DE1294800B - Verfahren zum Herstellen von Agglomeraten aus griess- oder pulverfoermigen Lebensmitteln - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Agglomeraten aus griess- oder pulverfoermigen LebensmittelnInfo
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Description
- Die Erfindung bezweckt die Herstellung von Agglomeraten aus grieß- oder pulverförmigen Lebensmltteln, z. B. von Mehlen, Grieß, Stärke, Eiweiß.
- Insbesondere bezweckt die Erfindung, solche Lebensmittel in eine Form zu bringen, daß sie in Wasser sofort löslich bzw. gut dispergierbar sind.
- Bislang werden Agglomerate aus Lebensmitteln so hergestellt, daß man sich eines Sprühtrockenturms bedient. Ein solches unter Benutzung eines Sprühtrockenturms praktisch angewendetes Verfahren umfaßt die Bildung von zwei geradlinigen flächenartigen Strahlen einer Benetzungsflüssigkeit, die gegeneinander konvergieren, während das pulverförmige Material in den Scheitelpunkt der Rinne zwischen den genannten Strahlen geführt wird, wodurch dessen Teilchen an der Oberfläche benetzt werden und in eine abgegrenzte Turbulenzzone geschüttet werden, um durch Eigenadhäsion Agglomerate zu bilden (deutsche Auslegeschrift 1 023 960). Der Einsatz eines Sprühtrockenturms erfordert erhebliche räumliche Kapazitäten und einen beträchtlichen Investitionsaufwand, wie allgemein bekannt ist.
- Für das Verfahren gemäß der Erfindung ist der Einsatz eines Spiühtrockenturms nicht mehr erforderlich. Das Verfahren bezieht sich demgegenüber ausschließlich auf die Verwendung einer Hochfrequenzanlage. Dies bedeutet gegenüber den herkömmlichen Verfahren erhebliche Raum- und Investitionseinsparungen und somit eine kostengünstigere Fertigung von Agglomeraten.
- Die Hochfrequenzbehandlung von grob- bzw. feinkörnigen Lebensmitteln ist bislang nur in bezug auf bestimmte technische Effekte bekannt: zur Verldirzung der Kochzeit von körnigen Lebensmitteln (deutsche Patentschrift 841 396), zur Verbesserung der Quellfähigkeit von Mehl bei Anwendung von Temperaturen in Höhe von 150 bis 1600 C oder zur Vernichtung von Schädlingen in körnigen Lebensmitteln (Referat Fränz, Chem. Zbl. 1951, II, S. 2335), zur Erhöhung des Backvolumens von Mehlen (Die Mühle, 1955, H. 25, S. 333), zur Zerstörung der Enzyme in Getreidemehlen (britische Patentschrift 661 461). Die Anwendung von Hochfrequenzenergie hingegen in bezug auf das Agglomerieren von grieß-oder pulverförmigen Lebensmitteln bzw. -gemischen, die dann in Wasser sofort löslich bzw. gut dispergierbar sind, ist neu.
- Gemäß der Erfindung wird ein im wesentlichen trockenes Gemisch grieß- oder pulverförmiger Lebensmittel, das einen zur Verflüssigung des klebrig werdenden Stoffes ausreichenden Wassergehalt aufweist, in an sich bekannter Weise durch Hochfrequenzenergie auf eine Temperatur von etwa 900 C erhitzt, bis wenigstens die Oberfläche der die Verklebung bewirkenden Stoffteilchen flüssig geworden ist.
- Die Hochfrequenzenergie, die anzuwenden ist, hängt von der Art der Stoffe und der gewünschten Behandlungsdauer ab. Zweckmäßig liegt sie in der Größenordnung von etwa 8 bis 50 Wattstunden je Kilogramm. Die Energie kann in der Regel etwas erhöht werden bei Anwendung geringerer Feldstärke und bei längerer Behandlungsdauer.
- Unter grieß- oder pulverförmigen Lebensmitteln sind hier auch solche mit so kleinen Korngrößen zu verstehen, wie es beispielsweise Weizenmehle sind.
- Andererseits kann aber auch beispielsweise Grieß als feinkörniger Stoff im Sinne der Erfindung verwendet werden, Nicht Gegenstand der Erfindung sind hingegen-Körnerfrüchte im Rohzustand (Erbsen od. dgl.) oder solche Körnerfrüchte in Form ihrer Schälprodukte, Graupen oder Grütze, da deren Korngrößen zur Agglomeration untauglich sind. Eine zweckmäßige Ausführungsform bezieht sich auf die Verwendung eines Gemisches, das zum größten Teil aus Getreidemehl oder Grieß und zum kleineren Teil aus Saccharose besteht. Auch Milchpulver läßt sich auf diese Weise agglomerieren. Als Stoffe, die mit Wasser bei erhöhter Temperatur flüssig oder klebrig werden, kommen beispielsweise Zucker- und Salzarten in Betracht.
- Beispiel 1 Grieß wird mit Saccharose im Gewichtsverhältnis von 9 : 1 gemischt und auf einem Laufband mit einer Geschwindigkeit von 40 cm/Min. zwischen parallel angeordneten plattenförmigen Elektroden einer 9-kW-Hochfrequenzanlage einer Frequenz von 15 MHz hindurchgeführt, wobei die quadratischen Elektrodenplatten eine Größe von 40 X 40 cm und einen Abstand von 15 cm besitzen. Das Grieß-Zucker-Gemisch kann auch in der Verpackung durch das Hochfrequenzfeld geführt werden. Bei dieser Behandlung nimmt das Produkt eine Leistung von rund 1 kW/kg auf und nimmt dabei eine Durchschnittstemperatur von etwa 900 C an. Die behandelte Grieß-Saccharose-Mischung nimmt somit eine Energie des Hochfrequenzfeldes von rund 15 Wattstunden je Kilogramm auf.
- Bei dieser Behandlung wird mindestens die Oberfläche des Zuckerkerns verflüssigt, und zwar durch Wasser, das anscheinend hauptsächlich vom Grieß an den Zucker abgegeben wird. Handelsüblicher trockener Grieß enthält 14 bis 15 ovo Wasser. Bei dem Verfahren scheint vor allem das Wasser die Energie des Hochfrequenzfeldes aufzunehmen, daher zu verdampfen und zu einem so großen Teil vom Zucker aufgenommen zu werden, daß sich mindestens die Oberfläche des Zuckers verflüssigt. Falls der Zucker selbst ausreichende Mengen Wasser besitzt, ist es möglich, daß auch diese Wassermenge eine Verflüssigung der Zuckeroberfläche bewirkt. Grießkörner haften daher an der Zuckerlösung und bleiben nach Erkalten an den Zuckerteilchen kleben.
- Falls die Mischung etwa nicht genug Wasser besitzen sollte, so kann man der Mischung auch noch Wasser hinzufügen, beispielsweise durch Beimischung eines festen Stoffes, der in erheblicher Menge Wasser enthält. Das so behandelte Produkt besteht im wesentlichen aus Zuckerkörnern, die jeweils rundum von Grießkörnern umgeben sind, wobei die Grießkörner derart aufgeschlossen sind, daß das erzeugte Produkt beim Einschütten in heiße oder kochende Flüssigkeiten nicht klumpt, sondern einen glatten Brei bildet. Ein besonderer Vorteil ist, daß das Produkt in der Regel nicht mehr gekocht zu werden braucht.
- Es besteht dann weder die Gefahr des Klumpens noch die Gefahr des Anbrennens.
- Bei Grieß genügt schon eine sehr kurze Hochfrequenzbehandlung gemäß der Erfindung, um ihn so aufzuschließen, daß ein Kochen nicht erforderlich ist. Falls bei einem Stoff diese Behandlung nicht genügen sollte, so kann man die Behandlungsdauer durch entsprechende Verringerung der Laufgeschwindigkeit des Laufbandes beliebig verlängern; die auf das Gemisch wirkende Hochfrequenzenergie muß dann entsprechend verringert werden. Allerdings hat sich ergeben, daß es nicht erforderlich ist, die Energie dann in gleichem Maße zu verringern, vielmehr kann man die Leistung des Feldes in geringerem Maße verringern als die Geschwindigkeit des Laufbandes, so daß sich dann eine höhere Energie ergibt, die von der Mischung aufgenommen werden kann.
- Beispiel 2 Magermilchpulver, also eine Mischung, die im wesentlichen aus Milcheiweiß und Milchzucker besteht, wird auf einem Laufband der im Beispiel 1 erwähnten Behandlungsvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 40 cm/Min. gefördert. Das so behandelte Milchpulver ist in warmem und kaltem Wasser sofort löslich und klumpt nicht. Auch hier ergeben sich Agglomerierungen der Eiweißpartikeln mit dem Milchzucker der Milchpulverkügelchen. Die Energieaufnahme beträgt etwa 20 Wattstunden je Kilogramm.
- Patentansprüche: 1. Verfahren zum Agglomerieren grieß- oder pulverförmiger Lebensmittel bzw. -gemische, die einen in Gegenwart von Wasser bei erhöhter Temperatur klebrig werdenden Stoff enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß ein im wewesentlichen trockenes Gemisch grieß- oder pulverförmiger Lebensmittel, das einen zur Verflüssigung des klebrig werdenden Stoffes ausreichenden Wassergehalt aufweist, in an sich bekannter Weise durch Hochfrequenzenergie auf eine Temperatur von etwa 900 C erhitzt wird, bis wenigstens die Oberfläche der die Verklebung bewirkenden Stoffteilchen flüssig geworden ist.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch verwendet wird, das zum größten Teil aus Getreidemehl oder Grieß und zum kleineren Teil aus Saccharose besteht.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Gemisch Milchpulver verwendet wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP27767A DE1294800B (de) | 1961-08-25 | 1961-08-25 | Verfahren zum Herstellen von Agglomeraten aus griess- oder pulverfoermigen Lebensmitteln |
AT678762A AT242488B (de) | 1961-08-25 | 1962-08-23 | Verfahren zum Herstellen von Agglomeraten feinkörniger Lebensmittel |
BE621699A BE621699A (de) | 1961-08-25 | 1962-08-24 |
Applications Claiming Priority (2)
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DE1294800B true DE1294800B (de) | 1969-05-08 |
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Family Applications (1)
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DEP27767A Pending DE1294800B (de) | 1961-08-25 | 1961-08-25 | Verfahren zum Herstellen von Agglomeraten aus griess- oder pulverfoermigen Lebensmitteln |
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BE (1) | BE621699A (de) |
DE (1) | DE1294800B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2557772A1 (fr) * | 1984-01-10 | 1985-07-12 | House Food Industrial Co | Procede de preparation de produits alimentaires granulaires a fluidite et a solubilite ameliorees. |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB661461A (en) * | 1949-01-19 | 1951-11-21 | Reckitt & Colmann Ltd | A process for treating cereal flours |
DE841396C (de) * | 1950-06-07 | 1952-06-16 | Margarete Goerbig | Verfahren zur Behandlung von Koernerfruechten im Rohzustand oder in Form ihrer Schaelprodukte, Graupen oder Gruetze |
DE888349C (de) * | 1943-04-14 | 1953-08-31 | Siemens Ag | Anordnung zum Erhitzen von Lebensmitteln und anderem Gut durch die Einwirkung elektrischer Wechselstroeme und Wechselfelder, insbesondere eines elektrischen Hochfrequenz- oder Ultrakurz-wellenfeldes |
DE1023960B (de) * | 1955-04-11 | 1958-02-06 | Blaw Knox Co | Verfahren und Vorrichtung zum Agglomerisieren eines pulverfoermigen Materials |
-
1961
- 1961-08-25 DE DEP27767A patent/DE1294800B/de active Pending
-
1962
- 1962-08-23 AT AT678762A patent/AT242488B/de active
- 1962-08-24 BE BE621699A patent/BE621699A/xx unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT242488B (de) | 1965-09-27 |
BE621699A (de) | 1962-12-17 |
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