Prozent (%)
Triebwachstum von Sämlingen
bezogen auf die Kontrolle am 9. Tag nach dem Säen bei den Pflanzenarten |
Hordeum
vulgare | Triticum
aestivum | Vigna
radiata | Trigonella
foenum graecum |
Calliterpenon | 0.1
0.01
0.001 | 102
103
118 | 95
100
105 | 128
134
121 | 121
130
121 |
Calliterpenonmonoacetat | 0.1
0.01
0.001 | 118
117
113 | 109
107
106 | 123
130
138 | 133
134
135 |
Calliterpenondiacetat | 0.1
0.01
0.001 | 105
106
198 | 103
106
109 | 119
115
111 | 94
121
81 |
Isopropylidenocalliterpenon | 0.1
0.01
0.001 | 108
107
106 | 102
103
103 | 145
153
89 | 100
123
137 |
Trihydroxy-Phyllocladan | 0.1
0.01
0.001 | 109
108
102 | 116
112
108 | 132
145
136 | 84
72
53 |
GA3 | 0.1
0.01
0.001 | 55
91
104 | 113
115
120 | 183
196
126 | 93
112
116 |
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Tabelle
1 läßt erkennen,
daß die
Lösung
von Isopropylidenocalliterpenon bei einer Konzentration von 0,01 μmol/l und
0,001 μmol/l
die höchste
Wachstumsverstärkung
(d. h. 153% und 137% bezogen auf die Kontrolle) bei den Trieben
von V. radiata beziehungsweise T. foenum-graecum bewirkte und Calliterpenonmonoacetat
eine geringfügig
niedrigere Triebwachstumsverstärkung
bei den vorstehend angeführten
Arten (d. h. 138% beziehungsweise 135% bei einer Konzentration von
0,001 μmol/l)
zeigte. Calliterpenon und Calliterpenondiacetat bewirkten 134% und
119% Verstärkung
bei V. radiata beziehungsweise 130% und 121% Verstärkung bei
T. foenum-graecum bezogen auf die Kontrollaufzeichnung als 100%
Triebwachstum. Obschon Trihydroxyphyllocladan das Wachstum von Trieben
von V. radiata bei Konzentrationen von 0,01 mol/l am höchsten (145%)
verstärkte,
erwies es sich gegenüber
den Trieben von T. foenum-graecum als toxisch und verringerte ihr
Wachstum bei allen getesteten Verdünnungen. Bei zwei anderen Arten
Einkeimblättriger,
d. h. H. vulgare und T. aestivum war die Wirkung nicht sehr ausgeprägt. Alle
Lösungen
der Verbindungen verstärkten
entweder das Wachstum geringfügig
oder übten
keine bedeutende Wirkung auf sie aus. Bei V. radiata zeigten jedoch alle
Phyllocladan-Diterpenoide eine leicht bessere oder gleiche wachstumsfördernde
Aktivität
wie die von GA3 (Tabelle 1).
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Beispiel 2:
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Das
Wachstum von Keimlingen wurde auf ähnliche Weise wie das Triebwachstum
aus dem in Beispiel 1 beschriebenen Versuch gemessen.
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Wirkung auf das Wurzelwachstum
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Calliterpenon
bewirkte in einer Konzentration von 0,01 μmol/l bei den Wurzeln von T.
foenum-graecum beziehungsweise V. radiata das höchste Wachstum, während es
bei T. aestivum und H. vulgare verglichen mit der Kontrolle 136%
und 116% Wachstum bei einer Konzentration von 0,01 μmol/l bewirkte.
Calliterpenonmonoacetat bewirkte bei 0,001 μmol/l Verdünnung eine maximale Wachstumserhöhung bei
allen vier getesteten Arten, die von 104%–141% reichte. Isopropylidenocalliterpenon
bewirkte das höchste
Wachstum bei unterschiedlichen Konzentrationen bei verschiedenen
Arten. 143% Wachstum wurde bei H. vulgare und 0,1 μmol/l, gefolgt
von 132% Wachstum bei T. foenum-graecum bei 0,01 μmol/l beobachtet,
während
109% Wachstumserhöhung
bei T. aestivum bei einer Konzentration von 0,001 μmol/l vermerkt
wurde. Calliterpenondiacetat bei Konzentrationen von 0,01 μmol/l und
0,001 μmol/l
zeigte die höchste
(136% und 125%) Erhöhung
des Wurzelwachstums bei V. radiata beziehungsweise T. aestivum,
gefolgt von 119% bei H. vulgare und 113% bei T. foenum-graecum bei Konzentrationen
von 0,01 μmol/l
beziehungsweise 0,001 μmol/l.
Außer
H. vulgare, das 145% Wurzelwachstumssteigerung zeigte, reagierten
andere getestete Arten schlecht auf die Trihydroxycalliterpenonbehandlung.
Alle getesteten Arten erzielten ein besseres Wurzelwachstum durch
das eine oder andere Phyllocladanderivat als GA
3. Tabelle 2. Wirkung von Phyllocladan-Diterpenoiden
auf das Wurzelwachstum ausgewählter
ein- und zweikeimblättriger
Kulturpflanzen
Verbindungen | Konzentration (μmol/l) | Prozent
(%) Wurzelwachstum von Sämlingen
bezogen auf die Kontrolle am 9. Tag nach dem Säen bei den Pflanzenarten |
Hordeum
vulgare | Triticum
aestivum | Vigna
radiata | Trigonella
foeraum graecum |
Calliterpenon | 0.1
0.01
0.001 | 82
116
116 | 80
80
136 | 76
138
87 | 150
164
141 |
Calliterpenonmonoacetate | 0.1
0.01
0.001 | 124
114
146 | 88
102
145 | 67
85
104 | 81
95
131 |
Calliterpenondiacetate | 0.1
0.01
0.001 | 98
113
119 | 103
114
125 | 93
136
91 | 95
113
73 |
Isopropylidenocalliterpenon | 0.1
0.01
0.001 | 143
115
118 | 78
107
109 | 124
131
91 | 91
123
132 |
Trihydroxyphyllocladan | 0.1
0.01
0.001 | 106
112
145 | 111
113
90 | 93
102
100 | 82
68
55 |
GA3 | 0.1
0.01
0.001 | 70
115
132 | 62
116
131 | 104
103
102 | 45
45
123 |
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Beispiel 3:
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Die
Wirkung der Testverbindungen auf die Keimung wurde aus demselben
Versuch wie in Beispiel 1 beschrieben beobachtet.
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Wirkung auf die Samenkeimung:
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Von
den vier getesteten Samenarten zeigten zwei Arten, d. h. Vigna radiata
und Trigonella foenum-graecum eine gewisse Wirkung auf ihre Keimung
bei drei Diterpenoiden. Die Samenkeimung war 100–250% bei V. radiata verglichen
mit 100% bei der Kontrolle und 200% bei GA
3-behandelten
Samen. Die höchste
Keimung (250%) wurde bei mit Calliterpenon in einer Konzentration
von 0,001 μmol/l
behandelten Samen registriert. Bei Trigonella foenum-graecum bewirkten
Calliterpenon und sein Monoacetat eine geringfügig bessere Keimung, d. h.
113% verglichen mit 100% bei der Kontrolle und GA
3-behandelten
Samen. Die anderen drei Diterpenoide verzögerten entweder die Keimung
(63–88%)
oder erzeugten bei verschiedenen Konzentrationen keine Wirkung. Tabelle 3. Wirkung von Phyllocladan-Diterpenoiden
auf die Samenkeimung ausgewählter
ein- und zweikeimblättriger
Kulturpflanzen
Verbindungen | Konzentration (μmol/l) | Prozent
(%) Keimung der Samen bezogen auf die Kontrolle am 9. Tag nach dem
Säen bei
den Pflanzenarten |
Hordeum
vulgare | Triticum
aestivum | Vigna
radiata | Trigonella
foenum graecum |
Calliterpenon | 0.1
0.01
0.001 | 100
100
100 | 100
100
100 | 150
150
250 | 113
125
113 |
Calliterpenonmonoacetat | 0.1
0.01
0.001 | 100
100
100 | 100
100
100 | 200
150
100 | 113
113
113 |
Calliterpenondiacetat | 0.1
0.01
0.001 | 100
100
100 | 90
100
100 | 100
100
200 | 75
100
100 |
Isopropylidenocalliterpenon | 0.1
0.01
0.001 | 100
100
100 | 100
100
100 | 100
100
150 | 100
113
100 |
Trihydroxy-Calliterpenon | 0.1
0.01
0.001 | 100
100
100 | 100
100
100 | 150
150
100 | 88
75
63 |
GA3 | 0.1
0.01
0.001 | 100
100
100 | 100
100
100 | 200
200
200 | 100
100
100 |
-
Auf
der Grundlage der vorstehenden Ergebnisse kann gefolgert werden,
daß alle
Phyllocladan-Diterpenoide bei der einen oder anderen getesteten
Konzentration bei nahezu allen getesteten Konzentrationen als Wachstumspromotor
wirken, die Wirkungen von Calliterpenon und Calliterpenonmonoacetat
bei allen Versuchen, d. h. Wurzelwachstum, Triebwachstum und Samenkeimung
am ausgeprägtesten
waren. Daher wurden weitere Versuche mit einigen unterschiedlichen
Pflanzenarten zum Bestätigen
der vorstehenden Befunde unternommen. Die aus Beispiel 4 erhaltenen
Ergebnisse bestätigen
frühere
Ergebnisse und werden nachstehend beschrieben.
-
Beispiel 4:
-
Die
Wirkung von Calliterpenon und seinen Derivaten auf die Samenkeimung
und das Keimlingswachstum bei Hibiscus sabdariffa und Sesbania cannabina
wurden auf ähnliche
Weise gemessen wie sie bei Beispiel 1 gemessen wurden.
-
A. Wirkung von Calliterpenon
-
- (i) auf das Wurzelwachstum: Calliterpenon bewirktee
157% Steigerung des Wurzelwachstums bei Hibiscus sabdariffa und
119% mehr Wurzelwachstum bei Sesbania cannabina in einer Konzentration
von 0,001 μmol/l,
verglichen mit ihren jeweiligen Kontrollen. Beim Vergleich mit der
Wirkung von GA3 auf das Wurzelwachstum wurde
beobachtet, daß die
Wirkung von Calliterpenon sogar besser als GA3 war.
Diese Verbindung zeigte 134% und 109% mehr Wurzelwachstum bei H.
sabdariffa beziehungsweise S. cannabina als GA3 am
9. Tag des Versuchs bei einer Konzentration 0,001 μmol/l verglichen
mit GA3, das als 100% angenommen wurde.
- (ii) auf das Triebwachstum: beim Triebwachstum zeigte Calliterpenon
182% und 120% Verstärkung
bei H. sabdariffa beziehungsweise S. cannabina verglichen mit ihren
entsprechenden Kontrollen. Diese wachstumsfördernde Aktivität war sogar
besser als GA3. Calliterpenon zeigte 110%
und 104% mehr Wachstum bei H. sabdariffa beziehungsweise S. cannabina
verglichen mit GA3 (100%) in einer Konzentration
von 0,001 μmol/l.
- (iii) auf die Keimung: Calliterpenon zeigte auch auf die Samenkeimung
bei H. sabdariffa und S. cannabina eine gesteigerte Wirkung. Bei
H. sabdariffa gab es 133% mehr Keimung, während es bei S. cannabina 150%
mehr verglichen mit den entsprechenden Kontrollen bei einer Konzentration
von 0,001 μ waren.
Verglichen mit GA3 wurden bei H. sabdariffa
beziehungsweise S. cannabina bei derselben Konzentration 133% und
150% Zunahme beobachtet.
-
B. Wirkung von Calliterpenonmonoacetat
-
- (i) auf das Wurzelwachstum: Calliterpenonacetat
zeigte in S. cannabina eine bessere Aktivität als H. sabdariffa. Bei S.
cannabina erzeugte es 114% mehr Wurzelwachstum als GA3 bei
einer Konzentration von 0,001 μmol/l.
- (ii) auf das Triebwachstum: beim Triebwachstum wurde ebenfalls
gefunden, daß Calliterpenonmonoacetat wirksamer
bei S. cannabina als H. sabdariffa war. Bei S. cannabina bewirkte
es 109% mehr Wachstum als seine Kontrolle und verglichen mit GA3 wurde beobachtet, daß es 116% mehr Wachstum bewirkte.
- (iii) auf die Keimung: diese Verbindung bewirkte keine Steigerung
bei der Keimung von H. sabdariffa, während sie bei S. cannabina
eine verstärkte
Keimung zeigte. Sie bewirkte 150% mehr Keimung verglichen mit ihrer
Kontrolle und GA3- Behandlungen.
-
Informationen
werden Tabelle 4 und 5 gegeben.
-
Beispiel 5:
-
Abschwächung
der wachstumshemmenden Wirkung von Allelochemikalien:
-
Die
allelopathische Beziehung zwischen verschiedenen Pflanzenarten ist
insbesondere bei Kulturpflanzen eine bekannte Tatsache. Über Artemisia
annua-Verbindungen wurde berichtet, daß sie die Keimung und das Wachstum
anderer Arten hemmen [Bagchi G. D. et al., Phytochemistry, 45 (6):
1131–1133,
1977]. Eine Beobachtung einer äußerst schlechten
Keimung und nahezu keines Wachstums und des schlußendlichen
Todes auf dem Feld gezogener Hibiscus sabdariffa-Keimlinge nach
der Ernte von Artemisia annua-Pflanzen veranlaßten uns zum Testen der allelopathischen
Beziehung zwischen diesen beiden Arten.
-
Wirkung von A. annua-Samenextrakten auf
die Keimung von Hibiscus sabdariffa:
-
2,0
g, 1,5 g, 1,4 g, 1,2 g, 1,1 g, 1,0 g und 0,75 g Samen von A. annua
wurden gewogen und jeweils in 50 ml destilliertem Wasser eingeweicht,
um unterschiedliche Konzentrationen des Samenextrakts herzustellen.
Nach 24 h wurden die Extrakte filtriert und die Samen wurden zwei
Mal mit 15 ml destilliertem Wasser gewaschen und der gesamte Extrakt
wurde in einem Meßkolben
durch Zufügen
destillierten Wassers zu jedem Satz auf 100 ml aufgefüllt und
autoklaviert. 10 Samen von Hibiscus sabdariffa in vier Ausführungen
jeweils in unterschiedlichen Samenextrakten von A. annua wurden
in sterilisierten Petrischalen 12 Tage wie in Beispiel 1–4 beschrieben
gekeimt. Die Beobachtungen wurden mit den in destilliertem Wasser
unter ähnlichen
Bedingungen gekeimten Kontrollsamen verglichen. Es wurde beobachtet,
daß die
Keimung von H. sabdariffa-Samen und die Sterblichkeit ihrer Keimlinge
zur Konzentration des Samenextrakts direkt proportional war. Dies zeigte
eindeutig, daß A.
annua-Samen bei Pflanzenarten eine allelopathische Wirkung erzeugen. Tabelle 6: Wirkung unterschiedlicher Konzentrationen
von Artemisia annua-Samenextrakten
auf das Überleben
von Hibiscus sabdariffa-Keimlingen
Konzentrationen
des A. annua-Samenextrakts | Prozent
(%) Sterblichkeit von Hibiscus sabdariffa-Sämlingen nach 12 Tagen Keimung
verglichen mit der Kontrolle (0%) |
0.75
g Samen/100 ml dw* | 47 |
1.0
g Samen/100 ml dw | 50 |
1.1
g Samen/100 ml dw | 52 |
1.2
g Samen/100 ml dw | 56 |
1.3
g Samen/100 ml dw | 69 |
1.4
g Samen/100 ml dw | 73 |
1.5
g Samen/100 ml dw | 88 |
2.0
g Samen/100 ml dw | 100 |
- *dw- destilliertes Wasser
-
Tabelle
6 zeigte eindeutig, daß der
A. annua-Extrakt eine nachteilige Wirkung auf die Samenkeimung und
das Keimlingswachstum ausübte,
was schlußendlich
bei den Pflanzen eine Sterblichkeit verursachte. Andererseits ist
aus Bsp. 1–4
offensichtlich, daß Phyllocladan-Diterpenoide
keimungs- und wachstumsfördernde Aktivitäten bei
verschiedenen Pflanzenarten hervorrufen. Zum Auffinden der kombinierten
Wirkung des A. annua-Extrakts und der Phyllocladan-Diterpenoide
auf die Keimung und das Keimlingswachstums verschiedener Pflanzenarten
wurde ein 1:1-Verhältnis
dieser Verbindungen und A. annua-Extrakt in den vorliegenden Versuchen
getestet. Dazu wurden Hibiscus sabdariffa- und Sesbania cannabina-Samen
in A. annua-Extrakt und Lösungen
gekeimt, die durch Mischen dieses Extrakts mit 0,01 μmol/l Calliterpenon
beziehungsweise Calliterpenonmonoacetat (Tabelle 7) hergestellt
worden waren. Zur Herstellung von A. annua-Extrakt wurden 1,3 g
Samen in 100 ml destilliertem Wasser 24 h zum Testen an H. sabdariffa
eingeweicht. Da bei dieser Konzentration Samen dieser Art 69% Mortalität gezeigt
haben, kann dies als guter Indikator genommen werden. Diese Wirkung
wurde auch bei S. cannabina registriert. Da in diesem Fall die Samen
nahezu vom halben Gewicht verglichen mit den Samen von H. sabdariffa
waren, wurden demzufolge 0,65 g A. annua-Samen in 100 ml destilliertem
Wasser 24 h unter Erzeugen ähnlicher
Bedingungen bei S. cannabina eingeweicht.
-
Wirkung auf die Samenkeimung:
-
Zur
Kontrolle wurden Samen in destilliertem Wasser gekeimt und alle
Beobachtungen wurden damit verglichen. H. sabdariffa- und S. cannabina-Samen
zeigten 33% und 67% Keimung, wenn sie in A. annua-Samenextrakt gezogen
wurden. Wenn jedoch Calliterpenon mit A. annua-Extrakt im Verhältnis 1:1
gemischt wurde, wurde die Keimhemmwirkung des A. annua-Extrakts
bei H. sabdariffa-Samen zunichte gemacht. Während Calliterpenonmonoacetat
bei S. cannabina keine Verbesserung bei der Samenkeimung bewirkte,
hemmte es andererseits beim Mischen mit A. annua-Extrakt im Verhältnis 1:1
nicht nur vollständig
die Hemmwirkung von A. annua-Extrakt sowohl bei H. sabdariffa und
S. cannabina, sondern förderten
auch das Trieb- und Wurzelwachstum (Tabelle 6). Daher können Calliterpenon
und manche seiner Derivate zum Aufheben der Wirkungen anderer Wachstumshemmer/Allelochemikalien
auf deren Sanierungsgebieten verwendet werden. Tabelle 7: Antagonistische Wirkung von
Calliterpenon und Calliterpenonmonoacetat mit Artemisia annua-Samenextrakt
Behandlungen | Prozent
(%) Keimung und Sämlingswachstum
bezogen auf die Kontrolle am 9. Tag nach dem Säen |
Hibiscus
sabdarifa Sesbania cannabina |
Keimung | Sämlingswachstum | Keimung | Sämlingswachstum |
Wurzel | Stengel | Wurzel | Stengel |
Artemisia
annua-Extrakt | 33 | 0 | 0 | 67 | 0 | 0 |
Artemisia
annua-Extrakt +
0,01 μmol/l/Calliterpenon
(50:50) | 100 | 150 | 130 | 67 | 225 | 144 |
Artemisia
annua-Extrakt +
0,01 μmol/l/Calliterpenonmonoacetat
(50:50) | 100 | 172 | 169 | 100 | 175 | 138 |
-
Tabelle
7 zeigt eindeutig, daß Calliterpenon
und Calliterpenonmonoacetat beim Mischen in einer Konzentration
von 0,01 μmol/l
im Verhältnis
1:1 mit Artemisia annua-Wurzelwasserextrakt
die Wachstumshemmwirkungen von Artemisia annua-Extrakten antagonisiert
und ein besseres Wachstum als die Kontrolle (in Wasser eingeweichte
Samen) bewirkten. Calliterpenon bewirkte 150% und 225% mehr Wachstum
bei Wurzeln von Hibiscus sabdariffa und Sesbania cannabina, während Calliterpenonmonoacetat
172% beziehungsweise 175% mehr Wachstum bei Wurzeln beider Arten
bewirkte. Ähnlich
wurden 130% und 144% mehr Wachstum durch Calliterpenon bei Stengeln
von Hibiscus sabdariffa und Sesbania cannabina festgestellt, während das Wachstum
durch Calliterpenonmonoacetat 169% beziehungsweise 175% bei beiden
Arten verglichen mit der als 100% angenommen Kontrolle war.
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